Wintergrüner Liguster solitär oder als Hecke: So pflegen Sie den Strauch richtig

von Anne Seidel

Heckenpflanzen gehören für viele einfach zur Gartengestaltung dazu und das bei so ziemlich jedem Gartenstil. Und abgesehen davon, dass natürliche Hecken einfach tolle aussehen, sind sie auch für Insekten, Vögel und andere Tiere, die unsere Gärten besichtigen, ein toller Unterschlupf oder Nahrungsquelle. Doch bei der großen Auswahl an Arten und Sorten kann die Entscheidung schon einmal schwerfallen. Empfehlenswerte Exemplare sind die Ligusterpflanzen. Wie wird ein wintergrüner Liguster gepflegt? Und welche Standortbedingungen setzt er voraus?

Pflanzen, die auch im Winter noch den Garten mit schönem Grün schmücken, sind ganz klar Favoriten, wenn es um die Gartengestaltung geht. Schließlich freut es uns, wenn unser Außenbereich während der kalten Wintermonate nicht ganz so trist aussieht.

Wintergrüner Liguster – solitär oder als Hecke

wintergrüner Liguster wächst schnell, dicht und sehr hoch als Sichtschutz

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Pflegeleicht, vielseitig und schön – das sind die Ligusterpflanzen, die das Highlight im Garten in Form einer Solitärpflanze sein oder aber einen Sichtschutz in Form einer Hecke darstellen können. Die Blätter sind dunkelgrün und relativ klein, die Blüten zeigen sich in einem schönen Cremeweiß im Juni oder Juli. Danach erscheinen die Ligusterbeeren, die schwach giftig sind, aber für Vögel eine willkommene Nahrung. Was sind Anforderungen der wintergrünen Sorte, um gut gedeihen zu können?

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen wintergrün und immergrün? Beide Arten von Pflanzen behalten auf jeden Fall Ihr Blätter- oder Nadelkleid während der ganzen Wintersaison. Jedoch verlieren wintergrüne es im Frühling und treiben dann neu aus, während immergrüne Varianten ohne Laubabwurf in die neue Saison starten.

Wachstum der Ligusterhecke oder Solitärpflanze

Blätter, Blüten und Beeren sind giftig - Arbeiten Sie mit Handschuhen

Aufgrund seiner großzügigen Wuchshöhe ist ein wintergrüner Liguster (Ligustrum vulgare ‚Atrovirens‘) die ideale Pflanze, um eine Hecke zu formen, die ausreichenden Sichtschutz bietet. Wunderbar blickdicht wird die Pflanze noch dazu, sodass sie diesbezüglich in jedem Fall eine wunderbare Wahl ist. Je nach Bedingungen kann eine Höhe zwischen 2 und 4 Metern erreicht werden, die Sie problemlos mit Hilfe von Schnitten regulieren können, wobei auch verschiedene Formen möglich sind.

Und wie schnell wächst Liguster?

Mit einem Zuwachs von 25 bis 50 cm pro Jahr kann man durchaus behaupten, dass es sich um eine schnellwachsende Pflanzen handelt, die recht schnell eine ausreichende Größe für die Heckengestaltung erreicht, erst recht, wenn Sie von vornherein größere Pflanzen kaufen. Bedenken Sie aber, dass von dem erwähnten Zuwachs auch jedes Jahr ein wenig für den Pflege- und Formschnitt genommen wird.

Wintergrüner Liguster: Welchen Standort bevorzugt die Heckenpflanze?

Wintergrüner Liguster als Heckenpflanze oder solitär für den Garten

Auch hier haben wir wirklich tolle Nachrichten. Denn diese schöne Pflanze fühlt sich einfach unter allen Lichtverhältnissen wohl. So verträgt sie die pralle Sonne bestens, aber auch den dunkleren Schatten. Und falls Sie nur einen Standort unter dem lichten Schatten der Bäume haben oder einige Sonnenstunden bieten können, ist das auch kein Problem, denn auch im Halbschatten gedeiht die wintergrüne Schönheit.

