Wie Sie Obstbäume für den Garten richtig wählen und pflegen
Obstbäume gehören einfach in jeden Garten. Es ist doch toll je nach Saison frisches Bio-Obst zur Hand zu haben, finden Sie nicht? Mancheiner mit kleinem Garten traut sich hierbei nicht an diese nützlichen Bäume, andere fürchten sich wiederum vor der Pflege während und nach der Saison und wieder andere können sich einfach nicht entscheiden, welche der vielen Arten am besten geeignet wären. Dabei gibt es für jeden das richtige. Unser Ratgeber soll Sie mit den verschiedenen Möglichkeiten vertraut machen, damit Sie schnell genau jene Obstbäume für den Garten finden, die für Ihre Bedürfnisse geeignet sind. Erfahren Sie außerdem, was Sie bei der Kombination verschiedener Sorten beachten sollten und welche sich gut miteinander vertragen.
Inhaltsverzeichnis
Kleine Obstbäume für den Garten
Auch bei Platzmangel muss man nicht auf frisches Obst aus dem Garten verzichten. Es gibt nämlich niedrig wachsende Sorten, die speziell für kleine Außenbereiche und Gärten gezüchtet wurden und sich als Obstbäume für den Garten als sehr praktisch erweisen. Doch welche Bäume für kleine Gärten gibt es eigentlich? Sie werden sich freuen zu erfahren, dass es im Prinzip jede Obstsorte auch im Kleinformat gibt. Wenn Obstbäume kleinwüchsig sind, kann es sich im Großen und Ganzen um folgende Arten handeln, zwischen denen Sie wählen können:
- Schwachwüchsige Obstbäume
- Zwergobstbäume
- Obstbüsche
- Spindelbusch
- Säulen- oder Stabbaum
- Spalierobstbaum
Schwachwüchsige Bäume
Schwachwachsende Bäume besitzen genauer gesagt schwach wachsende Wurzeln. Und wachsen die Wurzeln langsam, gilt das auch für den Rest des Baums. Diese sogennante “Unterlage” wird in unterschiedliche Kategorien aufgeteilt, die durch Nummern gekennzeichnet sind und verdeutlichen, wie langsam der jeweilige Baum wächst.
Zwergobstbäume
Bei den kleinen Zwergobstbäumen handelt es sich um Züchtungen, die einen dicken, aber kurzen Stamm bilden und eine kleine Krone besitzen. Und die Wuchshöhe ist eigentlich auch der einzige Unterschied zu den großen Verwandten der Obstbäume für den Garten. Selbst die Größe, Qualität und der Geschmack der Früchte unterscheidet sich für gewöhnlich kaum oder sogar gar nicht. Einziger Nachteil ist, dass natürlich die Menge an Obst bei den kleinen Sorten geringer ausfällt. Wenn Sie Zwergobstbäume kaufen, ist mit einer Höhe von ca. 1,50 Meter und einem Durchmesser der Krone von ca. 1,20 Meter zu rechnen.
Kleiner Obstbaum in Form eines Buschs
Noch kleiner ist ein Obstbaum, der als Busch erzogen wird, was Sie sogar selbst erreichen können. Hierfür sollten Sie am besten eine schwachwüchsige Unterlage wählen, um eine stark und breit wachsende Krone zu vermeiden. Besonders gut eignen sich Sauerkirschen und Pfirsiche, die von Natur aus schmalere Kronen haben, aber auch Äpfel und Birnen, sowie andere Sorten können gewählt werden. Der Stamm wird bei als Busch erzogenen Obstbäumen für den Garten zwischen 40 und 60 cm hoch.
Spindelbusch
Die gleiche Höhe wie beim Obstbaum als Busch erreichen die Bäume in Form von schwachwüchsigen Spindelbüschen. Jedoch benötigen diese Obstbäume mit Niederstamm einen Stützpfahl und das ihr Leben lang. Für gewöhnlich sind die Spindelbüsche anfälliger und pflegeintensiver. Ein typisches Merkmal ist, dass die Fruchtäste direkt aus dem Stamm wachsen und auf diese Weise eine sehr kompakte und schmale Form entsteht, die die Spindelbüsche zum perfekten Sichtschutz machen, wenn sie in einer Reihe gepflanzt werden. Als Solitärpflanze mitten im Garten verwandeln sie sich wiederum in interessante Hingucker. Auch im Kübel auf der Terrasse kann diese Obstbaumart gepflegt werden. Eine beliebte Sorte sind die “Ballerina-Äpfel”.
