Feuchte Wand – was tun Sie am besten dagegen? Mögliche Ursachen und Tipps zum Trocknen gegen Schimmel

von Anne Seidel

Es ist ja schon schlimm, dass das Wetter draußen kalt und nass ist. Doch gerade, als Sie den Winter und die Heizsaison akzeptiert haben, stellen Sie auch noch Feuchtigkeit an der Wand fest. Jeder weiß, dass das kein gutes Zeichen ist, denn schnell kann sich daraus Schimmel entwickeln, der äußerst gesundheitsschädlich ist. Deshalb müssen Sie schnell handeln und das Problem lösen. Doch wenn Sie eine feuchte Wand haben, was tun Sie dann am besten?

Wie feucht darf eine Wand sein?

Es ist normal, dass eine Wand ab und zu feucht ist. Gerade in Feuchträumen wie dem Badezimmer oder beim Kochen entstehen Dämpfe, die sich nun einmal an der Wand absetzen. Daher sind feuchte Wände nicht immer gleich ein Grund zur Besorgnis. Wann ist eine Wand zu feucht?

Wie nass eine Wand sein darf, hängt von vielen Faktoren ab, wie der Leitfähigkeit des Baumaterials beispielsweise. Daher kann man keinen genauen „richtigen“ Wert nennen beziehungsweise messen, weshalb man hier einen Experten zu Rate ziehen sollte. Die gute Nachricht ist jedoch, dass Sie durchaus den Wert mit einem Feuchtigkeitsmesser ermitteln können, um zumindest eine ungefähre Vorstellung zu erhalten.

So können Sie beispielsweise bei Werten zwischen 80 und 100 Prozent mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Wand zu nass ist. Bei niedrigeren Werten ist das wiederum nicht so sicher. Dann kommt es auf das Material an, sodass der professionelle Rat notwendig ist.

Feuchtigkeit an den Wänden kann Schimmelpilz verursachen

Nassräume regelmäßig und ausgiebig lüften gegen zu hohe Feuchtigkeit

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Zwar ist die Wand feucht, aber kein Schimmel ist zu sehen? Dann sollten Sie möglichst schnell handeln, damit es auch dabei bleibt, denn die Feuchtigkeit in Kombination mit der warmen Zimmertemperatur bietet den perfekten Nährboden für Schimmelsporen. Was tun Sie am besten? Sie müssen:

  • die Ursache finden
  • die Ursache beheben
  • die vorhandene Feuchtigkeit loswerden

Unter Umständen kann es durchaus notwendig sein, dass Sie einen Fachmann zu Rate ziehen müssen. Sollte es sich jedoch nur um Kondenswasser handeln (in diesem Fall meist auch an Fenstern sichtbar), können Sie versuchen, selbst das Problem zu lösen.

Warum sind die Wände feucht? Das sind mögliche Ursachen

Mangelnde Bauqualität und falsches Heizen begünstigen nasse Wände

Je nach Raum können verschiedene Probleme zu feuchten Wänden führen.

  • Kondenswasser kann in jedem Raum entstehen, wo ein großer Temperaturunterschied zwischen der Außenwand und der Raumtemperatur herrscht, also wenn die Wand innen deutlich kälter ist, als die Luft.
  • Im Keller ist eine feuchte Wand durch Kondenswasser üblich, wenn die Abdichtungen auf dem Boden mangelhaft sind. Dadurch kann der Raum bei starkem Regen sogar überflutet werden.
  • Befinden sich in der Wand Wasserleitungen, kann es durchaus sein, dass ein Rohr beschädigt ist und Wasser austritt. Größtenteils ist das daran zu erkennen, wenn nicht die ganze Wand nass ist, sondern nur feuchte Stellen an der Wand sichtbar oder fühlbar sind.
  • Im Badezimmer kann eine dauerhaft feuchte Wand auch ein Anzeichen dafür sein, dass die Abdichtung der Dusche oder Wanne beschädigt ( Fliesen und Fliesenfugen) ist und das Wasser ins Mauerwerk gelangt.
  • Feuchte Wand was tun - Das sind mögliche Ursachen

Feuchte Wand – Was tun Sie jetzt am besten, um Schimmel zu vermeiden

Wie Sie nun vorgehen sollten, hängt, wie bereits erwähnt, von der Ursache ab, aber auch, wie stark sich die Feuchtigkeit bereits ins Mauerwerk gesogen hat. Auf jeden Fall sollten Sie nicht lange warten, wenn Sie Schimmel vermeiden wollen.

  • Bei Kondenswasser

sind abgesehen von guten Außenisolierungen auch das richtige Heizen und Lüften essenziell, um eine gesunde Luftfeuchte zu erhalten. Achten Sie darauf, selbst möglichst wenig Feuchtigkeit in die Innenräume zu bringen (durch nasse Wäsche). Beim oder nach dem Kochen, Duschen und Baden lüften Sie ausgiebig, damit feuchte Luft nach außen getragen werden kann. Auch sonst führen Sie täglich 5- bis 10-minütiges Stoßlüften durch.
Feuchtigkeit infolge von dieser Ursache können Sie im Anschluss selbst entfernen und zukünftig vermeiden.

  • Kellerräume mit mangelhaften Bauteilen, die die Erde berühren, werden durch angemessene Sanierung instand gebracht.
  • Bei Rohrbruch müssen die Leitungen repariert/ausgewechselt werden.
    Bei diesen beiden Ursachen Sanierungen durch Experten notwendig, damit Sie Schimmel vermeiden können.

Feuchte Wand trocknen – So gehen Sie je nach Ursache vor

Drinnen Kondenswasser vermeiden und Schimmel vorbeugen durch Stoßlüften

Haben Sie herausgefunden, woher die Feuchtigkeit kam und das Problem gelöst, müssen Sie diese nun noch loswerden. Ist das Wasser bereits tief in die Wände eingedrungen, werden Sie selbst nicht viel tun können. In diesem Fall ist professionelle Hilfe nötig beziehungsweise spezielle Trocknungsgeräte (Kondensationstrockner oder Bautrockner). Diese trocknen zunächst die Raumluft, die dann in der Lage ist, die Wandfeuchte aufzunehmen. Die Geräte werden sozusagen die Feuchtigkeit aus der Wand ziehen. Das passiert natürlich nicht von heute auf morgen, sondern allmählich über längere Zeit.

Falls die Feuchtigkeit hingegen nur oberflächlich auftrat, können Sie es auch selbst probieren:

  • Lüften Sie regelmäßig durch, um einen guten Luftaustausch zu garantieren, der die vorhandene Feuchtigkeit aus dem Raum trägt.
  • Beschleunigen Sie den Vorgang bei Bedarf mit Hilfe eines Luftentfeuchters. Auch die Infrarottrocknung ist eine Option, da die Strahlen tief in die Wände eindringen können und sie erwärmen.
  • Nicht zu vergesssen: Vermeiden Sie es, neue Feuchtigkeit in den Raum zu bringen, was das Trocknen der Wände unmöglich machen würde.

Feuchte Wand was tun - Trocknen Sie sie mit einem Luftentfeuchter

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