Chlorose bei der Hortensie erkennen & einfach beheben: Ganz ohne Chemie und Hausmittel

von Anne Seidel
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Zunächst einmal möchten wir klarstellen, dass die Gelbsucht bei Pflanzen eigentlich keine Krankheit ist, sondern ein Pflegefehler. Die gute Nachricht ist, dass Sie relativ schnell etwas gegen das Problem tun können. Wenn Sie rechtzeitig handeln, wird die Pflanze auch keine längeren Schäden davontragen. Ein weiterer Grund, weshalb es sich lohnt, immer mal wieder die Gartenpflanzen zu überprüfen. Also, wie erkennt man Chlorose bei der Hortensie, wodurch wird sie hervorgerufen und was kann man dagegen tun?

Woran erkennt man die Bleichsucht?

Chlorose bei der Hortensie erkennen und mit Eisendünger behandeln
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Das Problem ist unabhängig davon, ob es sich um eine Rispenhortensie, Bauernhortensie oder eine andere Sorte handelt, relativ einfach zu erkennen, und zwar anhand der Blätter:

  • erste Symptome erscheinen an den jungen Blättern
  • Hortensie bekommt erst hellgrüne Blätter
  • bald verfärben sich die Blätter gelb
  • die Blattadern hingegen sind weiterhin grün und dadurch deutlich erkennbar

Hinweis: Da es auch Pflanzenkrankheiten gibt, die ähnliche Symptome vorweisen, sollten Sie zunächst einmal diese ausschließen. Handelt es sich um keine der üblichen Erkrankungen, können Sie gegen die Chlorose bei der Hortensie vorgehen.

Was ist die Ursache von Chlorose bei der Hortensie?

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Wenn es also keine Krankheit im eigentlichen Sinne ist und nicht von Viren, Bakterien oder Pilzen verursacht wird, woher kommen die Symptome dann? Warum werden die Blätter gelb?

Der Grund dafür, dass die Blätter sich gelb verfärben, liegt daran, dass die Pflanze kein Chlorophyll mehr ausbilden kann, da ihr Stoffwechsel in Bezug auf die Photosynthese gestört ist. In Extremfällen beginnt sie sogar, dieses abzubauen. Dementsprechend verschwindet die grüne Farbe. Aber warum passiert das?

Die Ursache ist ein Nährstoffmangel und genauer gesagt fehlt es der Pflanze an Eisen. Das passiert, wenn Sie entweder zu selten oder mit den falschen Mitteln düngen, also mit unzureichender Zusammensetzung. Pflanzen reagieren immer unterschiedlich auf Nährstoffmängel, je nachdem, welcher Nährstoff ihnen fehlt.

Was sind die Folgen von Chlorose bei der Hortensie und anderen Pflanzen?

Rhododendrondünger und Kaffeesatz säuern den Boden im Garten
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Wie bereits erwähnt, ist der Stoffwechsel gestört. Die Photosynthese bei Pflanzen dient dazu, die Energie der Sonne in Pflanzenenergie umzuwandeln. Ist dieser Prozess gestört, wird Ihre Pflanze nach und nach eingehen, nachdem sie zuerst ihre Blätter abgeworfen hat. Je nachdem, ob es sich dabei um Gemüsepflanzen oder Zierpflanzen handelt, werden Sie auch eine schwächere Ernte/Blüte haben, wenn nicht sogar gar keine.

Da dieser Prozess bis zum endgültigen Absterben aber recht langsam verläuft (Monate bis Jahre) müssen Sie nicht gleich in Panik geraten, denn Sie haben fast alle Zeit der Welt, um Ihre Hortensie zu retten und werden höchstens in dieser Saison bei der Blütenpracht einbüßen müssen.

Was Sie gegen den Eisenmangel an Pflanzen tun können

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Es ist eigentlich ganz offensichtlich: Sie sollten natürlich dafür sorgen, dass Sie den Mangel beheben. Das bedeutet nichts anderes, dass Sie so bald wie möglich Eisendünger verabreichen sollten. Geeignet sind:

  • Eisengranulat
  • Eisenflüssigdünger
  • Blattdünger

Am schnellsten wirkt der Blattdünger, der aber für den Hobbygärtner eher überflüssig ist, da dieser teuer und vor allem dazu gedacht ist, große Ernten zu retten. Im Privatgarten reicht es vollkommen aus, normalen Flüssigdünger zu verwenden. Spezielle Rhododendrondünger sind beispielsweise gut geeignet, denn ihre Zusammensetzung ist genau darauf ausgelegt, was Sie für die Hortensien mit Eisenmangel brauchen. Granulat zersetzt sich langsamer und wäre beispielsweise nach der Anwendung von Flüssigdünger eine gute Option.

