Löcher im Rasen und im Gartenboden: Welches Tier buddelt da?

von Ramona Berger
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Löcher im Rasen werden fast immer durch ein grabendes Tier verursacht. Es könnte ein Igel sein, aber auch ein Dachs oder gar ein Fuchs. Grabende Nagetiere wie zum Beispiel Maulwurf können durch die Erschaffung eines Höhlensystems auch einiges durcheinander bringen.

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Doch bevor Sie Gegenmaßnahmen ergreifen, sollten Sie den Übeltäter eindeutig identifizieren. Wird er nicht gleich auf dem Tatort ertappt, müssen Sie ein wenig Detektivarbeit machen.

Die Misstäter identifizieren

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Um festzustellen, welches Tier solche Löcher im Garten buddeln könnte, versuchen Sie zunächst folgende Fragen zu beantworten.

  • Was ist die Größe und die Form der Löcher?
  • Ist es nur ein oberflächliches Loch? Oder es führt zu einer Erdhöhle oder einem ganzen Tunnelsystem?
  • Gibt es Kot um das Loch oder es ist relativ sauber?
  • Gibt es Erdhaufen oder Erdauswurf an einer anderen Stelle im Garten?
  • Sind irgendwelche Pflanzen, Bäume oder Blumenknollen beschädigt, genagt oder zerrissen?

Löcher im Rasen mit Erdhaufen

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Maulwürfe, Wühlmäuse und viele andere grabende Nagetiere legen ein verzweigtes Gänge-System tief unter der Erde an. Dabei wird die beim Graben anfallende Erde an die Erdoberfläche geschoben, wodurch die typischen Erdhaufen entstehen. Form und Größe der Erdhügel geben einen Hinweis darauf, ob es sich um eine Wühlmaus oder einen Maulwurf handelt.

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Die kuppelförmigen Maulwurfshaufen sind circa 25 cm hoch und können einen Durchmesser von bis zu 30 cm erreichen. Die Erdhaufen der Wühlmäuse hingegen sind kleiner, eher unauffällig und unregelmäßig verteilt. Sie sind oft mit Wurzelteilen durchsetzt und werden seitlich vom eigentlichen Gangsystem aus aufgeschüttet. Da Wühlmäuse gern an Pflanzenwurzeln, Blumenzwiebeln, Kartoffeln und Wurzelgemüse nagen und große Schäden anrichten können, sind aktive Bekämpfungsmaßnahmen notwendig. Maulwürfe hingegen sind nicht schädlich und stehen auch unter Naturschutz. Daher dürfen sie weder getötet, noch gejagt werden. Welche Möglichkeiten es gibt, den Maulwurf aus dem Garten zu vertreiben, erfahren Sie ausführlich hier.

Ohne Erdhaufen?

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Wanderratten können 25 Zentimeter groß sein und vermehren sich immer dort, wo sie ausreichend zu fressen finden. Ein Komposthaufen ist bevorzugter Wohnplatz für Ratten. Bewohnte Rattenlöcher erkennt man daran, dass sie einen Durchmesser von 8 bis 12 cm haben und oft fast senkrecht in die Erde führen. Streuen Sie einen etwa 30 cm breiten Streifen von geruchslosem Babypuder oder Mehl um das Loch. Dann hinterlässt der Ratte die typischen Schleifspuren ihres Schwanzes. Indiz für einen Rattenbefall sind neben Rattenspuren auch Kothaufen sowie angefressene Abfälle und Vorräte.

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Gibt es irgendwo im Garten Fraßspuren an den Pflanzen, handelt es sich bestimmt um ein Kaninchen oder einen Feldhasen. In der freien Natur leben Kaninchen unterirdisch, in Gruppen und graben ein ganzes Netzwerk von Gängen und Kammern. Dort schlafen die Kaninchen und ziehen ihre Jungtiere auf. Der Eingang zum Kaninchenbau erkennt man an das ringsum zertrampelte Gras.

