Holzpellets selber machen – Lohnt sich die eigene Herstellung des Festbrennstoffs mit einer Pelletpresse?
Die Herstellung eigener Holzpellets kann eine kosteneffiziente Lösung für Heizkosten sein. Doch lohnt sich der Aufwand wirklich?
Stellen Sie sich vor, die kalte Jahreszeit steht vor der Tür, und anstatt teure Fertigpellets zu kaufen, könnten Sie Ihre eigenen, umweltfreundlichen Holzpellets herstellen. Doch bevor Sie in die Pelletpresse investieren, ist es wichtig zu verstehen, welche Ressourcen und Schritte erforderlich sind. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über die Herstellung Ihrer eigenen Holzpellets wissen müssen – von der Auswahl der Rohstoffe bis hin zur optimalen Lagerung.
Holzspäne oder Sägemehl sind zwei Arten von Abfallmaterialien, mit denen Menschen, die Heizkosten reduzieren möchten, eigene Holzpellets selber machen können. Generell sind Pellets als neuer Brennstoff in vielen Ländern und im täglichen Leben aufgrund ihrer charakteristischen Vorteile weit verbreitet. Darüber hinaus können sie als kostengünstige Alternative zu herkömmlichen Energiequellen und Brennstoffen sowohl eine wirtschaftliche als auch umweltfreundliche Wahl sein. Während fertige Holzpellets in Waldgebieten leicht verfügbar sind, können sie in Städten aufgrund begrenzter Ressourcen und großer Nachfrage teuer sein. Im Folgenden können Sie mehr über die Herstellungsmethode mit einer Pelletmühle sowie über die eventuellen Vor- und Nachteile der eigenen Produktion erfahren.
Inhaltsverzeichnis
- Kann man Holzpellets selber machen und dabei sparen?
- Bevor Sie mit der Herstellung von Pellets beginnen
- Einen Holzhacker verwenden und große Holzstücke zerkleinern
- Die Größe der Holzspäne reduzieren
- Das Holz trocknen, bevor Sie Holzpellets selber machen können
- Pflanzenöl hinzufügen
- Eine Pelletpresse verwenden und Holzpellets selber machen
- Die Pellets ruhen und abkühlen lassen
- Tipps zur Aufbewahrung und abschließende Gedanken
Kann man Holzpellets selber machen und dabei sparen?
Wie bereits geschrieben, sind die meisten Pellets in großen Mengen industriell hergestellt. Die meisten Menschen sind dementsprechend daran gewöhnt, fertige Holzpellets aus dem Handel zu beziehen. Daher könnten viele darüber verwirrt sein, ob es überhaupt möglich ist, Holzpellets zu Hause herzustellen. So eine Möglichkeit besteht dann, wenn Sie die Rohstoffe sammeln und in einige wichtige Maschinen investieren und diese sowohl im Haushalt als auch industriell verwalten können. Darüber hinaus müssen Sie die Kosten im Voraus ausrechnen, wobei solche Pelletpressen auch mietbar sind. Vor allem sollten Sie jedoch über grundlegende Holzbearbeitungsfähigkeiten verfügen. Wenn Sie also Holzpellets selber machen und auf diese Weise Ihr Haushalt mit Holz heizen oder in einem kleinen Unternehmen herstellen möchten, scrollen Sie weiter unten, um zu erfahren, welche Materialien Sie benötigen und welche Schritte Sie befolgen müssen, um den frischen Brennstoff zu erhalten.
Bevor Sie mit der Herstellung von Pellets beginnen
Wenn Sie Ihre Holzmaterialien ausgewählt haben, ist es an der Zeit, mit dem Prozess zu beginnen. Sie sollten sich das Rohmaterial im Vorhinein holen. Rohstoffe sind vielfältig, wie zum Beispiel Holzabfälle, Sägemehl, Hobelspäne, landwirtschaftliche Abfälle, Pflanzenstroh, Maiskolben, Gartenabfälle, trockene Blätter, Baumstöcke und andere Materialien aus Biomasse. Wenn Sie beispielsweise Sägemehl verwenden, sollten Sie auch Wasser hinzuzufügen. Dies ist wichtig, da dieser Rohstoff für die Herstellung von Paletten unerlässlich ist. Der Feuchtigkeitsgehalt des Sägemehls sollte jedoch etwa 8 bis 15 % betragen. Dies hilft bei der Herstellung der besten Pellets zum Heizen.
