Interessante Fakten über Körperbehaarung (und Enthaarung), die fast keiner kennt

Von skurrilen Fakten bis zu wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen: Hier sind Dinge über Körperhaare, die Sie garantiert noch nicht kannten!

von Ramona Berger
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Körperhaare – ein Thema, das die Gemüter spaltet. Manche lieben sie, andere werden sie am liebsten sofort los. Doch wussten Sie, dass unsere Haare eine erstaunliche Geschichte erzählen? Hier erfahren Sie spannende Fakten über Körperhaare und warum sie nicht nur ein Relikt der Evolution sind.

feine körperbehaarung am armZur Galerie
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Warum haben wir überhaupt noch Körperhaare?

Ursprünglich hatten unsere Vorfahren ein dichtes Fell, um sich vor Kälte und Sonneneinstrahlung zu schützen. Im Laufe der Evolution wurde es jedoch immer weniger – doch ganz verschwinden wollte es nicht. Warum? Weil Haare nach wie vor eine Schutzfunktion haben! Augenbrauen und Wimpern schützen unsere empfindlichen Augen vor Schweiß, Staub und Fremdkörpern. Achsel- und Schamhaare minimieren Reibung beim Gehen und Laufen, während Arm- und Beinbehaarung einen minimalen Schutz gegen Insektenstiche bietet.

arm und beinbehaarung bietet einen minimalen schutz gegen insektensticheZur Galerie

Die drei Haartypen unseres Körpers

Menschen haben drei verschiedene Arten von Haaren, die sich in Struktur, Funktion und Wachstum unterscheiden:

  • Terminalhaare: Diese Haare sind dick, pigmentiert und lang. Sie finden sich auf dem Kopf, in den Augenbrauen und bei Männern auch im Bartbereich.
  • Androgenes Haar: Eine spezielle Form der Terminalhaare, die durch den Einfluss von Androgenen (männlichen Hormonen wie Testosteron) auf dem Körper wächst. Diese Haare befinden sich an den Armen, Beinen, der Brust und im Schambereich.
  • Vellushaare: Diese feinen, fast unsichtbaren Haare bedecken den größten Teil der Haut. Sie dienen der Temperaturregulierung und schützen die Haut.

Die meisten Körperhaare beginnen als Vellushaar. Mit der Pubertät verändert sich die Haarstruktur durch steigende Hormonspiegel, insbesondere Androgene. Dadurch werden in bestimmten Bereichen die feinen Vellushaare in dickere, pigmentierte Terminalhaare umgewandelt. Dieser Prozess ist bei Männern oft intensiver als bei Frauen, da sie eine höhere Konzentration an Testosteron haben.

humorvolle szene mit behaarten beinen, die aus einer badewanne ragenZur Galerie
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Haarige Statistiken: Wie viele Haare haben wir eigentlich?

Die Dichte der Haare ist von Körperregion zu Körperregion unterschiedlich:

  • Kopf (blond): ca. 150.000 Haare
  • Kopf (braun): ca. 110.000 Haare
  • Kopf (schwarz): ca. 100.000 Haare
  • Kopf (rot): ca. 90.000 Haare
  • Körperhaare insgesamt: ca. 25.000 Haare
  • Augenbrauen: ca. 600 Haare
  • Wimpern: ca. 420 Haare

Blonde Menschen haben also am meisten Kopfhaare, aber meist weniger Körperbehaarung. Interessantes Gleichgewicht, oder?

Warum wachsen Körperhaare nicht endlos wie Kopfhaare?

Unser Haarwachstum folgt festen Zyklen. Während Kopfhaare eine Wachstumsphase (Anagenphase) von mehreren Jahren haben, sind es bei Körperhaaren oft nur wenige Monate. Beispielsweise fallen Beinhaare nach etwa zwei, Achselhaare nach rund sechs Monaten aus. Danach wachsen sie erneut nach. Das erklärt, warum Ihre Wimpern nie bis zum Kinn wachsen – zum Glück!

nahaufnahme einer frau mit sichtbarer achselbehaarungZur Galerie

Interessanter Fakt: Die Laserhaarentfernung wird entsprechend der Anagenphase geplant, da die Haare in dieser Wachstumsphase am empfindlichsten auf die Behandlung reagieren. Da sich nicht alle Haarfollikel gleichzeitig in der Anagenphase befinden, sind mehrere Sitzungen im Abstand von 6-10 Wochen erforderlich, um möglichst viele Haare in der optimalen Wachstumsphase zu erfassen.

