Wie kann ich Energie sparen? Praktische und kreative Tipps für den Alltag, die jeder einfach umsetzen kann.
Energie sparen war immer schon ein Thema, doch jetzt ist es aktuell vor dem Hintergrund explosiv ansteigender Energiepreise zum Topthema geworden. Wie könnte man im Alltag in den verschiedenen Lebensbereichen seinen Energieverbrauch optimieren? Wir haben für Sie einige hilfreiche und praktische Tipps zusammengetragen, die jeder einfach und ohne größere Vorabinvestition, ohne das Haus erst in ein Smarthome verwandeln zu müssen, umsetzen kann. Dazu müssen sie sich die Energiediebe und ihr alltägliches Verhalten im Umgang mit Energie bewusst machen und anschließend einige Prozesse im Haushalt sowie ihr Verhalten optimieren. Tipp: Wer jetzt noch etwas Motivation braucht, um dies besser umsetzen zu können, möge einen Blick auf die aktuelle Stromrechnung werfen. Das ist sicher hilfreich für die Disziplin.
Inhaltsverzeichnis
Wie kann ich Energie sparen: im Haushalt
Fernseher und Co: Stand-by-Modus
Nicht immer ist uns bewusst, dass sich unsichtbare Energiefresser in unserem Zuhause befinden. So verbraucht beispielsweise ein Fernseher, der pro Tag 20 Stunden im Stand-by-Modus ist, 18 Euro pro Jahr. Viele Haushalte besitzen mehr als einen Fernseher oder eine Musikanlage. Schalten Sie die Geräte aus, wenn Sie sie nicht brauchen und sparen Sie sich die Kosten. Auch hier ist eine gute Stechdosenleiste mit praktischem An- und Ausschalter hilfreich – Ein Knopfdruck bei der abendlichen Runde durchs Haus und die leisen Energiediebe sind ausgeschaltet.
Kühlschrank und Gefrierfach
Da der Kühlschrank immer läuft, lohnt es sich bei diesem Haushaltsgerät zu vergleichen und in ein effizientes Energiesparmodell zu investieren. Auch der Ort an dem Sie den Kühlschrank aufstellen ist für das Einsparen von Energie äußerst bedeutsam. Stellen Sie das Gerät nicht in der Nähe von Wärmequellen, wie z.B. der Heizung, dem Herd, dem Geschirrspüler oder auch in direkter Sonneneinstrahlung auf, denn pro Grad niedrigerer Umgebungstemperatur sinkt der Stromverbrauch des Kühlschranks um 3 Prozent. Nutzen Sie den Stauraum im Kühlschrank voll aus, halten Sie Ordnung im Kühlschrank und lassen Sie ihn nicht offen stehen. Eine Temperatur von 7 Grad Celsius ist vollkommen ausreichend, viele Kühlschränke sind oft zu kalt eingestellt. Geräte die eine kombinierte Kühl- und Gefrierkombination haben, verbrauchen mehr Strom. Falls ihr Gefrierfach keine Antifrost Technologie besitzt, entfrosten Sie es von Zeit zu Zeit, denn das spart Energie.
Wäsche energiesparend waschen
Sie müssen nicht immer das lange und Energie zehrende Kochwäscheprogramm verwenden. Bei den qualitativ hochwertigen Geräten, die wir heute zur Verfügung haben, genügt es oftmals für normal verschmutzte Wäsche, das Kaltwaschprogramm bis 40 Grad zu verwenden. Verzichten Sie danach auf den Trockner und hängen Sie die Wäsche auf den Wäschetrockner. So haben Sie ein paar Kalorien verbraucht und verbessern auch noch die Qualität der Raumluft in ihren vier Wänden.
Bügeln
Es ist zwar schön, gebügelte Socken zu haben, aber jetzt mal ehrlich – nicht alle Kleidungsstücke müssen unbedingt gebügelt werden. Bügeln Sie nur die Kleidungsstücke, für die es auch notwendig ist. Nutzen Sie zum Ende die Restwärme des Bügeleisens, nachdem Sie es ausgeschaltet haben.
Praktische Tipps: beim Kochen sparen
Beim Kochen oder in der Küche allgemein, ergeben sich vielerlei Möglichkeiten, eine ganze Menge Energie einzusparen. Scheuen Sie sich nicht, neue Ideen auszuprobieren, sie können am Ende des Jahres so eine recht große Summe sparen.
