Kartoffeln ernten und lagern: Wann der richtige Zeitpunkt je nach Sorte ist, erkennen Sie mit unseren Tipps!
Kartoffeln gehören zu den Grundnahrungsmitteln und kaum jemand liebt sie nicht – kein Wunder, so vielseitig wie sie sich verarbeiten lassen. Hinzu kommt, dass sich die Erdäpfel auch noch einfach und lange lagern lassen. Da lohnt es sich natürlich, sie im eigenen Garten anzubauen. Während man bei oberirdischem Gemüse jedoch meist sehr einfach anhand der Optik erkennt, ob die Früchte reif sind, ist man sich, vor allem als Anfänger, bei Knollen, die unter der Erde wachsen, meist nicht so ganz sicher. Wir kommen Ihnen mit diesem Artikel zu Hilfe und erklären Ihnen Wichtiges darüber, wie Sie Kartoffeln ernten und richtig lagern.
Ab wann kann man Kartoffeln ernten?
Möchten Sie Ihre Kartoffeln ernten, hängt der Zeitpunkt vor allem natürlich von der Sorte ab. Es gibt nämlich frühe Kartoffelsorten (ab Juni), mittelfrühe (ab Ende Juli oder August) und auch späte (ab Anfang September). Wenn Sie diese in Ihrem Garten kombinieren, können Sie also sogar von einer durchgehenden Ernte die ganze Saison über profitieren.
Eine Auswahl an Sorten im Überblick
Wie lange brauchen Kartoffeln bis zur Ernte je nach Sorte? Im Folgenden haben wir einige der beliebtesten zusammengefasst:
Wann erntet man Kartoffeln je nach Sorte?
Frühe Kartoffelsorten; ca. 115 Tage Reifezeit; Ernte ab Anfang Juni
- Annabelle
- Belana
- Christa
- Cilena
- Exempla
- Friesländer
- Gala
- Gloria
- Glorietta
- Margit
- Rosara
- Sieglinde
Mittelfrühe Sorten; ca. 130 Tage Reifezeit; Ernte ab Mitte August (manchmal auch schon Ende Juli)
- Agria
- Berolina
- Bintje
- Cilena
- Hansa
- Linda
- Melina
- Nicola
- Pamela
- Quarta
- Saskia
- Secura
- Victoria
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Späte Kartoffeln; ca. 150 Tage Reifezeit; Ernte ab Mitte September
- Adretta
- Agria
- Atlanta
- Bamberger Hörnchen
- Blaue Anneliese
- Carolus
- Donella
- Granola
- Heiderot
- Laura
- Panda
- Rosa Tannenzapfen
- Sarpo Mira
- Vitelotte
Kartoffeln ernten – So erkennen Sie den richtigen Zeitpunkt
Im Prinzip gilt, dass die Kartoffeln etwa drei bis vier Monate nach dem Auspflanzen ins Freiland reif sind. Doch gerade, wenn Sie gleich mehrere Sorten gepflanzt haben, könnte es schon einmal passieren, dass Sie sich nicht so recht erinnern können, wann dieser Zeitpunkt denn war. Zum Glück haben die Knollen aber noch einen oberirdischen Teil, an dem Sie sich orientieren können. Solange die Kartoffelpflanze noch grün ist, können Sie davon ausgehen, dass auch die Erdäpfel noch reifen und nicht bereit für die Ernte sind. Warten Sie, bis es gelb oder vertrocknet ist.
Nun sei aber auch gesagt, dass die Kartoffeln auch verzehrbar sind, wenn Sie sie doch ein wenig zu früh ausgraben. Das einzige Problem hierbei ist, dass diese dann die gleiche Schalenbeschaffenheit haben wie Frühkartoffeln. Das heißt, dass diese dann nicht zum Lagern geeignet sind, wie Sie weiter unten genauer erfahren. Sie brauchen sich auch keine Sorgen darüber machen, dass Sie zu spät Ihre Kartoffeln ernten könnten. Denn dadurch wird lediglich die Schale dicker, was wiederum von Vorteil für die Lagerung ist.
