So wird die Beikost für Baby eingeführt – Wie Sie am besten feste Nahrung anbieten

von Anne Seidel
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Baby Beikost als wichtiger Schritt in der Entwicklung des Babys

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Wie so vieles rund ums Baby, ist auch die Einführung der Beikost ein Thema, zu dem es viele verschiedene Meinungen gibt. Die einen sind der Meinung, dass man bereits früh und genauer gesagt ab dem fünften Monat mit der Beikost beginnen sollte, andere warten wiederum bis zum sechsten Monat oder sogar länger. Aber was ist denn nun richtig? Worauf sollte man achten und was sollte man vermeiden? Mit welchen Nahrungsmitteln beginnt man am besten die Beikost? Wir möchten versuchen, Ihnen die Antworten auf diese und andere Fragen zu geben, denn die meisten Mütter sind sich nicht sicher, wie sie am besten vorgehen sollten. Und hoffentlich wird dann die Einführung der Beikost für Baby und Mutter auch entspannend, spaßig und interessant, statt frustrierend und unangenehm.

Beikost für Baby – Ab wann?

Das Baby zeigt selbst, wann es bereit für die Beikost ist

Erst einmal sollte man sagen, dass es hier kein richtig und falsch gibt. Und wenn doch, dann nur jenes, was Ihnen Ihr Baby versucht mitzuteilen. Und wie Sie in den letzten Monaten bereits mitbekommen haben, ist Ihr Baby allemal in der Lage zu signalisieren, was es braucht, möchte und mag oder eben nicht mag. Das gleiche gilt auch für die Beikost. Im Großen und Ganzen wird von der Weltgesundheitsorganisation (Abk.: WHO, aus dem englischen “World Health Organisation”) empfohlen, die Beikost für Baby erst ab dem 6. Monat und nicht vor dem 5. Monat einzuführen und bis dahin ausschließlich Muttermilch zu verwenden (beziehungsweise wenn nötig Ersatzmilch). Warum gerade dann, fragen Sie sich jetzt vielleicht.

Für die Beikost für Baby weiche Löffel verwenden

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Grund dafür ist, dass bis dahin das Baby mit allen nötigen Nährstoffen und Mineralien über die Muttermilch versorgt wird. All die anderen Nährstoffe, die es nicht über die Muttermilch erhält, hat das Baby bereits vor der Geburt gespeichert. Zu diesen Nährstoffen gehören Eisen und Zink und genau diese neigen sich ab dem sechsten Monat so langsam dem Ende zu. Deshalb müssen sie nun auf anderem Wege unserem Nachwuchs verabreicht werden und das geht eben nur über die Beikost.

Natürlich ist dieses Alter keine strenge Regel für die Einführung der Beikost für Baby, sondern nur eine ungefähre Richtlinie. Jedes Baby entwickelt sich individuell, sodass es gut möglich sein kann, dass es schon vorher bereit für neue Nahrungsquellen ist. Doch selbst wenn es erst später feste Nahrung zu sich nehmen möchte, ist dies kein Grund zur Panik. Sie können davon ausgehen, dass Ihr Baby instinktiv weiß, was richtig für es ist. Wichtig ist, dass Sie weiterhin auch Muttermilch beziehungsweise Ersatzmilch geben. Der Brei ersetzt zu Beginn nämlich lediglich eine Tagesmahlzeit, nicht jedoch alle anderen. Deshalb wird das ganze auch “Beikost” genannt.

Woher weiß ich, ob mein Baby bereit ist?

Brei als Beikost einführen wenn das Kind bereit dazu ist

Sie wissen doch, wie Ihr Baby seinen Mund öffnet oder schmatzt, wenn es gestillt werden möchte? Oder wie es an seinen Ohren spielt oder sich die Augen reibt, wenn es müde ist? Wie gesagt, kann ein Baby wunderbar mitteilen, was ihm fehlt und was es benötigt. Das ist bei der Beikost nicht anders. Auch wenn das Baby beginnt, sich für feste Nahrung zu interessieren, zeigt es Ihnen dies mit bestimmten Signalen und Gesten. Diese können unter anderem wie folgt aussehen und Sie darauf hinweisen, dass Sie beginnen können:

  • Das Baby schaut Ihnen gespannt beim Essen zu und interessiert sich dafür, versucht sogar nach Ihrem Teller oder Essen zu greifen.
  • Es nimmt Gegenstände in den Mund und macht außerdem Kaubewegungen.
  • Die gewohnten Stillmahlzeiten reichen nicht mehr aus. Das Baby hat häufiger Hunger oder möchte länger gestillt werden.