Wie schnell wachsen Körperhaare wirklich? Das hängt von der Stelle ab! Laut Forschung wächst das Haar in unterschiedlichen Regionen unterschiedlich schnell:

  • Bart: ca. 2,8 mm pro Woche (kein Wunder, dass viele Männer täglich zum Rasierer greifen!)
  • Kopfhaar: etwa 2,5 mm pro Woche
  • Achselhaar: ca. 2,1 mm pro Woche
  • Schamhaare: ca. 1,4 mm bis 2,73 mm pro Woche
  • Arm- und Oberschenkelhaare: 1,4 – 1,5 mm pro Woche
  • Augenbrauen: 1,1 mm pro Woche

Warum haben manche Menschen kaum Körperhaare?

Hier spielen Gene und Hormone eine große Rolle. Die Menge und Dichte der Körperbehaarung ist individuell veranlagt. Zudem beeinflussen Hormone wie Testosteron den Haarwuchs. Menschen mit höherem Testosteronspiegel haben meist eine dichtere und kräftigere Behaarung, insbesondere Männer. Frauen, deren Hormonhaushalt sich durch Wechseljahre oder hormonelle Schwankungen verändert, können plötzlich mehr oder weniger Haare an bestimmten Stellen bekommen.

hände unterschiedlicher menschen, die symbolisch aufeinandertreffenZur Galerie

Auch die Herkunft beeinflusst den Haarwuchs. Bestimmte Bevölkerungsgruppen neigen aufgrund ihrer genetischen Herkunft zu stärkerer Körperbehaarung. So haben Menschen aus Südeuropa, dem Nahen Osten und einige indigene Gruppen Australiens tendenziell eine dichtere Behaarung. Im Gegensatz dazu weisen Ostasiaten, insbesondere Personen chinesischer oder japanischer Abstammung, in der Regel eine geringere Körperbehaarung auf.

Wird die Körperbehaarung im Alter weniger?

Der natürliche Alterungsprozess beeinflusst viele Aspekte unseres Körpers – und auch die Körperbehaarung bleibt davon nicht verschont. Ein interessanter Generationsvergleich von Philips zeigt deutliche Unterschiede in den Enthaarungsgewohnheiten und der Behaarung selbst zwischen jungen Mädchen (18–24 Jahre) und Frauen mittleren Alters (45–54 Jahre).

frauen fühlen sich ohne körperhaare weiblicherZur Galerie
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Junge Generation (18–24 Jahre): Mehr Haar, mehr Aufwand

  • Enthaarungshäufigkeit: 1x wöchentlich
  • Haarwuchs: Weder besonders viel noch wenig Körperbehaarung
  • Zeitaufwand: Kann bis zu 1 Stunde pro Enthaarungssitzung betragen
  • Häufige Enthaarungszonen: Achseln, Intimbereich und Beine
  • Erstes Mal Enthaarung: Zwischen 12 und 15 Jahren

Junge Menschen haben generell eine aktivere Haarwachstumsphase. Durch die hormonellen Einflüsse der Pubertät ist die Körperbehaarung oft dichter und wächst schneller nach, weshalb eine regelmäßige Enthaarung notwendig wird.

ältere frau rasiert sich die arme vor dem spiegelZur Galerie

Ältere Generation (45–54 Jahre): Weniger Haar, weniger Aufwand

  • Enthaarungshäufigkeit: Ebenfalls 1x wöchentlich
  • Haarwuchs: Insgesamt weniger Körperbehaarung
  • Zeitaufwand: Reduziert sich auf bis zu 10 Minuten
  • Häufige Enthaarungszonen: Achseln und Beine
  • Erstes Mal Enthaarung: Meist zwischen 15 und 18 Jahren, 36 % erst über 18

Mit zunehmendem Alter nimmt die Haardichte ab, insbesondere an den Beinen und Achseln. Dies liegt an einer geringeren Hormonproduktion – insbesondere einem Rückgang von Östrogen und Testosteron, die das Haarwachstum steuern. Dadurch wachsen Körperhaare langsamer nach, sind oft feiner und erfordern weniger Enthaarung.

