Moosgarten anlegen: Anleitung für Gartengestaltung im japanischen Stil
Moos ist pflegeleicht, anspruchslos und wintergrün - daher der perfekte Rasenersatz im Schattengarten!
Der Garten hat in den asiatischen Ländern einen besonders hohen Wert – es ist ein Bereich der Ruhe, wo die Zeit langsamer vergeht. Weg von der Hektik des Alltags, eine ganz private Oase, die Frieden vermittelt. Um diese entspannte Atmosphäre zu kreieren, greifen die Japaner zu heimischen Pflanzen. Das Ziel – eine möglichst natürliche Ästhetik. Anstatt kultivierte Blumen – Wildblumen. Anstatt betonierte Gartenwege – Trittsteine. Anstatt eine Rasenfläche, die viel Pflegeaufwand verlangt – ein Moosgarten. Im heutigen Beitrag erklären wir Ihnen, wie Sie Moos im eigenen Garten effektvoll inszenieren können und welche Vorteile diese Gestaltung mit sich bringt.
Inhaltsverzeichnis
Welche Vorteile bietet ein Moosgarten?
Ein Moosgarten bietet gleich mehrere Vorteile:
1. Moose fühlen sich dort wohl, wo andere Pflanzen nicht gedeihen können. Sie sind daher gute Lückenfüller.
2. Moose filtern die Luft und können Feinstaub absorbieren.
3. Sie regulieren auf natürliche Weise die Bodenfeuchtigkeit, indem Sie Wasserdampf binden.
4. Sie schützen den Boden vor Frost und fördern das Speichern von wichtigen Nährstoffen (die häufig im Winter durch schmelzenden Schnee und Regen abgewaschen werden). So können andere Blumen, Sträucher und Stauden gut anwachsen.
5. Sie sind die perfekten Pflanzen für den Teichrand.
6. Im Unterschied zum Rasen sind Moose wintergrün. Sie können im Sommer braun werden und austrocknen, erholen sich dann aber schnell, wenn die Luftfeuchtigkeit im Herbst steigt.
7. Ein Moosgarten ist sehr pflegeleicht – er braucht weder Dünger, noch Vertikutierer und Rasenmäher. Im Sommer kann man die Fläche einmal täglich besprühen – dies ist in der Regel die einzige notwendige Pflegemaßnahme.
8. Ein Moosgarten kann schmale und kleine Gärten optisch vergrößern.
Moosgarten anlegen: Die Grundprinzipien
Schattiger Standort
In Japan ist Moos ein natürlicher Teil jeder Waldlandschaft- er bildet vor allem in schattigen Bereichen dichte Teppiche. Auch im Garten wächst er vornehmlich an schattigen Orten, wo häufig keine andere Pflanzen gedeihen können. Selbst unter Gehölzen fühlt er sich wohl – solange er ausreichend Wasser bekommt und die Baumkrone etwas Sonnenlicht durchlässt. Der japanische Ahorn, der Kiefer Pinus Sylvestris und die Japanische Stechpalme bieten die perfekten Voraussetzungen für ein schnelles Wachstum.
Hohe Luftfeuchtigkeit
Moos braucht nämlich hohe Luftfeuchtigkeit, um sich prächtig zu entwickeln. Die Pflanzen nehmen Wasser von der Luft auf – sie haben keine Wurzeln. Gießen hilft in diesem Fall nicht. Man kann Moose aber nebeln (also Wasser in einer Sprühflasche füllen und die Pflanzen damit besprühen).

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Moos sollte windgeschützt stehen
Moose haben keine Wurzeln und werden vom starken Wind einfach weggetragen. Der Windschutz ist daher entscheidend.
Unser Tipp: Schauen Sie sich im Garten um – Sie werden sicherlich mindestens einen Platz finden, wo sich Moos breitmacht. Dort ist der richtige Standort für die Moose.
Moosarten für den heimischen Garten
Für den heimischen Garten eignen sich grundsätzlich alle Moosarten – viele von denen wie der Kugelmoos oder der Blattmoos sind vor allem in kleinen Mengen für Terrarien erhältlich. Sie können aber genauso gut im Freuen gedeihen und die gute Nachricht – selbst eine kleine Menge reicht aus, um den Moosgarten anzulegen.
Pflegeleichte Moos-Alternative
Für unerfahrene Hobby-Gärtner bietet sich der Sternmoos – diese Art ist den Moosen nur optisch ähnlich, aber nicht verwandt. Sie bildet Wurzeln aus und wird im Sommer eingepflanzt. Diese Art ist übrigens auch in Gartenzentren und online erhältlich.
Japanischen Garten mit Moos: Pflanz-Anleitung
1. Den richtigen Standort finden. Rasen, Herbstblätter und Unkraut an dieser Stelle entfernen. Steine können aber bleiben, Moos kann sich auch auf Steinen breitmachen.
2. Der richtige Zeitpunkt für den Moosgarten ist Anfang März bis Mitte April.
3. Moos aus einem naheliegenden Wald sammeln oder kaufen.
4. Den Boden vor dem “Anpflanzen” angießen, sodass er mäßig feucht ist.
5. Moose auf den Boden legen und mit den Händen andrücken.
6. Die Moose mit Wasser besprühen – bei kleinen Flächen können Sie eine Sprühflasche verwenden. Für große Flächen bietet sich der spirale Gartenschlauch mit Sprühkopf.
7. Nach der Pflanzung die Moosfläche möglichst selten betreten. Abgefallene Blätter regelmäßig entfernen. Falls Vögel und Eichhörnchen die Moosfläche betreten, können Sie sie mit einem Netz schützen.
8. Die meisten Moosarten wachsen langsam, daher ist nach der Pflanzung vor allem Geduld gefragt.