Um mit der Beikost für Baby zu beginnen, sollte Ihr Baby außerdem möglichst folgendes können:

  • alleine und stabil sitzen
  • den Kopf stabil beim Sitzen halten

Sollten Sie vermehrt eines oder sogar mehrere dieser Signale bei Ihrem Kind festgestellt haben, können Sie es ruhig einmal mit dem ersten Brei probieren. Wie Sie dabei vorgehen sollten, erfahren Sie weiter unten. Ihr Baby verweigert Beikost? Dann ist es einfach noch nicht bereits dazu und sollte keinesfalls gezwungen werden. Es ist wichtig, die Ernährung zu einem positiven Erlebnis zu machen! Durch Zwang riskieren Sie nicht nur, dass es Angst vor dem Essen bekommt, sondern auch Erstickungen, da das Baby noch nicht weiß, wie es kauen und richtig schlucken soll. Feste Nahrung ist schließlich anders als Milch. Haben Sie es mit der Beikost nicht allzu eilig!

Was Sie benötigen

Feste Nahrung für Babys - Tipps und Plan für die Beikost

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Damit der Beginn der Beikost gut klappt, sollten Sie sich am besten schon im Voraus mit einigen zusätzlichen Dingen und Hilfsmitteln ausstatten. Diese sind:

Der Hochstuhl muss stabil und einfach zu reinigen sein

Hochstuhl

Achten Sie beim Kauf auf ein stabiles Gestell. Außerdem sollte der Stuhl aus Materialien bestehen, die schnell und einfach zu reinigen sind. Eine Stütze für die Füße ist ebenfalls zu empfehlen, da die hängenden Beine nicht nur unbequem beim Essen sind, sondern gerade für Babys, die gerade erst sitzen gelernt haben, eine Herausforderung darstellen. Die Essenszeiten sollten gemütlich wie möglich gestaltet werden. Schließlich verbringt das Kind ab einem gewissen Zeitpunkt mehrmals am Tag längere Zeit im Hochstuhl. Es gibt auch Varianten, die am Essstuhl 0der gar am Esstisch befestigt werden. Schauen Sie einfach, was für Sie und Ihr Kind am besten geeignet ist. Wie auch bei der Wahl des Kinderwagens, sollten Sie sich gut informieren. Beginnen Sie damit schon einige Wochen vor der Einführung der Beikost.

Geschirr und Besteck für die Beikost für Baby richtig wählen

Geschirr und Besteck

  • Geschirr und Besteck sollten unbedingt aus nicht zerbrechlichen Materialien bestehen. Wählen Sie Kunststoff oder Silikon und achten Sie darauf, dass kein BPA enthalten ist.
  • Löffel sollten am besten weich sein, da Babys gern auf ihnen herumkauen. Es ist auch eine gute Idee, bereits einige Tage vor der Einführung der Beikost für Baby dem Kind mit dem Löffel spielen zu lassen, damit es ein Gefühl dafür bekommt und sich später nicht vor dem neuen Gegenstand erschrickt, der da plötzlich auf seinen Mund zukommt.
  • Teller und Schälchen gibt es mit Saugnäpfen, was verhindert, dass sie vom Kind umgestoßen werden, sind aber nicht Pflicht.
  • Tassen und Becher gibt es ebenso in den verschiedensten Varianten. Hier müssen Sie einfach ausprobieren, was am besten klappt. Manche bevorzugen Becher mit Mundstück, während andere gleich einen normalen Becher verwenden.

Mit einem Latz macht sich das Baby beim Essen nicht ganz so schmutzig

Lätzchen

Selbst die Lätzchen gibt es inzwischen in verschiedenen Varianten. Sie sind ein toller Helfer während der Einführung der Beikost für Baby, um das Kind relativ sauber zu halten. Ob Sie sich für die klassischen Stofflätzchen entscheiden oder lieber einen abwischbaren aus Silikon und vielleicht sogar mit Essensauffang wählen, bleibt Ihnen überlassen. Das kommt unter anderem auch auf die Art und Weise, wie Sie die neue Nahrung einführen, an (Brei oder Baby Led Weaning – mehr zu letzterem aber weiter unten). Es gibt auch Lätzchen, die wasserdicht sind, aber oben eine Schicht Stoff besitzen. Solche sind auch dann sehr praktisch, wenn das Baby zahnt und viel sabbert.

Rezepte und Tipps für Babys Beikost

Fröhliches Baby mit großem Latz freut sich über das Essen

Haben Sie, oder genauer gesagt Ihr Baby, sich nun dazu entschlossen, zu fester Nahrung überzugehen, haben Sie die Wahl zwischen zwei Varianten. Die eine ist der klassische Brei und die andere das sogenannte “Baby Led Weaning”. Beide möchten wir Ihnen einmal näher erklären.