Für die Herstellung lassen sich auch Holzscheite, die Sie jedoch zerkleinern müssen, verwenden. Wenn Sie außerdem nicht mehr als 10-15 Scheite haben, werden Sie nicht ausreichend Holzpellets selber machen können. Vielleicht bekommen Sie auch eine kleine Ladung Hackschnitzel. Wenn Sie also mehr Pellets erwarten, aber selbst über keine Materialien verfügen, sollten Sie zu Ihrem örtlichen Holzplatz oder Sägewerk gehen und genügend Altholz und Baumstämme besorgen. Sie können auch andere Rohstoffe wie Zweige, Stängel und Blätter von abgestorbenen Pflanzen bestellen. Da Sie Holzspäne, Sägemehl usw. benötigen, sollten Sie auch eine gute Menge dieser Materialien sammeln.
Einen Holzhacker verwenden und große Holzstücke zerkleinern
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Für diesen Schritt benötigen Sie einen Holzhacker und eine Hammermühle. Damit können Sie das Holz auf eine sehr kleinere Größe reduzieren. Achten Sie dabei darauf, die Holzstücke nicht dicker als 2,5 cm zu machen. Sie sollten dies tun, damit diese in die Matrize der Pelletpresse passen können. Wenn Sie jedoch nur Sägemehl verwenden, müssen Sie sich darüber keine Gedanken machen. Schalten Sie den Holzhacker ein und füttern Sie die Äste und Baumstämme in sein Maul. Bewahren Sie am anderen Ende einen Behälter auf, in dem sich die Holzspäne ansammeln. Kleinere Holzstücke produzieren normalerweise Holzspäne mit einem Durchmesser von ca. 8 cm. Wenn Ihr Holzhacker größere Holzhackschnitzel produziert, müssen Sie das Holz 2 Mal oder öfter füttern, um es kleiner zu machen.
Die Größe der Holzspäne reduzieren
Nun müssen Sie die kleineren Holzspäne mit einer Hammermühle in noch kleinere Stücke, beziehungsweise in Partikel verwandeln. Die Hammermühle zerkleinert Ihre Holzspäne und verwandelt sie in winzige Holzteile, indem sie wiederholt zwischen den Holzspänen und ihren mahlenden Stahlplatten fraktioniert und kollidiert. Schalten Sie nun die Hammermühle ein und schütten Sie die Holzspäne nach und nach in ihr Maul. Halten Sie einen Behälter darunter, um die kleinen Partikel, die herauskommen, aufzufangen. Sollten Sie kein Hammerwerk besitzen, können Sie es bei einem örtlichen Sägewerk mieten. Wenn Sie Sägemehl zur Herstellung von Pellets verwenden, müssen Sie diesen Schritt nicht durchlaufen, da das Sägemehl bereits von einer Hammermühle gemahlen wurde.
Das Holz trocknen, bevor Sie Holzpellets selber machen können
Wenn Sie eine kleine Anzahl Pellets anstreben und somit weniger Holzmaterialien haben, können Sie diese für etwa einen Tag direkt in der Sonne trocknen. Sollte es draußen windig sein, können Sie diese abdecken. Wenn Sie es jedoch mit einer größeren Menge Holzstücken zu tun haben, benötigen Sie einen industriellen Trockner, um den Feuchtigkeitsgehalt auf etwa 10-20 % zu bringen. Aber wie können Sie den Feuchtigkeitsgehalt Ihrer Holzstücke testen? Mit einem Feuchtigkeitsmesser lässt sich das ganz einfach tun. Sie erhalten es in den meisten Landwirtschaftsgeschäften oder Sie können es auch online bestellen. Sägemehl müssen Sie dementsprechend möglicherweise nicht trocknen. Wenn Sie Ihr Sägemehl jedoch in einer feuchten Umgebung gelagert haben und das Gefühl haben, dass der Feuchtigkeitsgehalt mehr als 10-20 % beträgt, verteilen Sie es einen Tag lang auf dem Boden oder einige Zeit in der Sonne.