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Säulen- oder Stabbaum
Diese Bäume wachsen, wie der Name schon sagt, säulenartig und sind auf diese Weise besonders platzsparend. Der Unterschied zum Spindelbusch besteht darin, das dies nicht der natürliche Wuchs des Baums ist. Lediglich Apfelbäume gibt es mit dieser Wuchsweise. Alle anderen Obstsorten, die als Säulenbaum verkauft werden, sind lediglich säulenartig geschnitten, was Sie nach dem Kauf und Einpflanzen so weiterführen müssen. Das kann vor allem für Anfänger recht kompliziert sein.
Spalierobstbaum
Der Spalierobstbaum als Variante für Obstbäume für den Garten benötigt eine Rankhilfe. Diese kann freistehend sein oder sich an einer Wand befinden. Sorten mit schwachwüchsiger Unterlage sind zu empfehlen. Auch Spalierobst ist sehr pflegebedürftig und daher eher etwas für erfahrene Gärtner und solche die ausreichend Zeit in diese Obstbaumart investieren können.
Ideale Obstsorten, die mit wenig Platz auskommen
Möchten Sie lieber einen “echten” Baum in den Garten pflanzen, haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Varianten, die auch in den kleinen Außenbereich passen. Die besten Bäume haben wir im Folgenden einmal aufgelistet. Dabei sind auch beliebte kleinwüchsige Sorten.
Der Apfelbaum
Der Apfelbaum ist wohl ein Klassiker und fehlt in kaum einem Garten, in dem Wert auf viel Obst gelegt wird. Eigentlich sind diese Obstbäume für den Garten für Ihren starken und hohen Wuchs bekannt, doch Sie können sich glücklich schätzen, denn es gibt auch Sorten, die auch niedriger und sogar im Kübel wachsen können:
- Braeburn
- Finkenwerder Herbstprinz
- Alkmene
- Rewena
- Klarapfel
- Pilot
- James Grieve
Birnen
Geeignete Birnenbäume für den kleinen Garten sind unter anderem:
- Santa Maria
- Harrow Delight
- Williams Christ
- Köstliche aus Charneux
- Dessera
- Uta
- Abate Fetel
Süßkirschen
Kaum jemand liebt Kirschen nicht. Kein Wunder also, dass Kirschbäume einer der beliebtesten Obstbäume für den Garten sind. Suchen Sie kleine Baumsorten, können Sie eine der folgenden wählen. Erkundigen Sie sich vor dem Kauf darüber, ob die gewählte Sorte selbstfruchtend ist und allein im Garten stehen kann oder ob sie einen zweiten Baum benötigt.
- Gisela 5
- Stella
- Vic
Sauerkirschen haben hingegen von Natur aus einen kompakten Wuchs, sollten aber regelmäßig gekürzt werden, da die Zweige sonst stark in die Höhe wachsen und immer kahler werden. Infolgedessen wird natürlich auch die Ernte erschwert.
Pfirsichbäume
Ähnlich wie Sauerkirschen wachsen Pfirsichbäume recht kompakt und niedrig, vorausgesetzt Sie helfen auch mit richtigen Rückschnitten. Aus diesem Grund können Sie im Prinzip alle Sorten dieser Obstgehölze wählen. Zudem erhalten Sie einen Obstbaum im Garten, der pflegeleicht ist. Lassen Sie sich am besten in der Baumschule über Geschmack und Erntezeit informieren, um die richtige Sorte zu finden.
Welchen Obstbaum wählen?
