Wurmkompost selber bauen: Tipps zur Herstellung eigener Biomasse und Vorteile der Wurmkompostierung
Haben Sie vor, einen natürlichen und günstigen Dünger für Ihre Pflanzen herzustellen, indem Sie Wurmkompost selber bauen? Die folgenden Informationen und Ratschläge helfen Ihnen dabei!
Durch Verwendung von Kompost als Düngemittel lässt sich sowohl die Struktur des Gartenbodens verbessern als auch die Pflanzenproduktion steigern. Darüber hinaus lassen sich dadurch organische Abfälle nachhaltig und umweltfreundlich in wertvollen Wurmhumus, der breit einsetzbar ist, umwandeln. Ein sogenannter Wurmkompostierer ist zudem noch leicht zu warten, wenn Sie sich mit dem Prozess und der Pflege vertraut machen. Es sind jedoch auch einige Faktoren dabei zu berücksichtigen, um die bestmöglichen Ergebnisse erzielen zu können. Im Folgenden können Sie erfahren, welche das sind und wie Sie Ihre eigene Version richtig machen.
Inhaltsverzeichnis
Warum Wurmkompost selber bauen und was dabei beachten?
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Obwohl es heutzutage zahlreiche kommerzielle Möglichkeiten zur Verbesserung des Gartenbodens bestehen, können sich Düngemittel auf chemischer Basis als umweltschädlich erweisen. Ein weiterer Nachteil sind selbstverständlich auch die hohen Kosten, die sich auf lange Sicht anhäufen und das Gärtnern teuer machen. Im Gegensatz dazu lässt sich der Boden in Gewächshäusern und Gärten auf natürliche Weise nahrhaft machen. Dies kann sowohl den Ertrag steigern als auch den Geschmack von Obst und Gemüse verbessern und Feldpflanzen länger haltbar machen. Daher wäre es sinnvoll, sich über die Besonderheiten der Wurmkompostierung zu informieren, und hier sind einige der wichtigsten davon:
- An erster Stelle ist es wichtig, den richtigen Standort zu wählen, wenn Sie Wurmkompost selber bauen. Obwohl die Kompostierung im Innenbereich leichter erfolgt, eignet sich auch der Gartenbereich dafür. Je nachdem, ob Sie sich für einen Behälter, Grube oder für Komposthaufen entscheiden, sollten Sie eine ebene Fläche dafür wählen.
- Zudem ist es noch wichtig, einen schattigen und geschützten Ort für Ihren Wurmkompostierer zu wählen. Bestimmte Witterungsverhältnisse wie starker Wind oder direkte Sonneneinstrahlung können sich anderenfalls negativ auf den Prozess auswirken.
- Bei Wurmkompostierung ist es außerdem auch empfehlenswert, den Zugang von sich im Boden befindenden Regenwürmern zum Kompost nicht zu versperren. Lassen Sie diese am Prozess teilnehmen, indem Sie Laub oder Stroh unter einer Schicht von Gartenabfällen als Einstreu verwenden.
- Die Auswahl der Würmer ist ein ebenso wichtiger Aspekt, wobei sich Arten wie Eisenia fetida, Gemeine Regenwürmer und Kalifornische Rotwürmer bestens dafür eignen. Letztere sind aktiver und können den Prozess der Zersetzung organischer Abfälle beschleunigen. In Bezug auf Fütterung und Temperaturen sind sie jedoch empfindlich und können bei Kälte und falscher Pflege schnell absterben. Daher empfiehlt es sich, auf einheimische Arten, die an den örtlichen Bedingungen gewöhnt sind, zu setzen. Dies kann den Zersetzungsprozess jedoch verlangsamen.
Wie erfolgt die Wurmkompostierung?
