Die perfekte Diät hängt vom Mikrobiom und Stoffwechsel ab
Viele Menschen, die abnehmen möchten, fragen sich, was “die perfekte Diät für mich” ist. Die Ergebnisse einer neuen Studie weisen jedoch darauf hin, dass es keine optimale Ernährung gibt, die für jeden Stoffwechsel oder Körpertyp geeignet ist. Laut der Forscher, die einige Auswirkungen der Genetik, des Mikrobioms und der Lebensstilfaktoren auf den Stoffwechsel untersucht haben, reagieren die Menschen so eigenwillig auf Lebensmittel, dass jeder einen individuellen Ernährungsplan benötigt.
Ist die perfekte Diät eine Illusion?
Während der Studie ernährten sich 1102 gesunde Menschen zwei Wochen lang mit identischen Mahlzeiten. Dann maßen die Wissenschaftler ihre Stoffwechselreaktionen. Diese waren sehr unterschiedlich, mit bis zu zehnfachen Unterschieden. Dies könnte bedeuten, dass eine gesunde Ernährung nicht für jede Person die gleichen Effekte hat und sogar ungesund sein kann. Laut dem Studienleiter, Tim Spector vom King’s College London, reagiert jeder Körpertyp anders auf identische Lebensmittel. Er und seine Kollegen haben den Gehalt an Glukose, Insulin und Triglyceride im Blut der Probanden gemessen. Die hohen Werte aller drei nach dem Essen erwiesen sich als ein Risikofaktor für Fettleibigkeit, während Menschen, die nach dem Essen hohe Triglycerid- und Glukosewerte aufweisen, häufiger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes erkranken.
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Das Team verfolgte außerdem auch die Schlaf-, Bewegungs- und Hungerniveaus der Freiwilligen und nahm Stuhlproben, um die Darmmikroben zu untersuchen. Spector, der auch ein Genetiker ist, erwartete, eine starke genetische Komponente für die Stoffwechselreaktionen zu finden. Tatsächlich stellte er jedoch sehr wenig davon fest. Zu den Studienteilnehmern gehörten mehrere Paare identischer Zwillinge, aber selbst sie reagierten sehr unterschiedlich auf dieselbe Mahlzeit. Aus diesem Grund kamen die Forscher zum Schluss, dass Gene für die perfekte Diät keine große Rolle spielen.
Studienergebnisse
Wie das Mikrobiom der Menschen auf fetthaltige Mahlzeiten reagiert, hat zum Beispiel, laut der Forscher, praktisch keine genetische Komponente. Darüber hinaus stellte das Team fest, dass nur etwa 30 Prozent der Immunantworten auf Glukose genetisch bedingt sind. Andere Faktoren wie Darmmikroben, zirkadiane Rhythmik sowie Schlaf und Bewegung sind wichtiger, so Spector.
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Der Zeitpunkt der Mahlzeiten spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Einige Menschen metabolisieren Lebensmittel am Morgen besser, während andere keinen Unterschied in ihrer Fähigkeit sahen, Lebensmittel im Laufe des Tages zu verarbeiten. Dies deutet darauf hin, dass es effektiver wäre, ein maßgeschneidertes Gesundheitsprogramm für Einzelpersonen zu entwickeln, als die perfekte Diät zu empfehlen.
Die Ergebnisse können also ganz überraschend sein. Der Forscher teilt mit, dass er jahrelang Sandwiches mit Thunfisch und Zuckermais gegessen habe. Er dachte, sie seien gut für ihn, habe aber kürzlich herausgefunden, dass sein Stoffwechsel sehr schlecht darauf reagiert. Spector und sein Team haben außerdem auch ein Tool mit künstlicher Intelligenz entwickelt, mit dem die Reaktionen der Menschen auf Lebensmittel anhand ihrer Gene, Darmmikroben, Bewegungs- und Schlafmuster sowie der metabolischen Reaktionen auf Lebensmittel vorhergesagt werden können. Ein in Großbritannien ansässiges Unternehmen namens Zoe hat daraus eine Verbrauchertest- und Smartphone-App gemacht, die nächsten Monat in den USA und später in diesem Jahr in Großbritannien eingeführt wird.
Es gibt also noch viel zu tun, um die individuellen Reaktionen auf Lebensmittel vollständig zu verstehen. Die Studienergebnisse sind jedoch beeindruckend und werden in Zukunft die Ernährungswissenschaft prägen.