Anzuchtstation selber bauen: Wie Pflanzen bequem & günstig zu Hause auf DIY-Antzuchtregal vorziehen?
Wäre es möglich, Pflanzensamen im Innenbereich keimen zu lassen, indem Sie eine Anzuchtstation selber bauen? Im Folgenden finden Sie eine Anleitung und nützliche Informationen darüber!
Durch den Aufbau eines sogenannten Anzuchtregals können Sie Pflanzen in der frühen Wachstumsphase kontrollieren und ihnen optimale Wachstumsbedingungen bieten. Dies ermöglicht eine frühere Keimung der Samen und Entwicklung der Setzlinge vor ihrer Umpflanzung im Garten später in der Saison. Dabei ist es jedoch wichtig, die spezifischen Anforderungen der zu züchtenden Samen und andere Faktoren wie Standort und Raumverhältnisse zu berücksichtigen. Darüber hinaus lässt sich so ein nachhaltiges und günstiges DIY-Projekt leicht an den häuslichen Bedingungen anpassen, erfordert aber auch Vorwissen. Wenn Sie auf diese Weise Pflanzen vorziehen möchten, erfahren Sie hier, welche Schritte dabei zu befolgen sind.
Inhaltsverzeichnis
Sich vorbereiten und eine Anzuchtstation selber bauen
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Heutzutage können Setzlinge von Blumen oder Gemüsepflanzen in der Anschaffung teuer sein, was vor allem fürs Anlegen größerer Gärten gilt. Im Gegensatz dazu kann der Kauf von Samen eine großartige und vor allem kostengünstigere Alternative zur Bepflanzung mit Setzlingen sein. Zudem ermöglicht dies noch eine breitere Auswahl an Pflanzenarten zum Vorziehen, die Sie unter passenden Bedingungen dann im Garten anbauen können. Eine bewährte Möglichkeit dazu bietet das Anzuchtregal mit Beleuchtung, das sich ohne großen Aufwand und mit wenigen Kosten zusammenbauen lässt. Bevor Sie diese Option in Betracht ziehen, ist es empfehlenswert, die folgenden Vorbereitungsschritte vorzunehmen:
- Zuerst sollten Sie einen geeigneten Ort für die Aufstellung der Station wählen. Je nachdem, was für Lichtquelle Sie dafür verwenden, kann dies ein Raum mit südlichem Fenster oder mit Steckdose sein. Da es sich in diesem Fall jedoch um künstliche Beleuchtung handelt, eignen sich dafür Räume, die auch einigermaßen beheizt sind.
- Der nächste Schritt besteht darin, die verfügbare Fläche für die Anzuchtkästen vorzuplanen, indem Sie die Breite und die Höhe ausmessen. Die Standardgröße einer Anzuchtschale ist ungefähr 25 x 50 cm, wobei diese selbstverständlich variieren kann. Entscheiden Sie sich am besten davor, ob Sie diese der Länge oder der Breite nach auf den Regalfächern platzieren werden. Je nach verfügbarem Raum und anzuzüchtenden Setzlingen wäre ein 4- oder 5-stufiges Anzuchtregal aus Metall oder Holz die optimale Variante.
- Je nach gezüchteter Pflanzenart ist es auch wichtig, den Abstand zwischen den einzelnen Regalfächern auszumessen. Es sollte ausreichend Platz zum Aufhängen der Lampen und zum ungehinderten Wachsen vorhanden sein.
- Um langbeinige Sämlinge aufgrund unzureichenden Lichts zu verhindern, empfiehlt sich auch, mehrere Wachstumslampen entlang der Längsseite mit Zeitschaltuhr zu installieren. Diese sollten höhenverstellbar sein, um sie in den verschiedenen Wachstumsphasen verstellen zu können. Dafür eignen sich Ketten mit daran befestigten Ösenhaken, wobei auch ein Riemenscheibensystem eine gängige Option wäre.
Welche Raumbedingungen benötigen Pflanzen in Anzuchtschalen?