Sie können entweder im Freien oder in Innenräumen und in Gewächshäusern Bioabfälle mit Würmern kompostieren. Darüber hinaus lässt sich auch mit Wurmkomposter Hochbeet selber bauen, um Unkraut und Pflanzenkrankheiten vorzubeugen. Dafür müssen Sie die Würmer in den einzelnen Beeten zweimal wöchentlich mit kaltem Kompost füttern. Damit sie sich wohlfühlen, sollten Sie je nach Situation auch die passenden Bedingungen bereitstellen, wie:
- In der Sommerzeit oder bei normalen Außentemperaturen können Sie im Gartenbereich problemlos die kleinen Helfer züchten.
- Was die Fütterung angeht, eignen sich Laubblätter, Küchenabfälle und älterer Pferdemist bestens als Nahrungsmittel für Kompostwürmer im Außenbereich.
- Anfangs müssen Sie die Würmer zwei bis dreimal pro Woche füttern, damit sie sich schnell vermehren und effizienter werden. Ihre Population lässt sich mit der Nahrungsmenge regulieren.
- Es ist zudem noch wichtig, dass der Wurmkompostierer draußen eine konstante Temperatur hat, sowie stets feucht und gut belüftet ist.
- Im Winter eignen sich Keller, Gartenschuppen oder sonstige gut geschützte Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit für diese Art von Kompost. Zu diesem Zweck sollte die Temperatur darin nicht unter 5 Grad Celsius fallen und kein direktes Tageslicht vorhanden sein.
- Zur Fortsetzung der Wurmzucht in der nächsten Saison können Sie eine Grube, die warm und luftdurchlässig ist, erstellen. Die optimalen Maße dafür sind 1,2 X 1,5 Meter, sowie eine Tiefe von 40 cm. Die Innentemperatur sollte höher als den Gefriergrad des Gartenbodens sein.
- Als Schutz vor Maulwürfen oder Mäusen können Sie die Wände mit Pappe oder Vlies auskleiden, bevor Sie die Grube mit verrottetem Mist füllen und die Würmer hinzufügen.
- Um eine optimale Biomasse zu erhalten, benötigen die Kompostwürmer auch bestimmte Nahrungsmittel. Die geeignetsten davon sind verfaultes, nicht fermentiertes Obst und Gemüse, gemahlene Eierschalen, sowie Kaffeesatz/Tee, die Sie ihnen portionsweise verabreichen.
Ansonsten können Sie mithilfe der folgenden Anleitung und Tipps Ihre eigene Version herstellen, um Pflanzen mit selbstgemachtem Dünger zu nähren.
Schrittweise vorgehen und Wurmkompost selber bauen
Um Bioabfälle zu verwerten und in Wurmhumus umzuwandeln, empfiehlt sich den Bau eines Wurmkompostbehälters. Zu diesem Zweck können Sie Würmer aus dem Gartencenter oder je nach Verfügbarkeit aus Ihrem eigenen Gartenboden verwenden. Zudem benötigen Sie noch die folgenden Materialien und Werkzeug:
- 2 undurchsichtige Behälter aus Kunststoff mit Deckeln, wie zum Beispiel Lagerbehälter oder Plastikwannen (mindestens 30 cm tief)
- 1 kleiner Topf oder Ziegelstein
- Zeitungspapier oder Pappe
- Essensrückstände und eventuell Gartenabfälle
- Bohrer mit 2 mm und 4 mm Aufsätzen
- alte Strumpfhose oder feinmaschiges Netz
- Bleistift oder Marker
Beispielhafte Bauanleitung
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- Markieren Sie zuerst mit einem Marker oder Bleistift die Stellen für 4 Löcher an den oberen 4 Seiten des Behälters.
- Machen Sie dasselbe auch für etwa 20 bis 30 Löcher am Boden, je nach Größe des Behälters. Sie sollten auch kleine Löcher auf dem Deckel für bessere Luftzirkulation machen.
- Fangen Sie dann an, den einen Plastikbehälter mit kleinen Löchern in den Boden zwecks Belüftung und Abfluss überschüssiger Flüssigkeit zu versehen. Bohren Sie diese am besten in einem Abstand von einem Zentimeter, indem Sie die davor markierten Stellen zur Orientierung nutzen. Für die Löcher am Boden können Sie den 4 mm, und für den Deckel den 2 mm-Aufsatz verwenden.
