Windelfrei das Baby abhalten – Mit diesem Ratgeber klappt es auch bei Ihnen!
Wer zum ersten Mal den Begriff “windelfrei” liest oder hört, stutzt zunächst höchstwahrscheinlich. Denn wir sind es gar nicht anders gewöhnt: Baby und Windel gehören einfach zusammen. Ja, die Windel und vor allem die Einwegwindel ist geradezu zu einem Symbol für Babys geworden. Doch wird einem bewusst, dass es diese Windeln nicht schon immer gab und auch heute noch in vielen Teilen der Welt nicht gibt, stellt man sich möglicherweise die Frage, was denn die Alternative sein könnte. Mehrweg-Stoffwindeln sind die eine Variante, doch auch diese sind in so manch ärmeren Ländern eher Luxus. Und informiert man sich etwas genauer, erfährt man, dass man das Baby abhalten kann. Und genau darum geht es bei der (eigentlich nicht so neuen) Windelfrei-Bewegung. Keine Windeln, keine Berge von Müll, keine Kosten. Aber worum genau handelt es sich beim sogenannten windelfrei und wie funktioniert es? Das erfahren Sie heute bei uns!
Inhaltsverzeichnis
Baby abhalten statt schädlicher Windeln
Auch wenn die Einwegwindeln eine wirklich nützliche Erfindung sind, die uns den Alltag mit Baby ungemein vereinfachen, bringt sie doch so einige Nachteile mit sich, über die man einmal nachdenken sollte. Zum einen sind sie natürlich unwahrscheinlich schädlich für die Umwelt. Einwegwindeln können nicht wiederverwertet werden. Das bedeutet, sie landen im Restmüll und dann auf dem Müllplatz, wo sie mindestens 300 und bis zu 500 Jahre benötigen, um sich zu zersetzen. Und wenn Sie bedenken, dass allein in Deutschland jedes Jahr über 8 Millionen Windeln im Müll landen, können Sie sich ja ungefähr vorstellen, um welches Ausmaß es sich in allen Industrieländern weltweit handelt. Vor allem umweltbewusste Eltern entscheiden sich deshalb für windelfrei, bei dem sie ganz einfach das Baby abhalten. Aber nicht nur Naturschützer sehen einen Vorteil darin.
Es ist nämlich so, dass viele Babys unter einem wunden Po leiden. Dieser sieht nicht nur unangenehm aus, sondern ist es auch für das Baby. Er entsteht durch die Feuchtigkeit und Wärme in der Windel, kann sich stark entzünden und manchmal entstehen sogar offene Wunden. Wundschutzcremes sollen dem vorbeugen und tun dies auch meist. Dennoch ist sie keine hundertprozentige Garantie. Kein Wunder also, dass immer mehr Eltern ihr Baby abhalten möchten und sich für windelfrei interessieren, obwohl diese Variante etwas aufwändiger ist, als die beliebten Einwegwindeln.
Windelfrei trotz Windeln?
Vor allem wenn Sie bereits seit einigen Monaten ein Baby haben oder es nicht ihr erstes Kind ist und Sie es bereits mit Windeln gewöhnt sind, wird Ihnen beim Gedanken, die Windeln komplett wegzulassen nicht ganz wohl sein. Keine Sorge, das müssen Sie auch nicht. Wichtig ist jedoch, die Einwegwindel dann lediglich als Unterhose anzusehen und trotz ihrer Verwendung zu versuchen, Ihr Baby rechtzeitig abzuhalten. Aber wie funktioniert das denn nun? Woher weiß ich, dass ich mein Baby abhalten muss? Dazu kommen wir gleich. Vorher möchten wir noch klären:
Ab wann windelfrei abhalten?
Tragetuch für Baby und Tragehilfe mit ihren Vor- und Nachteilen im Vergleich
Spätestens wenn das Baby auf der Welt ist, stößt man auf das Thema "Tragetuch und Tragehilfen". Wir möchten Ihnen heute einmal beide Varianten vorstellen und Ihnen erklären, warum das Tragetuch für Baby so von Vorteil ist. Erfahren Sie außerdem, was Sie bei der Wahl einer Babytrage beachten sollten.
