Warum starke Rückenschmerzen unsere Lebenserwartung verkürzen können

von Olga Schneider

Forscher im Zentrum für Gesundheit in Boston, den USA, haben festgestellt, dass starke Rückenschmerzen die Lebensdauer von Frauen verkürzen können. Gleichzeitig wurde kein Zusammenhang zwischen den starken Rückenschmerzen und der Lebensdauer von Männern festgestellt. Woran liegt das?

Starke Rückenschmerzen können zu Lähmungen führen

starke rückenschmerzen führen zu lähmung

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Wieso könnten aber starke Rückenschmerzen unsere Lebensdauer verkürzen und warum ist dies nur bei Frauen gültig? Die Forscher erklären die Studienergebnisse so: Menschen mit milden Rückenschmerzen bewegen sich frei und können mit verschiedenen Medikamenten die Schmerzen lindern. Die starken Rückenschmerzen führen oft zu einer Gehbehinderung. Die Gehbehinderungen und die mangelnde Bewegung sind Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und können die Sterblichkeit deutlich erhöhen. Rund 80 % der Amerikaner haben mindestens einmal im Leben unter starken Rückenschmerzen gelitten. Laut früheren Studien sind Frauen im hohen Alter besonders stark betroffen. Das liegt nicht nur an dem Alter, sondern auch an anatomischen Unterschieden und hormonellen Veränderungen, die die Schmerzverarbeitung erschweren.

Die Patienten mit Rückenschmerzen verlieren auch öfter ihr Gleichgewicht, fallen und verletzen sich.

Starke Rückenschmerzen: Behandlung mit Opioiden in den USA

Starke Rückenschmerzen können Lebenserwartung senken

Aber auch die Behandlung von Menschen mit starken Rückenschmerzen kann der Gesundheit schaden. In den USA werden traditionell Opioide verschrieben, die ernsthafte Nebenwirkungen haben können. Dazu zählt auch eine Abhängigkeit, die für viele Betroffenen tödlich endet. Mehr als 87 000 Amerikaner sind allein im vorigen Jahr an einer Überdosis verstorben.

Die Forscher weisen deswegen darauf hin, dass starke Rückenschmerzen nicht nur die Lebensqualität mindern, sondern auch, wenn unbehandelt, die Lebensdauer verkürzen können.

Das ist die erste Beobachtungsstudie mit einem so großen Umfang. Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 11 Studien, die in den letzten fünf Jahren veröffentlicht wurden, analysiert. Die Forscher haben die Studienergebnisse im Fachjournal Springer erläutert. Sie weisen darauf hin, dass zukünftige Studien mit Schwerpunkt „Rückenschmerzen“ sich auch auf Themen wie Schmerzlinderung, mentale Gesundheit und Behinderungen fokussieren können. Dabei ist es wichtig, dass die nächsten Studien mit ausreichend Probanden durchgeführt werden, damit die Ergebnisse dann zur Entwicklung von Modellen und Prognoseerstellung verwendet werden können.

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