Rote Christrose: Wann sie blüht, welche Sorten es gibt – und wie sie im Winter wirklich strahlt
Ein Winterwunder in Rot: So holen Sie sich Farbe in Beet, Topf und Vorgarten – ohne komplizierte Pflege.
Wenn draußen alles grau wirkt, sorgt sie plötzlich für einen echten „Wow“-Moment: die rote Christrose. Viele kennen Christrosen nur in Weiß – doch rote Töne (von Bordeaux bis Purpur) wirken besonders edel und modern.
Rote Christrose – dieser Begriff taucht im Winter gefühlt überall auf: im Gartencenter, auf Social Media, in Pflanzschalen vor Haustüren. Und ja: Diese dunklen, samtigen Blüten sind echte Hingucker. Aber es gibt einen kleinen Haken, den viele erst merken, wenn die Pflanze zu Hause steht: Die „rote Christrose“ ist botanisch oft gar keine klassische Christrose (Helleborus niger), sondern eine Lenzrose aus der Gruppe Helleborus x orientalis. Klingt kompliziert – ist in der Praxis aber halb so wild. Entscheidend ist: Sie wissen, wann sie blüht, was sie braucht und wie Sie sie sicher handhaben.
Wann und wie blüht die rote Christrose?
Die klassische Christrose (Helleborus niger) ist berühmt dafür, mitten im Winter zu blühen – oft schon ab Dezember, je nach Wetter sogar früher. Die intensiv roten Varianten, die als „rote Christrose“ verkauft werden, stammen jedoch häufig aus der Lenzrosen-Linie (Helleborus x orientalis). Diese blühen meist später – typischerweise von Januar-Februar bis April. In milden Wintern kann die Blüte früher starten, bei Kälte verschiebt sich alles ein wenig nach hinten.
Auch in der Wuchshöhe unterscheiden sich rote Christrosen kaum von ihren hellen Verwandten. Die meisten Sorten erreichen eine Höhe von etwa 30 bis 45 Zentimetern, inklusive Blütenstiele. Im Kübel bleiben sie oft etwas kompakter, während sie im Beet mit den Jahren kräftiger werden können. Der Wuchs ist horstig und standfest – die Pflanze kippt nicht auseinander und behält auch während der Blüte eine ruhige, aufrechte Form.
Optisch erkennen Sie Lenzrosen häufig an:
- größerer Farbvielfalt (Bordeaux, Weinrot, Purpur, fast schwarzrot, gesprenkelt)
- kräftigeren Blättern und oft etwas natürlicher wirkender Wuchsform
- Blüten, die lange halten und sich im Verlauf leicht verändern

Welche Sorten von roten Christrosen gibt es?
Wenn Sie gezielt rote oder dunkelrote Blüten suchen, lohnt sich ein Blick auf Sortennamen – denn „rot“ kann im Handel von Rosenrot bis Tiefbordeaux alles bedeuten. Hier ein paar beliebte Beispiele aus dem Bereich Helleborus x orientalis, die für kräftige Rotnuancen bekannt sind:
- Helleborus x orientalis ‘Pretty Ellen Red’ – Eine der bekanntesten Sorten. Tiefrote Blüten mit leicht heller Mitte, elegant und gleichzeitig robust. Ideal für Beet und Kübel.
- Helleborus ‘Star of Passion’ – Dunkelrot bis purpurfarben, oft mit feiner Zeichnung. Wirkt besonders edel in modernen Pflanzungen.
- Helleborus ‘Red Lady’ Kräftig rot, etwas offener Blütenstand. Sehr dekorativ in Gruppen gepflanzt.
- Helleborus ‘Double Red’ (gefüllt) – Gefüllte Blüten mit fast rosenähnlicher Wirkung – ein echter Blickfang, aber etwas empfindlicher bei Regen.
Unser Praxistipp beim Kauf: Schauen Sie nicht nur auf das Etikett, sondern auch auf die Knospen. Je dunkler sie sind, desto wahrscheinlicher wird das Rot später wirklich kräftig – und nicht nur „rot angehaucht“.