Ein relatives Übergewicht an Androgenen (männliche Geschlechtshormone) kann aber zu vermehrtem Haarwuchs an Stellen wie dem Gesicht, den Achseln, der Brust und dem Schambereich führen. Gleichzeitig nimmt der Haarwuchs auf der Kopfhaut ab. Diese Transformation von Vellus- zu Terminalhaaren ist ein typischer Effekt der hormonellen Umstellung und kann bei vielen Frauen als ungewünscht empfunden werden.

Und jetzt mal Tacheles: Sind Körperhaare unhygienisch?

Das ist einer der hartnäckigsten Mythen. Körperhaare selbst sind nicht unhygienisch. Geruch entsteht durch Bakterien, nicht durch die Haare an sich. Allerdings können Haare Schweiß und Gerüche länger speichern, weshalb regelmäßiges Waschen wichtig ist.

Kaum einer spricht darüber, aber ja: auch Arschhaare sind völlig normal und jeder Mensch hat sie! Auf den Backen, in der Falte oder beides. Hat die Pobehaarung einen Zweck? Möglicherweise. Wie andere Körperhaare diente es unseren Vorfahren vielleicht dem Schutz oder der Temperaturregulation. Einige Forscher vermuten, dass Po-Haare einfach deswegen geblieben sind, weil es keinen evolutionären Druck gab, sie zu verlieren. Heutzutage entscheidet sich der moderne Mensch, sie zu entfernen, sei es aus hygienischen oder ästhetischen Gründen – mit verschiedenen Methoden wie Rasur, Waxing oder der dauerhaften Laser-Haarentfernung. Mehr übers Thema “Arschhaare – Normal oder unhygienisch” können Sie hier lesen.

beweggründe enthaarung statistikZur Galerie

Eine Statista-Umfrage (2020)  zeigte:

  • 49 % empfinden haarlose Haut als hygienischer.
  • 33 % fühlen sich ohne Körperhaare weiblicher.
  • 21 % finden Achsel- und Beinbehaarung eklig.

Eine Philips-Studie fand heraus, dass 61 % der Frauen behaarte Männer sexy finden – solange die Haare nicht auf dem Rücken wuchern. Bei der Männer-Enthaarung liegen Achseln und Intimbereich auf Platz 1 der Frauen-Wunschliste.

eine bunt gemischte gruppe von menschen lacht gemeinsam im freienZur Galerie

Fazit: Haare haben ihren Sinn, aber jede*r entscheidet selbst!

Ob man die natürliche Behaarung feiert oder lieber glatte Haut bevorzugt, bleibt jedem selbst überlassen. Wichtig ist, dass Sie sich in Ihrer Haut wohlfühlen – egal ob mit oder ohne Haare!

Quellen:

  • Statista: Umfrage unter Frauen zu Beweggründen für eine Enthaarung (2020)
  • Statista: Wachstum der Haare an verschiedenen Körperstellen
  • Statista: Anzahl der Haare an verschiedenen Körperstellen
  • Gynäkologische Endokrinologie, Ausgabe 4/2023 – Die Menopause und ihre Auswirkungen auf Haut und Haare
  • Philips Infografik zur Körperbehaarung bei Frauen (2020)
  • Healthline.com: Body Hair Types & Functions
  • IFLScience.com Why humans have butt hair

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Ramona aus Frankfurt ist Mutter der zweijährigen Kaia. Ihre Leidenschaften sind Zumba, Natur und Gärtnern, was sie in ihrem Hinterhofparadies auslebt. Sie sucht ständig nach Mama-Hacks und Kochtipps, um den Alltag effizienter zu gestalten. Kreative Ideen für Kinderentwicklung und aktuelle Trends in Mode und Ernährung begeistern sie ebenfalls. Seit 2013 schreibt Ramona für Deavita, stets gründlich recherchiert und oft durch Experteninterviews gestützt. Sie hat Psychologie in Freiburg studiert.