Natürliche Hautcreme selber machen mit Hausmitteln: Grundrezept und Ideen ohne Kokosöl
Eine Hautcreme ist eine Mischung (Emulsion) aus Wasser und Öl. Diese zwei Flüssigkeiten sind normalerweise nicht mischbar. Ein Emulgator hat also die bindende Funktion und sorgt dafür, dass sie sich zu einer beständigen Emulsion mischen. Der grundlegende Unterschied zwischen einer Creme und einer Lotion besteht in ihrer Konsistenz. Cremes sind dickflüssiger als Lotionen und enthalten oft mehrere verschiedene Öle, abhängig von der gewünschten Wirkung auf die Haut. Die prozentuale Aufteilung der Hauptstoffe sieht so aus: 60 bis 75 % Wasser, etwa 20 bis 30 % Öl, 10 % Emulgator. Eine Hautcreme selber machen, ist also gar nicht schwierig. Im Folgenden geben wir Ihnen ein paar Tipps zum richtigen Zubereiten von Cremes und erklären, welche Öle nicht komedogen sind. Nehmen Sie unsere Grundrezepte als Anregung zum Experimentieren!
Inhaltsverzeichnis
Man unterscheidet zwei Arten von Cremes (Emulsionen)
Man denkt allgemein an Cremes wie eine Nachtcreme, eine Tagescreme, eine Babycreme, eine Fußcreme, eine Gesichtscreme usw., aber grundsätzlich gibt es zwei Arten von Hautcremes, die unabhängig vom Alter, Geschlecht oder Hauttyp sind.
1. Wasser-in-Öl-Emulsion für reichhaltige Gesichtscremes
Die erste Art von Creme bindet die Feuchtigkeit in der Haut über einen gewissen Zeitraum und sollte danach abgespült werden, damit die Haut wieder atmen kann. Zu dieser Gruppe gehören zum Beispiel die Schutzcremes, Heilcremes, Nachtcremes und Sonnenschutzcremes.
2. Öl-in-Wasser-Emulsion für leichte Feuchtigkeitscremes
Die zweite Art von Cremes dient als tägliche Feuchtigkeitscreme für Ihre Haut und zieht schnell in die Epidermis ein. Diese Creme lässt die Haut atmen und hilft ihr, tagsüber hydratisiert zu bleiben. Diese Creme wirkt als eine gute Grundlage unter Make-up, eine tägliche Feuchtigkeitscreme nach dem Bad, eine Tagescreme oder eine Creme für trockene Hautbereiche.
Wählen Sie Ihre Zutaten sorgfältig aus:
Wenn Sie die Eigenschaften verschiedener Öle, Butter und anderer Cremebestandteile kennen, können Sie entscheiden, welche Arten von Zutaten und in welchen Prozentanteilen Sie diese in die Creme einarbeiten möchten. Es ist wichtig, Eigenschaften von Ölen, Vitaminen, Zusatzstoffen und Kräutern zu untersuchen und die Creme an Ihren Hauttyp anzupassen. Für eine natürliche Hautcreme kann man Bienenwachs als Emulgator verwenden, um die Wasser- und Öl-Komponente zusammen zu binden. Veganer können Sojawachs anstelle von Bienenwachs verwenden.
Welche Öle sind nicht komedogen?
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Wenn Sie fettige und unreine Haut haben, sollten Sie auf jeden Fall Kosmetikprodukte vermeiden, die Ihre Poren verstopfen können. Das bedeutet aber nicht, dass Sie auf alle Öle verzichten müssen. Natürliche Öle versorgen Ihre Haut mit Fettsäuren und Nährstoffen und Menschen mit Akne leiden oft an einem Mangel an Linolsäure. Gesichtsöle spenden Feuchtigkeit und selbst Menschen mit fettiger Haut können davon profitieren. Die Verwendung von Ölen auf fettiger Haut kann helfen, die Talgproduktion zu regulieren.
Sie sollten aber sicherstellen, dass die verwendeten Öle Ihre Poren nicht verstopfen werden. Im Folgenden finden Sie eine Liste von Gesichtsölen, die als nicht komedogen eingestuft werden.
Komedogenitätsgrad:
0 – Wird die Poren nicht verstopfen
1 – Niedrig
2 – Mäßig Niedrig
3 – Mäßig
4 – Ziemlich Hoch
5 – Hoch
Um eine nicht komedogene Hautcreme selber zu machen, sollten Sie ein Öl mit Komedogenitätsgrad 2 oder niedriger verwenden.
0 | 1 | 2 |
---|---|---|
Arganöl | Calendulaöl | Mandelöl |
Hanföl | Rizinusöl | Avocadoöl |
Sheabutter | Emu-Öl | Sandelholz-Samenöl |
Sonnenblumenöl | Neemöl | Nachtkerzenöl |
Distelöl | Granatapfelöl | Traubenkernöl |
Babassuöl | Hagebuttenkernöl | Jojobaöl |
Kamelienöl | Sanddornöl | Olivenöl |
Mohnöl | Schwarzkümmelöl | Pfirsichkernöl |
Himbeersamenöl | Kürbiskernöl |
Vermeiden Sie auf jeden Fall Öle mit Komedogenitätsgrad 4 oder 5. Dazu gehören Kakaobutter, Kokosnuss-Butter, Kokosnussöl, Leinsamenöl, Palmöl, Weizenkeimöl.
