Weigelie schneiden und Verblühtes entfernen: Wie man mit dem Pflege-Schnitt eine zweite Blüte fördert!

Die Weigelie ist ein wunderschöner Blütenstrauch, der im Mai und Juni das Auge des Hobby-Gärtners mit seinen unzähligen filigranen Blüten erfreut. Sie benötigt einen Pflege-Schnitt nach dem Ende der Blütezeit und bedankt sich dafür mit einer zweiten Blüte. Wir erklären, was es bei der Pflege zu beachten gibt.

Wann die Weigelie schneiden?  Verblühtes bereits im Juni entfernen

Der richtige Zeitpunkt für einen pflegenden Schnitt ist im Frühsommer, nach dem Ende der Blütezeit. Der Grund dafür ist ganz einfach – die Weigelie blüht am alten Holz. Der Rückschnitt im Sommer bedeutet, dass man das Gehölz schneidet, bevor es seine Blütenknospen für nächstes Jahr gebildet hat.

Weigelie schneiden nach der Blüte: Dem Blütenstrauch einen Formschnitt verpassen

Durch einen pflegenden Rückschnitt im Sommer kann man den üppig blühenden Strauch kompakt halten. Die wuchernde Weigelie stellt ein Problem im Garten dar, denn sie kann nahe wachsende Stauden, Blumen und Sträucher verdrängen bzw. beschatten. Allerdings sollte man vorsichtig vorgehen und den Strauch maximal um ein Drittel einkürzen. So kann sich der Strauch bis zum Herbst gut erholen, prächtig austreiben und Blütenknospen bilden. Die jungen Triebe sind noch vor dem ersten Frost gut ausgehärtet und die Pflanze ist vor Erfrieren im Winter nicht gefährdet.

Vergreiste Weigelie verjüngen

Die Weigelie benötigt jährlich einen Pflege-Schnitt. Gerade alte Sträucher können vergreisen, wenn sie nicht regelmäßig geschnitten werden. Das Gehölz bildet jedes Jahr weniger Blätter und Blüten, bis er komplett verholzt. Um dies zu verhindern, sollte man ihn jährlich zurückschneiden. Dabei werden die ältesten Triebe komplett entfernt und den Rest um ein Drittel eingekürzt. Wer diese Aufgabe im Hochsommer erledigt, kann sich dann im nächsten Jahr auf unzähligen Blüten freuen.

Eine zweite Blüte im Sommer fördern

Der Schnitt im Juni bietet einen weiteren entscheidenden Vorteil – er ermöglicht eine zweite Blüte im Spätsommer. Bestimmte Sorten wie “Red Prince” und Weigelie “Alexandra” können bei der richtigen Pflege von August bis September erneut blühen. Dazu gehört der Schnitt nach der ersten Blüte. In diesem Fall entfernt man aber nur das Verblühte und kürzt nur die alten Triebe ein. Diesjähriges Holz wird nicht geschnitten, da sich dort noch nicht geöffnete Blütenknospen bilden. Dafür kann man den Strauch etwas auslichten.

Weigelie schneiden: Anleitung für pflegenden Sommerschnitt zum Johannistag

Gesunde Blütensträucher schneiden

• die alten Äste / Haupttriebe über 3 Jahre alt – bodennah abschneiden
• diesjähriges Holz ohne Seitentriebe auf maximal ein Drittel einkürzen.
• bei Bedarf die Weigelie auslichten, dabei alle kränkelnden oder verholzte Triebe
• senkrecht wachsende Triebe regelmäßig entfernen

Bei einem pflegenden Formschnitt

• Das Gehölz um ein Drittel einkürzen. Altes Holz auf 20 cm über dem Boden zurückschneiden.
• Junge Triebe auslichten.
• Quer wachsende Triebe komplett entfernen.
• Den Strauch bei Bedarf auslichten.
• Kranke Triebe, Blätter und Blüten abschneiden.

Jungpflanzen erziehen

• Jungpflanzen direkt nach dem Einpflanzen in den Garten um die Hälfte einkürzen.
• Dieser Rückschnitt im Juni fördert den Austrieb und die Blütenbildung.

Zusätzlich dazu müssen Sie alle kranken, verholzten, gelben oder verwelkten Pflanzenteile entfernen.

Den Schnitt am besten am Nachmittag, kurz vor dem Sonnenuntergang, vornehmen. So hat die Weigelie ausreichend Zeit, sich zu erholen. Die frischen Schnittwunden könnten bei einem Rückschnitt am Morgen verbrennen. Eine Variante wäre, die Weigelie nach dem Schnitt zu beschatten und so vor den direkten Sonnenstrahlen zu schützen.

Weigelie schneiden und düngen

Um eine zweite Blüte zu fördern, können Sie die Weigelie zusätzlich düngen und gießen. So kann sie besser die Nährstoffe aus der Erde aufnehmen, die sie für eine erneute Blütenbildung braucht. Für Freilandpflanzen bietet sich Kompost, der direkt im Wurzelbereich eingearbeitet wird. Die Weigelien in Kübeln werden mit Flüssigdünger versorgt.

Weigelien über Stecklinge und Absenker vermehren

Direkt nach dem Rückschnitt im Sommer ist der beste Zeitpunkt, die Weigelien zu vermehren.  Die Sträucher, die man im Gartencenter erhält, sind meistens Hybride und können nur über Stecklinge oder Ableger vermehrt werden.

Am besten gelingt die Vermehrung über Stecklinge. Schneiden Sie etwa 15 cm lange Stücke von jungen Trieben ab. Das untere Ende der Stecklinge schräg anschneiden und lassen Sie zwei Blattpaare an den Pflanzen. Dann stecken Sie sie bis zum ersten Blattknoten in Anzuchterde und gießen Sie das Substrat reichlich. Lassen Sie es in den nächsten Wochen und Monaten nie antrocknen. Die Stecklinge im Gewächshaus überwintern und pflanzen Sie sie dann im Frühjahr aus.

Alternativ kann man die Weigelien über Absenker vermehren. Zu diesem Zweck einen jungen Trieb biegen und am Boden fixieren. Abwarten, bis er Wurzeln gebildet hat, und dann den Absenker abschneiden.