Beikost Plan für Babybrei

Mittagsbrei mit Möhre als Beikost für Baby und andere Rezepte

Der Mittagsbrei (zwischen 5. und 7. Monat)

Beim Babybrei beginnt man mit einem beliebigen Gemüse. Dieses sollte gut verträglich sein. Am liebsten wählen Mütter Möhren oder Pastinake, da sie süßlich schmecken und bei Babys gut ankommen. Aber auch Zucchini ist geeignet, sowie Brokkoli und Kürbis. Der erste Brei sollte am besten während der Mittagszeit gegeben werden. Vor allem die ersten paar Tage wird Ihr Baby nicht viel essen. Dann empfiehlt sich nach dem Brei noch etwas zu stillen. Nach ca. drei Wochen, wenn sich das Baby an den Brei gewöhnt hat und eine ausreichende Menge isst, wird zu dem Gemüse Kartoffel dazugegeben. Nach etwa zwei bis drei Wochen kommt dann Fleisch oder Fisch dazu. Ersteres versorgt Ihr Baby mit Eisen. Idealerweise fügen Sie jedem Brei auch noch etwas Orangensaft und Rapsöl dazu. Das Fleisch sollten Sie außerdem abwechseln. Rind, Schwein, Geflügel und Lamm sind alles mögliche Varianten. Einmal in der Woche sollte Fisch auf dem Baby Beikost Plan stehen. Fettreicher Seefisch ist ideal, um Ihr Baby mit wichtigen Omega-Fettsäuren zu versorgen.

Einen Abendbrei mit Reis und Milch zubereiten

Der Abendbrei (zwischen 6. und 8. Monat)

Der Brei für den Abend und zweite feste Mahlzeit besteht aus Milch und Getreide und ersetzt die Stillmahlzeit vor dem Schlafengehen. Verwenden Sie am besten Kuhmilch mit 3,5 % Fettgehalt und vermeiden Sie auf jeden Fall Zucker. Auch andere Aromen wie Vanille, Kakao und ähnliches oder Breie mit Banane sind nicht notwendig. Geeignetes Getreide:

  • Hafer
  • Dinkel
  • Weizen
  • Hirse

Der Nachmittagsbrei mit Birne, Apfel oder anderem Obst ersetzt die dritte Stillmahlzeit

Der Nachmittagsbrei (zwischen 7. und 9. Monat)

Wurde auch der Abendbrei gut akzeptiert und zur Regelmäßigkeit, kann nach etwa einem Monat oder etwas mehr ein Nachmittagsbrei eingeführt werden, der Obst und Getreide enthält. Sehr beliebt ist Apfel und auch die Birne, aber auch die Banane gehört zu den Favoriten. Auf exotische Früchte und vor allem Zitrusfrüchte sollten Sie vorerst verzichten. Da für den Abendbrei bereits Milch verwendet wird, sollte der Obstbrei keine enthalten. Das gilt auch für andere Milchprodukte wie etwa Joghurt.

Während der Baby Beikost muss auch zusätzliche Flüssigkeit angeboten werden

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Achtung! Spätestens mit Beginn dieses Breis oder frühestens mit 6 Monaten benötigt das Baby neben der Muttermilch auch zusätzliche Flüssigkeiten. Wasser sollte das Hauptgetränk sein, das aber auch mit ungesüßten Kräuter- und Früchtetees abgewechselt werden kann. Wasser aus der Leitung gilt in Deutschland als trinkbar und risikofrei. Dann müssen Sie aber auch sicher sein, dass Ihre Leitungen nicht aus Blei bestehen, denn Blei ist giftig!

Möhre und Süßkartoffel sind für die Einführung der Beikost sehr beliebt

Die Familienkost als Baby Beikost (ab dem 10. Monat)

Ab etwa dem zehnten Monat kann man beginnen, den Brei grober zuzubereiten und das Kind langsam an die Familienkost gewöhnen. Während Sie am Morgen noch stillen, können Sie nun auch zu dieser Zeit andere Nahrung einführen. Hat sich Ihr Kind an die groberen Stückchen gewöhnt, kann zum Frühstück beispielsweise Müsli mit Milch angeboten werden. Auch Brot mit Butter ist gut geeignet. Frischkäse gestaltet wiederum das morgendliche Brot abwechslungsreicher. Zusätzlich dazu können Sie dem Baby einen Becher Milch anbieten. Nur wenn Sie Müsli mit Milch zubereiten ist dies nicht nötig, da die Milch bereits im Müsli enthalten ist.

