Wühlmäuse vertreiben: Geeignete Pflanzen, Hausmittel und Co.
Wer hätte gedacht, dass eine der kleinsten und doch bedrohlichsten Kreaturen in Ihren Garten einziehen könnte? Wühlmäuse, die etwa die Größe einer Maus haben, bahnen sich Wege der Zerstörung, die einem viel größeren und furchterregenden Nagetier ähneln. Sie legen ein weitläufiges Gangsystem im Boden an und nagen die Wurzeln von Sträuchern, Stauden und sogar Gemüse und Obstbäumen an. Insbesondere Hostas (Herzblattlilien) und Tulpenzwiebeln sind für Wühlmäuse wahre Leckerbissen. Die lästigen Nagetiere können daher in einem Garten große Schäden anrichten und manchmal sogar ganze Blumenbeete leer fressen. Gärtner berichten, dass sie über 300 Tulpenzwiebeln in einem Winter verloren haben. Damit Ihr sorgfältig bepflanzter Garten nicht so schnell verschwindet, wie Sie ihn angelegt haben, sollten Sie Maßnahmen ergreifen. Welche Pflanzen gegen Wühlmäuse helfen und wie man sie ohne Gift und Fallen vertreibt, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Punkt Eins: Den Feind kennenlernen
Erfahren Sie so viel wie möglich über das Verhalten von Wühlmäusen, um herauszufinden, wie Sie sie vertreiben können. Lernen und experimentieren Sie weiter mit Methoden, die andere Gärtner mit Erfolg ausprobiert haben.
Die Wühlmaus ist ein kleines Nagetier, das einer Maus ähnelt. Sie wird manchmal auch als Feld- oder Wiesenwühlmaus bezeichnet. Junge Wühlmäuse erreichen die Geschlechtsreife im Alter von einem Monat und können bis zu 10 Würfe pro Jahr mit fünf bis zehn Babys pro Wurf haben. Sie können sich sehr schnell vermehren, wenn sie ein Gebiet finden, das genügend Nahrung bietet. Waldwühlmäuse nisten unterirdisch und Wiesenwühlmäuse nisten oberirdisch. Wühlmäuse können zwei bis 16 Monate leben.
Um Raubtiere zu vermeiden, begrenzen die Wühlmäuse ihre Zeit über der Erde, indem sie sich in der Nähe der Basis einer Pflanze eingraben und an den Wurzeln fressen, bis nichts mehr übrig ist.
Vorteile für die Umwelt
Obwohl Wühlmäuse der Albtraum der Gärtner sein können, spielen sie in der Natur eine wichtige Rolle. Ihre Gewohnheiten und Verhaltensweisen sorgen dafür, dass Nährstoffe in den oberen Bodenschichten verteilt und integriert werden. Mykorrhizapilze, ein Bodennährstoff, werden zum Beispiel von der Wühlmaus von Pflanze zu Pflanze übertragen. Wühlmäuse sind auch eine Nahrungsquelle für viele Raubvögel, Schlangen, Füchse und Katzen.
Gewohnheiten und Verhaltensweisen
Wühlmäuse fressen Gräser, Samen, Wurzeln, Blätter, Rinde, Zwiebeln, Knollen, Nüsse, Beeren und Pilze. Sie graben Tunnel in einer Tiefe zwischen fünf Zentimetern und einem Meter. Manchmal nutzen sie die von Maulwürfen angelegten Gangsysteme. An den Eingängen bilden sie kleine Erdhügel, in deren Seite das Mauseloch liegt. Wühlmäuse sind in erster Linie nachtaktiv, aber sie kommen manchmal auch tagsüber heraus. Zu den Jägern der Wühlmäuse gehören: Falken, Eulen, Turmfalken, Katzen, Luchse, Füchse, Kojoten, Schlangen, Dachse, Wiesel, Stinktiere und Nerze.
So können Sie Wühlmäuse vertreiben ohne Gift
An welche Pflanzen gehen keine Wühlmäuse?
Einige Zwiebelblumen
Während viele Blumenzwiebeln eine Delikatesse für Wühlmäuse sind, lassen bestimmte Arten die Nagetiere vor Ekel die Nase rümpfen. Forscher an der Cornell-Universität fanden heraus, dass einige Arten von Allium (Zierlauch), italienische Aronstabgewächse (Arum italicum), Narzissen (Narcissus) und Armenische Traubenhyazinthen (Muscari armeniacum) die Wühlmäuse vom Garten fern halten. Nicht alle der genannten Zwiebeln sind völlig resistent gegen Wühlmäuse, aber sie bieten einen weitaus besseren Schutz gegen die Nagetiere als andere Pflanzen.