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Kleine, trichterförmige Löcher macht auch der Igel. Die kleinen Krater sind etwa faustgroß, nur wenige Zentimeter tief und überall über dem Rasen verteilt. Die Igel kommen meist nachts und bohren mit ihren Rüsseln im Gras, um Schnecken und Würmer auszugraben.

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Marder bauen keine Erdwohnungen. Sie leben größtenteils als Einzelgänger in einem fest abgegrenzten Revier und verteidigen ihr eigenes gegen Eindringlinge. Marder sind sehr scheu und vorwiegend nachtaktiv. Tagsüber ziehen sie sich in ein Versteck zurück, und oft sind das eben Dachböden, Ställe, Scheunen, Gartenhäuschen. Sie dringen sogar in den Motorraum eines Fahrzeuges ein.

Nach Sonnenuntergang verlässt der Marder sein Tagesversteck, um auf Nahrungssuche zu gehen. Die Raubtiere ernähren sich von kleinen Säugetieren wie Mäusen und Ratten, sowie Insekten und Regenwürmern, Vögel und Vogeleiern. Sie graben also nicht richtig, außer, wenn sie in den Hühnerstall einbrechen wollen. Grundsätzlich gilt: überall wo ein Hühnerei durchpasst, können auch Marder durch. Dass ein Marder Löcher im Rasen buddelt, erscheint also zweifelhaft. Es sei denn, er macht es zum Spaß.

Große Löcher – 20 cm oder mehr

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Graben gehört auch zum Verhalten der Füchse. Es kann vorkommen, dass sie in Gärten Löcher graben, um Futter, Gartenschuhe, Kinderspielzeuge und andere Beute zu verstecken. Im Frühling legen sie Baue mit Gangsystemen an, in denen sie ihre Jungen aufziehen. Dafür bevorzugen sie aber Standorte, wo sie sich ungestört aufhalten können. Die jungen Füchse sind ab Mai aus den Quartieren unterwegs und verursachen meist in ihrer Spiellust Schäden im Garten. Gab es einen Besuch vom Fuchs, so muss man die Löcher schnell zuschütten, bevor es zu tief gegraben wird. Füchse kehren gewöhnlich wieder.

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Dachse fühlen sich in den Gärten am Waldrand ausgesprochen wohl. In der Regel bauen sie aber ihre Höhlen im Wald. Dachse gelten als Allesfresser und ernähren sich mit Wurzeln, Vogeleiern und Mäusen. Manchmal graben sie auch Rasen um, weil er Engerlinge vom Junikäfer durch die Erdoberfläche riecht. Dabei buddeln die Wildlinge mit der Nase etwa faustgroße Löcher in den Rasen und werfen die Erde nach oben. Die Löcher sind nicht tief, aber etwa 5 bis 10 Zentimeter im Durchmesser und sehen nicht schön aus. Sobald sich die Engerlinge im Frühjahr verpuppen und schlüpfen, wird der Dachs nicht mehr kommen.

Sobald Sie festgestellt haben, wer für die Verwüstung im Garten verantwortlich ist, sollten Sie sich auch informieren, wie sich das Tier vertreiben lässt. In einigen Fällen reicht es, ein paar kleine Tricks anzuwenden, um mit dem tierischen Besuch auszukommen.

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Ramona aus Frankfurt ist Mutter der zweijährigen Kaia. Ihre Leidenschaften sind Zumba, Natur und Gärtnern, was sie in ihrem Hinterhofparadies auslebt. Sie sucht ständig nach Mama-Hacks und Kochtipps, um den Alltag effizienter zu gestalten. Kreative Ideen für Kinderentwicklung und aktuelle Trends in Mode und Ernährung begeistern sie ebenfalls. Seit 2013 schreibt Ramona für Deavita, stets gründlich recherchiert und oft durch Experteninterviews gestützt. Sie hat Psychologie in Freiburg studiert.