Hilfe, ein 10 cm großes Loch im Garten! Diese Tiere könnten die Ursache sein – und so reagieren Sie richtig

Ob Ratte, Igel oder Kaninchen – hinter einem 10 cm großen Loch im Garten können verschiedene Tiere stecken. Hier erfahren Sie, wie Sie die Spuren richtig deuten.

von Elisa Meyer
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Ein schöner Morgen, Sie treten in den Garten – und plötzlich entdecken Sie ein Loch im Boden. Rund, etwa 10 Zentimeter groß, wie frisch gegraben. Sofort kommt die Frage: Wer war das? Und noch wichtiger: Muss ich mir Sorgen machen?

Nicht jedes Loch ist gleich ein Grund zur Panik. Viele Tiere, die graben, sind völlig harmlos oder sogar nützlich. Andere wiederum können Schäden anrichten oder sind schlicht unerwünschte Gäste. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Tiere hinter einem 10 cm großen Loch im Garten stecken können, woran Sie die Spuren erkennen und wie Sie am besten reagieren.

1. Igel – nachtaktive Gartengäste auf Futtersuche

Igel graben selten richtige Bauten, können aber beim Suchen nach Nahrung kleine Löcher hinterlassen. Ein rundes Loch mit ca. 10 cm Durchmesser deutet manchmal auf ihre Wege oder geschützte Verstecke hin.

Erkennungsmerkmale:

  • oft in Hecken oder Laubhaufen
  • kleine Eingänge, ohne ausgeprägten Erdhügel
  • Spuren im Boden eher flach, nicht tief

Gut zu wissen: Igel sind nützlich, weil sie Schnecken und Insekten fressen. Wer ein Igel-Loch im Garten entdeckt, kann es oft einfach bestehen lassen.

Ist ein Igel im Garten gut oder schlecht für die Pflanzen? – Wie die Säugetiere Schädlinge bekämpfen können.

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2. Kaninchen – Meister der Baue

Ein 10 cm großes Loch kann gut zu Kaninchen passen. Diese Tiere graben sich weitläufige Baue mit mehreren Eingängen. Die Löcher wirken meist kreisrund und sind in weichen Böden oder an Böschungen zu finden.

Typische Anzeichen:

  • mehrere Löcher nebeneinander
  • Fraßspuren an Pflanzen, Gemüse oder Kräutern
  • Köttel in der Nähe

Hinweis: Kaninchen sind harmlos, können aber im Gemüsegarten zur echten Plage werden. Ein Zaun mit feinem Draht hilft, Beete zu schützen.

3. Ratten – unerwünschte Besucher

Ratten graben Eingänge zu ihren unterirdischen Nestern, die oft zwischen 6 und 12 cm Durchmesser haben – also perfekt in die Kategorie passen.

Woran Sie Rattenlöcher erkennen:

  • runder Eingang, glatt an den Rändern
  • mehrere Löcher in der Nähe von Kompost, Schuppen oder Futterquellen
  • keine Erdhügel vor dem Loch (der Eingang bleibt offen)

Wichtig: Ratten gelten als Schädlinge und können Krankheiten übertragen. Hier sollten Sie sofort handeln und den Befall professionell bekämpfen lassen.

Was tun gegen Ratten im Garten? So können Sie die Schädlinge erfolgreich bekämpfen!

10 cm großes loch im garten – welches tier
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4. Mäuse und Wühlmäuse

Auch Mäuse können kleine Löcher mit ca. 5-10 cm Durchmesser graben. Vor allem Wühlmäuse sind für Gärtner ärgerlich, da sie Wurzeln anknabbern.

Unterschiede:

  • Feldmäuse – kleine Eingänge, oft mit Grasresten
  • Wühlmäuse – größere, ovale Eingänge, Gänge unter Beeten

Tipp: Frische Erde oder angenagte Pflanzenwurzeln deuten auf Wühlmäuse hin. Bei starkem Befall helfen Fallen oder spezielle Gitterkörbe zum Schutz der Pflanzen.

Wühlmäuse vertreiben: Geeignete Pflanzen, Hausmittel und Co.

5. Maulwurf – nicht zu verwechseln

Maulwürfe sind leicht zu erkennen: Statt Löcher sieht man die typischen Erdhügel. Trotzdem werden sie oft mit Wühlmäusen verwechselt. Die Hügel entstehen, weil der Maulwurf seine Gänge bis zu 50 cm tief gräbt und die Erde nach oben schiebt.

Charakteristisch:

  • Erdhügel (Maulwurfshügel) als Auswurf
  • Erde ist locker und frisch
  • keine Pflanzenreste im Loch

Wichtig: Der Maulwurf steht in Deutschland unter strengem Schutz. Sie dürfen ihn nicht bekämpfen, aber Sie können ihn mit sanften Methoden vertreiben – etwa mit Duftstoffen (Knoblauch, Buttermilch, spezielle Maulwurfschreck-Produkte).

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6. Füchse – clever und vorsichtig

Ein Fuchs wird selten direkt bei Ihnen wohnen, aber er kann durchaus Ihren Garten nutzen, um Nahrung zu vergraben. Dabei entstehen oft tiefe, unregelmäßige Löcher mit locker verstreuter Erde. Diese sind größer als 10 cm, wirken aber manchmal kleiner, wenn nur oberflächlich gegraben wurde.