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Narzissen helfen sehr effektiv gegen Wühlmäuse. Sie enthalten verschiedene Alkaloide, die für die meisten Säugetiere giftig sind. Wenn Sie also Narzissen überall in den Pflanzbeeten und um die Obstbäume herum pflanzen, machen Sie Ihren Garten weniger attraktiv für Wühlmäuse. Insbesondere die Narzisse “La Riante” wird als bestes Mittel gegen Wühlmäuse gelobt.
Duftende Kräuter
Der Duft der Kräuter wird von der Wühlmaus als unangenehm wahrgenommen. Es ist nicht genau bekannt, welcher Duftstoff für die vertreibende Wirkung verantwortlich ist, um ihn in fertigen Mitteln zur Mäuseabwehr einzusetzen. Gärtner haben gute Erfahrungen mit Rosmarin, Pfefferminze, Thymian und Basilikum gemacht.
Rosmarin schreckt Wühlmäuse ab. Ich habe einmal ein paar Tulpenzwiebeln um eine Rosmarinpflanze gepflanzt. Die Wühlmäuse fraßen alle Zwiebeln im Gartenbeet mit Ausnahme der Zwiebeln in der Nähe der Rosmarinpflanze.
Der Echte Salbei (Salvia officinalis) hat ebenfalls einen guten Ruf, wenn es darum geht die Wühlmaus aus dem Garten zu vertreiben. Neben dem Einsatz als Gewürz- und Heilpflanze kann sie auch als Zierpflanze verwendet werden. Zur Familie der Salvia officinalis zählen verschiedene Sorten wie ‘Purpurascens’, ‘Rosacea’, ‘Tricolor’ und ‘Icterina’, die mit ihrer Vielfalt überraschen.
Aufgrund ihres Zwiebelaromas sind verschiedene Arten von Zierlauch (Allium) ausgezeichnete Pflanzen gegen Wühlmäuse und sehen auch wunderschön aus. Die großen purpur-violettfarbenen Blütenbälle der Sorten ‘Globemaster’ oder ‘Gladiator’ zum Beispiel ziehen eindrucksvoll alle Blicke auf sich. Äußerst dekorativ wirkt auch der Schuberts Zier-Lauch (Allium schubertii), dessen Blüten wie ein rosa Feuerwerk aussehen. Die meisten Alliumarten gedeihen gut in den Zonen 4 bis 9.
* Lavendel hilft angeblich nicht, denn die “Lockwood Lavender Farm” aus den USA berichten auf ihrem Blog, dass sie 2011 auch große Probleme mit Wühlmäusen auf ihrem Lavendelfeld hatten.
* Knoblauch hilft auch nicht.
Die Wolfsmilch-Pflanze (Kreuzblättrige Wolfsmilch, Euphorbia lathyris) wird vielfach als besonders wirksam gegen Wühlmäuse beschrieben. Es ist hierbei aber wichtig, mehrere Pflanzen zu haben, damit die Wolfsmilch im Blumen- oder Gemüsebeet ihre Wirkung erzielen kann. Achten Sie nur darauf, dass der Saft von Wolfsmilchgewächsen auch beim Menschen Hautreizungen auslösen kann. Wenn Sie Kinder haben, die gerne im Garten spielen, wäre es vielleicht besser auf solche giftigen Pflanzenarten zu verzichten.
Scharfkantiger Splitt
Verwenden Sie scharfkantigen Splitt um Pflanzen und Blumenzwiebeln, da Wühlmäuse nicht gerne um scharfe Kanten herum graben. Verteilen Sie Granitsplitt oder zerkleinerte Muscheln- und Austernschalen um den Boden und die Wurzeln von Pflanzen, um Wühlmäuse fernzuhalten.
Bei bestehenden Pflanzen: Graben Sie den Boden um die Pflanze herum 25 bis 30 cm tief und etwa 8 cm breit aus und füllen Sie das Loch mit Splitt auf.
Bei Jungspflanzen und Zwiebelblumen: Nachdem Sie ein Loch für die Pflanze vorbereitet haben, bedecken Sie den Boden mit 5 cm dicker Schicht aus Splitt. Dann setzen Sie die Pflanze ein und füllen danach wieder Splitt rund um die Pflanzenwurzel auf. Der erstellte “Schutzkanal” aus Splitt sollte etwa 8 bis 10 cm breit sein. Füllen Sie anschließend das Pflanzloch mit Erde auf.