Hinweis: Wenn die Pflanzen zu welken beginnen, kann das nicht nur ein Hinweis auf die eintretende Ruhephase und Erntereife sein. Auch bei der sogenannten Krautfäule vertrocknet das Kraut. Diese Krankheit überträgt sich früher oder später auch auf die Erdäpfel, sodass Sie in diesem Fall möglichst bald die Knollen not-ernten sollten.
Die richtige Lagerung je nach Kartoffelsorte
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Checken Sie die Knollen bereits bei der Ernte und sortieren Sie ungeeignete aus. Stellen Sie fest, dass manche bereits faulen, sind sie zur Lagerung nicht mehr geeignet. Ungeeignet für den Verzehr sind außerdem auch Kartoffeln mit grünen Flecken, da sie giftige Stoffe enthalten (wird aufgrund von zu viel Licht bei der Keimung gebildet). Entsorgen Sie sie. Kleine Knollen (unter 3 cm Durchmesser) heben Sie als Saatkartoffeln für das nächste Jahr auf und solche, die Sie beim Ausgraben beschädigen, verarbeiten Sie möglichst bald.
Achtung: Haben Sie an den Kartoffelpflanzen Beeren festgestellt, die wie Tomaten aussehen? Lassen Sie die Finger von ihnen, denn sie sind nicht zum Verzehr geeignet, sondern giftig!
Kartoffeln ernten und nach dem Sortieren den Lagerort wählen
Die Kartoffelkiste ist das perfekte Behältnis für die Lagerung der geernteten Kartoffeln, denn sie bietet eine gute Durchlüftung, um das Faulen der Früchte zu verhindern beziehungsweise hinauszuzögern. Der Lagerort sollte zudem möglichst kühl (aber frostfrei), trocken und dunkel sein, denn Wärme und Feuchtigkeit fördern das Verderben sowie die frühzeitige Keimung, während zu viel Licht wieder die oben erwähnten grünen Flecken hervorrufen kann. Nichtsdestotrotz sind nicht alle Kartoffelsorten gut oder lange lagerbar. Wovon hängt es ab?
Interessantes: Temperaturen unter 3 Grad machen Kartoffeln süßer, da dann die Stärke teilweise in Zucker umgewandelt wird.
Welche Kartoffeln kann man lagern, welche nicht?
Frühkartoffeln besitzen eine sehr dünne Schale, die keinen ausreichenden Schutz für eine lange Lagerung bietet. Hinzu kommt, dass sie auch mehr Wasser enthalten, als späte Sorten beispielsweise und, wie Sie wissen, ist Feuchtigkeit einer der großen Feinde von gelagerten Nahrungsmitteln. Deshalb sollten Sie frühe Sorten nur vorübergehend lagern und am besten in kurzer Zeit verarbeiten. Spätere Kartoffelsorten wiederum besitzen eine dicke Schale. Das ermöglicht eine Lagerung bis ins Frühjahr hinein.
Natürlich wird es immer mal Ausnahmen in Form von frühzeitig faulenden Knollen geben. Aus diesem Grund sollten Sie alle gelagerten Erdäpfel in regelmäßigen Abständen überprüfen und faulende solche sofort entsorgen, denn sonst könnte sich die Fäulnis auch auf die anderen Früchte übertragen.
Und kann man Kartoffeln im Kühlschrank lagern?
Jein. An sich spricht nicht viel dagegen, das heißt, die Knollen würden dann nicht automatisch verderben. Von Nachteil ist aber, dass die Temperaturen im Kühlschrank ausreichend niedrig sein könnten, um den oben beschriebenen Effekt hervorzurufen, und zwar, dass sich ein Teil der Stärke in Zucker verwandelt. Und das würde den Erdäpfeln natürlich auch einen anderen Geschmack geben. Des Weiteren ist die Durchlüftung im Kühlschrank nicht sonderlich gut und das vorzeitige Faulen der Knollen ist dadurch vorprogrammiert. Also, selbst, wenn die Geschmacksveränderung Ihnen nichts ausmachen sollte, sollten Sie die Kartoffeln nicht allzu lange im Kühlschrank aufbewahren.