1 von 10 Frauen erleidet eine Fehlgeburt laut Studie
Ein Team aus 31 Forschern weltweit hat Daten zusammengestellt, laut denen jedes Jahr bis zu 23 Millionen Frauen Fehlgeburten erleiden. Der Studie zufolge endet eine von insgesamt sieben Schwangerschaften mit dem Verlust des Ungeborenen. Des Weiteren machen etwa 11 % aller Frauen mindestens einmal im Leben eine Fehlgeburt durch – eine von 50 Frauen (2 %) sogar zwei in ihrem Leben. Weniger als ein Prozent hingegen musste sogar drei oder mehr Male unter so einem Verlust leiden.
An der Fehlgeburt sind meistens nicht die Frauen selbst schuld
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“Ein neues System ist erforderlich, um sicherzustellen, dass Fehlgeburten besser erkannt werden und Frauen die physische und psychische Gesundheitsversorgung erhalten, die sie benötigen”, sagten die Forscher in einer Erklärung. Ein großes Problem sei nämlich, dass viele Frauen glauben, dass Fehlgeburten etwas Seltenes seien. Sie glauben auch, dass ihre eigenen Fehlentscheidungen dazu führen (z.B. durch das Heben zu schwerer Gegenstände, die Verwendung bestimmter Verhütungsmittel vor der Schwangerschaft u.ä.).
Weitere Ursachen für eine Fehlgeburt können extremes Unter- oder Übergewicht, Rauchen, Alkoholkonsum, anhaltender Stress, Nachtschichten und ständige Exposition gegenüber Luftverschmutzung oder Pestiziden sein. Das Problem an diesem falschen Glauben ist, dass die Betroffenen sich selbst schuldig fühlen und nicht nach der nötigen Unterstützung und Behandlung suchen.
Unterschätzung der Folgen von Fehlgeburten auf die Frauen
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“Das Schweigen über Fehlgeburten bleibt nicht nur für Frauen, die es erleben, sondern auch für Gesundheitsdienstleister, politische Entscheidungsträger und Forschungsförderer”, sagte Co-Hauptautor Siobhan Quenby, Professor an der University of Warwick und Direktor von Tommy’s Nationalen Zentrums für Fehlgeburtenforschung. “Wiederkehrende Fehlgeburten sind für die meisten Frauen eine verheerende Erfahrung, aber die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit werden in der medizinischen Versorgung selten anerkannt oder angegangen”, sagte der Co-Hauptautor Arri Coomarasamy von der Universität Birmingham. Dabei besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass etwa 9 Monate nach der Fehlgeburt Depressionen und Angstzustände auftreten können. 20 Prozent der betroffenen Frauen entwickeln sogar eine posttraumatische Belastungsstörung.
Die Ergebnisse veranlassen die Forscher, eine Empfehlung auszusprechen. Sie fordern die nationalen Gesundheitsbehörden auf, die Pflegedienste für Fehlgeburten zu stärken, die Präventionsforschung zu verbessern und Frauen mit hohem Risiko zu identifizieren. “Der Mangel an medizinischem Fortschritt sollte schockierend sein – stattdessen herrscht allgegenwärtige Akzeptanz.”
Die Studie wurde im The Lancet veröffentlicht.