Shampoo selber machen: Rezepte für natürlich schöne Haare

von Olga Schneider
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Heutzutage werden auf dem Markt zahlreiche Pflegeprodukte für glänzende Haare angeboten. Dabei stehen oft Haarwaschmittel im Vordergrund – als Produkte der chemischen Industrie enthalten jedenfalls manche Shampoos Wirkstoffe, die bei Menschen mit empfindlicher Haut unter Umständen Allergien auslösen können. Und selbst, wenn die meisten Menschen die Haarkosmetik eigentlich ganz gut vertragen, fällt es ihnen schwer, das Passende für den eigenen Haartyp zu finden.

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Die Naturkosmetik bietet dabei eine Alternative – jetzt kann jeder eine individuelle Lösung finden und sein Shampoo selber machen. Dabei ist die Aufgabe ziemlich leicht, soweit man es sich zutraut. Einige Grundregeln helfen dabei, ein schonendes Haarwaschmittel selber herzustellen. Wir bieten Ihnen Rezepte für verschiedene Haartypen.

Shampoo selber machen – Was enthalten die konventionellen Haarwaschmittel?

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Ursprünglich wurden die Haare mit Wasser und Seife gewaschen, ab dem 19 Jahrhundert stellten die englischen Friseure schon die ersten Haarwaschmittel mit Kräutern und ätherischen Ölen her. Damals wurden sie als Pulver verkauft. Im Jahr 1927 entwickelte dann Hans Schwarzkopf das erste flüssige Shampoo. In der Mitte des 20. Jahrhunderts begann mit der Entwicklung der ersten Kunststoffflaschen die Ära der Massenproduktion von Shampoos. Heutzutage gehören sie zu den wichtigsten Pflegemitteln für die Haare. Und während hochqualitative Produkte die Haare schonen und sanft pflegen, sind auf dem Markt immer wieder auch solche zu finden, die allergieauslösende Substanzen enthalten. Ein Shampoo ist aus mehreren Komponenten zusammengesetzt, es kann unter anderem auch folgende Wirkstoffe enthalten:

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Natriumlaurylsulfat (Abkürzung SLS): früher erfüllte das Tensid eine wichtige Funktion – nämlich ermöglichte die Haarreinigung. Heutzutage ist seine Anwendung in der Kosmetik eher begrenzt – es gilt als allergieauslösende und hautreizende Substanz.

Propylene Glycol (PG): ist durch Hydrolyse von Propylenoxid gewonnen, findet unter anderem als Zutat in der Hydraulik-Flüssigkeit und in zahlreichen Frostschutzmitteln Einsatz. Da das Produkt Wasser aus der Umgebung anziehen und anbinden kann (ist also hygroskopisch), kann er in hoher Konzentration die menschliche Haut trocknen und daher zu Reizungen führen.

Polyethylenglycol (PEG) wird als Wirkstoffträger in der Pharmazie und als Filmbildner in der Kosmetikindustrie eingesetzt. Ob er wirklich, wie behauptet, Kontaktdermatitis auslösen kann, ist nicht eindeutig bewiesen und bleibt umstritten.

Parfümöle: Wenn als Parfüm z.B. ätherische Öle eingesetzt werden, gelten sie als gesundheitlich unbedenklich. Sind sie jedenfalls auf Basis von Phthalaten, dann können sie über die Kopfhaut aufgenommen werden und die Gesundheit schädigen.

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Außerdem enthalten Shampoos noch viele gesundheitlich unbedenkliche Zutaten – Sulfobernsteinsäureester gelten als hautschonend und mild, haben eine gute schäumende Wirkung. Verschiedene Filmbildner auf Silikonbasis sind zwar nicht schädlich, manche können aber auf die Kleidung Flecken hinterlassen, die sich danach nur schwierig entfernen lassen. Das Thema für oder gegen Konservierungsmittel ist sehr umstritten. Einerseits besteht wegen des hohen Wassergehalts im Endprodukt die Gefahr, dass Shampoos ohne antimikrobielle Konservierungsmittel die Mindesthaltbarkeit nicht einhalten können. Andererseits werden die Verbraucher vom Kauf von Produkten mit Konservierungsstoffen abgeraten.

