Raumduft ohne Risiko: Warum sich natürliche Duftkerzen besonders lohnen

Weniger Schadstoffe, mehr Wohlbefinden – mit der richtigen Kerzenauswahl auch bei schlechter Belüftung sicher entspannen.

von Ramona Berger
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Viele Stadtwohnungen – besonders in Altbauten oder Gebäuden ohne kontrollierte Wohnraumlüftung – stehen vor dem Problem der eingeschränkten Luftzirkulation. Fensterlüften allein ist selten ausreichend. Gleichzeitig wünschen sich viele Menschen atmosphärische Wohnräume, oft unterstützt durch Duftkerzen. Doch was passiert, wenn Duftstoffe in schlecht belüfteten Räumen verweilen? Welche Produkte belasten die Raumluft besonders? Und gibt es Alternativen, die nicht nur wohltuend, sondern auch gesundheitlich unbedenklich sind? Diesen Fragen gehen wir auf den Grund.

Was passiert mit der Raumluft in Wohnungen ohne Lüftungsanlage?

In Wohnungen ohne aktive Lüftungsanlage findet der Luftaustausch ausschließlich über das sporadische Öffnen von Fenstern oder Türen statt. In den kälteren Monaten geschieht das oft zu selten, wodurch sich Feuchtigkeit, CO₂ und Schadstoffe in der Raumluft anreichern. Besonders kritisch wird es in kleinen, häufig genutzten Räumen wie Schlafzimmern oder Bädern. Studien zeigen, dass ohne regelmäßigen Luftwechsel erhöhte Konzentrationen von VOCs (volatile organic compounds) auftreten können – also flüchtige organische Verbindungen, die unter anderem aus Möbeln, Farben oder Duftmitteln stammen können.

Gefahren durch künstliche Duftstoffe bei schlechter Belüftung

Herkömmliche Duftkerzen enthalten häufig Paraffinwachs und synthetische Duftstoffe, die beim Abbrennen potenziell gesundheitsschädliche Substanzen wie Formaldehyd, Toluol oder Benzol freisetzen. Diese Stoffe können insbesondere in luftdichten Räumen über Stunden in der Atemluft verbleiben. Allergiker:innen oder Personen mit Atemwegserkrankungen sind hier besonders betroffen.

duftkerze in altbauwohnung

Das sagen aktuelle wissenschaftliche Studien dazu

Ein NIH-Review aus dem Jahr 2023 stellte fest, dass paraffinhaltige Duftkerzen Formaldehyd, Toluol und Benzopyren freisetzen und dadurch Schwindel, Kopfschmerzen, Atemwegsprobleme sowie einen dokumentierten Fall von lipoider Pneumonie durch langfristige Inhalation verursachen können.

Eine Studie aus Saudi-Arabien (2023) an Universitätsstudierenden ergab, dass 24,8 % der Nutzer:innen von Duftkerzen unerwünschte Symptome wie Atembeschwerden berichteten – ein höherer Wert als in anderen Bevölkerungsgruppen. Dies wurde mit VOCs und Phthalaten in Verbindung gebracht.

Eine dänische Kohortenstudie (2022) brachte häufiges Kerzenbrennen mit einem erhöhten Auftreten kardiovaskulärer und respiratorischer Ereignisse in Zusammenhang, darunter verringerte Lungenfunktion und erhöhte arterielle Steifigkeit durch ultrafeine Partikel.

Eine ACS-Studie (2023) identifizierte häufige Beschwerden wie Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit und Husten durch die Belastung mit Duftkerzen und betonte, dass die Emissionen oft unterschätzt werden.

In Mietwohnungen ohne mechanische Lüftung staut sich Schadstoffbelastung schneller als vielfach angenommen. Deshalb ist die Auswahl geeigneter Duftmittel besonders relevant – sowohl in gesundheitlicher als auch raumklimatischer Hinsicht.

Natürliche Duftkerzen: Was genau macht sie lüftungsfreundlicher?

Konventionelle Duftkerzen basieren überwiegend auf Paraffin – einem Erdölprodukt -, das beim Verbrennen Ruß und gesundheitsschädliche Substanzen abgeben kann. Zusätzlich kommen häufig synthetische Duftstoffe zum Einsatz, die nach dem IFRA-Standard reguliert, jedoch nicht vollständig unbedenklich sind. Demgegenüber setzen natürliche Duftkerzen auf pflanzliche Wachse wie Sojawachs sowie auf reine ätherische Öle als Duftträger. Diese Bestandteile verbrennen bei geringerer Temperatur, erzeugen weniger Rußpartikel und setzen kaum toxische Verbindungen frei.

natürliche duftkerze aus sojawachs
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Sojawachs, ätherische Öle & Co. – Eine sichere Alternative?

Sojawachs ist biologisch abbaubar, enthält keine petrochemischen Rückstände und gilt als CO₂-neutral in der Herstellung. In Kombination mit naturreinen, aromatherapeutisch geprüften Ölen wie Lavendel oder Eukalyptus entstehen Duftprofile, die nicht nur angenehmer, sondern auch reizärmer für die Atemwege sind.

Welche Duftkerzen unbedenklich sind, zeigt eine übersichtliche Zusammenstellung. Bei Candelae wird auf veganes Sojawachs, natürliche Duftöle und regionale Fertigung Wert gelegt.

Checkliste: Woran erkenne ich eine gute Duftkerze für mein Zuhause?

