Hibiskus vermehren: Welche Methoden sich für die Garten- und Zimmerpflanze eignen und wie Sie sie anwenden
Wer seinen Hibiskus oder den eines Bekannten vermehren möchte, entscheidet sich damit für eine wirklich einfache Aufgabe. Denn selbst Anfänger werden mit der richtigen Methode garantiert Erfolg haben und schon bald ihren eigenen Strauch im Garten oder Topf großziehen können. Wie bereits angedeutet, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, um aus einer Pflanze eine oder mehrere weitere zu erhalten. Wir stellen Ihnen alle Optionen, mit denen Sie den Hibiskus vermehren können, im Folgenden einmal vor.
Inhaltsverzeichnis
Wählen Sie den richtigen Zeitpunkt
Der Frühling und Frühsommer sind prinzipiell die besten Zeiten für die Hibiskus Vermehrung. Jedoch ist die Pflanze pflegeleicht genug, um es auch zu anderen Zeiten im Jahr zu probieren, vorausgesetzt, Sie bieten ihr die richtigen Temperaturen. So kann die Fensterbank den idealen Standort darstellen, bis es an der Zeit ist, die Hibiskuspflanze nach draußen zu bringen. Mit einer durchsichtigen Plastiktüte, die Sie über Pflanze und Topf stülpen, bieten Sie ihr perfekte Bedingungen bezüglich der Feuchte und Temperatur (vergessen Sie nicht, diese täglich zum Durchlüften abzunehmen, sonst bildet sich Schimmel).
Falls Sie Stecklinge verwenden, wählen Sie hierfür am besten den Sommer. Absenker bereiten Sie am besten im Frühling, spätestens aber im Sommer vor.
Ist die Hibiskus Vermehrung verboten?
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Auf den Schildchen von gekauften Hibiskussorten findet man manchmal den Hinweis, dass die Vermehrung verboten ist. Das betrifft jedoch lediglich die Händler. Der Züchter hat die neue Sorte wahrscheinlich patentieren lassen und untersagt es somit anderen Händlern und Züchtern, mit seiner Sorte Gewinne zu machen. Für den Privatgebrauch, also wenn Sie lediglich sich selbst oder den ein oder anderen Verwandten/Freund versorgen, gilt das üblicherweise nicht.
Hibiskus vermehren – Welche Varianten gibt es?
Ganze vier Möglichkeiten stehen Ihnen zur Vermehrung zur Verfügung. Sie lassen sich sowohl anwenden, wenn Sie einen Riesen-Hibiskus vermehren, als auch für andere Gartensorten oder für Zimmerpflanzen.
- Sämlinge
- Stecklinge
- Samen
- Absenker
Samen und Sämlinge – Was ist der Unterschied?
Was im ersten Moment irgendwie gleich klingt, sind eigentlich unterschiedliche Wachstumsphasen. Sämlinge sind nämlich bereits gewachsene Pflanzen, die sich von selbst rund um die Mutterpflanze gebildet haben, nachdem die Hibiskus-Samen heruntergefallen sind. Der Strauch hat sich also selbst ausgesät. Diese sogenannten Senker können Sie ausgraben, sobald sich die ersten Verzweigungen gebildet haben, woraufhin Sie sie an ihren neuen Standort pflanzen.
Samen können Sie im Herbst selbst sammeln (wenn Sie einen Garten-Hibiskus vermehren) oder aber kaufen (für Zimmerpflanzen). Die Verwendung von Samen erfolgt am besten im Frühjahr oder Anfang des Sommers, denn dann hat die Pflanze noch ausreichend Zeit, um sich bis zum Winter kräftig genug zu entwickeln. Nach dem letzten Frost kann man die Samen auch direkt im Garten ausäen.
Nachdem Sie die Hibiskus Samenkapseln abschneiden und die Samen herausnehmen, lagern Sie sie kühl und trocken. Im Frühjahr dann ritzen Sie sie ein, um ihnen die Keimung zu erleichtern. Bereiten Sie einen Topf mit Blumenerde vor und verteilen Sie darauf die Samen. Befeuchten Sie die Erde mit einer Sprühflasche, da sie so klein sind, dass Sie sie mit normalem Gießen wegspülen würden. Stellen Sie den Topf auf ein helles Fensterbrett an einem warmen Ort und halten Sie die Erde feucht. Sobald die Jungpflanzen ihre ersten Blätter gebildet haben, können Sie sie in separate Töpfe umpflanzen.
Hibiskus vermehren durch Stecklinge
Eine der schnellsten und einfachsten Methoden ist die Verwendung von Stecklingen. Zu diesem Zweck müssen Sie Zweige vom Hibiskus schneiden, die mindestens drei Augen enthalten und 15 cm lang sind. Entfernen Sie die unteren Blätter, aber nicht alle und stellen Sie die Zweige dann in Wasser, bis sich Wurzeln bilden (es sollten sich keine Blätter im Wasser befinden). Sobald diese lang genug sind, pflanzen Sie die Pflanze in Erde.
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Alternativ lassen sich die Stecklinge auch direkt in Erde stecken (vorzugsweise Anzuchterde). Möchten Sie auf diese Weise den Hibiskus vermehren, sollten Sie sie zuvor in Bewurzelungspulver tauchen, das die Wurzelbildung fördert. Ab sofort sollte die Erde immer feucht bleiben, damit sich Wurzeln bilden können. In beiden Fällen (Wasser oder Topf) wählen Sie einen warmen und hellen Standort. Dass die neue Pflanze bereit ist, umgetopft oder in den Garten gepflanzt zu werden, erkennen Sie daran, dass sie neue Blätter bildet.
Stecklinge sind die beste Variante, wenn Sie eine Hibiskus-Zimmerpflanze vermehren möchten.
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Mit Absenkern den Strauch fortpflanzen
Mit Absenkern arbeiten Sie direkt im Garten und an der Mutterpflanze. Möchten Sie mit dieser Methode den Hibiskus vermehren, wählen Sie einen Zweig, den Sie “absenken”, also in die Erde einarbeiten. Jedoch schneiden Sie ihn hierfür nicht wie für Stecklinge ab, sondern lassen ihn an der Hauptpflanze. Damit der Zweig auch unten bleibt, fixieren Sie ihn mit Draht. Mit Erde bedeckt wird nur ein beliebiger Bereich zwischen Zweigansatz und Spitze, die Zweigspitze muss also unbedingt aus der Erde herausschauen.
Halten Sie den abgedeckten Bereich immer feucht, denn dort sollen sich nun neue Wurzeln bilden. Bis dahin wird der Zweig jedoch weiterhin von der Mutterpflanze versorgt, was diese Methode auch so erfolgversprechend macht. Sobald sich Wurzeln entwickelt haben, können Sie die neue Pflanze abtrennen und an ihren neuen Standort pflanzen. Der späte Frühling ist hierfür die beste Zeit, damit sich die Pflanze bis zum Ende der Saison gut an den neuen Platz gewöhnen kann.
Hinweis: Verwechseln Sie Stecklinge, Absenker und Hibiskus-Ableger nicht. Letzteres wird bei diesem Strauch nicht gebildet. Es handelt sich hierbei um sogenannte Kindel, die die Mutterpflanze meist mit eigenen Wurzeln bildet – sozusagen eine Miniaturausgabe der Mutterpflanze. Stecklinge werden hingegen abgetrennt und erst danach verwurzelt. Absenker kommen dem Ableger in ihrer Art sehr nahe, jedoch wird die Wurzelbildung für die neue Pflanze erzwungen und nicht von der Hauptpflanze selbst gesteuert.