Unabhängig davon, ob Sie die Anzuchtstation selber bauen und Materialien wiederverwenden oder eine vorgefertigte Variante kaufen, sollten die Wachstumsbedingungen stimmen. Damit Gemüse- oder Blumensamen sprießen können, sollten Sie dementsprechend für Licht, Wärme und Wasser, und zwar in ausgewogenen Mengen, sorgen. Wenn Sie über einen hellen Raum mit Tageslicht verfügen, wäre dies ideal, da Sie weniger Strom verbrauchen. In den meisten Fällen befindet sich ein Aufzuchtregal jedoch in Kellern oder in Räumen ohne direkte Sonneneinstrahlung. Wenn dies auch bei Ihnen der Fall ist, sind die folgenden Voraussetzungen zu erfüllen:
- Damit Ihre Samen im Innenraum keimen können, müssen Sie sie warm halten, ohne sie zu erhitzen. Je nachdem, wie hoch die Raumtemperatur ist, können Sie sich spezielle Wärmematten besorgen, um sie unter den Anzuchtkästen zu legen. Alternativ können Sie aber auch Heizdecken dafür verwenden, wobei es vorteilhaft wäre, wenn sie über Temperaturregler verfügen. Auf diese Weise schaltet sich die Unterhitze automatisch ein und aus, um eine optimale Bodentemperatur aufrechtzuerhalten.
- Des Weiteren müssen Sie für die richtige Bewässerung und für die optimale Luftfeuchtigkeit sorgen. Hierfür gibt es spezielle Wannen und Deckel mit Feuchtigkeitsreglern, wobei es ratsam ist, transparente Anzuchtschalen zu verwenden. Auf diese Weise können Sie die Wurzelentwicklung beobachten und bei eventuellen Problemen rechtzeitig reagieren.
- Normalerweise verfügen Anzuchtkästen auch über Entwässerungslöcher, um Staunässe zu verhindern. Selbstverständlich können Sie Ihre eigenen Versionen günstig erstellen, indem Sie durch Upcycling alte Behälter in Wannen oder Deckel zu verwandeln. Die Kuppel dient dazu, das verdunstete Wasser aufzuhalten und Sie können diese entfernen, sobald die Samen gekeimt sind.
- Um übermäßige Feuchtigkeit nach der Keimung, die zu Pflanzenkrankheiten und Insektenbefall führen könnte, zu verhindern, können Sie auch Ventilatoren installieren. Positionieren Sie diese am Ende jedes Regalfachs, um die benötigte Luftzirkulation zu gewährleisten.
Nachdem Sie nun alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen haben, können Sie endlich mit dem Bau Ihrer Samenstation beginnen.
Schrittweise vorgehen und eine Anzuchtstation selber bauen
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Experimentieren Sie zuerst am besten mit einem Anzuchtkasten unter einer Wachstumslampe und auf einer Wärmematte, bevor Sie das Anzuchtregal erstellen. Dies verhindert unnötige Kosten und hilft Ihnen dabei, verschiedene Strategien auszuprobieren, um die bestmögliche Variante zu wählen. Dabei empfiehlt sich die Verwendung von Fluoreszenzlampen, beziehungsweise Röhrenlampen oder LED-Beleuchtung als effiziente Optionen. Darüber hinaus können Sie mit der frühen Aussaat bereits im Februar beginnen, sobald Sie sich die anzuzüchtenden Samen beschafft und das Saatgut gereinigt haben. Hier sind einige beispielhafte Materialien und Werkzeug, die Sie für dieses Projekt verwenden können:
- Großes Regal aus Holz oder Metall mit vier / fünf Ebenen, wie zum Beispiel Aufbewahrungssysteme von IKEA
- Transportrollensatz (optional, aber empfohlen)
- Anzuchtschalen mit Wannen und Kuppeln
- Saatgutmischung
- Samen und Blumenerde
- Wärmematten oder Heizdecken (optional)
- Ketten und Ösenhaken oder S-Haken
- Fluoreszenz- / Röhrenlampen / LED-Lichtstreifen und / oder Wachstumslampen
- Zeitschaltuhr und Ventilatoren (optional, aber empfohlen)
- Gartenvlies (optional)
Machen Sie dann weiter, indem Sie anhand der folgenden beispielhaften Anleitung schrittweise vorgehen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Bauen Sie zuerst das Anzuchtregal nach den Anweisungen des Herstellers oder selbst, je nachdem, wofür Sie sich entschieden haben. Es ist ratsam, eine wasserdichte Abdeckplane, beziehungsweise Vlies darunterzulegen, um Schmutz und Wasser auf dem Boden zu verhindern.
- Montieren Sie dann auf Wunsch Schwerlastrollen, wenn Sie eine mobile Anzuchtstation selber bauen möchten. Dies ermöglicht es Ihnen, das Regal bei Stromausfall oder Licht- und Wasserbedarf umzupositionieren, sowie es vor Haustieren oder Kindern zu bewahren.