- Positionieren Sie danach einen Topf oder Ziegelstein in der Mitte des nicht durchlochten Behälters, bevor Sie den anderen mit den Löchern daraufstellen. Dadurch stellen Sie sicher, dass die Flüssigkeit ungehindert von oben nach unten abfließen kann.
- Zerknüllen Sie danach feuchtes Zeitungspapier oder Pappe und legen Sie eine Schicht davon auf den Boden des gelochten Behälters. Auf diese Weise können die Würmer nicht nach unten entkommen, während der Behälter ordentlich belüftet wird.
- Der nächste Schritt besteht darin, die Schicht mit Strumpfhose oder einem Netz zu versehen, damit Sie den Kompost mit den Würmern absichern.
- Erst dann können Sie Kompostwürmer je nach Größe des Behälters hinzufügen, wobei eine Handvoll normalerweise ausreichen würde.
- Beginnen Sie dann damit, den Behälter mit diversen Pflanzen- und Küchenabfällen zu füllen. Dabei sind saure Lebensmittel wie Zitrusfrüchte, sowie Milchprodukte und Fleisch zu vermeiden.
- Setzen Sie nun den Deckel darauf und wiederholen Sie schichtweise die Fütterung der Würmer mit ähnlichen Produkten.
- Nach einigen Wochen bis Monaten sollten Sie den Wurmhumus erhalten.
Den fertigen Kompost pflegen und richtig sammeln
Nachdem Sie die obigen Schritte befolgt haben, ist es ratsam, den Wurmkompost auch vor Insektenbefall und Licht zu schützen. Überprüfen Sie ihn auf Fruchtfliegen und machen Sie regelmäßig Betten aus Laubblättern oder aus feuchtem Papier. Vermeiden Sie jedoch die Verwendung von Zeitschriften und Glanzpapier und stapeln Sie alles zwecks einer guten Abdichtung bis in die Ecken. Wie bereits geschrieben, können Sie erst in einigen Wochen mit fertigem Kompost rechnen und dann folgendermaßen vorgehen:
- Nachdem sich die Würmer etabliert haben, nehmen sie normalerweise täglich ihr eigenes Gewicht an Futter zu sich. Je nach Menge der Würmer sollten Sie also auch die Menge an Kompostmaterial anpassen.
- Versuchen Sie, die Würmer mit abwechslungsreichen Produkten zu füttern, indem Sie ab und zu Kaffeesatz oder Fruchtschalen hinzufügen. Dabei zersetzen sie Nahrung wie faule Früchte schneller, während dies bei Gemüse wie Kohl mehr Zeit in Anspruch nimmt.
- Graben Sie Essensrückstände tiefer ein, damit weniger schlechte Gerüche entstehen.
- Der fertige Wurmkompost hat einen erdigen Geruch und eine dunkelbraune Farbe, die der des Kaffeesatzes ähnelt. Damit Sie ihn sammeln können, müssen Sie die Kompostwürmer mit frischem Futter in die gegenüberliegende Seite des Kompostbehälters anlocken und wandern lassen.
- Seien Sie geduldig und sammeln Sie nach einigen Tagen vorsichtig den fertigen Kompost, während alle Würmer im anderen Bereich sind.
- Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den oberen Behälter zu entfernen und den Komposttee aus dem unteren ebenfalls einzusammeln. Sie können ihn als einen sehr nahrhaften und natürlichen Dünger für Zimmerpflanzen oder für die Gewächse in Ihrem Garten verwenden.
Diese einfache Art von Wurmkompostierung ermöglicht es Ihnen, Abfallprodukte umweltbewusst zu reduzieren und nährstoffreichen Wurmhumus für Ihre Pflanzen herzustellen. Da es sich dabei um eine Biomasse handelt, ist es dennoch wichtig, die Bedürfnisse der Würmer zu berücksichtigen. Nur so können Sie einen wertvollen Wurmkompost selber bauen und ihn für längere Zeit beibehalten.