Kann man Gespinstmotten bekämpfen mit Hausmitteln? Welche natürlichen Mittel wirken gegen die Raupen?

von Anne Seidel
Banneranzeige

Ist durch Raupen Ihr Baum eingesponnen? Ist die Raupe gelb mit schwarzen Punkten, handelt es sich wahrscheinlich um die Nachkommen der sogenannten Gespinstmotte, auch Apfelspinner genannt, und Sie sollten unbedingt schnell handeln, denn diese Schädlinge sind äußerst gefräßig und zerstörerisch. Die schlechte Nachricht ist leider, dass die üblichen Hausmittel, die Sie für andere Arten von Schädlingen verwenden, hier meist nicht wirksam sind. Doch das bedeutet nicht, dass Sie die Gespinstmotte mit chemischen Spritzmitteln aus dem Handel eliminieren müssen (oder können), denn es finden sich dennoch Alternativen. Wie Sie Gespinstmotten bekämpfen mit Hausmitteln beziehungsweise mit unschädlichen Mitteln, erfahren Sie bei uns.

Raupen im Baum mit Netz – Der Alptraum eines jeden Gärtners

Gespinstmotten bekämpfen mit Hausmitteln - Wie Sie die Raupen loswerden

Banneranzeige

Die Raupe ist gelb-schwarz gefärbt? Dann stammt sie von der Gespinstmotte. Und obwohl das Gespinst im Apfelbaum, Pflaumenbaum, in Sträuchern und Co. wirklich interessant aussehen kann, bedeutet das schnell auch das Ende der Pflanze – wenn nicht gleich gehandelt wird. Ergreifen Sie jedoch gleich Maßnahmen, können sich die Pflanzen üblicherweise wieder erholen, wenn auch nicht immer im selben Jahr.

Was befallen diese Raupenarten?

  • Obstbäume wie den Apfelbaum oder Pflaumenbaum, aber auch andere
  • Pappeln
  • Pfaffenhütchen
  • Traubenkirschen
  • Weiden
  • Weißdorn

Alles über den lästigen Buchsbaumzünsler und wie Sie ihn loswerden, erfahren Sie hier.

Bevor Sie instinktiv zu Spritz- und Hausmitteln greifen

Die Apfelspinner befallen Obstbäume, Traubenkirschen, Pfaffenhütchen

apfelbaum schädlinge raupen gespinster
Gartenarbeit

Apfelbaum Schädlinge, die Spinnweben machen: Gespinstmotte, Apfelwickler und Co. erkennen und bekämpfen

Welche Apfelbaum Schädlinge bilden Spinnweben? Diese Raupen (mit Bildern) sind besonders für den Obstbaum gefährlich und

Haben Raupen den Baum eingesponnen, müssen Sie alles entfernen. Und das funktioniert am besten mit der Hand und Handschuhen. Sammeln Sie die Schädlinge ab, entfernen Sie dabei auch die Raupengespinste von Sträuchern und Bäumen und schneiden Sie die Triebspitzen ab, denn dort befinden sich ganz wahrscheinlich noch Eier, aus denen weitere Gespinstraupen schlüpfen werden.

Alles, was Sie vom befallenen Baum entfernt haben, landet dann am besten in der Mülltonne. Auf keinen Fall werfen Sie den Abfall nahe dem Garten, anderer Gärten oder gar in den Kompost.

Gespinstmotten bekämpfen mit Hausmitteln: Effektiv, oder nicht?

Falls Sie hoffen, Sie könnten die Gespinstmotten bekämpfen mit Hausmitteln, müssen wir Sie leider enttäuschen. Die Gespinste dienen den Raupen zum Schutze. Wie Sie bereits festgestellt haben, sind diese äußerst fein gesponnen, sodass kaum etwas sie durchdringen kann, geschweige denn feine Spritzmittel. Sie wären Ihnen nun also sowieso nicht nützlich. Aus diesem Grund ist das Absammeln sowie vorbeugende Maßnahmen für das nächste Jahr Ihre einzige Option. Nach der ersten Bereinigung überprüfen Sie die betroffenen Pflanzen regelmäßig auf neu geschlüpfte Exemplare und entsorgen Sie auch diese. Raupen der Gespinstmotte, die Sie übersehen haben, verpuppen sich ab einem gewissen Zeitpunkt, woraufhin die Motte schlüpft und den Baum verlässt.

Schlupfwespen und Co. gegen Motten und Raupen

Manche Arten der Schlupfwespe jagen die Motten natürlich

Banneranzeige

Es gibt einige Nützlinge, die diese Motten und deren Larven jagen und manche von ihnen können Sie sogar im Handel erwerben und dann ausbringen. Die Schlupfwespe ist einer dieser Nützlinge (weitere siehe unten), die auch bei anderen Schädlingen eine große Hilfe ist. Was Sie jedoch bedenken sollten, ist, dass es sich um die richtige Art handeln muss. Achten Sie also beim Kauf unbedingt darauf. Nicht jede Schlupfwespenart jagt auch Gespinstmotten.