Letztendlich hängt es vom Produkt und seiner Zusammensetzung ab, ob und inwiefern er für die konkrete Person geeignet ist. Deswegen ist es für die meisten Käufer nicht immer einfach, das Passende zu finden. Als Vergleich bieten wir unten eine Auflistung der verschiedenen Substanzen, die bei der Herstellung von hausgemachten Shampoos in Frage kommen.

Wirkstoffe in der Naturkosmetik und Basis-Rezept

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Wenn Sie Ihr Shampoo selber machen möchten, dann brauchen Sie 6 wichtige Substanzen: Olivenölseife, Wasser, Pflanzenöle, Xanthan, ätherische Öle und Kräuter. Dabei werden die Zutaten auf eine unkomplizierte Art und Weise vermischt.

Anleitung für das Basis-Rezept: zuerst 1/2 Tasse flüssige Olivenölseife, 1/2 Tasse Wasser, 1 TL Pflanzenöl mischen, dann 1/2 Xanthan Pulver dazugeben und rühren. Am Ende ein paar Tropfen ätherischer Öle geben und wieder gut rühren. Vor jedem Gebrauch die Flasche schütteln. Da ein solches Haarwaschmittel einen alkalischen pH-Wert hat und deswegen mit dem Wasser Kalkseife bilden kann, wird eine Spülung mit Apfelessig empfohlen. In einer Sprühflasche 1:1 Apfelessig und Wasser mischen. Zuerst die Haare mit dem Haarshampoo waschen, dann gut abspülen und mit einem Handtuch trocknen. Mit der Essig-Wasser-Substanz die Haare besprühen und dann gleich trocknen. Der leichte Essig-Geruch verschwindet sobald die Haare trocken sind.

Die Werkstoffe im Überblick: Olivenölseife reinigt sanft

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Die Olivenölseife stammt aus der zentralspanischen Landschaft Kastilien und wird, wie der Name selbst verrät, aus Olivenöl hergestellt. Das Naturprodukt wird von manchen Herstellern zusätzlich mit Kokosöl, Jojobaöl und Hanfsamenöl bereichert. Es enthält keine Chemikalien und bildet auf diese Weise die perfekte Basis für ein haut- und haarfreundliches Shampoo. Die Seife wird mit Wasser gemischt – wenn das Leitungswasser kalkhaltig ist, können Sie stattdessen destilliertes Wasser kaufen.

Pflanzenöle für die tägliche Haarpflege

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Reichhaltige Pflanzenöle wie Kokosöl, Jojobaöl, Avocadoöl, Walnussöl und Traubenkernöl machen die Haare wieder glänzend und schützen sie vor äußeren Einflüssen – im Winter vor Kälte, im Sommer – vor Hitze. So lassen sich die spröden Haare im Sommer vermeiden. Gleichzeitig lassen sie Feuchtigkeit eindringen, so dass diese gesund und gepflegt aussehen. Im Unterschied dazu bilden Pflegemittel mit Silikon einen Schutzfilm um die Haare, so dass sie keine Nährstoffe aufnehmen können. Das Ergebnis – die ursprünglich geschmeidige Mähne trocknet langsam aus.

Was ist eigentlich Xanthan?

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Xanthan ist ein natürliches Produkt, das aus zuckerhaltigen Substanzen mithilfe von Bakterien gewonnen wird. In der Naturkosmetik kommt er als Verbindungs- und Verdickungsmittel zum Einsatz. Ein Shampoo ohne Xanthan wird nämlich ungewöhnlich flüssig, mit Xanthan ähnelt das Endergebnis mehr den konventionellen Shampoos.

Ätherische Öle

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Ätherische Öle pflegen die Haare und verstreuen angenehmen Duft den ganzen Tag lang. Dabei sollten sie aufmerksam gemischt werden – denn in einem Shampoo gehört auf jeden Fall ein Pflanzenöl als Basis, erst dann kann ein ätherisches Öl dazugegeben werden. In den Rezepten unten werden verschieden Kombinationsmöglichkeiten angeboten.

Kräuter

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Kräuter können bei der Bekämpfung von Hautproblemen helfen – sie haben vor allem antibakterielle Wirkung. Welche Kräuter in Frage kommen, hängt eng von dem Haut- und Haartyp ab.