Allgemeine Tipps: Energie sparen in der Küche
Es lohnt sich, sich einige Grundsätze für die Arbeit in der Küche zur Gewohnheit zu machen, um so automatisch täglich Energie einzusparen. Beispielsweise sollten Sie immer den Topf auf die passende Herdplatten-Größe stellen, damit die Wärme nicht am Topf vorbeizieht und in der Luft verpufft. Nicht für jedes Gericht muss der Ofen vorgeheizt werden und in den meisten Fällen, kann das Gericht mit der Restwärme im Ofen, die letzten 10 Minuten, zu Ende gekocht werden. Auch wird gesagt, dass zu altes Kochgeschirr durch eventuelle Unebenheiten im Material, die Hitze nicht mehr gleichmäßig verteilt. In diesem Fall lohnt es sich, in neues Kochgeschirr zu investieren.
Herd oder Kleingeräte?
Was nicht mit Natron reinigen: Welche Oberflächen und Gegenstände sollte man niemals mit dem Hausmittel putzen?
Wir verraten Ihnen, welche Oberflächen und Gegenstände Sie niemals mit Natron reinigen sollten, um Kratzern und anderen Schäden vorzubeugen.
Ist es energetisch günstiger, den Herd zu benutzen oder den Wasserkocher, den Eierkocher oder die Espressomaschine? Beim Kochen gilt: je kleiner das Gerät, desto geringer der Stromverbrauch. Nutzen Sie deshalb für kleinerer Zubereitungen von Tee, Kaffee, das Aufwärmen oder Zubereiten von kleineren Speisen eher die entsprechenden kleineren Geräte als den Herd. Tipp: Auch wenn Sie den Wasserkocher mit bereits warmem Wasser aus der Leitung befüllen, verbraucht dieser weniger Strom, um es letztendlich zum Kochen zu bringen. Beim Wasserkocher sollten Sie auch auf die Füllmenge achten. Erhitzen Sie immer nur so viel, wie Sie auch wirklich brauchen.
Warmhaltekörbe – sparen bis zu 70 Prozent Kochenergie
Haben Sie schon einmal etwas von Warmhaltekörben oder engl. “Fireless Cookers” gehört? Dies wäre eine clevere Anschaffung für diejenigen, die täglich ihre Familie bekochen und dabei 50-70 Prozent der Kochenergie einsparen wollen. Der Warmhaltekorb ist eine Art isolierter Korb, der die Speisen z.B. Kartoffeln, Reis oder Bohnen ohne Strom und ohne Energiekosten fertig kocht. Sie bringen die Kartoffeln mit dem Herd zum Kochen, nehmen den Topf vom Herd und setzen ihn einfach in den Warmhaltekorb, der die Kartoffeln dann bei einer Temperatur von 80 Grad Celsius zu Ende kocht, bis sie gar sind.
Strom sparen: bei der Beleuchtung
Da wir in unseren Breitengraden eine recht ausgedehnte dunklere Wintersaison haben, ist es lohnenswert sich energiesparende Leuchtmittel zu wählen und die Beleuchtung clever zu organisieren. Die Kombination mit Solarlampen ist äußerst klug und lohnenswert.
Solar Lampen
Gute Solarlampen, laden sich in einer recht kurzen Zeit am Tag im Sonnenlicht auf und spenden anschließend 24 Stunden lang kostenlos Licht. Wer beispielsweise ein Badezimmer mit Fenstern hat, kann die Lampe tagsüber kostenlos aufladen und hat anschließend den ganzen Abend Badezimmerbeleuchtung for free. Solarlampen bieten sich auch perfekt für Garten, Terassen oder Balkonbeleuchtung an. Auch das Schlummerlicht für das Kinderzimmer könnte durch ein Solarmodell ausgetauscht werden.
Die Wahl des Leuchtmittels
Auf dem Markt gibt es die gute alte Glühbirne nicht mehr. Stattdessen haben wir jetzt die Qual der Wahl zwischen Halogenlampen, Energiesparlampen oder vielleicht doch LEDs? Die LED Lampen schlagen mit ihrem Preis recht hoch zu Buche, was sich jedoch aufgrund ihrer langen Lebensdauer von durchschnittlich 20.000 Stunden bis sage und schreibe 50.000 Stunden wieder relativiert. Ein weiterer Vorteil der LED Lampen ist, dass sie nicht heiß werden und dadurch die Brandgefahr herabsetzen. Die LED Lampen werden mit einem EU-Label nach Energieeffizienzklassen kategorisiert. Da immer effizientere Modelle entwickelt werden, hat man inzwischen schon die Energieklassen abändern müssen und die Leuchtmittel, die noch vor kurzem Effizienzklasse A++ waren sind jetzt Klasse C. Nichtsdestotrotz sind sie für den Privatgebrauch immer noch effizient sparsam.