Vorbeugende Maßnahmen, mit denen Sie Gespinstmotten-Raupen bekämpfen bzw. verhindern

Spätestens, wenn alle Motten geschlüpft sind, haben Sie Ihre Ruhe. Doch um einen erneuten Befall zu vermeiden, müssen Sie die bevorzugten Gartenpflanzen im nächsten Jahr beizeiten schützen. Um die Motten im Garten in Zukunft zu vermeiden (und somit auch die Raupen), müssen Sie:

  • Pflanzen, die im aktuellen Jahr befallen waren, im Herbst zurückschneiden. Auch dieses Schnittgut entsorgen Sie im Müll, nicht auf dem Kompost!
  • Im September Leimringe um die Bäume befestigen.
  • Optional Fallen mit Lockstoffen für die Motten aufstellen, damit diese möglichst vernichtet werden, bevor sie sich vermehren und ihre Eier ablegen.
  • Locken Sie im nächsten Jahr natürliche Feinde in den Garten. Solche sind: Schlupfwespen, Raubwanzen und Raupenfliegen.
  • Man kann zwar nicht Gespinstmotten bekämpfen mit Hausmitteln, solche dafür aber vorbeugend verwenden. Wenn Sie auf Chemie, die im Frühjahr gespritzt wird, verzichten möchten (sie gelangt schließlich auch in die Früchte), bereiten Sie die gute alte Seifenlösung zu, die Sie bereits im April oder spätestens Mai regelmäßig auf gefährdete oder ehemals befallene Pflanzen sprühen. Fügen Sie dem Gemisch Spiritus hinzu, wird es sogar noch wirksamer.
  • Überprüfen Sie im Frühjahr die Pflanzen regelmäßig auf Eiablagen, die Sie unbedingt sofort entfernen. Üblicherweise legen die Motte ihre Eier in der Nähe der Knospen ab. Das Gelege befindet sich unterhalb einer schleimigen Substanz in gelblicher Farbe, die im Laufe der Zeit aushärtet und dann rötlich oder bräunlich aussieht. Es sind die eben noch nicht ausgehärteten Gelege, die Sie mit der oben erwähnten Lösung aus Seife und Spiritus abtöten können.

Gespinstmotten bekämpfen mit Hausmitteln - Vorbeugend mit Schmierseife besprühen

Tomaten-Schädlinge bekämpfen - mit diesen Mitteln werden Sie das häufigste Ungeziefer schnell los
Gartenarbeit

Tomaten-Schädlinge bekämpfen: Mit diesen Mitteln werden Sie das häufigste Ungeziefer schnell los!

Wie Sie die 5 wichtigsten Tomaten-Schädlinge bekämpfen können, verraten wir Ihnen! Sie brauchen nur natürliche Mittel und keine Chemie.

Rezept für die Seifenlösung:

  • 1 Liter heißes Wasser (damit sich die Seife auflösen kann)
  • 50 g Schmierseife (Kernseife ist ebenfalls geeignet)
  • ein paar Spritzer Spiritus

Mischen Sie alles gut miteinander und geben Sie das selbstgemachte Mittel gegen die Apfel-Gespinstmotte in eine Sprühflasche. Alle zwei bis drei Tage besprühen Sie dann die befallene Pflanze, und zwar so lange, bis Sie keine Reste der Schädlinge mehr finden können. Dieses Hausmittel ist natürlich auch auf anderen Obstbäumen und Pflanzen anwendbar.

Das einzig natürliche Mittel gegen Gespinstmotte: Einfaches Wasser

Gespinstraupen absammeln, abschütteln oder mit Wasserstrahl von der Pflanze entfernen

Nein, das Wasser tötet die Schädlinge natürlich nicht auf wundersame Weise. Sie können es aber nutzen, um sie mit ihren Netzen von der Pflanze zu spülen. Hierfür brauchen Sie einen starken Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch (oder schütteln Sie ihn einfach kräftig, falls die Größe der Pflanze das zulässt). Legen Sie in dieser Zeit am besten eine große Folie um den Baum. Wichtig ist, dass Sie die abgefallenen Mottenraupen dann auch vernichten, damit sie nicht den Weg zurück zur Pflanze finden. Auch das können Sie mit sogenannten Leimringen, die Sie am Stamm befestigen, verhindern.

Folge uns überall!

Anne Seidel ist 1987 in Frankfurt am Main geboren, was auch Ihre Leidenschaft für Großstädte erklärt. Nichtsdestotrotz liebt sie die Natur und Aktivitäten wie Bergsteigen und Camping, weshalb sie auf Umweltfreundlichkeit großen Wert legt - auch, was den Haushalt betrifft. Durch ihr großes Interesse in verschiedensten Themenbereichen wie Garten, Kochkunst, Beauty, Gesundheit und Fitness hat sie sich viel Wissen angeeignet, das sie dank der Arbeit bei Deavita seit 2014 mit ihren Lesern teilen kann.