Welchen Obstaum Sie wählen, hängt von verschiedenen Dingen ab. An erster Stelle steht natürlich, welches Obst Ihnen am besten gefällt. Dann sollten Sie sich darüber erkundigen, wieviel Platz der jeweilige Baum benötigt und die richtige Größe in Erwägung ziehen. Wäre ein Zwergobstbaum vielleicht die bessere Variante im Vergleich zur normalen Größe? Hinzu kommen aber auch andere nützliche Eigenschaften, die ein Baum haben kann. Möchten Sie beispielsweise mit Hilfe des Baums einen schattigen Bereich im Garten gestalten, in dem Sie einen Sitzbereich gestalten oder eine Sitzbank aufstellen möchten, eignet sich ein Obstbaum mit normaler Größe natürlich besser als die kleineren Zuchtformen.
Das gleiche gilt auch, wenn Sie später einmal eine Hängematte aufhängen möchten. Hierfür sind bekannterweise zwei Bäume notwendig, die in unmittelbarer Nähe zueinander wachsen müssen und außerdem auch stabil genug sein sollten. Standort und Bodenbeschaffenheit sollten natürlich ebenso beachtet werden, damit der zukünftige Obstbaum sich wohlfühlen und gedeihen kann. All diese Dinge sollten Sie sich im Voraus gut überlegen und beim Kauf in der Baumschule erwähnen, damit Ihnen der beste Obstbaum für Ihre Bedürfnisse angeboten werden kann.
Welche Obstbäume vertragen sich?
Egal ob großer oder kleiner Obstbaum, eine Mischkultur ist immer eine gute Idee aus verschiedenen Gründen. Nicht selten ist ist es bei Pflanzen so, dass sich manche Arten nicht mit anderen vertragen. Obstbäume für den Garten bringen glücklicherweise nicht diese schwierige Eigenschaft mit sich. Welche Bäume am besten zueinander passen, hängt zum einen natürlich vom Standort ab. Wie auch alle anderen Pflanzen, hat jede Art ihre Ansprüche an Sonne beziehungsweise Schatten, Boden und Feuchtigkeit.
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Danach müssen Sie sich auch richten, wenn Sie die Baumpartner wählen. So wachsen beispielsweise Äpfel sehr gut, wenn ihnen ein feuchter Boden geboten wird, während Birnen hingegen Trockenheit bevorzugen. Das macht sie zu weniger guten Nachbarn. Apfelbäume können Sie super mit Süßkirschen oder Pflaumen kombinieren. Auch die Kombination aus Süßkirschen und Pflaumen ist sehr gut. Pflanzen Sie auch bestimmte Kräuter oder andere Pflanzen in die Nähe, können sogar Schädlinge auf natürliche Weise bekämpft werden. Überhaupt ist eine Mischkultur sehr vorteilhaft, wenn richtig geplant. Sowohl das Wachstum der Pflanzen kann auf diese Weise stimuliert , als auch der Geschmack der Früchte intensiviert werden.
Obstbäume pflanzen und pflegen
Egal welche Bäume gewählt werden, sie benötigen natürlich auch die richtige Pflege. Da die Bedürfnisse aber je nach Obstbaumsorte variieren, können keine zusammenfassenden Tipps zu Standort, Bodenbeschaffenheit und Feuchtigkeit gegeben werden. Dennoch gibt es einige Dinge, die zur richtigen Pflege gehören und bei allen gleich sind. Dazu gehören Rückschnitt, Dünger und Pflanzzeit, die wir nun zusammenfassen möchten. Auch ein paar Tipps zur Bestäubung haben wir für Sie.
Wann Obstbäume pflanzen?
Es gibt zwei Perioden, in denen man Obstbäume für den Garten pflanzen sollte. Nur dann garantieren Sie auch, dass sich die Wurzeln gut fangen und der Baum sich schnell eingewöhnen kann. Also wann pflanzt man Obstbäume? Meistens wird zu diesem Zweck der Herbst gewählt, obwohl auch der Frühling gut geeignet wäre, wenn man einen Baum pflanzen möchte. Grund dafür ist, dass in unseren Regionen das Frühjahr meist sehr trocken ausfällt, was sich natürlich negativ auf den Baum auswirken kann oder aber mit häufigem Gießen Ihrerseits verbunden ist. Schlimmstenfalls kann der Baum auch einfach austrocknen. Im Herbst gibt es hingegen reichlich Regen, sodass die Pflanzung Ihres neues Obstbaums schon eher erfolgreich sein kann.