Schädlinge, die beim Hortensienstrauch üblich sind, finden Sie hier.

Wichtig: Warum Eisendünger manchmal nicht ausreichend ist

Haben Sie bei einem Bodentest festgestellt, dass es diesem eigentlich nicht an Eisen fehlt und jetzt wundern Sie sich, warum dann gelbe Blätter an Hortensien erscheinen, obwohl auch keine andere Erkrankung vorliegt? Der Grund ist ganz einfach, dass nicht der Nährstoffgehalt das Problem ist, sondern dass die Pflanze nicht in der Lage ist, das Eisen effektiv aufzunehmen. In diesem Fall ist die Bodenzusammensetzung nicht optimal.

Das bedeutet:

Wurde die Pflanze erst einmal gut versorgt, sollten Sie sich auch über eine langfristige Lösung Gedanken machen, um dem erneuten Auftreten des Problems vorzubeugen. Wie sollte die Erde zusammengesetzt sein, um in Zukunft Chlorose bei der Hortensie zu vermeiden?

  • sauer
  • eisenreich
  • torfreduziert
Eisendünger verabreichen und einen sauren pH-Wert gewährleisten

Verwenden Sie in Zukunft außerdem am besten zum Düngen ebenfalls ein Granulat, das idealerweise in der Lage ist, mit Hilfe von Eisensulfat den Boden zusätzlich anzusäuern. So versorgen Sie den Boden nicht nur kontinuierlich mit Eisen, sondern schaffen auch den nötigen pH-Wert, damit die Hortensie den Nährstoff aufnehmen kann. Den Wert sollten Sie außerdem ab sofort jährlich prüfen, um eine erneute Mangelerscheinung zu vermeiden.

Ein gutes Hausmittel, das die Erde unter anderem saurer machen kann, ist Kaffeesatz.

Wissenswert:

Es gibt den sogenannten “absoluten Eisenmangel” und den “relativen Eisenmangel”. Was ist der Unterschied?

  • Absoluter Eisenmangel bedeutet, dass das Eisen im Boden fehlt oder stark mangelt und die Pflanze deshalb leidet. Handelt es sich bei Ihrer Hortensie um eine Topfpflanze, ist diese Art der Mangelerscheinung die wahrscheinlichere. Ansonsten kommt dieser abolsute Mangel eher selten vor.
  • Relativer Eisenmangel ist, was wir zuletzt erklärt haben: Eisen ist zwar im Boden, kann aber aufgrund des ungünstigen pH-Werts nicht aufgenommen werden, sodass dieser angepasst werden muss. Das passiert vor allem in kalkhaltigen Böden.

Andere Nährstoffmängel unterscheiden

Hortensienblüten verändern die Blütenfarbe je nach pH-Wert des Bodens

Die Symptome der Chlorose bei der Hortensie kennen Sie nun bereits. Aber um ganz sicher gehen zu können, sollten Sie auch die anderer Nährstoffmängel kennen:

  • Kaliummangel – Ränder der Blätter werden braun und verwelken irgendwann; bei unzureichender Kaliumzufuhr erkrankt die Pflanze häufiger an Pilzkrankheiten
  • Magnesiummangel – dieselben Anzeichen wie bei Eisenmangel, ABER zuerst an den alten Blättern
  • Phosphormangel – Blätter werden dunkelgrün oder sogar rötlich
  • Stickstoffmangel – alte Blätter sind zuerst betroffen, wobei diese gelb werden; Blattadern sind in diesem Fall nicht grün
  • Schwefelmangel – siehe Stickstoffmangel; tritt sehr selten auf und kann zunächst ausgeschlossen werden

Wie der pH-Wert die Blütenfarbe beeinflusst, erfahren Sie hier.

Titelbild: Sveten/ Shutterstock

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Anne Seidel ist 1987 in Frankfurt am Main geboren, was auch Ihre Leidenschaft für Großstädte erklärt. Nichtsdestotrotz liebt sie die Natur und Aktivitäten wie Bergsteigen und Camping, weshalb sie auf Umweltfreundlichkeit großen Wert legt - auch, was den Haushalt betrifft. Durch ihr großes Interesse in verschiedensten Themenbereichen wie Garten, Kochkunst, Beauty, Gesundheit und Fitness hat sie sich viel Wissen angeeignet, das sie dank der Arbeit bei Deavita seit 2014 mit ihren Lesern teilen kann.