Mehr Blüten, längere Pracht – wann und wie schneidet man die Prachtkerze richtig?

Zarte Blüten, filigrane Stängel und eine Blütezeit, die vom Frühsommer bis in den Herbst reicht – die Prachtkerze (Gaura) ist ein echtes Schmuckstück im Beet und im Kübel.

von Elke Schneider
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In diesem Beitrag erfahren Sie, wann der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt der Prachtkerze gekommen ist und wie Sie dabei Schritt für Schritt vorgehen. Außerdem erklären wir, wann die Prachtkerze nach dem Schneiden wieder austreibt und warum gerade der Herbstschnitt eine so wichtige Rolle für ihre Gesundheit und Winterhärte spielt.

Der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt

  • Herbstschnitt (später Herbst, nach dem ersten Frost)

Hier wird die Prachtkerze etwa eine Handbreit über dem Boden eingekürzt. Das sorgt für Ordnung im Beet, verhindert Krankheiten und erleichtert das Überwintern.

  • Frühjahrsschnitt (März/April)

Falls Sie im Herbst nicht geschnitten haben, spätestens jetzt altes Laub und abgestorbene Stängel entfernen. Ein kräftiger Rückschnitt fördert den Neuaustrieb und erhöht die Blütenfülle.

  • Sommerschnitt (Juli/August)

Nach der ersten großen Blühphase kannst du die Triebe um ein Drittel einkürzen. Das regt die Pflanze zu einer zweiten, oft reicheren Blüte bis in den Herbst hinein an.

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Wie Sie Ihre Prachtkerze richtig zurückschneiden

Beim Rückschnitt der Prachtkerze ist es wichtig, systematisch und behutsam vorzugehen, damit die Pflanze gesund bleibt und sich optimal entwickeln kann.

  • Das richtige Werkzeug

Verwenden Sie immer eine scharfe und saubere Gartenschere. So vermeiden Sie Quetschungen an den Stängeln und reduzieren die Gefahr, dass Krankheiten oder Pilze eindringen.

  • Der Schnitt im Herbst oder Frühjahr

Schneiden Sie alle Triebe gleichmäßig zurück – etwa eine Handbreit über dem Boden. Achten Sie darauf, dass die Schnittstellen sauber und gerade verlaufen. Zu tiefes Schneiden (direkt am Boden) schwächt die Pflanze, daher lassen Sie ein kleines Stück als Schutz und Ansatz für den Neuaustrieb stehen.

  • Der Schnitt im Sommer

Nach der ersten Blühphase können Sie die Stängel um etwa ein Drittel einkürzen. Dabei ist es wichtig, nicht nur die verblühten Spitzen zu entfernen, sondern die gesamten Triebe etwas zurückzunehmen. So fördern Sie die Bildung neuer Seitentriebe, die bald weitere Blüten hervorbringen.

  • Kranke oder schwache Triebe

Kontrollieren Sie beim Schneiden, ob einzelne Stängel abgestorben, vertrocknet oder sehr dünn sind. Diese können Sie vollständig bis zum Boden entfernen. Dadurch bekommt die Pflanze mehr Luft und Energie für die kräftigen Triebe.

  • Im Kübel

Achten Sie hier besonders auf einen gleichmäßigen, kompakten Schnitt. Entfernen Sie regelmäßig verwelkte Blütenstände und kürzen Sie überlange Triebe stärker ein, damit die Pflanze im Gefäß nicht aus der Form gerät.

  • Nach dem Schnitt

Gönnen Sie der Pflanze etwas Pflege: Eine leichte Düngergabe im Frühjahr oder nach dem Sommerschnitt unterstützt den Neuaustrieb. Achten Sie außerdem auf ausreichende, aber nicht zu starke Bewässerung.

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Wann treibt die Prachtkerze wieder aus?

Die Prachtkerze ist eine mehrjährige Staude, die nach dem Winter zuverlässig neu austreibt – vorausgesetzt, sie wurde richtig überwintert und ist nicht durch starken Frost oder Staunässe geschädigt worden.