Energie einsparen: auch im Kinderzimmer
Auch im Kinderzimmer können wir Strom sparen. Genauer gesagt können wir unseren Kleinen beibringen, wie sie in ihrem Raum helfen können, Energie zu sparen. Viele Kinderzimmer haben heutzutage ein Geräterepertoire, das über den einfachen CD-Player weit hinaus geht. Die Kinderzimmer beherbergen Geräte wie Fernseher, Computer, Tablets oder Smartphones. Ein Standcomputer verbraucht mehr Energie als ein Laptop und dieser wiederum verbraucht mehr als ein Tablet oder Smartphone. Egal für welche Geräte Sie sich entscheiden, verwenden Sie eine ausschaltbare Mehrfachsteckdose und erklären Sie dem Kind, dass es diese ausschalten sollte, wenn es die Geräte gerade nicht nutzt. Achten Sie natürlich auch darauf, die Mehrfachsteckdose nicht mit zu vielen Geräten zu überlasten.
Kindern Stromverbrauch veranschaulichen
Wie Sie auf natürliche Weise Ihre Matratze sauber machen, indem Sie Hausmittel zur Reinigung verwenden
Erfahren Sie nach diesen praktischen Tipps, wie Sie eine Matratze sauber machen können, indem Sie Natron und anderen Naturprodukten anwenden.
Kinder verstehen nicht, was “Energie sparen” bedeutet und wie viele Kosten es verursacht – es ist für sie zu abstrakt. Sprechen Sie mit ihrem Kind darüber, dass man die Umwelt schonen sollte. Damit es einen visuellen Eindruck gewinnt, zeigen Sie ihm den Strom- und Wasserzähler, die sich drehenden Rädchen. Erklären Sie dem Kind, dass sich das Rädchen für den CD-Player oder den Fernseher nicht drehen muss, wenn das Kind nicht im Kinderzimmer ist, dass es die Geräte ausschalten sollte, wenn es sie nicht nutzt. Für die Beleuchtung im Kinderzimmer sind LED Lampen optimal. Sie sind zwar etwas teurer in der Anschaffung, jedoch sind sie schön hell, brennen über 25.000 Stunden und werden auch nicht heiß.
Wie kann ich Energie sparen: bei der Arbeit und im Homeoffice
Ob im Homeoffice oder ganz normal auf der Arbeit, der Umwelt zu Liebe sollten wir darauf achten, sparsam mit der zur Verfügung stehenden Energie umzugehen. Auch im Büro gibt es verschiedene Möglichkeiten, Energie einzusparen.
Geräte im (Home) Office
Bei der Einrichtung eines Homeoffice sollten Sie sich überlegen, für welche Geräte Sie sich entscheiden. Ein Desktop-Computer beispielsweise verbraucht etwa 3 Mal soviel Energie wie ein Laptop. Da die Geräte dauerhaft im Einsatz sind, lohnt es sich hier auf energiesparende Modelle zu setzen. Verschaffen Sie sich im Vorfeld einen Überblick und vergleichen Sie die Modelle nach Energieeffizienz. Suchen Sie sich strategisch den besten Platz im Raum, um das natürliche Konzentration-begünstigende und kostenlose Tageslicht maximal auszunutzen. Wenn es dennoch in der Winterzeit zu dunkel ist, setzen Sie auf LED Lampen. Diese verbrauchen im Durchschnitt etwa 80 bis 90 Prozent weniger Energie als ihre in der Anschaffung günstigeren Alternativen.
Der Computerbildschirm
Der gute alte Bildschirmschoner, den neue Bildschirme schon gar nicht mehr benötigen, frisst etwa 50 Prozent mehr Energie. Das können Sie sich sparen. Auch das Optimieren der Bildschirmhelligkeit zahlt sich über das Jahr gerechnet aus. Überlegen und schauen Sie, ob 100 Prozent Bildschirmhelligkeit sein müssen. Oder ob, bei normalen Lichtverhältnissen, nicht auch etwa 70 Prozent genügen. Viele Bildschirme haben einen sogenannten Eco-Modus, der sich automatisch den Lichtgegebenheiten anpasst und eventuell herunterreguliert.
Office nach der Arbeit
Vergessen Sie nicht, nachdem Sie mit der Arbeit fertig sind, die unbemerkten nachtaktiven Energiediebe auszuschalten. Einer davon ist der Router, wenn Sie ihn nach der Arbeit ausschalten sparen Sie gleich doppelt – bei den Energiekosten und bei der Gesundheitsgefahr, denn sie verringern so die Strahlung. Zusammen mit dem Router sollten Sie auch alle anderen Stand-by-Geräte über Nacht ausschalten. Leise und unbemerkt klauen diese Energie, die sich so über das Jahr zusammenläppert. Tipp: Legen Sie sich eine oder mehrere gute Steckdosenleisten zu, so brauchen Sie abends nur den Schalter zu drücken zum Energie sparen.