Als Zwischenmahlzeiten können Sie nun Obst und eventuell Brot anbieten, während als Mittagessen das Essen der Eltern geeignet ist. Wichtig ist, dass Sie das Essen dann nur sehr sparsam oder gar nicht salzen, da die Nieren noch nicht in der Lage sind, zu viel Salz zu verarbeiten. Auch mit Gewürzen wird sparsam umgegangen. Stattdessen würzen Sie Ihre Portion einfach nach.

Babybrei kaufen oder selber machen?

Brei kaufen oder selber machen und einfrieren mit leckeren Rezepten

Sehr häufig stellen sich Mütter die Frage, ob der Brei besser selbstgemacht werden sollte oder der gekaufte aus dem Glas ebenso geeignet ist. So mancheiner traut den fertigen Breien nämlich nicht. Und auch hier teilen sich die Meinungen. Während die Herstellung und Zutaten in der EU streng kontrolliert werden und bei der Herstellung außerdem darauf geachtet wird, die Produkte (für gewöhnlich Bio-Produkte) schonend zu verarbeiten, um so viele Nährstoffe wie möglich zu erhalten, gibt es auch Kritiker. Wird der Brei zu Hause zubereitet, kann es sein, dass die Zutate zu lange kochen und ein Großteil der Vitamine verloren gehen. Das macht den Brei aber natürlich nicht schädlicher. Auch sollten Sie möglichst Bio-Produkte besorgen. Aber wie auch bei allem anderen, müssen Sie schlussendlich selbst entscheiden, welche Variante für Sie die bessere ist. Gern können Sie ja auch beides kombinieren. Für unterwegs sind die Gläser beispielsweise meist praktischer, da sie nicht schlecht werden.

Der zubereitete Brei kann in einer Eiswürfelform eingefroren und portionsweise serviert werden

Für den Anfang können Sie auch das Gemüse kochen und in Eiswürfelformen einfrieren, da Sie zu Beginn nur kleine Portionen benötigen werden. So können Sie immer die Menge auftauen, die Ihr Baby benötigt. Gekaufter Babybrei besitzt stattdessen eine größere Menge und muss hinterher weggeworfen werden. Einmal geöffnet, sollte er nämlich nicht mehr aufbewahrt werden. Möchten Sie Brei selber machen, können Sie sich auch die verschiedensten Baby Beikost Rezepte zu Nutzen machen. Schauen Sie beispielsweise unseren Artikel zu diesem Thema an und probieren ein beliebiges Beikost Baby Rezept aus unserer Liste aus.

Beikost “Baby Led Weaning”

Baby Led Weaning als Beikost für Baby zum selbstständigen Erkunden des Essens

Das sogenannte Baby Led Weaning ist wiederum eine andere Möglichkeit, die feste Nahrung einzuführen und ist eine relativ neue Methode, die von der ehemaligen Hebamme Gill Rapley entwickelt wurde. Hierbei wird kein Brei zubereitet. Stattdessen erhält das Baby die gekochte Nahrung in Stücken, kann mit ihr spielen, sie erforschen und nach Belieben daran kauen und lutschen. Wichtig ist auch hier wie beim Brei, dass die Beikost nicht gesalzen ist. Kochen Sie stattdessen ohne Salz und salzen und würzen Sie Ihre eigenen Portionen einfach nach. Auf diese Weise kann das Baby gleich zu Beginn lernen, mit ihnen gemeinsam am Tisch zu sitzen und zu essen. Außerdem ist diese Variante auch gut für die Motorik, denn das Baby lernt, das Essen mit den Fingern aufzunehmen und wieder abzulegen und seinen Mund mit dem Essen zu treffen.

Essen in Stücken anbieten und das Baby selbst knabbern lassen

Sollten Sie sich für diese Variante der Beikost entscheiden, stellen Sie sich auch auf ein schmutzigeres Baby und Essensreste rund um den Hochstuhl ein. Doch wenn man bedenkt, welch großen Spaß es dem Kind macht, auf diese Weise das neue Essen zu entdecken, kann man auch mal ein Auge zudrücken, nicht wahr?

Folge uns überall!

Anne Seidel ist 1987 in Frankfurt am Main geboren, was auch Ihre Leidenschaft für Großstädte erklärt. Nichtsdestotrotz liebt sie die Natur und Aktivitäten wie Bergsteigen und Camping, weshalb sie auf Umweltfreundlichkeit großen Wert legt - auch, was den Haushalt betrifft. Durch ihr großes Interesse in verschiedensten Themenbereichen wie Garten, Kochkunst, Beauty, Gesundheit und Fitness hat sie sich viel Wissen angeeignet, das sie dank der Arbeit bei Deavita seit 2014 mit ihren Lesern teilen kann.