Windelfrei-Anhänger sind sich sicher – Babys geben ihrer Mutter intuitiv Signale, um ihr verständlich zu machen, dass es Zeit für das Geschäft ist. Das Tragen der Babys ist eine natürliche Sache. Doch auch das haben wir inzwischen unter anderem aufgrund der Kinderwagen, die es in so zahlreichen Varianten gibt, “verlernt”. Das Baby weiß dies natürlich nicht, genauso wie es nicht weiß, dass es eine schützende Windel trägt. Die Theorie ist dementsprechend, dass das Baby unbewusst Signale an die Mutter gibt, da es diese und auch sich selbst beim Tragen nicht beschmutzen möchte (beziehungsweise einen anderen Schlafplatz). Das Abhalten des Babys soll also eine ganz natürliche Sache sein, was eine Mutter intuitiv tut. Jedoch haben wir modernen Menschen auch dies verlernt, denn wir haben ja die Einwegwindeln, auf die wir uns verlassen können und müssen dies nicht tun.
Theoretisch können Sie mit windelfrei also bereits gleich nach der Geburt beginnen. Da Sie aber bei all den überwältigenden Emotionen und mitunter auch dem Stress des Erlebten höchstwahrscheinlich nicht den Kopf dafür haben werden, verschieben Sie das ganze einfach auf zu Hause und machen Sie sich dabei keinesfalls Stress. Nehmen Sie sich Zeit.
Baby abhalten mit windelfrei – So geht’s!
Möchten Sie Ihr Baby windelfrei bekommen, ist es natürlich wichtig zu wissen, wann das Kleine überhaupt das Bedürfnis hat, sein Geschäft zu erledigen. Und genau das ist der Knackpunkt und das, was den meisten Müttern bei diesem Thema Sorgen bereitet. Das Baby kann doch noch nicht bewusst Laute von sich geben, geschweige denn sprechen. Woher weiß man also, wann es soweit ist. Richten Sie sich einfach nach diesen drei möglichen Punkten, wenn Sie Ihr Baby abhalten möchten:
Signale seitens des Babys
Ihr Baby und sogar Ihr Neugeborenes gibt Ihnen, wenn auch unbewusst, Signale, wenn es eine volle Blase hat oder sein großes Geschäft machen muss. Genauso wie wenn es Hunger und Durst hat oder müde ist. Das gilt vor allem für die ersten vier Monate. Man glaubt nämlich, dass ein Baby durchaus weiß, dass es mal muss und versucht, Ihnen das mitzuteilen. Man muss nur beobachten, um zu erkennen, wie diese Signale aussehen. Schaffen Sie das, können Sie problemlos Ihr Baby abhalten. Mögliche Signale sind:
- Unruhe
- Weinen
- Das Baby wacht ständig auf
- Bauchschmerzen
- Das Baby pupst
Es ist also auch in der Lage, den Stuhlgang zu verzögern, in der Hoffnung abgehalten zu werden. Darf das Baby jedoch einfach in die Windel machen, verlernt es ab einem bestimmten Zeitpunkt aber auch wie wir ursprünglich, auf seine Bedürfnisse zu achten und diese mitzuteilen. Es wird ja doch nicht beachtet. Somit verliert es dieses angeborene Körpergefühl und es muss in einigen Monaten oder Jahren, wie wir es mit dem Töpfchen kennen, wieder erlernt werden. Wenn Sie jedoch das Baby abhalten, behält es dieses Können bei.
Das richtige Timing
Hat das Baby geregelte Essen- und Schlafzeiten, finden meist auch die Ausscheidungen ungefähr zu den gleichen Zeit statt. Achten Sie also auch auf diese Momente. So eignet sich beispielsweise der Moment nach dem Aufwachen gut. Das ist bei uns Erwachsenen nicht anders. Viele Babys verspüren aber auch während oder gleich nach dem Stillen das Bedürfnis. Wird das Baby also beim Stillen unruhig und lässt beispielsweise ständig die Brust los, könnte dies ein Anzeichen sein. Auch nach einer längeren Beschäftigung (z.B. nach dem Spielen) müssen Babys häufig. Selbst im Autositz vermeiden es Babys, Ihr Geschäft zu verrichten und warten lieber damit, bis sie herausgenommen werden. Das ist ein normaler Instinkt, mit dem sie ihren Bereich sauberhalten möchten. Sicher werden dies nicht die einzigen Momente sein, an denen Ihr Kind auf die Toilette beziehungsweise auf das Töpfchen muss, doch ist es schon einmal ein guter Anfang und ein tolles Erfolgserlebnis, das Sie dazu motivieren wird, weiterzumachen.