Was ist beim Boden zu beachten?

Ebenso anspruchslos ist der Strauch in Bezug auf den Boden. Er darf ruhig etwas feucht sein, aber auch, wenn es mal trockener wird, macht ihm das nichts. Einzig Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, denn das führt zu Wurzelfäule und früher oder später zum Absterben der Pflanze. Ist der Boden kalkhaltig, ist das ein Pluspunkt.

Wie Sie den Strauch richtig pflegen

Ligustrum vulgare Atrovirens richtig pflanzen und pflegen

Wann pflanzen Sie den wintergrünen Liguster am besten?

Ein wintergrüner Liguster wird entweder im Frühling oder im Herbst gepflanzt, wobei der Herbst möglicherweise etwas vorteilhafter ist, da zum einen die Erde noch warm ist und zum anderen häufigere Regenperioden folgen. Gleich nach dem Einpflanzen ist eine großzügige Bewässerung zu empfehlen, damit die Pflanze es einfacher hat, anzuwachsen. Eine gute Idee wäre außerdem, die neuen Pflanzen zurückzuschneiden. Auf diese Weise fördern Sie einen buschigeren Wuchs, der gerade für die Hecke von Vorteil ist. Aber auch das einfachere Anwachsen wird dadurch gefördert.

Hat sich die Pflanze erst einmal an den neuen Platz gewöhnt, ist die Pflege wirklich simpel:

  • Gießen Sie nur bei Bedarf. Wintergrüner Liguster hat selbst bei längeren Trockenperioden keinen besonderen Wasserbedarf, daher brauchen Sie sich darum keine Sorgen machen.
  • Düngen Sie nur, wenn der Boden sehr nährstoffarm ist (Sie können eine Probe durchführen). Ansonsten ist eine zusätzliche Nährstoffzufuhr unnötig.
  • Falls Sie düngen, verwenden Sie am besten Kompost. Auch Laub, das Sie als Mulchschicht ausbringen, ist gut geeignet.

Den Liguster schneiden: Im Herbst oder Frühling?

Wir haben ja bereits erwähnt, dass die Sträucher mit ihren 4 Metern sehr hoch wachsen können. Doch egal, ob Sie eine Hecke oder Solitärpflanze formen, empfehlen wir Ihnen nicht, die 2-Meter-Grenze zu überschreiten. Der Grund ist ganz einfach, dass die Triebe so sehr lang werden und sich früher oder später zur Seite öffnen. Die Pflanze fällt also auseinander und der kompakte, ordentliche Wuchs geht verloren. Stattdessen ist es von Vorteil, regelmäßige Schnitte durchzuführen und das ist aufgrund der guten Schnittverträglichkeit bei diesen Pflanzen selbst für Anfänger ein Kinderspiel.

Da der Liguster recht schnell wächst, ist ein Stutzen etwas häufiger notwendig, nämlich bis zu dreimal pro Saison. Auf die obige Frage, ob der Frühling oder doch der Herbst besser für diese Arbeit ist, antworten wir: weder, noch. Am besten ist der Zeitpunkt zwischen Ende Juni und August, denn dann stimulieren Sie neue Austriebe und fördern dadurch das Wachstum.

Wintergrüner Liguster schneiden im frühen Sommer

Verkahlte Pflanzen können Sie bis auf Bodennähe herunterschneiden, ohne ihr zu schaden. Durch ihre Wachstumsfreude und Schnittverträglichkeit wird sie sich nicht nur schnell erholen, austreiben und nachwachsen, sondern dabei auch wieder an üppiger Form gewinnen.

Hinweis: Wie Sie wahrscheinlich wissen, sind radikale Schnitten an Hecken zwischen März und April zum Vogelschutz verboten. Leichte Form- und Pflegeschnitte dürfen nach der Brutzeit jedoch vorgenommen werden. Überprüfen Sie aber in jedem Fall vorher die Sträucher und ob nicht doch noch einige Anwohner zu finden sind, die Sie dadurch stören könnten und verschieben Sie Ihre Gartenarbeit gegebenenfalls.

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