So erkennen Sie Fuchslöcher:

  • Unregelmäßig, nicht rund.
  • Erde daneben lose verteilt.
  • Meist in Gärten am Waldrand oder in ländlichen Gegenden.
  • Weitere Hinweise: Pfotenabdrücke, Kot (lang, gedreht, oft mit Haaren oder Knochenresten).

Tipp: Wenn der Fuchs nur gelegentlich vorbeischaut, gibt es keinen Grund zur Sorge. Schützen Sie aber den Kompost und lagern Sie kein Tierfutter draußen, sonst wird er Stammgast.

7. Waschbären – die nächtlichen Störenfriede

Wo Waschbären unterwegs sind, bleibt selten alles ordentlich. Sie graben nach Insekten, Larven oder Pflanzenknollen, scharren aber auch, um ihren Kot zu vergraben. Typisch sind aufgewühlte Stellen im Rasen, oft mit mehreren kleinen bis mittelgroßen Löchern nebeneinander.

Erkennungsmerkmale:

  • Mehrere Löcher auf einer Fläche.
  • Unregelmäßig, oft mit Kratzspuren.
  • Gartenmöbel oder Mülltonnen können zusätzlich umgestoßen sein.

Hinweis: Waschbären sind geschützte Tiere und dürfen nicht einfach bekämpft werden. Sichern Sie Abfälle, schließen Sie Komposttonnen fest und verzichten Sie auf offen stehendes Tierfutter.

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8. Dachse – kräftige Gräber

Ein Dachs ist kräftig genug, um richtige Höhlen zu bauen. Seine Löcher sind daher meist größer als 10 cm, länglich und tief. Manchmal handelt es sich um sogenannte „Abortgruben“, in die er seine Hinterlassenschaften setzt.

Erkennungsmerkmale:

  • Loch groß, länglich, oft mehr als 15 cm.
  • Tief und gerade in den Boden.
  • Erde seitlich aufgeschüttet.
  • Kot in der Nähe oder direkt im Loch.

Gut zu wissen: Dachse sind scheue Tiere und meiden belebte Gärten. Wenn Sie in Waldrandnähe wohnen, ist es aber möglich, dass einer Ihren Garten streift.

9. Vögel – kleine Spuren im Rasen

Auch Amseln, Krähen oder Spechte hinterlassen Löcher. Sie picken nach Engerlingen und Larven im Boden. Diese Löcher sind oft kleiner als 10 cm, können aber zahlreich auftreten und dadurch wie größere Schäden wirken.

Anzeichen:

  • Viele kleine Löcher, verteilt über den Rasen.
  • Keine tiefen Gänge, sondern eher oberflächlich aufgepickt.

Tipp: Vögel sind in diesem Fall Ihre Helfer – sie beseitigen Larven und Schädlinge. Wenn Sie den Rasen optisch schützen möchten, kann ein Vogelschutznetz über gefährdeten Bereichen helfen.

10. Amphibien und Reptilien

Manchmal nutzen auch Frösche, Kröten oder Eidechsen verlassene Löcher von Mäusen oder anderen Tieren als Unterschlupf. Ein 10 cm großes Loch kann also auch einfach als Unterschlupf dienen.

frisch gegrabenes 10 cm loch im garten
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So finden Sie den Verursacher

  • Beobachten Sie die Stelle: Besonders abends und nachts, wenn viele Tiere aktiv sind.
  • Suchen Sie nach Spuren: Kot, Kratzspuren, Pfotenabdrücke oder Futterreste helfen bei der Bestimmung.
  • Wildkamera: Eine günstige Kamera am Gartenzaun entlarvt nächtliche Besucher zuverlässig.

Allgemeine Tipps für den Umgang mit Löchern im Garten

  • Nicht sofort zuschütten: Erst herausfinden, wer der Verursacher ist. Sonst ist das Loch am nächsten Tag wieder da.
  • Den Garten weniger attraktiv machen: Kompost abdecken, Mülltonnen sichern, Tierfutter nicht draußen stehen lassen.
  • Sanfte Methoden bevorzugen: Chemie oder Gift schadet oft mehr, als es nützt – und gefährdet auch nützliche Tiere.
  • Akzeptanz: Manche Tiere wie Igel, Maulwürfe oder Vögel sind wertvolle Helfer im Garten. Ihre kleinen Spuren gehören zum natürlichen Gleichgewicht.

Ein 10 cm großes Loch im Garten kann viele Ursachen haben – von harmlosen Igeln bis zu problematischen Ratten oder Wühlmäusen. Entscheidend ist, genau hinzuschauen: Form, Lage und Begleitspuren verraten viel über den Verursacher. Nicht jedes Loch muss sofort bekämpft werden – manchmal bedeutet es sogar, dass Ihr Garten gesund und lebendig ist.

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Elisa aus Bremen ist leidenschaftliche Autorin mit einem Faible für Design, Lifestyle und nachhaltiges Wohnen. Sie liebt das Reisen, Fotografie und das Entdecken neuer Trends. Nach über 1.000 Artikeln bei Archzine setzt sie ihre Arbeit nun bei Deavita fort. Elisa hat Journalistik in Leipzig studiert und einen Master in internationalen Beziehungen aus Paris.