Sie möchten die Hainbuchenhecke dicht bekommen? Nur so erhalten Sie den Sichtschutz, den Sie möchten!
Obwohl man den Eindruck bekommt, dass immergrüne Heckenpflanzen die Favoriten sind, steht die Hainbuche ihnen kaum in etwas nach.
Die Hainbuche, die eigentlich ein Baum ist, bringt viele Vorteile gegenüber manch anderen Klassikern mit sich, weshalb sie häufig erste Wahl für einen Sichtschutz ist. Doch möchte man eine Hainbuchenhecke dicht bekommen, ist es wichtig, sie regelmäßig und richtig zu schneiden.
Inhaltsverzeichnis
Warum die Hainbuche als Hecke so beliebt ist
Bei dieser Buche handelt es sich, wie Sie wissen, um einen Laubbaum. Eigentlich keine gute Voraussetzung für eine ganzjährig blickdichte Hecke, könnte man meinen. Warum gehört sie dennoch zu den Favoriten?
- Das Laub verfärbt sich im Herbst in ein leuchtendes Gelb und wird ein Blickfang im immer kahler werdenden Garten.
- Sie ist wintergrün. Das Laub bleibt meist bis zum Frühjahr an der Pflanze, vorausgesetzt, sie wurde richtig und dicht geschnitten.
- Nach dem Blattabwurf treiben sie sehr schnell neue Blätter aus.
- Hainbuchen sind äußerst schnellwüchsig, sodass in relativ kurzer Zeit eine fertige Hecke entsteht.
- Die Pflanze ist sehr schnittverträglich und erholt sich auch bei Radikal- oder fehlerhaften Schnitten problemlos und schnell. Bei einem Rückschnitt bis auf den Boden können Sie noch im selben Jahr mit einem Neuaustrieb von 80 bis 12o cm rechnen.
Wie Sie die Hainbuchenhecke dicht bekommen
Die schnellwüchsige Eigenschaft mag zwar von Vorteil sein, wenn man in kürzester Zeit eine Hecke gestalten möchte. Doch das bedeutet auch, dass man mit dem Schneiden hinterherkommen muss, zumindest während der ersten Jahre, bis die gewünschte Höhe und Dichte erreicht wurden.
Gut gekauft ist halb gewonnen
Hecken schneiden im November: Bis wann und unter welchen Bedingungen kann man die Schere ansetzen?
Haben Sie im Oktober den Heckenschnitt vergessen, ist es noch nicht zu spät. Bis wann genau kann man Hecken schneiden im November?
Bereits beim Kauf achten Sie auf das richtige Pflänzchen. Um Zeit zu sparen, greifen viele gerne zu größeren Exemplaren, beachten hierbei aber nicht, dass diese bereits im unteren Bereich verkahlt sind.
- Hainbuchen sind eigentlich Bäume und streben dementsprechend nach oben und weniger zur Seite zu wachsen. Wird also die Verzweigung am Stamm nicht schon im jungen Alter gefördert, kann das später nur schwer oder, wenn man Pech hat, gar nicht nachgeholt werden. Wählen Sie also Pflanzen, die auch im unteren Bereich Zweige besitzen.
- Exemplare, die schon mit zwei Stämmen aus dem Topf wachsen, sind besonders gut geeignet.
- Manche Baumschulen bieten Hainbuchen an, die schon vor Ort für die Heckenverwendung regelmäßig geschnitten wurden. Diese sind optimal. Lassen Sie sich nicht vom höheren Preis beeinflussen, denn dafür werden sie weniger Pflanzen benötigen, als wenn Sie selbst erst mit der Erziehung junger, noch ungeschnittener Exemplare beginnen.
- Die Pflanzenqualität bestimmt den nötigen Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen. Diesen sollten Sie am besten bereits in der Baumschule erfragen. Zu dichte Pflanzabstände sorgen ebenfalls für Lichtmangel und beeinträchtigen die Dichte negativ.
Hainbuchen sind auch für als Schirmbäume geeignet.
Wann ist der richtige Pflanzzeitpunkt für die Heckenpflanzen?