Intuition seitens der Mutter/ des Vaters
Diese Intuition wurde uns von der Natur gegeben, jedoch haben wir sie aufgrund der bequemen Windeln und da wir nicht das Baby abhalten verlernt. Nicht selten erscheint sie aber wieder, wenn man ein Baby windelfrei großzieht und sich an Signale und das perfekte Timing gewöhnt. Diese Intuition lässt sich nicht beschreiben, denn sie fühlt sich bei jedem anders an. Meist äußert sie sich sogar einfach in dem Gedanken, dass das Baby doch vielleicht mal wieder sein Geschäft erledigen müsste. Erklären lässt sich diese Intuition mit der starken Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Kind. Und je mehr Sie auf seine Signale achten, egal in welcher Beziehung, desto stärker wird auch die Bindung zwischen Ihnen beiden. Und das wiederum macht auch die Kommunikation ohne Worte möglich.
Ein Signal für das Baby
Ein wichtiger Punkt, den Sie nicht vergessen sollten, wenn Sie Ihr Baby windelfrei großziehen, ist, immer ein Signal zu geben, sobald es sein Geschäft erledigt. Das können einfache Laute wie “A-A” und “Pipi” sein. Oder Sie lassen sich selbst beliebige Laute einfallen. Wichtig ist, dass der Laut für das große Geschäft anders ist, als das für das kleine. Auf diese Weise lernt Ihr Baby nicht nur, mit der Zeit beide Vorgänge zu unterscheiden. Es vertraut auch irgendwann darauf, dass es sicher sein Geschäft machen kann, ohne dabei schmutzig zu werden, sobald es von Ihnen diese Laute hört. Es kommt außerdem auch der Moment, an dem es selbst diese Laute von sich geben wird, um Ihnen sein Bedürfnis mitzuteilen.
Baby abhalten – Positionen
Die beliebteste Position ist die, bei der das Baby vor dem Bauch der Mutter gehalten wird. Diese können Sie sich wie folgt vorstellen: Der Rücken des Babys liegt auf Ihren Oberarmen, der Kopf lehnt an Ihre Bauch und mit den Händen halten Sie die Oberschenkel des Babys. Letztere sind dabei angewinkelt und etwas gepreizt. Auf diese Weise befindet sich das Baby in einer Art Hockposition, wodurch allem das große Geschäft für das Kleine viel leichter zu erledigen ist als beispielsweise im Liegen. Das Baby wird dann über den gewählten Behälter gehalten und kann loslegen. Alternativ können Sie sich auch mit auf die Toilette setzen. Rutschen Sie ganz nach hinten, spreizen Sie Ihre eigenen Beine und setzen Sie Ihr Baby darauf. Schon haben Sie einen schnellen Aufsatz für die Toilette geschaffen.
Müssen Sie während Sie stillen Ihr Baby abhalten, weil es für gewöhnlich genau dann das Bedürfnis hat, können Sie entweder das Stillen abbrechen und die oben genannte Position einnehmen oder Sie halten es ganz einfach währenddessen ab. Das ist vor allem dann sehr praktisch, wenn Sie windelfrei nachts praktizieren und üben möchten. Dann halten Sie das Töpfchen einfach unter den Po und machen die üblichen Laute, damit das Baby weiß, dass es nun sein Geschäft erledigen kann. Babys machen übrigens ihr Geschäft von Natur aus nicht im Schlaf, sondern wachsen dazu erst auf.
Windelfrei Zubehör
Tipps zum Töpfchentraining bei Kleinkindern für ein erfolgreiches Trockenwerden
Ist es an der Zeit, Ihrem Kind den Gang auf das Töpfchen oder die Toilette beizubringen? Schon allein der Gedanke daran bereitet vielen Eltern Sorgen. Wie Sie beim sogenannten Töpfchentraining am besten vorgehen und was beliebte und praktische Hilfsmittel sind, die Sie nutzen können, möchten wir Ihnen heute erklären.
Haben Sie beschlossen, es einmal auszuprobieren, und möchten regelmäßig Ihr Baby abhalten, sollten Sie sich mit dem passenden Zubehör ausstatten. Keine Angst, Sie müssen nicht Unmengen an Geld ausgeben. Fakt ist sogar, dass Sie stattdessen eine Menge sparen werden, da Sie viel weniger oder sogar gar keine Einwegwindeln verwenden werden. Dennoch ist es hilfreich, folgendes zu besorgen:
Windelfrei bei Baby mit passendem Töpfchen
Es muss nicht einmal unbedingt ein Töpfchen sein, wenn Sie das Baby abhalten möchten. Jeder Behälter eignet sich, vorausgesetzt er besitzt keine scharfen oder spitzen Ränder oder sonstige Unebenheiten, an denen sich das Baby verletzen könnte. Auf dem Markt werden die perfekten Modelle angeboten, die sogar für windelfrei für Neugeborenes geeignet sind. Sie unterscheiden sich vom klassischen Töpfchen, da vor allem das Baby noch nicht darauf sitzen kann (und soll). Je nach Position hält entweder die Mutter das Töpfchen (dann kann ein Griff vorteilhaft sein) oder es steht frei auf dem Boden, Tisch oder einer anderen Oberfläche und das Baby wird darüber gehalten.