Eine tägliche Feuchtigkeitscreme selber machen/ für Gesicht und Körper
Teil A
Wasseranteil = 70 %
Jasmintee/Rosenwasser/Kräuterwasser 60%
Aloe-Vera-Gel 5%
Pflanzliches Glycerin 5%
Teil B
Ölanteil = 20%
Avocadoöl 10%
Rizinusöl 4%
Arganöl 2%
Sheabutter 4%
Teil C
Bienenwachs als Emulgator = 10 % – diese Menge ergibt eine dicke Creme
Hinweis: Verwenden Sie nur 7 % Bienenwachs, wenn die Creme zu dick ist, und erhöhen Sie den Wasseranteil um 1 %.
Zubereitungsmethode
Bienenwachs und Sheabutter im Wasserbad schmelzen lassen, bis sie vollständig verflüssigen. Dann die ätherischen Öle hinzufügen. Die Mischung in einen Mixer geben und sie abkühlen lassen. Nach einigen Minuten wird die Konsistenz dicker. Nun den Mixer auf eine niedrige Geschwindigkeit stellen und beginnen, das Wasser langsam zu gießen. Die Hautcreme sollte am Ende so aussehen:
Die fertige Mischung dann in Gläser füllen. Dieses Rezept enthält keine Konservierungsstoffe, aber wenn Sie möchten, dass die Hautcreme länger als einen Monat dauert, müssen Sie solche hinzufügen. Es wäre auch ratsam, die selbstgemachte Creme im Kühlschrank aufzubewahren. Bereiten Sie also nur kleine Mengen vor.
Rezept für pflegende Körpercreme / Lotion
Wasseranteil = 75%
Rosenwasser 60%
Aloesaft 5%
Pflanzliches Glycerin 5%
Ölanteil = 18 %
Traubenkernöl 8 %
Jojobaöl 4%
Hagebuttenöl 3%
Sheabutter 3%
Bienenwachs als Emulgator = 7 %
Hinweise: Für eine Körpercreme sollte ein “leichteres” Öl verwendet werden, das schnell in die Haut einzieht. Das Rezept enthält deswegen einen höheren Wasseranteil und einen geringeren Anteil an Emulgator. So entsteht eine leichte, dünne Creme, die sich leicht verteilen und schnell absorbieren lässt.
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Bevor Sie eine Hautcreme selbst zu Hause herstellen, sollten Sie am besten eine Checkliste für sich selbst machen, indem Sie folgende Fragen stellen:
1. Wer wird diese Creme verwenden? Hauttyp (trockene, fette oder Mischhaut), Alter, Geschlecht?
2. Was sollte die Wirkung dieser Creme sein? Soll es eine tägliche Feuchtigkeitscreme oder lieber eine pflegende Nachtcreme, etc.?
3. Welche Gesichtsöle sind empfehlenswert?
4. Welche Zusatzstoffe möchten Sie verwenden – Vitamine, Mineralstoffe, Farbstoffe usw.?
5. Möchten Sie ein Konservierungsmittel verwenden oder Sie werden die Creme nur für eine kurze Zeit verwenden?
6. Welche Art von Behälter sollten Sie verwenden?
Und zu guter Letzt haben wir die besten Öle für jeden Hauttyp aufgelistet:
– Hanföl hilft gegen Akne. Hanföl ist eine erstaunliche Feuchtigkeitscreme für Akne-neigende Haut, weil es einen Komedogenitätgrad von 0 hat – das bedeutet, dass es Ihre Poren nicht verstopfen und keine Ausbrüche verursachen wird. Hanföl ist reich an Linolsäure. Am besten bewahren Sie Hanföl im Kühlschrank auf, da es schnell ranzig werden kann.
– Traubenkernöl für fettige Haut. Es bekämpft freie Radikale und hilft bei der Wiederherstellung von Kollagen, was es auch zu einem ausgezeichneten Anti-Aging-Öl macht.
– Arganöl mit Anti-Aging-Effekt. Arganöl ist in den letzten Jahren total beliebt und das aus gutem Grund. Es ist reich an Vitamin E und anderen Antioxidantien. Polyphenole in Arganöl stimulieren tatsächlich das Wachstum neuer Zellen und erhöhen den Zellumsatz, wodurch die Poren geglättet und verfeinert werden.
– Hagebuttenkernöl gegen Akne-Narben und Pigmentierung. Dieses Öl enthält Vitamin C und Vitamin A (Retinol) und reduziert das Auftreten von Narben, Dehnungsstreifen, Altersflecken und Hyperpigmentierung wie kein anderes Öl.
– Sanddornöl bei empfindlicher Haut. Sanddornöl enthält Omega-7-Fettsäuren, die die Heilungsprozesse in der Haut fördern. Es ist ausgezeichnet bei Trockenheit, Rötung, Ekzeme und Rosacea. Es wirkt feuchtigkeitsspendend und beruhigend. Es beruhigt Entzündungen und fördert die Elastizität der Haut.
– Himbeersamenöl für gereizte Haut. Dieses Öl hat außergewöhnliche entzündungshemmende Eigenschaften und funktioniert gut bei Ekzemen und anderen Hautausbrüchen. Es versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und enthält eine Fülle von Antioxidantien. Es wurde bewiesen, dass Himbeersamenöl einen gewissen UVB- und UVC-Schutz bietet (sein SPF liegt zwischen 28 und 50). Weitere Versuche belegten zudem, dass Ellagsäure, die in Himbeersamenöl enthalten ist, Hautkrebs bei Tieren hemmt.