Kugelbäume schneiden: Wann und wie Sie die dekorativen Bäume im Garten formen, je nach Sorte
Zu den beliebtesten Bäumen für den Garten gehören ohne Frage die Kugelbäume – nicht nur, weil sie hübsch anzusehen sind. Sie sind auch recht kompakt und eignen sich somit bestens für Vorgärten oder kleine Gärten, wie sie beispielsweise bei Reihenhäusern oft der Fall sind. Doch damit sie auch ihre kugelige Form behalten, müssen Sie die Kugelbäume richtig schneiden. Was Sie dabei beachten sollten, fassen wir Ihnen in unseren heutigen Artikel zusammen.
Inhaltsverzeichnis
Kugeliges Wachstum durch Veredelung
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Wie Sie vielleicht wissen, wachsen Bäume nicht von Natur aus so kugelig und mit Hochstamm. Die Kugelkrone entsteht dank einer Genmutation, die verhindert, dass die Triebspitzen schnell und stark in die Höhe sprießen (weshalb Bäume üblicherweise eine länglich-ovale Form erhalten). Jedoch bedeutet dies auch, dass der Stamm nicht lang und hoch wachsen kann. Um hier die richtige Balance zu erreichen, kommt die sogenannte Veredelung ins Spiel: Der Stamm wird vorgezogen und in der gewünschten Höhe oben abgeschnitten und dann mit der Krone eines langsam wachsenden Exemplars versehen. Der Stamm wächst nun nur noch in die Breite und es entsteht ein kompakter Baum.
Wann sollte man Kugelbäume schneiden?
Im späten Winter werden die meisten Hecken und Sträucher geputzt und zurückgeschnitten. Das können Sie auch gleich nutzen, um all Ihre Kugelbäumchen in Form zu bringen. Planen Sie den Kugelbaumschnitt im Februar oder März ein, an einem frostfreien Tag. Vor allem beim Kugelahorn sollten Sie jedoch lieber den Sommer (August) wählen, denn im Frühjahr blutet dieser stärker aus.
Wie schneide ich Kugelbäume?
Den Pfannkuchen-Look, der im Laufe der Jahre entsteht (da die Triebe mehr zur Seite statt nach oben wachsen), vermeiden Sie durch einen regelmäßigen Schnitt. So sollten Sie Kugelbäume schneiden:
Die Bäume richtig beschneiden
Was Sie brauchen:
- Das richtige Werkzeug ist wichtig, wenn Sie einen Baum schneiden. Damit vermeiden Sie unnötige Wunden und erreichen glatte Schnitte, in die Krankheitserreger nicht so leicht eindringen können, wie in rissige Wunden. Verwenden Sie eine Astschere oder eine scharfe Säge für Frischholz.
Der erste radikalere Schnitt:
- Radikalschnitte sind in der Regel unnötig und werden nur vorgenommen, wenn die Bäume starke Schäden von sich getragen haben oder viele Jahre lang vernachlässigt und nicht in Form geschnitten wurden.
- Geschnitten werden die Hauptäste. Diese kürzen Sie auf etwa 15 bis 20 Zentimeter. Doch bevor Sie darauf losschneiden, gehen Sie sicher, dass sich in der Nähe noch sogenannte Augen befinden. An diesen treiben die Bäume nämlich anschließend wieder aus.
- Solch einen Radikalschnitt führen Sie einmal durch.
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Regelmäßige Formschnitte:
- Regelmäßige Formschnitte erfolgen von nun an alle drei bis vier Jahre. Statt aber wieder die Hauptstämme zu kürzen, halten Sie sich nun nur noch an jene Äste, die sich nach dem ersten Radikalschnitt an den Hauptzweigen gebildet haben.
- Begutachten Sie die Krone außerdem im Ganzen. Sollte diese zuvor sehr dicht gewachsen sein, können Sie sie etwas auslichten, indem Sie einige der inneren Äste ebenfalls abschneiden. Auf diese Weise sorgen Sie dafür, dass auch ins Innere der Krone später ausreichend Licht gelangen kann.
Durch dieses gleichmäßige Schneiden rund um die ganze Krone erreichen Sie nicht nur, dass Sie die Bäume in der Höhe kürzen, sondern im Ganzen eine Basis erhalten, die das kugelige Wachstum fördert. Die gleichen Abstände der Äste vom Stamm aus führen dazu, dass auch die neuen Triebe in etwa immer gleich lang wachsen.
Kugelbaum auslichten:
- Abgestorbene oder kranke Zweige und Äste werden gekappt. Entfernen Sie hierbei den kompletten Ast direkt am Ansatz des Hauptastes. Hinterlassen Sie keine Stummel.
Hinweis: Beim Kugelahorn vermeiden Sie es, Äste zu schneiden, die dicker als der Daumen sind. Der Grund ist derselbe wie bei der Schnittzeit: seine stark blutende Eigenschaft.
Kugelbäume schneiden – Kugelbaum-Sorten im Überblick mit Schnitttipps
Obwohl sich die Schnittmaßnahmen und -zeiten im Großen und Ganzen bei allen Kugelbaumsorten ähneln, gibt es bei den ein oder anderen auch ein paar Ausnahmen. Wie Sie Kugelbäume schneiden, je nach Sorte, haben wir im Folgenden kurz zusammengefasst:
- Trompetenbaum schneiden: Eher unnötig und unüblich. Falls Sie jedoch diese Kugelbäume schneiden, dann am besten im Februar oder März.
- Schnitt beim Kugelbaum-Ahorn: Ist sehr schnittverträglich, braucht aber nicht oft geschnitten werden, um seine Form zu behalten. August ist optimal, aber notfalls eignet sich auch der Winter, solange noch ausreichend Zeit bis zum Frühjahr bleibt und kein Frost zu erwarten ist.
- Die Kugelrobinie: Diese schnellwachsende Sorte ist gut schnittverträglich. Um die Form zu erhalten sind Formschnitte zwar nicht notwendig, jedoch empfehlen sich ab und an Radikalschnitte im Spätwinter, um die sprießenden Triebe im Zaum zu halten. Im Alter erhalten Kugelrobinien einen Verjüngungsschnitt.
- Kugelplatane schneiden: In den seltenen Fällen, dass ein Formschnitt oder aber ein Pflegeschnitt notwendig ist, wählen Sie zu diesem Zweck den Spätwinter.
- Kugelesche beschneiden: Sollte Ihre Kugelesche eine schirmförmige Kronge gebildet haben, sollten Sie wissen, dass dies nicht Folge zu seltener Schnitte, sondern ihre natürliche Form ist, die Sie auch mit einem Radikalschnitt nicht verändern können. Deshalb sollten Sie diese Kugelbäume eher selten schneiden und nur, wenn dies wirklich nötig ist. Es sollten immer einige Jahre zwischen den einzelnen radikaleren Schnitten liegen.