Das windelfrei Töpfchen kann aus Metall oder Kunststoff bestehen. Das spielt im Prinzip keine Rolle. Sehr beliebt ist übrigens das sogenannte Asia Töpfchen, auch China Töpfchen genannt. Manche Mütter bevorzugen es auch, gleich die Toilette oder alternativ das Waschbecken zu nutzen. Natürlich lässt sich auch dort das Baby ohne Windeln. Dennoch kann sich ein kleines Töpfchen für unterwegs als nützlich und sogar notwendig erweisen.
Töpfchenbezug
Ein Bezug ist nicht unbedingt notwendig, kann aber dann sehr praktisch sein, wenn Ihr Baby den kalten Gegenstand, der da plötzlich am Po zu spüren ist, nicht mag. Manche Babys erschrecken und möchten dann einfach nicht ihr Geschäft erledigen. Das müssen Sie einfach ausprobieren. Es handelt sich um ein ringförmiges, weiches Stück Baumwollstoff, das mit Gummi versehen ist und einfach über den Rand des Töpfchens gestülpt wird.
Abhaltewindeln
Möchten Sie die Einwegwindeln komplett verbannen, können Sie in solche Abhaltewindeln investieren. Sie bestehen aus einem wasserdichten Außenstoff, in den Einlagen fixiert werden, die ein eventuelles Malheur aufsagen und danach einfach gewaschen werden können. Es gibt sie in verschiedenen Größen und man kann sie wie eine einfache Unterhose nutzen, nur dass bei ihr die Kleidung trocken bleibt. Mancheiner erschrickt, wenn er den Preis für solche Windeln sieht. Doch im Vergleich zu den Einwegwindeln, die Sie in Zukunft noch benötigen werden, sind die Mehrwegwindeln ein wahres Schnäppchen. Möchten Sie also wirklich Ihr Baby abhalten, lohnt sich die Investition.
Passende Kleidung
Zu Hause und vor allem während der Anfangszeit ist die richtige Kleidung wichtig, um schnell reagieren zu können. Ein Body beispielsweise kann dann eher unpraktisch sein. Stattdessen eignen sich je nach Temperatur ein langes T-Shirt, Hemd oder ein Pullover. Auf eine Hose wird ganz verzichtet. Sehr beliebt sind Babystulpen, die eine Hose perfekt ersetzen, die Beine warm halten und beim Ausziehen der Windel nicht stören. Sie sind zwar kein Muss, aber eine praktische Sache.
Überhaupt ist ausreichend Kleidung ein Stichwort, vor allem dann, wenn Sie Ihr Baby ohne Windeln also windelfrei abhalten möchten. Verzichten Sie also auch auf Mehrwegwindeln, sollten Sie ausreichend Babykleidung da haben, um sie jederzeit wechseln zu können. Andernfalls werden sie wahrscheinlich häufig per Hand waschen müssen.
Windelfreie Erziehung – Fazit
Es ist nicht schlimm, wenn die Kleinen doch mal in Windeln machen. Es ist sogar so, dass Missgeschicke auf jeden Fall passieren werden, auch wenn Sie noch so häufig Ihr Baby abhalten. Stellen Sie sich also auch darauf ein und verzweifeln Sie dann nicht gleich. Es wird ein wenig Zeit vergehen, bis Sie den Dreh raus haben. Und selbst erfahrenen Windelfrei-Müttern passieren solche Dinge. Schlussendlich geht es auch nur darum, dass das Kind nicht verlernt, auf seinen Körper zu hören, um später den Gang auf Toilette oder Töpfchen nicht erst neu erlernen zu müssen. Außerdem ist es auch für das Baby sehr viel angenehmer, nicht in seinen eigenen Ausscheidungen liegen zu müssen, was allein schon Grund genug ist, es einmal zu versuchen. Sie sparen dabei auch noch viel Geld und schonen die Umwelt. Und höchstwahrscheinlich werden Sie auch viel früher den Moment erleben, an dem Ihr Kind endlich windelfrei ist, als so manch andere Familien.