Alkoholmenge pro Tag – Bringt auch ein Drink täglich Risiken fürs Herz mit?
Eine kleine Alkoholmenge pro Tag durch ein alkoholisches Getränk ist mit einem erhöhten Risiko für Vorhofflimmern verbunden. Dies hat eine Studie mit fast 108 000 Menschen ergeben. Die Ergebnisse zeigen, dass Menschen, die sich regelmäßig einen Drink gönnen, ebenfalls von so einem Zustand gefährdet sind. Dies ist eine Erkrankung, bei der das Herz in einem abnormalen Rhythmus schlägt.
Die Auswirkungen kleiner Alkoholmenge pro Tag
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Die Forscher kategorisierten ein alkoholisches Getränk als 12 g Ethanol enthaltend. Dies entspricht einem kleinen (120 ml) Glas Wein, einem kleinen Bier (330 ml) oder 40 ml Spirituosen. Die aktuelle Studie wurde von Professor Renate Schnabel, beratende Kardiologin am Herz- und Gefäßzentrum der Universität Hamburg-Eppendorf geleitet. Ihr Team stellte also fest, dass sogar niedrige Alkoholdosen im Vergleich zu Nichttrinkern mit Risiken für Herzinsuffizienz verbunden waren. Während der medianen Zeit der Nachbeobachtung von fast 14 Jahren entwickelten 5854 Personen Vorhofflimmern. Die Zusammenhänge zwischen Alkoholkonsum und dem Risiko von Vorhofflimmern waren bei allen Arten von alkoholischen Getränken sowie bei Männern und Frauen ähnlich. Bis zu zwei Getränke pro Tag waren mit einem um 28 % erhöhten Risiko verbunden. Dieses stieg auf 47 % für diejenigen, die mehr als vier Drinks konsumierten.
Die genauen Mechanismen, durch die eine geringe Alkoholmenge pro Tag Vorhofflimmern auslösen könnte, sind bisher nicht bekannt. Ähnliche Studien haben gezeigt, dass starkes Trinken über einen kurzen Zeitraum bei einigen Menschen ein „Urlaubsherzsyndrom“ auslösen kann. Bei einigen Patienten mit Vorhofflimmern können auch kleine Mengen Alkohol zu Arrhythmie, bzw. Herzrhythmusstörungen führen. Einige Episoden von Vorhofflimmern können asymptomatisch sein und wurden daher möglicherweise nicht berichtet. In die Analysen wurden nur Erwachsene in ganz Europa einbezogen, sodass die Ergebnisse möglicherweise nicht auf andere Bevölkerungsgruppen übertragen werden können.
Da es sich bei dieser Studie um eine Beobachtungsstudie handelte, kann nur ein Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Vorhofflimmern festgestellt werden. Der klinische Nettovorteil des Konsums geringer Alkoholmengen erfordert weitere Forschung, idealerweise in ausreichend leistungsfähigen randomisierten Studien. Bis dahin muss jeder Einzelne seine eigene fundierte Entscheidung treffen, ob der Konsum von bis zu einem alkoholischen Getränk pro Tag sinnvoll und sicher ist.