Bäume mulchen: Ob das notwendig ist und was Sie für jede Jahreszeit wissen sollten

von Anne Seidel
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Immer wieder liest man, dass es von großem Vorteil ist, Gemüsepflanzen und Blumenbeete mit Mulch zu versehen. Und das ist es auch tatsächlich. Aber haben Sie auch den Eindruck, dass von Bäumen irgendwie nie die Rede ist? Was hat es mit ihnen auf sich? Sollte man auch Bäume mulchen oder ist es dort eher unnötig?

muss man bäume mulchen oder ist das unnötig nützliche ratschläge
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Die Mulchschicht hält im Winter den Boden warm und kühlt ihn im Sommer. Dabei werden allmählich auch Nährstoffe an die Pflanzen abgegeben und die Bildung von Unkraut gehemmt. Warum sollte man das also Zier- und Obstbäumen vorenthalten?

Warum sollte man Bäume mulchen?

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Was ist der Vorteil, wenn man die Baumscheibe, also den Bereich rund um den Stamm, mulcht? Nun, zum einen natürlich alles, was wir bereits oben erwähnt haben:

  • Verwendet wird organisches Material, das sich langsam zersetzt und den Baum mit Nährstoffen versorgt
  • Das Austrocknen des Bodens wird verlangsamt, da die Mulchschicht wie eine Isolierung wirkt. Feuchtigkeit wird darunter gespeichert und man muss weniger und seltener gießen. Man spart also auch Wasser.
  • Im Winter bleibt der Boden wärmer und Frostschäden an den Wurzeln werden durch den Mulch verhindert. Gerade junge oder neu gepflanzte Bäume sind diesbezüglich noch recht empfindlich.
  • Beim Zersetzen des Materials wird ebenfalls Wärme produziert und abgegeben – perfekt für den Winter.
  • Unkrautwachstum wird verhindert, da kein Licht an die Wurzeln und Samen gelangt.
  • Mulchschichten sind tolle Verstecke für Insekten und andere kleine Lebewesen.
  • Der Abbau verbessert die Bodenstruktur, da es die Mikroorganismen ernährt.

Vor allem junge Bäumchen profitieren von dieser Pflegemaßnahme. Normalerweise greifen Gartenbesitzer gerne zu Pflanzen und Blumen, um Bäume zu unterpflanzen. Auch davon profitieren sie. Jedoch ist das bei Jungbäumen in den ersten 5 Jahren noch nicht empfehlenswert, weshalb eine Mulchschicht eine gute Alternative darstellt.

Welches Material ist geeignet?

bäume mulchen mit stroh, rindenmulch oder grasschnitt
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Verwenden Sie organisches Material. Und die Auswahl ist genauso groß, wie auch für andere Gartenpflanzen. Womit kann man Bäume mulchen?

  • Rindenmulch
  • Stroh
  • Grasschnitt
  • Laub
  • gehäckseltes Holz
  • Nadelholzspäne
  • Ziegelsplitt für den Feuchtigkeitserhalt
  • Brennnesselblätter schützen auch vor Pilzbefall
  • Kokosmatten, die Sie zuschneiden oder in runder Form kaufen

Ihre Wahl hängt im Prinzip nur davon ab, was Sie sich vorstellen. Rindenmulch wird häufig bevorzugt, weil es rein optisch besser aussieht als beispielsweise Stroh oder Grasschnitt.

Um Fäulnis zu vermeiden, beachten Sie außerdem:

  • Manche Materialien, wie Laub, zersetzen sich relativ langsam (da es sehr dicht aufeinanderliegt und kaum Sauerstoff herankommt) und werden daher besser mit anderen kombiniert. Der Mix aus Stroh, Gras und Laub ist beispielsweise sehr gut geeignet.
  • Falls Sie pures Gras verwenden, tragen Sie keine zu dicke Schicht auf. Sie sollten es auch in Abständen auswechseln.
  • Stroh enthält viel Kohlenstoff, jedoch wenig Stickstoff, sodass Sie diesbezüglich einen Ausgleich schaffen sollten. Das funktioniert beispielsweise mit einem Stickstoffdünger, die Sie mit einarbeiten.
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Weniger geeignet ist:

  • Kompost, da er höchstwahrscheinlich Samen enthält. Wenn Sie also Unkrautwachstum unterdrücken möchten, greifen Sie lieber zu anderem Material.