Ist die rote Christrose giftig?
Ja – wie die meisten Nieswurz-Arten (Helleborus) gilt auch die rote Christrose/Lenzrose als giftig. Besonders in Wurzeln und Pflanzensaft stecken Stoffe, die bei Verzehr Beschwerden auslösen können. Das bedeutet nicht, dass Sie die Pflanze nicht halten dürfen – aber ein paar einfache Regeln machen das Ganze sicher und entspannt:
- Beim Umtopfen am besten Handschuhe tragen (Pflanzensaft kann Haut reizen).
- Pflanzenreste nicht in Reichweite von Kindern liegen lassen.
- Nach dem Arbeiten: Hände waschen, wie bei vielen Gartenarbeiten üblich.
Ist die rote Christrose für Haustiere gefährlich?
Für Haustiere gilt ebenfalls: Vorsicht, potenziell problematisch. Viele Tiere lassen Zierpflanzen ohnehin in Ruhe – aber neugierige Welpen, Katzen oder Kaninchen knabbern manchmal doch. Daher ist eine einfache Strategie am besten: Stellen Sie den Topf oder die Schale so, dass Ihre Tiere nicht daran kommen (z. B. erhöht, hinter einem kleinen Schutz oder in einem Bereich, den Haustiere nicht nutzen).
Wenn Sie ganz auf Nummer sicher gehen möchten: Greifen Sie in Haushalten mit „Pflanzenknabberern“ lieber zu winterlichen Alternativen, die als unkritischer gelten – oder platzieren Sie die Helleborus-Schale ausschließlich draußen in geschützten Bereichen.

Grabbepflanzung mit Christrosen: Ein einfacher Pflanzplan für den Winter
Edle Wintergestaltung am Grab: Entdecken Sie einen pflegeleichten Pflanzvorschlag mit harmonischen Kombinationen, die Struktur, Ruhe und Beständigkeit schenken.
Welchen Standort bevorzugt die rote Christrose?
Die rote Christrose (bzw. Lenzrose) mag es hell bis halbschattig – gerne mit Wintersonne, aber ohne knallige Mittagshitze im Sommer. Draußen im Topf gilt:
- Halbschatten ist ideal (z. B. Ostseite, lichtes Gehölz, geschützte Hauswand).
- Der Topf sollte nicht austrocknen, aber auch nicht im Wasser stehen.
- Wichtig ist eine gute Drainage (Abflussloch + Drainageschicht, z. B. Blähton).
Im Beet mögen Helleborus-Arten humusreiche, lockere Erde. Im Kübel funktioniert hochwertige Kübelpflanzenerde – am besten mit etwas mineralischem Anteil (z. B. Perlit/Bims), damit sie stabil bleibt und nicht „zusammenfällt“.

So bleibt die Blüte lange schön: 5 kleine Tricks aus der Praxis
- Verblühtes ausputzen: Alte Blüten abschneiden, wenn sie unansehnlich werden.
- Blätter checken: Bei sehr alten, fleckigen Blättern lieber zurückschneiden – so wirken die Blüten frischer.
- Gießen mit Gefühl: Im Winter an frostfreien Tagen leicht gießen, nicht „ersäufen“.
- Topf schützen: Bei starkem Frost den Kübel an die Hauswand stellen oder mit Jute umwickeln.
- Standort nicht dauernd wechseln: Helleborus mag Ruhe – dann dankt sie es mit stabiler Blüte.
Warum rote Christrosen so gut in den Winter passen
Rote Christrosen wirken anders als klassische Winterblumen. Sie sind:
- verspielt
- etwas geheimnisvoll
- perfekt für moderne Gärten und reduzierte Pflanzideen
In Kombination mit immergrünen Pflanzen, dunklem Laub, Ziergras wie hier oder schlichten Gefäßen entfalten sie ihre volle Wirkung – ganz ohne zusätzliche Deko.
Wichtig zu wissen: Je dunkler die Sorte, desto stärker wirkt sie in ruhigen, grünen Umgebungen. Zu bunte Nachbarn nehmen ihr schnell die Wirkung.
Fazit
Die rote Christrose ist ein echter Winter-Liebling – oft jedoch eine Lenzrose (Helleborus x orientalis) mit späterer Blüte. Wenn Sie beim Kauf auf Sorten, Knospenfarbe und Standort achten, bekommen Sie eine Pflanze, die jedes Jahr wieder begeistert.