Tomaten kopfüber anbauen: Die vertikale Pflanzung ist platzsparend und ertragreich
Ob im Kübel oder im Pflanztopf: Tomaten nehmen viel Platz ein. Mit einem Trick gelingt allerdings der Anbau und die reiche Ernte ist praktisch vorprogrammiert. Bauen Sie die Tomaten kopfüber, um Schädlinge fernzuhalten und Platz zu sparen.
Inhaltsverzeichnis
Tomaten kopfüber pflanzen: Vorteile des Anbaus
Es gibt mehrere Argumente dafür, warum sich immer mehr Hobby-Gärtner entscheiden, Tomaten in Pflanztöpfen kopfüber zu pflanzen. Solche sind zum Beispiel:
- Platzsparend: Der Gemüsegarten nimmt keinen Platz vom Balkon bzw. der Terrasse auf.
- Flexibel: Die Hängepflanzen können je nach Bedarf hin und her bewegt werden, sodass sie mehr Sonnenlicht abbekommen oder besser vom Regen und Wind geschützt werden.
- Mühelos: Beim traditionellen Anbau benötigen die Tomaten Rankhilfe. Ansonsten werden die Triebe einfach über den Topfrand hängen und einfach schlapp auf dem Boden liegen. Dies macht sie anfälliger für Schädlinge und Krankheiten. Und verhindert eine gute Luftzirkulation, was oft zur Fäulnisbildung führt. Diese Probleme lassen sich vermeiden, wenn man die Tomaten kopfüber pflanzt. Und es ist keine Rankhilfe notwendig.
- Natürlich: Die Tomaten brauchen weder Rankhilfe noch müssen ausgelichtet werden.
- Kein Unkraut: Unkraut kann kopfüber nicht wachsen, daher kann das lästige Jäten des Gemüsebeets ebenfalls entfallen.
Was sind die Nachteile?
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Wenn Sie ihre Tomaten kopfüber anbauen, dann müssen Sie auch mit einigen Nachteilen rechnen. Wir listen mehrere Gründe, warum sich die vertikale Pflanzung in manchen Fällen nicht lohnt:
- Öfter und mehr gießen: Die Tomaten brauchen größere und öftere Wassergaben. Eine Schicht Mulch oder Stroh kann zwar einigermaßen helfen, trotzdem sollten Sie den Boden regelmäßig prüfen und nie antrocknen lassen.
- Manche Hobby-Gärtner glauben, dass die Tomaten, die kopfüber hängen, öfters faulen. Dies liegt daran, dass beim jeden Gießen das Abflusswasser direkt auf die Blätter und die Triebe der Pflanze abtropft. Bio-Pestizide können das Problem lösen, aber nicht jeder Gärtner möchte seine Pflanzen damit behandeln.
- Nur bestimmte Sorten können kopfüber angebaut werden. Vor allem kompakte Sorten, die Cocoktailtomaten tragen, eignen sich dafür. Im Prinzip gilt – je größere Früchte eine Pflanze trägt, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Triebe brechen.
- Gewicht: Tomaten sind schwere Pflanzen und es kann sein, dass man sie nur mit viel Mühe hin und her bewegt. Die Töpfe müssen auch super gut an der Decke bzw. an einer Wand befestigt werden, damit sie nicht fallen.
- Wachstum: Wenn die Tomaten kopfüber wachsen, dann haben die Triebe keine Rankhilfe. Sie können daher beim starken Wind leicht brechen. Zudem kann es passieren, dass die Tomaten wieder nach oben austreiben, weil sie intuitiv Sonnenlicht suchen.
Tomaten kopfüber pflanzen: Welche Sorten eignen sich für den Anbau?
Die Sorten, die sich besonders gut für einen vertikalen Anbau eignen, sind: “Sungold”, “Sweet Million”, “Indigo Cherry”. Praktisch jede Sorte, die einen kompakten Wuchs hat (also nicht höher als 1 Meter wird) und sich für die Kübelhaltung eignet, kann kopfüber angebaut werden. Das sind zum Beispiel verschiedene Cocktailtomaten, Kirschtomaten und Buschtomaten.
Das Gemüse kopfüber anbauen – Anleitung
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Als Gefäß können Sie sowohl einen Plastiktopf, als auch eine Plastikflasche mit Volumen mindestens 1,5 Liter nehmen. Wichtig dabei ist, eine kompakte Sorte mit geringem Gewicht zu wählen. Sehr gut eignen sich auch Plastikeimer mit Handgriff. In dieser Anleitung verwenden wir einen solchen Behälter mit 18 L Volumen.
- Plastikeimer, 18 Liter, mit Handgriff oder Kunststoffflasche
- Jungpflanzen (Tomaten)
- Blumenerde mit geringem Gewicht (meistens handelt es sich um eine Mischung aus Erde und Kompost)
- Makramee-Blumenampel oder Baumwollseil zum Aufhängen von Blumentöpfen
- Ringelblume (Samen oder Jungpflanzen)
- Mulch
Anleitung:
1. Bohren Sie ein 5 cm Loch in der Bodenmitte des Plastikeimers. Legen Sie mehrere Blätter Zeitungspapier auf dem Boden. Falls Sie eine Plastikflasche verwenden möchten – drehen Sie die Flasche kopfüber und schneiden Sie den Boden aus.
2. Befüllen Sie den Behälter bis zur Mitte mit Erde. Gießen Sie ausgiebig.
3. Am nächsten Tag graben Sie vorsichtig die Jungpflanzen aus und wickeln Sie die Wurzeln in Zeitungspapier. Machen Sie ein Loch in das Zeitungspapier im Plastikeimer und stecken Sie die Pflanzen kopfüber in die Erde. Falls Sie eine Plastikflasche verwenden – stecken Sie die Wurzeln der Jungpflanze in den Flaschenhals.
4. Pflanzen Sie die Ringelblumen oben in den Plastikeimer ein. Legen Sie eine Mulchschicht, damit die Erde nicht so schnell trocknet.
5. Befüllen Sie den Plastikeimer mit Erde und hängen ihn auf.
Pflege-Hinweise
- Gießen Sie die Tomaten einmal täglich, am besten abends, ausgiebig. Gießen Sie, bis das Wasser von den Abzugslöchern abfließt. Bei Hitze gießen Sie die Pflanzen zweimal täglich.
- Düngen Sie die Tomaten jede Woche und ernten Sie die Früchte, sobald sie reif sind.
Tomaten kopfüber zu pflanzen, ist eigentlich nicht besonders schwer. Damit sie allerdings reichlich Erträge geben, sollten man dabei einiges beachten. Wählen Sie nur kleinwüchsige Sorten mit kleinen Früchten. Der sonnige Standort ist absolutes Muss. Tomaten ohne Rankhilfe brauchen aber noch Regen- und Windschutz. Gießen Sie die Tomaten öfter und ausgiebiger als gewöhnlich.