  • Frühjahrsaustrieb

Ab April bis Mai zeigen sich die ersten frischen Triebe. Die Bodentemperaturen müssen dafür dauerhaft milder sein, oft nach den ersten sonnig-warmen Tagen im Frühling. In raueren Regionen kann sich der Austrieb auch bis Ende Mai verzögern.

  • Nach dem Frühjahrsschnitt

Wenn Sie die Prachtkerze im März oder April stark zurückschneiden, erfolgt der Neuaustrieb besonders kräftig. Aus den zurückgelassenen Stängelresten und der Basis entwickeln sich zahlreiche neue Triebe.

  • Nach dem Sommerschnitt

Schneiden Sie die Pflanze nach der ersten Blühphase im Juli oder August zurück, treibt sie innerhalb weniger Wochen erneut aus. Bereits im Spätsommer zeigen sich frische Knospen, die für eine zweite Blühwelle bis in den Herbst hinein sorgen.

  • Bei Kübelpflanzen

Im Topf überwinterte Exemplare treiben oft etwas früher aus, da der Wurzelbereich schneller erwärmt wird. Achten Sie aber darauf, die Pflanze erst nach den Eisheiligen ins Freie zu stellen, wenn keine Nachtfröste mehr drohen.

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Warum ist der Herbstschnitt wichtig?

Der Rückschnitt im Herbst gehört zur wichtigsten Pflegemaßnahme der Prachtkerze. Er hat gleich mehrere Vorteile für die Pflanze und erleichtert Ihnen die Arbeit im kommenden Frühjahr.

  • Gesundheit der Pflanze sichern

Indem Sie die verblühten und abgestorbenen Triebe entfernen, verhindern Sie, dass sich Pilze, Fäulnis oder Schädlinge an den alten Pflanzenteilen ausbreiten. Gerade in feuchten Wintern können solche Erkrankungen die Pflanze stark schwächen oder sogar zum Absterben bringen.

  • Kraft sparen für den Neuaustrieb

Ohne Schnitt müsste die Prachtkerze Energie in das Überwintern von abgestorbenem Material stecken. Durch das Einkürzen im Herbst konzentriert sich die Pflanze auf ihre Wurzeln – dort wird die Kraft gespeichert, die sie im Frühjahr für einen starken Austrieb benötigt.

  • Bessere Winterhärte

Kürzere Triebe sind weniger anfällig für Frostschäden und Bruch durch Schnee oder Eis. Ein kompakter Rückschnitt reduziert außerdem die Angriffsfläche für Wind und sorgt dafür, dass die Pflanze insgesamt robuster durch den Winter kommt.

  • Ordnung im Beet

Der Herbstschnitt sorgt für ein gepflegtes Erscheinungsbild im Garten. Statt brauner, vertrockneter Stängel bleibt ein sauberes Beet zurück, das sich leichter mit Reisig oder Laub abdecken lässt.

  • Vorbereitung auf den Frühjahrsschnitt

Wenn Sie im Herbst bereits gründlich zurückschneiden, genügt im Frühjahr oft ein kleiner Pflegeschnitt. So starten Sie mit weniger Arbeit in die neue Gartensaison und die Pflanze kann sofort mit frischem Austrieb beginnen.

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Titelbild: Kathryn Roach / Shutterstock

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Elke aus Dresden ist Mutter der 5-jährigen Elise. Sie liebt DIY-Projekte, kreative Wohnideen und testet alle Bastelmaterialien selbst, um praxistaugliche Tipps zu geben. Gesunde Ernährung, Familienorganisation und alltagstaugliche Lifehacks begeistern sie ebenso. Seit 2015 erstellt sie Content mit fundierten Recherchen und verständlichen Lösungen. Nach ihrer Zeit bei Archzine setzt sie ihre Arbeit nun bei Deavita fort. Sie hat in Dresden Literatur, Kunstgeschichte und Philologie studiert.