5 Prüfkriterien auf dem Etikett:

  1. Wachsart: Pflanzenwachs wie Soja oder Raps anstelle von Paraffin.
  2. Duftstoffquelle: Ausschließlich ätherische Öle, keine synthetischen Parfums.
  3. Dochtmaterial: Baumwolldocht ohne Metallkern.
  4. Zusätze: Keine Farbstoffe oder Konservierungsmittel.
  5. Herkunft: Transparente Deklaration über Produktion und Inhaltsstoffe.
woran erkenne ich eine gute duftkerze für mein zuhause?

Transparente Marken vs. Greenwashing:

Seriöse Hersteller bieten klare Herkunftsangaben, INCI-Deklarationen und Erläuterungen zur Duftzusammensetzung. Begriffe wie \“natürlich\“ oder \“öko\“ ohne Erläuterung können trügen. Vorsicht bei aggressivem Marketing: Wörter wie \“Aromatherapie\“ ohne wissenschaftliche Grundlage oder Gütesiegel sind kritisch zu prüfen. Achten Sie zudem auf Siegel wie Ecocert oder NCS zur Orientierung.

Eine gute Duftkerze verrät viel über sich – vorausgesetzt, das Etikett gibt Einblick statt Rätsel auf. Bleiben Sie kritisch bei formelhaften Versprechen und prüfen Sie transparent erklärte Produkte gezielt.

Wie wirkt sich der richtige Kerzentyp auf Ihr Wohnklima aus?

Natürlich duftende Kerzen tragen positiv zur Atmosphäre bei, ohne die Luftqualität spürbar zu beeinträchtigen. Besonders bei gleichmäßigem Abbrennen und sparsamer Anwendung entstehen keine signifikanten Emissionen. Neben dem angenehmen Duft ermöglichen natürliche Duftkerzen auch eine ritualisierte Raumatmosphäre – etwa beim Meditieren, Baden oder Lesen.

Studien zur Raumluftqualität in Wellness-Settings zeigen, dass der gezielte Einsatz natürlicher Raumdüfte auf Pflanzenbasis keine messbare VOC-Belastung erzeugt bei richtiger Anwendung. In offenen Wohnkonzepten oder Wohnungen mit wenigen Türen verteilen sich die Bestandteile gleichmäßiger, wodurch es zu geringer Konzentration in der Atemzone kommt. In Kombination mit kurzem Stoßlüften kann selbst in Altbauten ein angenehmes, reizfreies Wohnumfeld geschaffen werden.

Wer auf natürlichen Ursprung achtet, belohnt sich nicht nur mit Duft, sondern mit spürbar besserem Raumgefühl – dauerhaft und ohne Gesundheitsrisiko.

Tipps zur Anwendung: So nutzen Sie Duftkerzen in geschlossenen Räumen richtig

Dosierung, Brenndauer und Lüftungsintervalle

In Räumen bis 15 m² empfiehlt sich eine Brenndauer von maximal 1 Stunde, bei 20–30 m² bis zu 2 Stunden. Danach sollte gelüftet werden – zumindest durch ein 5–10-minütiges Stoßlüften. Wählen Sie Duftintensitäten, die zur Raumgröße passen – zu intensive Mischungen können auch bei natürlichen Produkten zu Reizungen führen.

Mehrere gleichzeitig brennende Kerzen erhöhen die Konzentration selbst natürlicher Stoffe in der Raumluft. Für kleine, schlecht belüftete Räume empfiehlt sich daher der gezielte Einsatz einer Einzelkerze pro Zeitintervall. Auch Kerzen mit wechselnden Düften sollten nur einzeln genutzt werden, um Überlagerungen und Reizpotential zu vermeiden.

Bewusste Dosierung, angepasste Brennzeiten und gezielte Platzierung helfen, den Raumduft harmonisch und unbedenklich zu gestalten – selbst ohne mechanische Lüftung.

Natürliche Duftkerzen sind in Wohnungen ohne Lüftungsanlage mehr als nur ein Lifestyle-Produkt – sie sind eine wohltuende Lösung mit gesundheitlichem Mehrwert. Wer auf pflanzliches Wachs, klare Inhaltsstoffe und maßvolle Nutzung achtet, schafft selbst in geschlossenen Räumen eine atmosphärische, unbelastete Umgebung. Der Schlüssel liegt in bewusstem Konsum und fundierter Produktauswahl.

Aktuelle Forschungsergebnisse:

  • Effects of exposure to chlorinated paraffins on human health: A scoping review (2023). PubMed. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37164081/
  • The unknown risks of scented candles! What science has to say (Nazir Z et al., 2023). NIH/PMC. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC10783381/
  • Extent of exposure to scented candles and prevalence of respiratory symptoms among university students (2023). PMC. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9832800/
  • Use of candles and risk of cardiovascular and respiratory events in a Danish cohort study (2022). PMC. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9546142/
  • Beyond Aromatherapy: Illuminating the Underappreciated Emissions and Exposures from Consumer Scented Candles (ACS Environmental Science & Technology, 2023). https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acs.est.3c07574
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Ramona aus Frankfurt ist Mutter der zweijährigen Kaia. Ihre Leidenschaften sind Zumba, Natur und Gärtnern, was sie in ihrem Hinterhofparadies auslebt. Sie sucht ständig nach Mama-Hacks und Kochtipps, um den Alltag effizienter zu gestalten. Kreative Ideen für Kinderentwicklung und aktuelle Trends in Mode und Ernährung begeistern sie ebenfalls. Seit 2013 schreibt Ramona für Deavita, stets gründlich recherchiert und oft durch Experteninterviews gestützt. Sie hat Psychologie in Freiburg studiert.