Shampoo selber machen – Rezept mit Aloe Vera für trockene Haare

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Wenn Sie für Ihre trockene Haare ein pflegendes Shampoo selber machen möchten, dann sollten Sie sich für das Rezept mit Aloe Vera entscheiden. Hier wird das Wasser vom Basis-Rezept (s. oben) durch Aloe Vera Gel ersetzt. Das im Haarwaschmittel eingearbeitete Mandelöl pflegt intensiv die Haare und spendet Feuchtigkeit. Die ätherischen Öle Muskatellersalbeiöl und Melissenbalsam entspannen die Sinne.

Zutaten: 1/2 Tasse flüssige Olivenölseife, 1/2 Tasse Aloe Vera Gel, 2 TL Mandelöl, 6 Tropfen Muskatellersalbeiöl, 6 Tropfen Melissenbalsam, 1/4 TL Xanthan Pulver. Zubereitung: s. Basis-Rezept oben.

Rosmarinöl pflegt feines Haar

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Rosmarinöl ist schon längst als Pflegemittel für feine Haare bekannt. Es regt die Blutzirkulation an und trägt zu gesunden Haarfollikeln bei. Außerdem kann es graues Haar nachdunkeln und Brauntöne intensiver machen.

Zutaten: 1/2 Tasse Olivenölseife, 1/2 Tasse Rosmarin-Aufguss, 1 TL Jojobaöl, 10 Tropfen Rosmarinöl, 1/4 TL Xanthan Pulver. Zubereitung: So kann jeder den Rosmarin-Aufguss zu Hause zubereiten – 1/2 Tasse Wasser zum Kochen bringen, dann über 1/2 Tasse fein geschnittene Rosmarinblätter gießen, die Blätter im Wasser für 15 Minuten lassen und dann entfernen. Dann dem Basis-Rezept oben folgen.

Mit Bier für mehr Volumen

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Kaum zu glauben, aber doch wahr – Bier schenkt den Haaren Volumen. Zuerst einfach ein Glas Bier für 12 Stunden im Kühlschrank lassen, und dann 1/2 Tasse Olivenölseife, 1/2 Tasse Bier, 1 TL Olivenöl, 10 Tropfen Hopfenöl, 1/4 Xanthan Pulver geben. Die Zutaten laut dem Basis-Rezept mischen. Maximal zwei Dosen Shampoo auf einmal zubereiten – diese halten nicht lange und müssen im Rahmen einer Woche benutzt werden.

Pfefferminze stimuliert das Haarwachstum

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Pfefferminze hat eine äußerst positive Wirkung auf den menschlichen Körper – die Heilkraut erfrischt die Haut und stimuliert das Haarwachstum. Für optimalen Effekt sollten Sie das Shampoo für 5 Minuten wirken lassen und erst dann abspülen. Im Basis-Rezept wird 1/2 Tasse Olivenölseife mit 1/2 Tasse Wasser gemischt, Sie können das Wasser jedenfalls mit kalter Pfefferminztee ersetzen. Dann noch 1 TL Jojobaöl und 10 Tropfen Pfefferminzöl geben, für eine Minuten rühren und am Ende Xanthan Pulver hinzufügen, wieder rühren.

Shampoo selber machen – Rezept mit Orangen gegen fettige Haare

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Orangen enthalten den Naturstoff Limonen, der in der Kosmetikindustrie als Duftstoff und als Verdünnungsmittel für fettreiche Substanzen eingesetzt wird. Arganöl spendet der trockenen Haut Feuchtigkeit und hat entzündungshemmende Wirkung. Petitgrain wird aus den Orangenblättern gewonnen und ist vor allem für sein erfrischendes Aroma beliebt. Zutaten: 1/2 Tasse Olivenölseife, 1/2 Tasse Wasser, 1 TL Arganöl, 6 Tropfen Petitgrain Öl, 6 Tropfen Orangenöl, 1/4 TL Xanthan Pulver. Die Zutaten gut mischen. Vor jedem Gebrauch die Shampoo-Flasche schütteln.

