Fugen gegen Unkraut versiegeln: So verhindern Sie den unerwünschten Wuchs auf der Terrasse
Viele Gartenbesitzer kennen den Anblick von Unkraut, das ihren Außenbereich überwuchert. Vor allem auf Terrassenplatten können die unerwünschten Pflanzen zwischen den Pflastersteinen ein echtes Ärgernis sein. Wenn das Wetter langsam frühlingshafter wird, sind sie einige der ersten, die aus dem Boden sprießen. Was verursacht sie? Wie kann man die Fugen gegen Unkraut versiegeln?
Inhaltsverzeichnis
Warum sprießt Unkraut zwischen Fugen?
Rindenmulch gegen Unkraut: So bringen Sie wuchernde Pflanzen unter Kontrolle
Möchte man Unkraut verdrängen, dann ist Rindenmulch die Geheimwaffe jeden Hobby-Gärtners. Aber welchen Mulch, welche Körnung und wie oft?
Der Frühling ist bald da und mit ihm beginnt wieder der Kampf mit dem Unkraut. Auf Rasen und Beete ist sein Wuchs irgendwie klar und erwartet, aber warum wächst er auch auf Pflaster? Die Hauptursache für dieses Wachstum ist Feuchtigkeit, die es dem Unkraut ermöglicht, sich schnell zu vermehren und auf dem Pflaster auszubreiten. Durch Wind, Tiere und andere Einflüsse gelangen die Samen der Pflanzen in die Fugen und finden dort optimale Bedingungen für das Wachstum vor. Die Pflasterfugen sind vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt und halten Feuchtigkeit, was das Wachstum von Unkraut begünstigt.
Das bloße Jäten des Unkrauts wird das Problem nur kurzfristig lösen, aber nicht das zugrunde liegende Problem, das sein Wachstum verursacht, verhindern.
Was hilft gegen Unkraut auf Terrasse und Einfahrt?
Um lästiges Unkraut zwischen den Pflastersteinen auf Ihrer Terrasse, Einfahrt oder Ihrem Gehweg zu bekämpfen, sind nicht alle Mittel erlaubt. Besonders auf Chemie sollte man unbedingt verzichten, denn die Verwendung von Unkrautvernichter auf gepflasterten Flächen ist per Pflanzenschutzgesetz und Bundesnaturschutzgesetz verboten und wird mit einem Bußgeld bis zu 50.000 Euro bestraft. Auch selbstgemachte Herbizide wie etwa eine Mischung aus Essig, Natron und Salz werden als Verstoß gegen das Gesetz betrachtet.
Es gibt trotzdem einige Möglichkeiten, das Problem mit Löwenzahn, Wegerich und Co. zwischen den Fugen zu lösen. Sowohl mit Gasbrenner als auch mit heißem Wasser dürfen Sie das unerwünschte Wachstum bekämpfen. Auch Jäten und Kratzen der Fugen mit speziellen mechanischen Geräten ist erlaubt. Allerdings wirken diese Methoden nur kurzfristig. Für eine langfristige Lösung können Sie die Fugen gegen Unkraut versiegeln.
Die Pflasterfugen gegen Unkraut versiegeln: So geht’s
Gras, Moos und Unkraut zwischen den Terrassenplatten sind vielen Gartenbesitzern wirklich ein Dorn im Auge. Um dieses Jahr das unerwünschte Wachstum zu verhindern, können Sie Ihre Terrassenfugen versiegeln. Das ist eine effektive Maßnahme gegen Unkraut, welche die Terrasse jahrelang unkrautfrei halten kann.
Das beste Mittel, mit dem Sie die Fugen gegen Unkraut versiegeln können, ist Pflasterfugenmörtel. Dabei geht es um ein Gemisch aus Wasser, feinem Quarzsand und Zement oder Kunstharz, das eine hohe Festigkeit und Flexibilität bietet. Der Fugenmörtel ist nicht nur gegen lästiges Unkraut effektiv, sondern kann auch dünne oder lose Pflastersteine zusätzlich stabilisieren, indem er direkt in den Fugen aushärtet. Die Versiegelung schützt noch gegen Ameisenbefall in Pflasterfugen.