Wühlmauskorb aus Drahtgeflecht
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Ihre frisch gesetzten Blumenzwiebeln können Sie mit einem Wühlmauskorb aus Draht perfekt schützen. Achten Sie darauf, dass die Löcher des Drahtgeflechts klein genug sind, damit Wühlmäuse nicht durchpassen. Nur so können die neuen Tulpen nicht zu Mäusefutter werden. Eine weitere Möglichkeit wäre, ein Hochbeet für Tulpen anzulegen, dessen gesamter Innenraum mit einem feinen Maschendraht gegen Wühlmäuse ausgekleidet ist. Den Maschendraht sollten Sie an den Wänden 10 bis 20 cm hochziehen.
Wenn Sie neue Pflanzen setzen wollen, umhüllen Sie den Wurzelballen vor dem Einpflanzen mit einem Drahtgeflecht. Achten Sie darauf, dass die Löcher des Drahtgeflechts klein genug sind, damit die Wühlmäuse nicht hindurchpassen, aber groß genug, damit sich die Wurzeln aus dem Geflecht ausbreiten können. Diese Methode wird für Bäume nicht empfohlen.
Wühlmäuse vertreiben mit Hausmittel
Capsaicin ist der Stoff, der Chilis, Pepperoni und Pfeffer die typische Schärfe verleiht. Scharfes Chilipulver oder Cayennepfefferpulver kann verwendet werden, um Wühlmäuse zu vertreiben, da es für sie unangenehm ist. Verteilen Sie es in Gartenbereichen, wo Sie die Wühlmausaktivität beobachtet haben. Streuen Sie etwas davon in Wühlmauslöcher und -tunnel und arbeiten Sie es in die Erde rund um die Pflanzen herum ej , um sie zu schützen. Dies müssen Sie häufig und insbesondere nach Regenfällen wiederholen.
Rizinusöl-Spray
Rizinusöl wurde bereits in der griechischen Antike als natürliches Insektenschutzmittel verwendet. Dieses Mittel hält auch Waschbären, Maulwürfe und Wühlmäuse davon ab, durch Ihren Garten zu wandern. Füllen Sie eine Sprühflasche mit Rizinusöl und sprühen Sie es in die Löcher oder auf die Bereiche des Gartens, die Sie vor Wühlmäusen schützen möchten. Wenden Sie es erneut an, wenn Sie wieder Schäden in Ihrem Garten entdecken oder nachdem es geregnet hat. Optional können Sie auch 2 Esslöffel Rizinusöl mit 10 bis 12 Tropfen ätherischem Thymian-, Rosmarin- oder Pfefferminzöl mischen.
Gebrauchtes Katzenstreu
Forscher der Harvard Medical School in Boston haben herausgefunden, dass für Nager feindliche Räuber gleich stinken. Egal, ob Löwen, Coyoten, Luchse oder Katzen – im Urin der Raubtiere wurde ein identisches Duftmolekül isoliert, das Ratten und Mäuse wahrnahmen und ganz ähnlich darauf reagierten. Die Mäuse im Test vermieden Bereiche, in denen sie den Duft erkannten und bei den Ratten stieg der Anteil des Stresshormons im Blut.
Wenn Sie also eine Hauskatze haben, können Sie gebrauchtes Katzenstreu verwenden, um Mäuse zu verjagen. Sie können auch ihre eigene Version aus natürlichem Streumaterial wie Mais, Weizen und Walnussschalengranulat herstellen, damit sich diese mit der Zeit einfach zersetzen kann. Stellen Sie diese Urinklumpen in Wühlmauslöcher zur Abschreckung. Es wird allerdings nicht empfohlen, das selbstgemachte Katzenstreu in Ihrem Gemüse- oder Kräutergarten oder bei essbaren Pflanzen zu verwenden.
Eulen und Greifvögel anziehen
Wenn Sie nicht viele Bäume in Ihrem Hof haben, die Raubvögel als Sitzstangen verwenden können, errichten Sie in der Nähe der Bereiche, in denen Sie Wühlmausaktivität haben, etwa 3 bis 4,5 Meter hohe Sitzstangen. Fügen Sie Nistkästen für Eulen und Falken hinzu, um sie in Ihren Garten zu locken.
Vermeiden Sie allerdings die Platzierung von Vogelfutterhäuschen über gemulchten Flächen oder in der Nähe von Trittsteinen und Mauern, denn auf den Boden gefallene Vogelfutterreste ziehen Wühlmäuse an. Wenn das Vogelfutterhäuschen über Mulch liegt, tunneln sich die Wühlmäuse unter den Mulch hindurch, um an das Vogelfutter zu gelangen. Außerdem knabbern sie Pflanzen und Zwiebeln in der Nähe an. Sie tunneln sich auch unter Trittsteinen oder neben Mauern hindurch, wobei sie vielleicht sogar Erdlöcher anlegen. Wenn Sie dennoch eine Vogelfutterstation aufhängen möchten, wäre ein Baum über einer Grasfläche die bessere Variante.