Rasen in Blumenwiese umwandeln: Schritt-für-Schritt-Anleitung ohne Umgraben!
Eine Blumenwiese ist nicht nur pflegeleicht und schön anzusehen - sondern auch umweltfreundlich. Mit den nächsten Tipps können Sie die Rasenfläche in ein Blütenparadies umwandeln!
Ein grüner Rasen mag für uns Menschen gepflegt und schön aussehen, für viele Insekten, Vögel und Gartentiere ist er aber eine Wüste. Eine Blumenwiese dagegen bietet Nahrung, Verstecke und mehr Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und andere Nützlinge im Garten. Im heutigen Beitrag erklären wir Ihnen deswegen, wie Sie Ihre Rasenfläche in eine blühende, pflegeleichte und natürliche Wiese umwandeln können. Ohne Umgraben!
Inhaltsverzeichnis
Rasen in Blumenwiese umwandeln: Die Grundprinzipien
In der Natur ist eine Blumenwiese ein wichtiger Biotop, in dem mehr als 50 Arten wachsen können. Heimische Gräser, mehrjährige Blumen, blühende Stauden und Kräuter bilden eine reizvolle Kombination. Im Handel kann man verschiedene Saatgut-Mischungen finden. Damit die Pflanzen aber wirklich kräftig wachsen und üppig blühen, spielen der Standort und die Bodengegebenheiten eine entscheidende Rolle.

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1. Wildblumen und Kräuter bevorzugen einen nährstoffarmen, durchlässigen Boden. Hohe Konzentration am Stickstoff kann ihr Wachstum hemmen und stattdessen das Wachstum von Unkräutern fördern. Da man aber die Rasenfläche regelmäßig düngt, sollte der Boden zuerst nach und nach abgemagert werden. Dieser Schritt ist sehr wichtig für das Endergebnis.
2. Weiterhin ist die gute Drainage absolutes Muss. Zum Glück bevorzugen auch die meisten Gräser einen durchlässigen Boden. Die meisten Hobby-Gärtner arbeiten daher regelmäßig Sand in den Boden ein.
3. Ein wesentlicher Vorteil der Blumenwiese ist, dass die meisten Pflanzen einen trockenen Boden bevorzugen. Das lästige Gießen der Rasenfläche kann komplett entfallen. Sie müssen erstmals den Boden antrocknen lassen.
4. Die Wildblumen fühlen sich in der Vollsonne am besten. Grundstücke mit Süd- und Westausrichtung bieten die besten Voraussetzungen für eine Blumenwiese.
Unterschied zwischen Blumenwiese und Rasenfläche
Ein grundlegender Unterschied zwischen Rasen und Blumenwiese ist die Funktion der Gartenfläche.
Rasenflächen bieten einen grünen, trittfesten Teppich für die Hausbewohner. Dort kann man spielen, sitzen und sich hinlegen.
Eine Blumenwiese ist dagegen nicht trittfest. Umso mehr – da sie Unterkunft für wichtige Vögel- und Tierarten bietet, sollte man die Pflanzen möglichst ungestört wachsen lassen. Das ist ein Stück Natur im eigenen Garten, den man nur beobachten kann. Wenn Sie Zugang zu anderen Bereichen brauchen, dann sollten Sie mehrere Gartenwege anlegen. Die Wildblumenwiese ist aber eine tolle Variante für kleine Grundstücke.
Der Blumenkräuterrasen: Trittfeste Alternative

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Wenn Sie eine begehbare Fläche brauchen, dann können Sie sich für den sogenannten Blumenkräuterrasen entscheiden. Die Mischung stellt sich aus bis zu 20 % trittfesten einheimischen Blumen und 80 % Kräutern und Gräsern zusammen. Sie sind bestens an den Ortsgegebenheiten angepasst. Aussaat kann stark je nach Region variieren, da die meisten Wildpflanzen nur in ihren Ursprungsgebieten erhältlich sind. Die meisten Arten tolerieren auch einen Schnitt und können mehrmals im Jahr gemäht werden. Diese Variante bietet sich für große Gärten und kann komplett Rasenfläche und Blumenbeet ersetzen.
Die Rasenfläche Schritt für Schritt umwandeln
Eine Blumenwiese entsteht nicht über Nacht. Es dauert mehrere Monate, bis Sie die alte Rasenfläche komplett durch Wildblumen ersetzt haben. Die Vorgehensweise ist eigentlich super einfach:
1. Saatgut vorsichtig wählen. Häufig werden die Begriffe Wildblumenwiese und Bienenwiese dabei verwechselt. Ein Blumenwiese-Saatgut enthält nur wenige einjährige oder zweijährige Pflanzen und viele mehrjährige Blumen. Alle Arten sind in der Region verbreitet und haben eine mittlere bis große Blütenfülle. Der Mix enthält zusätzlich dazu Gräser und Kräuter.
2. Als Nächstes wird die Rasenfläche abgeschwächt, sodass die heimischen Pflanzen keimen und wachsen können. Zu diesem Zweck werden zuerst alle Dünge- und Wassergaben eingestellt. Kein Kompost, keine natürlichen Düngemittel – der Boden sollte abmagern. Das Frühjahr ist die passende Zeit dafür, da es in der Periode März bis Mai regelmäßig regnet. Das Regenwasser spült die Nährstoffe ab.
3. Ab April mäht man den Rasen möglichst kurz ab und vertikutiert den Boden.
4. Danach wird Sand in den frisch vertikutierten Boden eingearbeitet. In den nächsten vier Wochen lässt man die Rasenfläche stehen. Der Rasen sollte Ende April nochmals kurz gemäht werden.
5. Danach kann man das Saatgut aufbringen. In den kommenden Wochen sollte die Rasenfläche regelmäßig gemäht werden. Die Wildpflanzen gehen zeitverzögert auf, d.h. der Rasen muss während der Keimperiode kurz gehalten werden.
6. Im Spätfrühling und im Sommer sollten Unkräuter entfernt werden. Ende September kann man zum ersten Mal die Wildblumenwiese mähen. Zu diesem Zweck wird die Wiese in Abschnitten aufgeteilt und gemäht.
Wildblumensaum anlegen
Ähnlich wie die Rasenfläche mit Blumen umrandet wird, wird um die Blumenwiese ein Wildblumensaum angelegt. Es ist eine artenreiche Kombination aus ein-, zwei- und mehrjährigen, mittelhohen Stauden, die den Übergang zwischen der Naturzone und den anderen Bereichen im Garten erstellen. Der Wildblumensaum hat eine Breite von 70 cm bis 150 cm. Er wird wie folgt angelegt:
- Unkraut entfernen
- Die obere Bodenschicht (etwa 15 cm tief) ausgraben und das Loch mit Mineralgemisch und Sand auffüllen.
- Gekeimte Stauden oder sogar Jungpflanzen in die Erde setzen.
- Blumensaatgut gleichmäßig verteilen und die Lücken um die Stauden damit auffüllen.
- Der Wildblumensaum wird einmal im Jahr, im Frühling, gemäht. Das Schnittgut entfernt man direkt nach dem Mähen.
- Ansonsten gilt bei der Pflege – Unkräuter regelmäßig jäten. Den Boden nicht düngen und nicht gießen – er sollte möglichst mager sein, damit sich die Stauden gut entwickeln können. Nachsäen ist nicht notwendig.