Sie haben zwei optimale Termine, um die frisch gekauften Pflanzen ins Beet zu bringen. Dementsprechend sollten Sie die Hainbuchen auch erst dann erwerben. Die zwei Pflanzperioden sind:
- der Herbst und genauer gesagt der Oktober oder November und
- das Frühjahr, wobei Sie sich im März oder April an die Arbeit machen.
Hainbuchenhecke dicht bekommen in der Anfangsphase
Und mit “Anfangsphase” meinen wir nicht etwa nur die ersten paar Monate oder das erste Jahr. Nein, man muss eine neu gepflanzte Hainbuchenhecke häufig schneiden, bis sie die gewünschte Höhe und Dichte erreicht hat. Und das bedeutet Folgendes:
Bezüglich der Maße können Sie sich folgendermaßen orientieren: Die Hainbuchenhecke sollte an ihrer breitesten Stelle (unterer Bereich) halb so breit sein wie hoch.
- Bestimmen Sie zunächst die gewünschte Maximalhöhe (z. B. 100 cm), denn diese beeinflusst Pflanzabstand und Wuchsbreite. Diese können Sie jetzt oder zu einem späteren Zeitpunkt auch mit einem gespannten Draht oder Schnur markieren. Das garantiert einen geraden Schnitt.
- Bestimmen Sie auch die maximale Breite (z. B. 50 cm pro Meter Wuchshöhe in alle Richtungen vom Stämmchen aus gemessen). Diese bezieht sich auf den unteren Bereich und kann in der Baumschule erfragt werden. Nach oben hin werden die Pflänzchen dann schmaler (bei 50 cm werden sie nach oben hin etwa 30 cm breit). Dieser Breitenunterschied ist wichtig, damit die oberen Zweige nicht zu viel Schatten auf die unteren werfen, denn dann verkahlen diese.
- Seien Sie beim Winterschnitt großzügiger. Anstatt auf die 50/30 zu gehen, können Sie sogar um weitere 10 cm kürzen.
- Schneiden Sie die Hainbuchen bis zur Fertigstellung der Heckenform und -größe mindestens dreimal jährlich, den letzten Schnitt aber im August. Sie können sich gerne auch an dem Neuzuwachs orientieren. Sprießen diese 10 cm und mehr über die ursprünglich festgelegten Breiten hinaus (in unserem Beispiel 50/30 cm), können Sie die Schere ansetzen.
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Haben Sie die endgültige Höhe und Dichte der Hainbuchenhecke erreicht, bleibt nur noch, diese beizubehalten. Das klingt recht einfach, erfordert jedoch Beständigkeit.
- Denken Sie daran: Hainbuchen wachsen sehr fleißig, weshalb regelmäßige Formschnitte nicht zu unterschätzen sind. Sonst ist Ihre bisherige Arbeit umsonst gewesen.
- Zweimal jährlich sollten Sie nun die Hainbuche schneiden, beide Male im Sommer: erst Mitte Juni, dann noch einmal im August.
- Hat man es im August nicht geschafft, kann man den Schnitt erst im späten Winter, genauer gesagt gegen Ende Februar, nachholen, kurz bevor die Pflanze neu austreibt. Zwischen diesen Schnittterminen lassen Sie die Hecke in Ruhe, damit sie sich auf die schwere Winterzeit vorbereiten und in die wichtige Ruhephase übergehen kann.
- Falls sich die verpassten Schnitttermine schlecht auf die Form ausgewirkt haben, brauchen Sie sich keine Sorgen machen, denn Sie können im Notfall mit Radikalschnitten für erneute Ordnung sorgen. Die Pflanze erholt sich im Nullkommanichts und treibt fleißig mit vielen Verzweigungen neu aus.
Mehr zum regelmäßigen Schnitt der Hainbuche erfahren Sie hier.
Hinweis: Ein kahler Stamm ist bei der Hainbuchenhecke nicht immer von Nachteil. Falls Sie beispielsweise eine niedrige Mauer mithilfe der Blätterkrone verlängern möchten, kann diese dort beginnen, wo die Mauer abschließt, während der Stamm der Heckenpflanzen kahl bleiben kann. Auch das wirkt optisch sehr hübsch und Sie sparen sich in diesem Fall das Formen der kompletten Pflanze.
Schöne Herbstfarben bei einer dichten Hecke