Gabionen mit Erde füllen und einen vertikalen Garten kreieren (Anleitungen für 2 Varianten)
Wer an Gabionen denkt, stellt sich die mit Steinen gefüllten Drahtkörbe vor, die besonders in der modernen Gartengestaltung schon längst Einzug gefunden haben.
Doch viele finden das Füllmaterial zu streng, zu kalt, zu grob. Was, wenn wir Ihnen sagen, dass es eine spannende Alternative gibt, die viel wärmer und natürlicher wirkt?
Statt mit Steinen können Sie die Gabionen mit Erde füllen – teilweise, oder auch komplett, um dann einen traumhaft schönen, vertikalen Garten zu kreieren. Je nachdem, ob und wie viel Steine Sie zusätzlich zur Erde in die Gabionen geben, können Sie dann auch unterschiedlichste Pflanzen einpflanzen. Wie genau das funktioniert und einige Beispielpflanzen stellen wir Ihnen in diesem Artikel vor.
Warum Sie Gabionen mit Erde füllen sollten

Wir haben es bereits erwähnt: Steine strahlen Kühle und in diesem Ausmaß auch Schwere aus, während die bepflanzten Alternativen natürlich, lebendig und schön grün oder bunt sind. Indem Sie die Gabionen mit Erde füllen, verwandeln sie sich in perfekte, riesige Pflanzbehälter und können ganz auf Wunsch mit Kräutern, Hängepflanzen, verschiedensten Stauden, Zwergsträuchern und Sukkulenten begrünt werden – begrünte Gabionen sind auf jeden Fall einen Versuch wert!
Wie Sie begrünte Gabionenwände erhalten
Sind Sie neugierig geworden? Schauen Sie, wie einfach es ist, Gabionen so zu befüllen, dass sie bepflanzbar werden – sowohl ausschließlich mit Erde, als auch in Kombination mit Steinen.
Variante 1: Gabionen mit Erde füllen (ausschließlich)

Ausschließlich mit Erde ist vielleicht nicht ganz korrekt, denn Sie benötigen auch Vlies, der das Füllmaterial an Ort und Stelle hält – schließlich sind die Maschen des Gitters recht groß.
- Welche Gabione wird benötigt?
Nichtsdestotrotz brauchen Sie einen möglichst feinmaschigen Drahtkorb – nicht größer als 5 x 5 cm. Das macht es trotz Vlies einfacher, die Erde im Inneren des Korbs zu halten – bedenken Sie, dass einiges an Gewicht dazukommt.
Ansonsten können Sie jede beliebige Form und Größe nehmen und miteinander kombinieren.
- Fügen Sie ein passendes Vlies hinzu.
Achten Sie darauf, ein Modell zu nehmen, dass wirklich robust ist. Damit wird die Erde gut im Korb gehalten, gleichzeitig kann aber auch überschüssiges Wasser abfließen, damit keine schädliche Staunässe entsteht. Es empfiehlt sich, an Ecken und auf dem Boden doppelte Lagen anzubringen, ist aber keine Pflicht. Lassen Sie es an den oberen Rändern abstehen, um es später einschlagen zu können.
Das Vlies sollte stabil genug sein, damit keine Risse entstehen. Deshalb ist normales Haushaltsvlies nicht geeignet. Auch auf Folie sollten sie verzichten, denn diese staut Wasser. Erkundigen Sie sich im Gartenfachhandel.

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- Drainage hinzufügen und Gabionen mit Erde füllen
Vlies ist zwar wasserdurchlässig, aber dennoch ist eine Drainage bei höheren Gabionen empfehlenswert, um den Abfluss des Wassers zu verbessern (erst recht, wenn Sie eine Doppelschicht Vlies ausgelegt haben). Grober Kies oder Blähton sind gut geeignet.
Danach können Sie mit Erde auffüllen (noch nicht komplett bis oben, wir erklären gleich, warum). Diese sollte hochwertig, gut durchlässig und nährstoffreich sein. Ein Langzeitdünger oder Kompost sind ebenfalls von Vorteil für die kommenden Pflanzen. Falls die Erde nicht ausreichend locker ist, mischen Sie Sand unter. Kokosfasern sind ebenfalls für eine bessere Belüftung geeignet und können mit der jeweiligen Pflanze eingepflanzt werden.
- Die Gabionenkonstruktion abschließen
Noch bevor Sie den Korb komplett auffüllen, sollten Sie das Gartenvlies sauber einschlagen. Das sorgt dafür, dass die Konstruktion selbst bei Regen, oder wenn Sie die Pflanzen gießen, stabil bleibt. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann U-Clips oder einfachen Draht zur zusätzlichen Sicherung befestigen.
Variante 2: Erde mit Steinen kombinieren