Pflanzenöl hinzufügen
Wenn Sie mit ein paar Ladungen Pellets arbeiten, können Sie 1 Esslöffel Pflanzenöl für jedes halbes Kilogramm Holzstücke hinzufügen und dann mischen. Fügen Sie jedoch nicht mehr hinzu, da Sie dies bei Bedarf auch später machen können. Dadurch verbinden sich die Holzpartikel auf natürliche Weise ohne Chemikalien. Sie werden keinen signifikanten Unterschied in der Textur Ihrer Holzpartikel feststellen, da sie das Öl schnell aufnehmen. Wenn Sie es mit vielen Holzrohstoffen versuchen, müssen Sie sich keine Gedanken über die Zugabe von Bindemitteln machen, um die Holzpartikel zu binden. Eine größere Menge Holz wird in Industriemaschinen und Mühlen verarbeitet, wo sie ausreichend Druck und Hitze durchlaufen. Diese helfen den Pellets, sich auf natürliche Weise zu verbinden.
Eine Pelletpresse verwenden und Holzpellets selber machen
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Der nächste Schritt besteht darin, die entsprechende Maschine zur Herstellung der Pellets richtig einzusetzen. Holzpellets werden in industriellen Pelletmühlen mit Flachmatrzte im Druckgussverfahren unter hoher Hitze und Druck hergestellt. Die Holzpartikel werden kräftig gepresst und erhalten eine gleichmäßige zylindrische Form. Die guten Maschinen kosten zwischen 2000 und 5000 EUR, daher sollten Sie an diesem Zeitpunkt bereits wissen, ob sich so eine Investition für Sie lohnt. Pelletpressen sind in den meisten Maschinenhäusern und landwirtschaftlichen Baumärkten erhältlich.
Wenn Ihre lokalen landwirtschaftlichen Hardware- oder Maschinengeschäfte keine Pelletpresse verkaufen, können Sie eine eventuell auch online kaufen oder sogar mieten. Schalten Sie nun die Maschine ein. Die Matrize wird für diesen Prozess auf die entsprechende Temperatur aufgeheizt. Die ideale Temperatur zum Pelletieren kann je nach verwendeter Maschine variieren. Wenn diese Temperatur erreicht wird, geben Sie Ihre Holzpartikel in die Maschine, um Ihre Holzpellets zu erhalten.
Die Pellets ruhen und abkühlen lassen
Wenn Sie nun die heißen und scheinbar feuchten Pellets aus Ihrer Pelletpresse bringen, sollten Sie diese auf einer trockenen Oberfläche verteilen. Somit werden sie für ungefähr einen Tag auf natürliche Weise kühl und trocken. Wenn Sie eine ziemlich große Menge Pellets hergestellt haben, können Sie einen industriellen Luftkühler etwa 1-2 Stunden lang laufen lassen, um die heißen Pellets damit zu kühlen. Darüber hinaus ist dies ein wichtiger Vorgang, den Sie nicht überspringen sollten. Denn lagert man heiße Holzpellets in Säcken, können diese leicht beschädigt und platt werden.
Tipps zur Aufbewahrung und abschließende Gedanken
So sind Ihre selbstgemachten Holzpellets nun bereit, Ihren Pelletofen oder sonstige damit betriebene Heizgeräte anzuzünden. Einer der wichtigsten letzten Schritte ist die Lagerung und Aufbewahrung der Pellets. Bewahren Sie diese in luftdichten und wiederverschließbaren Plastik- oder Papiertüten oder Plastikbehältern auf. Lagern Sie diese Behälter oder Beutel an einem trockenen Ort mit sehr niedriger Luftfeuchtigkeit auf, an dem weder direktes Sonnenlicht noch Wasser eindringen können. Insbesondere müssen Sie sicherstellen, dass der Ort, an dem Sie Ihre Pellets lagern, vor jeglicher Art von Wasserquelle geschützt ist. Versuchen Sie, das Pelletslager an einem erhöhten Ort über dem Boden zu halten.
Wenn Sie es also ernst meinen, Ihre eigenen Pellets herzustellen, dann sammeln Sie die Rohstoffe und Maschinen und legen Sie los. Vielleicht fragen Sie sich auch, ob die Holzpellets die Kosten und die Mühe wert sind. Versuchen Sie, Holzpellets nur dann herzustellen, wenn Sie wirklich daran interessiert sind, eine große Ladung zu erhalten, um beispielsweise eine Heizanlage damit zu versorgen. Ein kleiner Bedarf bringt keinen großen finanziellen oder zeitlichen Mehrwert. Denn die Herstellung von Holzpellets ist nicht nur ein Hype, sondern erfordert mehr Aufwand und höhere Investitionen, wie Sie wahrscheinlich bereits erahnen können. Darüber hinaus müssen Sie sich um den gesamten Prozess kümmern, von der Vorbereitung der Rohstoffe bis zur Lagerung der Pellets.