Wissenschaftler entwickeln smarte Wundverbände mit Nanopartikeln

von Olga Schneider

Wissenschaftler aus der RMIT Universität in Melbourne, Australien, haben smarte Wundverbände entwickelt. Spezielle Nanosensoren können Auskunft darüber geben, ob die Wunde gut heilt oder es eine Entzündung gibt. Die fluoreszenten Sensoren leuchten unter UV-Licht, wenn sich das Gewebe entzündet hat. So können die Wundverbände dabei helfen, den Heilungsprozess zu verfolgen.

Smarte Wundverbände können die Wundbehandlung beschleunigen

Smarte Wundverbände beschleunigen die Wundheilung

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Das Team unter der Leitung von Dr. Vi Khanh Truong hat die smarten Wundverbände entwickelt. Sie enthalten Magnesiumhydroxid, der starke antimykotische und antibakterielle Eigenschaften besitzt. Die Produktionskosten sind niedriger als diese der Wundverbände mit einer Silber-Beschichtung. Gleichzeitig besitzen die neuen Wundpflaster ausgezeichnete antiseptische Eigenschaften und wirken über eine Woche lang. Das ist ein entscheidender Vorteil, denn so kann der Verbandswechsel entfallen. Er ist nicht nur schmerzhaft, sondern birgt auch Gesundheitsrisiken. Bei mangelnder Hygiene können zum Beispiel Bakterien die Wunde besiedeln. Mit den neuen Wundverbänden kann der Arzt jederzeit prüfen, ob das Gewebe entzündet ist, ohne das Wundpflaster zu entfernen.

Die Beschichtung mit Magnesiumhydroxid und Nanosensonren reagiert auf Veränderungen der pH-Werte. Die gesunde Haut hat eine pH unter 7 (also leicht sauer), entzündete Wunde sind leicht alkalisch, haben also einen pH-Wert über 7. Mit den Nanosensoren lassen sich unterschiedliche Stoffe beschichten.

neue Wundverbände mit entzündungshemmender Wirkung

Die ersten Testergebnisse sind vielversprechend. Die Wundverbände mit Nanopartikeln sind nicht toxisch für die menschlichen Zellen, können aber erfolgreich Pathogene wie die resistenten Bakterien goldene Staphylokokken unschädlich machen. Sie erweisen sich auch gegen Candida Auris wirksam.

Die Forscher hoffen nun, das Produkt in Zusammenarbeit mit Krankenhäusern weiterzuentwickeln und zu testen. Die erste Studie wurde bereits im Fachjournal ACS veröffentlicht.

Das ist übrigens nicht das erste Mal, dass Nanopartikel zur Behandlung von Entzündungen und Bekämpfung von Bakterien eingesetzt werden. Forscher aus der Schweiz haben die antimikrobiellen Eigenschaften des Materials Ceroxid geprüft. Auch die Ergebnisse ihrer Studie sind vielversprechend, denn das Material hat erfolgreich Bakterien zerstört.

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