Wirken blutzuckersenkende Medikamente bei Diabetes gegen Alzheimer?
Menschen, die bestimmte blutzuckersenkende Medikamente bei Typ-2-Diabetes einnehmen, könnten von ihrer neuroprotektiven Wirkung profitieren. Dies geht aus neuen Forschungen hervor, in denen der Biomarker für die Alzheimer-Krankheit namens Amyloid im Gehirn von Diabetikern untersucht wurde. Die Ergebnisse zeigen außerdem auch, dass die sogenannten Dipeptidyl-Peptidase-4-Inhibitoren die kognitiven Fähigkeiten der Patienten fördern.
Neuroprotektion durch blutzuckersenkende Medikamente möglich?
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Bei Menschen mit Diabetes-Typ-2 verwendet der Körper Insulin nicht mehr effizient, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Inhibitoren der Dipeptidylpeptidase 4, auch Gliptine genannt, kommen zum Einsatz, wenn andere blutzuckersenkende Medikamente nicht wirken. So eine Therapie kann jedoch nur dann helfen, wenn der Patient die Arzneimittel mit passender Diät und Bewegung kombiniert. Die neue Studie hat gezeigt, dass die Einnahme von Blutzuckersenkern für niedrige Spiegel von Amyloid in Bereichen des Gehirns sorgt, die an der Alzheimer-Krankheit beteiligt sind. Die Studienautoren führten bei den Teilnehmern Gehirnscans durch, um die Menge an Amyloid im Gehirn zu messen. Sie fanden heraus, dass Menschen mit Diabetes, die solche Medikamente einnahmen, eine geringere durchschnittliche Menge an Amyloid-Plaques im Gehirn aufwiesen. Alle Teilnehmer nahmen 2,5 Jahre lang im Durchschnitt alle 12 Monate an einem gemeinsamen Denk- und Gedächtnistest namens Mini-Mental State Exam (MMSE) teil.
Die Forscher berücksichtigten jedoch auch andere Faktoren, die bestimmte Testergebnisse beeinflussen könnten. Sie stellten trotzdem fest, dass die jährlichen Ergebnisse der Probanden, die Hemmer einnahmen, besser als bei der Kontrollgruppe sind. Die neuen Erkenntnisse legen die Möglichkeit nahe, dass Blutzuckersenker für Menschen ohne Diabetes mit Denk- und Gedächtnisproblemen vorteilhaft sein können. Es sind jedoch weitere Forschungen erforderlich, um zu zeigen, ob blutzuckersenkende Medikamente bei allen Menschen neuroprotektive Eigenschaften haben können. Eine Einschränkung der Forschungsarbeit bestand außerdem darin, dass keine Daten zur Verfügung standen, die eine Akkumulation von Amyloid im Gehirn der Teilnehmer im Laufe der Zeit zeigen. Darüber hinaus weisen die Autoren darauf hin, dass diese Studie nicht Ursache und Wirkung zeigt, sondern nur eine Assoziation nahelegt.