Oleander vermehren durch Samen, Stecklinge oder Teilung – Erhalten Sie neue Pflanzen mit diesen Anleitungen
Der Oleander gehört zu den beliebtesten Kübelpflanzen für die Terrasse oder den Balkon. Der Grund dafür ist, dass er jedem Außenbereich im Sommer einen Hauch mediterranes Flair verleiht und dabei auch noch wunderschöne Blüten in unterschiedlichen Farben hervorbringt. Egal, ob als Akzent in Form einer Solitärpflanze oder in einer Kombination aus mehreren Sorten, um den Sitzbereich hübsch einzurahmen – mit dem Strauch trifft man auf jeden Fall eine tolle Wahl und das sogar ohne komplizierte Pflegemaßnahmen. Möchten Sie Ihre Kollektion um einige Exemplare erweitern? Wie wäre es, wenn Sie selbst den Oleander vermehren, statt neue zu kaufen? Wir möchten Ihnen erklären, wie das funktioniert.
Inhaltsverzeichnis
Welche Methoden eignen sich zur Vermehrung der Pflanze?
Wie bei den meisten Pflanzen haben Sie die Wahl. Sie können nicht nur Oleander aus Samen ziehen, sondern auch Stecklinge oder Ableger verwenden oder die erwachsene Pflanze einfach teilen, um neue Pflanzen großzuziehen. Wir stellen Ihnen jede dieser Methoden im Folgenden vor und erklären für jede die Vor- und Nachteile sowie wie Sie Schritt für Schritt vorgehen.
Oleander vermehren durch Samen
Manch Einer bevorzugt es, die verblühten Blüten zu entfernen, um die schöne Optik des Strauchs zu bewahren. Wenn Sie diesen Schritt jedoch weglassen, werden sich Schoten am Oleander entwickeln, in denen auch Samen reifen. Diese können Sie dann zur Vermehrung verwenden. Der ideale Zeitpunkt ist zwar das Frühjahr, aber auch zu anderen Zeiten können Sie es getrost versuchen.
- Sobald die Samen reif sind (die Schoten öffnen sich dann von selbst), können Sie die Oleander-Samenkapseln abschneiden und die Samen entnehmen.
- Nachdem Sie die Oleander-Samen abschneiden, lassen Sie sie in warmem Wasser einweichen und quellen.
- Pflanzen Sie sie in Anzuchterde und halten Sie diese feucht. Um Austrocknung zu vermeiden, können Sie auch Frischhaltefolie über den Behälter spannen.
Bedenken Sie jedoch, dass die Sträucher heutzutage Hybriden sind und die neue Pflanze sich daher von der Mutterpflanze unterscheiden könnte. Hinzu kommt, dass es eine Weile dauern wird, bis sie die ersten Blüten hervorbringt, nämlich bis zu drei Jahre. Die Keimung erfolgt aber recht schnell nach einigen Wochen.
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Oleander vermehren durch Stecklinge/Ableger
Um die buschige Form des Strauchs zu erhalten, ist ein regelmäßiger Rückschnitt erforderlich. Und wenn Sie sowieso schon den Oleander schneiden, können Sie die abgeschnittenen Teile auch gleich für die Vermehrung verwenden. Ideal ist die Zeit zwischen April und Mai, wenn Sie Oleander vermehren durch Ableger, aber notfalls können Sie auch einen anderen Zeitpunkt wählen. Sind alle Zweige zu diesem Zweck geeignet oder nur die verholzten?
Auch die jüngeren Zweige sind bestens geeignet. Wichtiger ist, dass die verwendeten Teile lang genug sind (etwa 30 Zentimeter) und keine Knospen besitzen. Lassen Sie ein paar der Blätter am oberen Ende und entfernen Sie nur die unteren (Blätter würden mit der Zeit faulen und Ihre Stecklinge ruinieren). Die vorbereiteten Stecklinge verwenden Sie nun wie folgt:
- Stellen Sie sie in ein Glas mit Wasser und dieses wiederum an einen warmen Ort. Wenn Sie möchten, können Sie das Glas mit einem lichtundurchlässigen Material umwickeln, damit sich keine Algen im Wasser bilden. Alufolie, Pappe oder ähnliches ist zu diesem Zweck bestens geeignet. Nach einigen Wochen sollte der Steckling Wurzeln bilden, die Sie dann noch gut wachsen lassen, bevor Sie die Jungpflanze in einen Topf mit Erde pflanzen.
- Die Stecklinge lassen sich auch direkt in Erde stecken. Achten Sie dann aber darauf, dass die Erde immer feucht ist, um die Wurzelbildung zu fördern.
Diese Methode ist einfach und nimmt nur wenig Zeit in Anspruch, weshalb sie zu den bevorzugten gehört.
Tipp: Falls Sie die Stecklinge direkt in Erde stecken, können Sie auch Weidenwasser einsetzen, um die Wurzelbildung zu fördern. Zu diesem Zweck zerkleinern Sie grüne Weidenzweige und kochen sie für etwa 5 Minuten (nur so viel Wasser, dass die Stückchen knapp bedeckt sind). Lassen Sie den erhaltenen Sud nun etwa 24 Stunden ziehen, woraufhin Sie ihn als Gießwasser für die Stecklinge verwenden können, um die Erde immer feucht zu halten.
Teilen Sie die Pflanze
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Bei schon großen Pflanzen ist es auch möglich, diese einfach zu teilen – aus 1 mach 2, sozusagen. Bevor Sie sich jedoch für diese Methode entscheiden, schauen Sie sich Ihre Pflanze erst einmal gut an. Würden Sie durch die Teilung ihre schöne Optik und Wuchsform zu sehr ruinieren? Jedes neue Pflanzenteil sollte außerdem mehrere Triebe zur Verfügung haben, von denen Sie aber einige kürzen. Das ist notwendig, damit die Pflanze nicht zu viele Blätter und Triebe versorgen muss und stattdessen ausreichend neue Wurzeln ausbilden kann. Haben Sie den Wurzelballen geteilt, pflanzen Sie die zwei neuen Pflanzen in Töpfe und kümmern sich wie gewohnt um sie.
Von Vorteil ist, dass Sie mit dieser Methode zwei bereits große Pflanzen erhalten und nicht erst Jahre warten müssen, bis sie groß genug sind, um Blüten zu bilden. Nach einer relativ kurzen Erholungsphase wird jede “neue” Pflanze Sie mit schönem Grün und Blüten erfreuen.