- Der nächste Schritt besteht darin, die Ketten mit Ösenhaken / S-Haken zu versehen und seitlich an den Regalfächern zu befestigen. Dies können Sie mit Nägeln und Hammer tun, wobei Sie sie auch an Röhren anbringen können.
- Hängen Sie danach die Röhrenlampen, beziehungsweise Wachstumslampen mithilfe der Ketten auf, wobei der Abstand zwischen sie und den Anzuchtschalen von der Lichtstärke abhängt. Normalerweise sind es anfangs 10 bis 15 cm. Achten Sie jedoch in der Anfangsphase auf Verbrennungen, damit Sie Schäden an Ihren Gewächsen rechtzeitig vorbeugen können. Dazu eignen sich Röhrenlampen mit einer Leistung von 40 Watt, in Kombination aus kaltweißen und warmen Glühbirnen. Dadurch erreichen Sie ein volles Lichtspektrum, wobei Sie auch etwas teurere Wachstumslampen, die Tageslicht imitieren, zusätzlich verwenden können.
- Legen Sie zunächst auf Wunsch auch Wärmematten auf, je nachdem welche Pflanzenarten Sie züchten möchten. Kältetolerante Pflanzensamen werden dadurch deutlich schneller sprießen.
- Der weitere optionale Schritt besteht darin, Zeitschaltuhr oder derartige Steckdose zwecks Ein- und Ausschalten des Lichts zu installieren. Da Sämlinge etwa 15 bis 16 Stunden Licht am Tag benötigen, können Sie dadurch einen Zeitplan einhalten und Strom sparen. Dies können Sie auch mit den anderen Geräten machen.
- Fügen Sie auch Ventilatoren für bessere Luftzirkulation hinzu, aber beachten Sie, dass dies bei Gitterrosten auch zu Wärmeverlusten führen kann. Die Luft sollte dabei leicht über die Anzuchtschalen einströmen.
Tipps zur Pflege der Aussaat
Es ist nach dem Bau wichtig, jeden Anzuchtkasten mit einer Wanne auszustatten, um die Pflanzensamen ordnungsgemäß bewässern zu können. Darüber hinaus sollten Sie durch Anheben der Anzuchtschale die Pflanzen von unten gießen. Dies hält das Substrat feucht, aber nicht durchnässt, und sorgt dafür, dass die Setzlinge gesund wachsen. Hier sind noch einige empfohlene Schritte, die Sie zwecks richtiger Pflanzenpflege befolgen können:
- Um die Anzuchtkästen nicht zu überfüllen, sollten Sie die Wannen nicht ganz voll machen. Wenn zu viele Pflanzenblätter erscheinen, empfiehlt es sich, die Sämlinge umzutöpfen, damit ausreichend Platz für das Pflanzenwachstum bleibt. Sie können die Gewächse dann einmal wöchentlich mit wasserlöslichem Düngemittel unterstützen.
- Sobald die Sprossen erscheinen, sollten Sie die Kuppel entfernen, damit sie weiter gedeihen können. Für eine schonende Bewässerung können Sie auch eine Gießkanne oder Sprühflasche bei empfindlichen Sämlingen verwenden.
- Es ist zudem noch wichtig, eine konstante Raumtemperatur zwischen 20 und 25 °C vor der Keimung zu halten. Dabei empfiehlt sich auch, die Anzuchtkästen gelegentlich zu drehen, damit die Sämlinge nicht langbeinig werden, wenn sie nach Lichtquelle suchen.
- Zu guter Letzt besteht ein ebenso wichtiger Schritt darin, die Setzlinge etwa zwei Wochen vor dem Anbau im Garten abzuhärten. Zu diesem Zweck können Sie die Anzuchtkästen nach draußen an einen halbschattigen Ort für etwa halbe Stunde bringen. Erhöhen Sie die Zeit um etwa 1 bis 2 Stunden, einige Tage vor der Anpflanzung, damit sich die Pflanzen schneller daran gewöhnen können.
Obwohl es sich anfangs herausfordernd anhört, können auch unerfahrene Gärtner eine günstige Anzuchtstation selber bauen und die frühen Wachstumsstadien kontrollieren. Dies bietet Samen ideale Bedingungen für schnelle Keimung und ermöglicht es Jungpflanzen, sich schnell und gesund nach dem Anbau zu entwickeln.
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