Obstbäume düngen
Verwenden Sie am besten organischen Dünger. Ihr Kompost aus dem Garten ist hierfür ideal. Der Vorteil von solchen Düngern ist, dass sie ihre Nährstoffe allmählich und über das ganze Jahr verteilt an die Pflanzen abgeben. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass die Düngerschicht den Boden darunter schön feucht hält. Düngen Sie am besten ungefähr Mitte Mai. Ein zweites Mal darf Ende Juni gedüngt werden, ist aber nicht unbedingt notwendig. Manche Bäume benötigen eventuell auch noch Spezialdünger. Dazu gehört unter anderem Kernobst. Erkundigen Sie sich dazu einfach in der Baumschule, wenn Sie die Obstbäume kaufen.
Obstbäume schneiden
Viele Besitzer von Bäumen trauen sich nicht wirklich an den Schritt aus Angst, etwas falsch zu machen. Dabei ist er ein sehr wichtiger Teil der Pflege der Obstbäume für den Garten. Nur wenn der Baum regelmäßig geschnitten wird, kann eine reiche Ernte und ein gesunder Baum erwartet werden. Grund dafür ist, dass andernfalls aufgrund der zahlreichen Äste und Zweige nicht ausreichend Sonne und Luft ins Innere der Baumkrone gelangen. Die Früchte können sich dementsprechend nicht gut entwickeln und es entstehen zahlreiche weniger hochwertige Früchte, unter deren Last die viel zu langen Äste sogar brechen können.
Die perfekte Zeit für einen Schnitt ist gleich nach der Ernte. Doch auch zur Ernte kann dieser durchgeführt werden. Im Frühjahr vor der Blüte ist er zwar weniger zu empfehlen, aber ebenso möglich, falls Sie den Rückschnitt im Vorjahr verpasst haben. Auf jeden Fall ist es besser, ihn dann nachzuholen, als ihn komplett ausfallen zu lassen. Auch der Tag des Schnitts selbst spielt eine große Rolle. So ist es besser, wenn Sie den Obstbaum morgens schneiden und dafür einen sonnigen und warmen Tag wählen. Beim Schnitt entstehen nämlich Wunden, die bei Wärme schneller trocknen und auch schließen. Ein Befall von Bakterien wird somit stark verringert. Vor und im Winter ist der Rüchschnitt zu vermeiden!
Die Bestäubung und Befruchtung
Die Bestäubung ist zwar nicht im direkten Sinne eine Ihrer Aufgaben, doch Sie können Einfluss auf sie haben. Und zwar gibt es viele Sorten, die auch Befruchter benötigen. Das bedeutet, dass gleiche mehrere Exemplare einer Obstbaumart in der Nähe gepflanzt werden müssen, um eine Bestäubung zu garantieren. Zu solchen Bäumen gehören die meisten Apfelbäume, Süßkirschen und auch die Birnenbäume. Es gibt sogar noch anspruchsvollere Obstbäume. Der Apfelbaum ‘Gravensteiner’ beispielsweise ist ein solcher Baum, der gleich mehrere Bestäuber benötigt. Mindestens zwei sollten gepflanzt werden. Deshalb ist ein größerer Garten hier Voraussetzung. Erkundigen Sie sich unbedingt zur Art der Bestäubung, um sicherzugehen, dass Sie dem gewählten Baum alles notwendige bieten und sich auch an einer reichen Ernte erfreuen können.
Im Gegensatz dazu gibt es aber auch selbstfruchtende Sorten, bei denen Sie nicht mehr als einen Baum pflanzen müssen. Das ist für kleine Gärten ein großer Vorteil. Selbstfruchtende Bäume sind unter anderem die Sauerkirschen. Auch Pflaumen, Mirabellen und Hauszwetschgen haben diese nützliche und vor allem platzsparende Eigenschaft. Nichtsdestotrotz ziehen ihre Blüten Bienen an.