Diese 5 Unkrautarten wachsen nur auf gutem Boden
Viele Hobbygärtnerinnen und -gärtner ärgern sich, wenn Unkraut zwischen den Beeten sprießt.
Doch nicht jedes Wildkraut ist ein Störenfried. Manche Arten sind sogenannte Indikatorpflanzen. Sie geben wertvolle Hinweise auf die Bodenqualität. Wenn bestimmte Unkräuter vermehrt auftreten, kann das ein Zeichen für besonders fruchtbare Erde sein.
Im Folgenden stellen wir Ihnen fünf Unkrautarten vor, die nur auf gutem Boden wachsen – und zeigen, wie Sie dieses Wissen im Garten für sich nutzen können.
Brennnessel – Stickstoffanzeiger und Nützling im Garten

Die Brennnessel ist eine der bekanntesten Zeigerpflanzen. Wo sie wächst, ist der Boden in der Regel sehr nährstoffreich und humusreich. Besonders weist sie auf einen hohen Stickstoffgehalt hin – ein Zeichen für fruchtbare Erde.
Weitere Hinweise:
- Sie bevorzugt feuchte, lockere Böden.
- Ein dichter Bestand zeigt oft eine gute Bodenstruktur.
- Auch im ökologischen Gartenbau ist die Brennnessel nützlich: Sie wird zur Herstellung von Brennnesseljauche genutzt, die als natürlicher Dünger und Pflanzenschutz dient.
- Außerdem ist sie eine wichtige Futterpflanze für Schmetterlinge (z. B. Admiral, Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs).
Kurz gesagt: Viele Brennnesseln = sehr guter Stickstoffboden.
Tipp: Nutzen Sie die Brennnessel im Garten! Aus ihr lässt sich Brennnesseljauche herstellen – ein hervorragender natürlicher Dünger und Pflanzenschutz. Außerdem ist sie ein wertvolles Insektenhabitat, vor allem für Schmetterlingsraupen.
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Weißer Gänsefuß – Zeichen für fruchtbare Lehmböden

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Der Weiße Gänsefuß ist ein typisches Zeigerunkraut für nährstoffreiche Böden. Besonders zeigt er an, dass der Boden viel Stickstoff enthält – also ein Hinweis auf gute Fruchtbarkeit.
- Wächst bevorzugt auf lockeren Lehmböden, die reich an Nährstoffen sind.
- Deutet auf humusreiche, gut bearbeitete Böden hin.
- Gilt als „Kulturfolger“: Er erscheint oft dort, wo der Boden gedüngt oder umgegraben wurde.
- Früher wurde er als Wildgemüse genutzt – die jungen Blätter sind essbar und erinnern geschmacklich an Spinat.
Kurz gesagt: Weißer Gänsefuß = fruchtbarer, stickstoffreicher Lehmboden.
Franzosenkraut – schneller Wuchs auf nährstoffreichem Humus

Das Franzosenkraut oder Kleinblütiges Knopfkraut ist ein typisches Zeigerunkraut für humusreiche, nährstoffhaltige Böden. Es wächst schnell und in großen Mengen, besonders auf frisch bearbeiteten Flächen.
Weitere Merkmale:
- Bevorzugt lockere, feuchte und humusreiche Böden.
- Deutet auf eine gute Stickstoff- und Nährstoffversorgung hin.
- Tritt häufig in Gärten und Gemüsebeeten auf – gerade dort, wo regelmäßig gedüngt wird.
In Südamerika gilt es als essbares Wildkraut („Guasca“) und wird traditionell in Suppen verwendet.
Kurz gesagt: Franzosenkraut = humusreicher Boden mit hoher Fruchtbarkeit.
Hirtentäschel – kleine Pflanze mit großer Aussagekraft

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Das Hirtentäschel mit seinen kleinen, herzförmigen Schötchen ist ein bekanntes Zeigerunkraut. Es zeigt meist an, dass der Boden nährstoffreich und gut versorgt ist.
Weitere Merkmale:
- Bevorzugt lockere, kalkhaltige Böden.
- Wächst besonders dort, wo Stickstoff in ausreichender Menge vorhanden ist.
- Sehr anpassungsfähig: Man findet es fast überall, von Gärten über Felder bis hin zu Wegrändern.
- Wird seit Jahrhunderten als Heilpflanze genutzt (z. B. zur Blutstillung).
Kurz gesagt: Hirtentäschel = stickstoffreicher, kalkhaltiger und gut versorgter Boden.
Kletten-Labkraut – Stickstoffanzeiger mit Heilwirkung

Das Kletten-Labkraut ist ein klassisches Zeigerunkraut für stickstoffreiche, humusreiche Böden. Mit seinen rauen Stängeln und den kleinen Hakenhaaren „klettet“ es sich gerne an andere Pflanzen oder Kleidung fest.
- Bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Böden, häufig in Gemeinschaft mit Brennnesseln.
- Zeigt eine gute Bodenqualität mit reichlich Stickstoff an.
- Wächst besonders in Gärten, Ackerflächen und Waldrändern.
- Kann als Heilpflanze genutzt werden (z. B. für den Stoffwechsel oder zur Entschlackung).
Kurz gesagt: Kletten-Labkraut = fruchtbarer, stickstoffreicher Humusboden.
Tipp: Kaninchen, Hühner und andere Tiere fressen das Kraut gerne – es kann also auch als Futterpflanze genutzt werden.
Weitere nützliche Tipps für den Umgang mit Unkraut
- Beobachten statt nur jäten: Unkräuter verraten viel über den Zustand Ihres Bodens. Nutzen Sie sie als natürliche „Bodenanzeige“.
- Boden verbessern: Wo stickstoffliebende Unkräuter wachsen, ist Ihr Boden reich an Nährstoffen. Fehlen solche Pflanzen, lohnt sich das Einarbeiten von Kompost oder organischem Dünger.
- Vielfalt zulassen: Nicht jedes Unkraut muss entfernt werden. Viele Arten sind wertvolle Bienen- und Insektenpflanzen.
- Küchen-Schätze: Manche Unkräuter wie Brennnessel, Weißer Gänsefuß oder Franzosenkraut lassen sich auch in der Küche nutzen – als gesunde Wildgemüse.
Fazit
Wenn in Ihrem Garten Brennnessel, Weißer Gänsefuß, Franzosenkraut, Hirtentäschel oder Kletten-Labkraut wachsen, können Sie sich freuen: Ihr Boden ist nährstoffreich und fruchtbar. Statt diese Pflanzen nur als Unkraut zu betrachten, sehen Sie sie als wertvolle Helfer und Hinweisgeber für einen gesunden Gartenboden.