Zuerst Unkraut entfernen und die Fugen reinigen
Bevor Sie die Fugen mit Fugenmörtel versiegeln, müssen sie gesäubert und unkrautfrei sein.
Wichtig zu beachten! Kein Unkrautvernichter auf versiegelten Flächen anwenden! Dies ist in Deutschland verboten und wird mit hohen Geldbußen bestraft.
Am besten funktioniert es manuell mit einem Fugenkratzer. Diese Methode ist zwar mühsamer, aber belastet die Umwelt nicht. Für eine schnellere Unkrautentfernung können Sie auch einen Hochdruckreiniger verwenden. Sie können die spezielle Bürste für Pflasterflächen verwenden.
Mit Fugenmörtel versiegeln
Das perfekte Werkzeug gegen Unkraut befindet sich nicht im Schuppen!
Welches praktische Werkzeug gegen Unkraut erweist sich als handlich und effektiv? Im Schuppen werden Sie diesmal womöglich eher nicht fündig.
Dazu gibt es je nach verwendetem Material zwei Möglichkeiten.
- Pflasterfugenmörtel auf Zement-Basis: Die Sand-Zement-Mischung wird trocken über den zu befüllenden Fugen verteilt und mit einem Besen gekehrt, bis sich der Mörtel vollständig in den Fugen abgesetzt hat. Dann wird der überschüssige Mörtel mit einem weichen Besen entfernt. Erst dann besprühen Sie die Fugen mit Wassernebel. Das dauert einige Zeit. Der Mörtel muss komplett trocknen, bevor man die Terrasse wieder nutzen kann – zwischen 24 und 48 Stunden.
- Fugenmörtel auf Epoxidharz-Basis: Die Fläche wird vorgenässt. Der Pflasterfugenmörtel wird nach den Anweisungen gemischt und dann auf die nasse Fläche geschüttet. Mit einem angefeuchteten Gummischieber wird er in die Fugen eingearbeitet. Nach 10-15 Minuten wird die Terrasse mit einem groben Besen abgekehrt und anschließen mit einem feinen Handbesen gereinigt, bis keine Mörtelrückstände bleiben. Die Aushärtung hängt von den Temperaturen ab. Bei niedrigen Temperaturen dauert es länger.
Die versiegelte Fläche ist nach 1 bis 2 Tage wieder begehbar, wobei eine volle Belastung nach ca. 1 Woche zu empfehlen ist. Während der Fugenmörtel aushärtet, ist Nieselregen kein Problem. Bei Dauerregen sollten Sie die Fläche eventuell mit einer Plane abdecken. Achten Sie darauf, dass Luft darunter frei zirkulieren kann.
Bei der Auswahl des Pflasterfugenmörtels achten Sie auf ein Material, das nach der Verarbeitung wasserdurchlässig bleibt. Wasser muss versickern können.
Fugen gegen Unkraut versiegeln: Was ist mit Fugensand und Co.?
Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten zum Versiegeln der Pflasterfugen. Man kann nährstoffarmen Fugensand in die Fugen einarbeiten, damit die Pflanzensamen keine guten Wachstumsbedingungen finden. Dies sollte allerdings regelmäßig erfolgen, da die Menge an Sand durch Wettereinflüsse deutlich verringert werden kann. So lässt die Wirkung nach maximal einer Gartensaison deutlich nach. Bei kleinen Gartenflächen, die keine große Belastung aufweisen, ist diese Methode vorzuziehen, da sie günstiger und umweltschonender ist.
Im Anschluss kann man die Fugen mit einem speziellen Fugenfestiger versiegeln. Dieser wird mit einem Drucksprühgerät direkt auf die Fugen gesprüht und dient als ein Bindemittel, das die Fugen stabilisiert.