Teebaumöl hilft gegen Kopfschuppen

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Noch die Aborigines in Australien kannten die Heilwirkung vom Teebaum – damals dienten die Blätter als Wundauflage. Heutzutage ist er immer noch für seine antibakterielle Wirkung bekannt. Auch die Kopfschuppen, die von Fungen aus der familie Pityrosporum ovale verursacht werden, lassen sich damit bekämpfen. Zutaten: 1/2 Tasse Olivenölseife, 1/2 Tasse Wasser, 1 TL Arganöl, 12 Tropfen Teebaumöl, 1/4 TL Xanthan Pulver.

Nachdem Sie das Shampoo selber machen, auf den Kopf auftragen und für 5-10 Minuten wirken lassen. Dann vorsichtig abspülen. Das Haarshampoo mindestens einmal in der Woche auftragen, den Effekt können Sie aber erst nach drei-vier Wochen bemerken.

 Mit Kamille für blonde Haare

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Mit Kamillentee lassen sich die Haare auf eine natürliche Weise aufhellen – für optimale Ergebnisse können Sie zuerst die Haare damit gründlich spülen, dann sich auf der sonnigen Terrasse oder am sonnigen Balkon hinsetzen und warten, bis die warmen Sonnenstrahlen die Haare trocknen. Erst dann mit dem Shampoo waschen. Dann am nächsten Tag wiederholen – Kamillentee hellt nämlich nicht mit einem Mal auf, sondern nach und nach.

Das Rezept für Shampoo enthält außerdem noch kalt gepresstes Traubenkernöl – es stimuliert das Haarwachstum. Die Bergamotte wird als Rohstoff für viele Parfüms verwendet, das Limonenöl kann ebenfalls die Haare aufhellen. Zutaten: 1/2 Tasse Olivenölseife, 1/2 Tasse Kamillen-Aufguss, 1 TL Traubenkernöl, 5 Tropfen Bergamotteöl, 5 Tropfen Limonenöl, 1/4 TL Xantan Pulver. Die Zutaten gut vermischen.

Shampoo mit Kokoswasser

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Das Kokoswasser ist reich an Vitamin D, pflegt die Haut und die Haare und versorgt die Haarwurzeln mit Feuchtigkeit und Nährstoffen. Im nächsten Rezept kommt es deswegen zum Einsatz – praktisch als Ersatz für die Produkte für Haarpflege, die Shampoo und Conditioner in einem kombinieren. Nach dem Auftragen für 5-10 Minuten wirken lassen und erst dann gründlich abspülen. Das Rezept ist ganz einfach – 1/2 Tasse Olivenölseife, 1/2 Tasse Kokoswasser, 1 TL Mandelöl, 10 Tropfen Orangenöl, 1/4 TL Xanthan Pulver. Die Zutaten gut vermischen und vor jedem Gebrauch die Flasche schütteln.

Weitere Tipps zur Haarpflege

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Egal, ob Sie fettiges, trockenes, blondes oder dunkles Haar haben – wenn Sie das erste Mal ein Shampoo selber machen und dann ausprobieren, werden Sie wahrscheinlich mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein. Die Haare werden sich trocken und nicht geschmeidig anfühlen. Das ist komplett normal, denn bis zu diesem Zeitpunkt waren sie immer mit Silikon-Substanzen umschlossen. Sie können auch keine Wunder-Heilung noch nach dem ersten Gebrauch erwarten. In der Tat, die Haare werden sich nach und nach weicher anfühlen und glänzender aussehen. Nach einem Monat endet normalerweise diese erste Umgewöhnung-Phase.

Zudem spielt die Lagerung eine entscheidende Rolle – das selbst hergestellte Shampoo hält garantiert nicht länger als 2 Wochen. Wenn Sie kleinere Mengen – zum Beispiel – drei Dosen für die kommende Woche – herstellen, dann haben Sie immer frische Haarwaschmittel. Weiterhin ist es wichtig, das Shampoo kühl aufzubewahren. Am besten nicht im Badezimmer, sondern z.B. in der Küche. Vor jedem Gebrauch checken, und wenn notwendig, die Flasche vorsichtig schütteln.

Selbst wenn Sie vom neuen Shampoo sehr zufrieden sind, sollten Sie auf keinen Fall die Haarpflege mit Masken vergessen – jetzt brauchen die Haare Nährstoffe, also sollten Sie sie am Anfang jede Woche, und dann jede zwei Wochen mit einer Haarmaske pflegen.

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