Wie Sie mit Rasenschnitt mulchen, erfahren Sie hier.

Ausnahmefall: Obstbäume

Viele Gartenexperten raten vom Mulchen der Obstbäume rund um die Blütezeit ab. Der Grund dafür ist, dass sich die Bereiche oberhalb der Mulchschicht langsamer erwärmen. Das wiederum wirkt sich negativ auf die frischen Blüten aus, denn sie könnten schneller erfrieren. Daher lohnt es sich, die Winterschicht im März zu entfernen. So kann sich der Boden schneller durch die Frühlingssonne erwärmen.

Und wann können Sie wieder eine neue auftragen? Am besten erst wieder im Mai, wenn die Blütephasen vorüber sind.

Wie Sie die Baumscheibe richtig mulchen: Anleitung für das ganze Jahr

bäume mulchen im garten vorteile und tipps je nach saison
  • Was im Frühjahr zu tun ist

Im Februar oder März entfernen Sie die Mulchschicht, falls Sie Winter eine vorhanden war. Im Anschluss bereiten Sie den Boden vor. Zu diesem Zweck entfernen Sie Unkräuter und lockern die obere Erdschicht vorsichtig. Gehen Sie dabei vorsichtig vor, da die meisten Bäume Flachwurzler sind und Sie sie verletzen könnten, wenn Sie zu tief lockern.

  • Im Spätfrühling/Sommer

Ist die Blütezeit vorüber, ist es an der Zeit, eine neue Mulchschicht zu verteilen. Das ist üblicherweise im Mai oder spätestens Juni. Im weiteren Verlauf des Sommers wird diese Schicht immer mal wieder ausgewechselt und Fäulnis und daraus resultierende Krankheiten zu verhindern.

eine mulchschicht schützt vor dem austrocknen und vor frost
  • Im Herbst muss alles weg

Im Herbst suchen Wühlmäuse Unterschlupf und könnten sich von der Mulchschicht angezogen fühlen. Sie ernährt sich unter anderem von Wurzeln und könnte dementsprechend Ihre Bäume ruinieren.

Mehr über das Mulchen im Herbst können Sie hier nachlesen.

  • Muss man im Winter Bäume mulchen?

Für größere Bäume gilt, dass Mulch unnötig ist und eher Schaden bringen könnte, als einen wirklichen Nutzen. Lassen Sie die Baumscheibe also lieber frei von jeglichem Material und graben Sie ab und zu die Oberfläche vorsichtig und flach um. Das fördert die Sauerstoffzufuhr. Das ist auch ganz praktisch, um festzustellen, ob der Boden zu trocken ist und bewässert werden muss. Wichtig ist, dass es beim Lockern mild ist.

Ausnahme: Junge Bäume profitieren durchaus von einer Wintermulchschicht, wie wir bereits erwähnt haben. Es reicht aber vollkommen aus, etwas Herbstlaub zu verteilen. Die Schicht sollte nicht zu dick sein, um ein gewisses Maß an Belüftung zu gewährleisten.

Mehr zum Thema “Mulchen” können Sie hier nachlesen.

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Anne Seidel ist 1987 in Frankfurt am Main geboren, was auch Ihre Leidenschaft für Großstädte erklärt. Nichtsdestotrotz liebt sie die Natur und Aktivitäten wie Bergsteigen und Camping, weshalb sie auf Umweltfreundlichkeit großen Wert legt - auch, was den Haushalt betrifft. Durch ihr großes Interesse in verschiedensten Themenbereichen wie Garten, Kochkunst, Beauty, Gesundheit und Fitness hat sie sich viel Wissen angeeignet, das sie dank der Arbeit bei Deavita seit 2014 mit ihren Lesern teilen kann.