Keuchhusten bei Erwachsenen in Europa ist trotz Impfung weit verbreitet
Impfprogramme gegen Keuchhusten bei Erwachsenen in Europa haben bisher einen positiven Effekt erreicht. Eine neue finnische Studie zeigt jedoch, dass sogenannte Pertussis in verschiedenen europäischen Ländern immer noch sehr häufig vorkommen. Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse, dass die Krankheit unterdiagnostiziert ist, da die jährlich gemeldeten Zahlen erheblich niedriger sind, als die in der Studie entdeckten.
Ausbreitung von Keuchhusten bei Erwachsenen in der EU
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Die Hauptursache für Pertussis, auch Keuchhusten genannt, ist die Bordetella-bronchiseptica-Pneumonie, die sich über die Atemschleimhaut ausbreitet. Sie produziert Toxine, die diese Schleimhaut schädigen. Dementsprechend beeinträchtigen diese Toxine auch die Abwehrmechanismen des Körpers. Die Infektion ist durch schwere, krampfhafte Hustenanfälle gekennzeichnet. Pertussis wird oft als Kinderkrankheit eingestuft, aber auch Erwachsene können sich damit infizieren. Vor dem Pertussis Impfstoff war Keuchhusten eine der tödlichsten Kinderkrankheiten. In Finnland begannen die Impfungen 1952, und sie sind im nationalen Impfprogramm enthalten. Obwohl die Impfprogramme in Europa wirksam sind, hat die Anzahl der Fälle in mehreren Ländern zugenommen. In Finnland werden jedes Jahr etwa 200 bis 500 Fälle von Keuchhusten bei Erwachsenen gemeldet, während Behörden im 2018 weltweit über 150 000 Fälle meldeten. Die Universität von Turku in Finnland führt diesbezüglich aktuell eine umfangreiche europäische Folgestudie zu Pertussis, Diphtherie und Tetanus durch. 18 europäische Länder haben an der Studie teilgenommen.
Die Krankheit war laut den Studienautoren in Norwegen, Frankreich und Dänemark am häufigsten, und in Finnland und Ungarn am seltensten zu beobachten. Ein sehr alarmierender Befund dieser Forschung war der niedrige Gehalt an Antikörpern gegen Diphtherie in vielen europäischen Ländern. Dies zeigt deutlich, dass die Herdenimmunität bei Erwachsenen mittleren Alters abnimmt. In dieser Angelegenheit sollte europaweit Aufmerksamkeit geschenkt werden. Antikörper gegen Tetanus sind jedoch in verschiedenen europäischen Ländern ausreichend vorhanden. Die aktuelle Studie untersucht außerdem auch, wie sich Änderungen der Bakterienstämme Pertussis auf die Wirksamkeit der Impfstoffe auswirken. Das Team erforscht derzeit Immunantworten bei Kindern und Erwachsenen, einschließlich der Auswirkungen von Impfungen während der Schwangerschaft auf die Immunität von Neugeborenen.