Künstliche Netzhaut für Blinde könnte bald als 3D-Druck eingesetzt werden
Forscher an der Universität von Sydney entwickeln eine druckbare künstliche Netzhaut, die eines Tages das Sehvermögen blinder Menschen wiederherstellen könnte. Dr. Matthew Griffith vom australischen Zentrum für Mikroskopie und Mikroanalyse hat ein elektrisches Gerät aus mehrfarbigen Halbleitern auf Kohlenstoffbasis entwickelt. Es verwendet absorbiertes Licht, um die Neuronen abzufeuern, die dann Signale zum Gehirn an die Augen übertragen. Die Erfindung soll nun als künstliche Netzhaut für diejenigen fungieren, die diese Fähigkeit verloren haben.
Neu erfundene künstliche Netzhaut gegen Augenerkrankungen
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Die Netzhaut ist die dünne Gewebeschicht, die den Augenhintergrund auskleidet und Licht empfängt, in neuronale Signale umwandelt und diese Signale zur Verarbeitung an das Gehirn sendet. Weltweit leben mindestens 2,2 Milliarden Menschen mit Sehbehinderung. Diese neue Forschungsarbeit zielt darauf ab, eine biomedizinische Lösung für Menschen mit Blindheit und altersbedingter Makuladegeneration bereitzustellen. Zweitere ist eine der Hauptursachen für Blindheit weltweit. Der Studienleiter hofft, diese Technologie als eine Art neuronale Schnittstelle anwenden zu können, um die sensorische Funktion von Menschen mit Rückenmarksverletzungen wiederherzustellen. Darüber hinaus ermöglicht es diese Technologie, Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen zu behandeln. Eine neuronale Schnittstelle ist ein Gerät, das mit dem Nervensystem einer Person interagiert, um Aktivitäten aufzuzeichnen oder zu stimulieren. Ähnliche Technologien werden intensiv entwickelt, obwohl sich dieses Gerät dadurch unterscheidet, dass es aus Kohlenstoff besteht. Dies ist der gleiche Baustein wie menschliche Zellen, so Dr. Griffith.
Das Forschungsteam beabsichtigt, die künstliche Netzhaut auf Wasserbasis, die außerdem auch Nervenwachstumsfaktoren enthält, auf weiche und flexible Oberflächen zu drucken. Dann soll ein Chirurg das Gerät in die betroffene Zone des Patienten einführen können. Sobald sich die relevanten Neuronen wieder damit verbinden, gewinnt die Netzhaut ihre verlorene Funktionalität zurück, wenn sie Licht absorbiert. Ein weiterer wesentlicher Unterschied besteht darin, dass die Neuerfindung keinen Strom benötigt – es wird intern von Licht aus der Außenwelt gespeist. Wenn das Projekt erfolgreich ist, hilft das Gerät dabei, eine der großen wissenschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu lösen: die Kommunikation mit dem sensorischen Netzwerk des menschlichen Körpers. Die Erfinder hoffen, dies nur mit Licht zu erreichen, was einige wirklich aufregende Perspektiven für die Zukunft der Bioelektronik eröffnet.