Diese Variante ist nur dann eine gute Idee, wenn Sie trockentolerante Pflanzen verwenden werden. Zum einen ist die Erdmassen hier nämlich geringer und trocknet schneller aus, zum anderen wird sie im Laufe der Zeit wohl oder übel weggeschwemmt.
- Der richtige Gabionenkorb
Hier trifft dasselbe zu, wie bei der ersten Variante – möglichst kleinmaschig, aber in beliebiger Form und Größe.
- Wie Sie Gabionen mit Erde füllen und mit Steinen kombinieren
Im Prinzip arbeiten Sie in Schichten mit groben Ziersteinen (Lava- oder Basaltsplitt sind für diese Varianten besonders gut geeignet) und durchlässiger Erde.
Fügen Sie erst Steine hinzu, deren Zwischenräume Sie dann mit der Erde (am besten im Voraus mit Kompost gemischt) auffüllen. Wenn Sie möchten, können Sie auf der Steinschicht auch noch eine Erdschicht auflegen. In diesem Fall empfiehlt sich aber vorher auch Vlies. Darauf verteilen Sie wieder Steine, die Sie erneut mit Erde abdichten und eventuell mit einer Schicht Erde (wieder mit Vlies umrahmt) abschließen.
Hinweis: Beim Auffüllen der Zwischenräume, sollte noch ausreichend Luft und Drainage verbleiben.

- Verdichten
Die Erde sollte zwar immer leicht angetreten werden, aber dennoch locker genug bleiben, damit die Luft zirkulieren kann (das ist wichtig für die Wurzeln). Verdichten Sie also nicht zu stark.
Welche Pflanzen sind geeignet?

Für beide Varianten sind besonders Mauerpfeffer, Hauswurz, Fetthenne und andere Sukkulenten geeignet. Ebenso eignen sich Kräuter wie Thymian oder blühende Schönheiten wie das Blaukissen und Steinkraut, Schleifenblume, Küchenschelle und sogar kleine Ziergräser.
In jedem Fall sollten Sie sich bei der zweiten Variante für trockentolerante Pflanzen entscheiden, die in kargen Böden und auf Felsen oder Felsspalten gut gedeihen können – zum Beispiel Felssteppenpflanzen oder Sukkulenten und verschiedene mediterrane Pflanzenarten.
Wie Sie Kletterpflanzen verwenden, erfahren Sie hier.

Bei der ersten Variante sind auch andere Pflanzenarten möglich, jedoch sollten sie nicht zu tief wurzeln. Hängende oder halb hängende Arten sind besonders attraktiv für das Arrangement in Gabionen. Kompakte und trockenheitsverträgliche Blumen sind also perfekt geeignet.
Neben den bereits erwähnten eignen sich auch:
Für sonnige Standorte:
- Kapuzinerkresse
- hängende Petunien
- Steinkraut
- Fächerblume
- Eiszapfenpflanze
- Lavendel
- Oregano
- Rosmarin
- Blauschwingel
- Zitronenmelisse

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Für halbschattige bis schattige Standorte:
- Efeu
- Golderdbeere
- Kriechender Günsel
- Immergrün
- Farne
- Elfenblume
- Schaublatt
- Herzblättrige Bergenie

Besonders insektenfreundlich sind auch:
- Katzenminze
- Salbei
- Wiesen-Margerite
- Echtes Johanniskraut
- Sonnenhut
- Wildblumenmischungen
Mit all diesen Pflanzen können Sie die Gabionen seitlich bepflanzen, aber auch von oben (vor allem die aufrecht wachsenden). Im Nu erhalten Sie rundum begrünte Gabionen!

Gabionen nur von oben bepflanzen

Lust auf eine Sitzbank aus Gabionen? Hier finden Sie eine Anleitung.
Titelbild: josefkubes/ Shutterstock; @contours_designstudio/ Instagram; Design: Deavita/ Canva