Kleine Solaranlage für Eigenverbrauch: wie funktioniert ein Balkonkraftwerk und lohnt sich die Anschaffung?

von Ada Hermann

Wenn die steigenden Strompreise Ihnen zu schaffen machen, können Sie den Übergang zu Solarenergie in Erwägung ziehen. Hausbesitzer, die eine Solaranlage installieren lassen, können von zahlreichen Vorteilen profitieren: niedrigeren Stromrechnungen, einer geringeren CO₂-Bilanz und einem potenziell höheren Wert ihres Hauses. Auch Mieter können schon ihren eigenen Strom produzieren, und zwar mit kompakten Solarmodulen für die Steckdose. Kleine PV-Anlagen sind gerade in aller Munde und eignen sich für jeden, der einen Balkon oder eine Terrasse hat. Hier lesen Sie mehr darüber, wie Mini-Solaranlagen funktionieren und ob sich die Anschaffung lohnt.

Solarmodul für einen sonnigen Balkon lohnt sich die Anschaffung

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Es ist nicht notwendig, ein ganzes Dach mit PV-Solarmodulen zu bedecken, damit die Installation sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch rentabel ist. Die Idee von einer netzgekoppelten Solaranlage auf dem Balkon gewinnt zunehmend an Bedeutung und auch Mieter sind nicht ausgeschlossen. Da viele Büroangestellte und Freelancer heute von zu Hause aus arbeiten, kann jede Energiezufuhr aus dem Sonnenlicht dazu beitragen, den zusätzlichen Stromverbrauch im Haushalt bei Tageslicht auszugleichen. Und solange eine Steckdose in der Nähe vorhanden ist, lassen sich kleine PV-Anlagen auf Balkone, Gartenhäuser, Terrassen usw. installieren.

Was ist ein Balkonkraftwerk und wie funktioniert es?

Lohnt sich eine kleine Solaranlag für Balkon

Beim Balkonkraftwerk handelt es sich um eine kleine Photovoltaikanlage für Balkon oder Terrasse, die über einen Stecker direkt an das Hausnetz angeschlossen wird. Sobald die Sonne auf die Solarmodule scheint, wird die gewonnene Sonnenenergie in nutzbaren Haushaltsstrom umgewandelt. Dafür eignen sich nach Süden ausgerichtete, sonnige Balkone am besten. Dort ist die Stromausbeute optimal.

Eine Mini-PV-Anlage besteht aus mindestens einem Solarmodul, einem Wechselrichter und allen nötigen Anschlüssen und Leitungen. Im Unterschied zu großen PV-Anlagen hat die Solaranlage für Balkon eine maximale Leistung von 600 Watt. In puncto Sicherheit wurde von der Photovoltaik-Institut Berlin beschlossen, dass diese Leistung in einem Haushalt mit Sicherungsautomaten unbedenklich ist.

So funktioniert die Anlage:

Die Solarpanels der kleinen PV-Anlage werden entweder an der Balkonbrüstung oder an der Hauswand montiert. Dazu nutzt man spezielle Halterungen, die in der Regel im Bausatz enthalten sind. Die Solaranlage wird dann an das Stromnetz über eine SchuKo- oder Wieland-Steckdose eingeschlossen.

Wenn die Sonne darauf scheint, wandelt das PV-Modul die Sonnenenergie in Gleichstrom um. Der Wechselrichter dient dazu, diesen Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln, damit er von den Elektrogeräten im Haus direkt genutzt werden kann.

Der erzeugte Strom wird also für den Eigenverbrauch genutzt, wobei der Überschuss ins Stromnetz eingespeist wird. Dieser wird jedoch nicht vergütet, was der Fall bei einer großen Photovoltaikanlage mit mehreren Modulen ist, sondern dem Netzbetreiber „geschenkt“.

So wählen Sie die passende PV-Anlage für die Steckdose aus

Steckdose auf dem Balkon für Mini PV Anlage

Um zu bestimmen, welche Balkon-PV-Anlage für Sie geeignet ist, können Sie den jährlichen Stromverbrauch Ihres Haushalts als Orientierung nutzen. Falls dieser mehr als 2.000 kWh beträgt, dann wird Ihnen das Balkonkraftwerk mit Maximalleistung von 600 Wp (Watt Peak) gute Dienste leisten. Bei einem jährlichen Stromverbrauch unter 2.000 kWh wäre eine Mini-Solaranlage mit Maximalleistung von 300 bis 400 Wp optimal.

Lohnt sich eine Mini-PV-Anlage?

Kleine Solaranlage mit Stecker für Terrasse

Sowohl Eigentümer als auch Mieter können sich kleine PV-Anlagen zum Eigenverbrauch mit maximaler Leistung von 600 Watt für die Steckdose anschaffen. Davor ist man verpflichtet, diese beim Netzbetreiber anzumelden und dann noch bei der Bundesnetzagentur gebührenfrei zu registrieren. Wird die Anlage nicht angemeldet, dann drohen Bußgelder.

Mini-Solaranlagen sind im Vergleich zu den größeren Varianten recht preiswert und obwohl es keine bundesweite Förderung gibt, bezuschussen viele Städte in Deutschland die Anschaffung von Balkonkraftwerken. Ein solches Modul kann man in der Regel ab ca. 500 Euro erhalten und die Bezuschussung kann bis zu 200 Euro betragen.

Ob sich das Balkonkraftwerk lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Sowohl die Anzahl der Sonnentage pro Jahr als auch die örtlichen Strompreise spielen dabei eine Rolle. Des Weiteren sollte man auch der Lichteinfall auf das Solarmodul in Erwägung ziehen. Bei günstigen Bedingungen und steigenden Stromkosten, gilt die kleine Solaranlage für Balkon als eine lohnende Investition, deren Anschaffung sich in ca. 6 bis 9 Jahren amortisieren wird.

Kleine Solaranlage mit Speicher – geht das?

Bei Balkonkraftwerken ist es wichtig, dass die Solarmodule ausschließlich für die Stromversorgung des Haushalts genutzt werden und den Stromverbrauch aus dem öffentlichen Netz tagsüber reduzieren. Die Kombination von einer Mini-PV-Anlage mit einem Stromspeicher ist in der Regel nicht rentabel, da der generierte Überschuss sehr gering ist. Der erzeugte Strom wird am besten direkt im Haushalt von elektrischen Geräten wie Fernseher, PC, Kühlschrank usw. verbraucht.

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