Krankmeldung mal anders – Alles nur noch Online. Hat sich die Digitalisierung gelohnt?
Die Gesundheit ist das wichtigste Gut eines Menschen, weshalb sie auch immer an erster Stelle stehen sollte. Je nach Art der Krankheit muss entschieden werden, was für die Genesung hilft und ob es nicht besser ist, den Tag zu Hause zu verbringen.
Inhaltsverzeichnis
Krankmeldung mal anders: Schnupfen, Husten und „Zack“, arbeitsunfähig!
Irgendwann trifft es jeden: Der Kopf pocht, die Nase läuft und die Stirn ist heiß. Neben vielem Trinken, Schlaf, Suppe und dem Essen von gesundem Obst für die Stärkung des Immunsystems muss man noch etwas beachten: die Krankmeldung. Grundsätzlich ist jeder dazu verpflichtet, den Teamleiter oder den Geschäftsführer unverzüglich, am besten vor dem Beginn des Arbeitstages, über den Arbeitsausfall wegen Krankheit zu informieren.
Der Chef weiß Bescheid, endlich ausruhen – leichter gesagt als getan!
Soweit im Arbeitsvertrag nichts anderes steht, muss der Arbeitnehmer in gesetzlich festgelegten Rahmen eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung einreichen. Oft wird diese auch nach der Krankmeldung hinterfragt. Kommt man dem nicht nach, droht vielleicht sogar eine Abmahnung.
Schnell los zum Arzt!
Genauso sicher, wie man sich beim Chef Krank meldet, funktioniert es jetzt auch beim Arzt. Mithilfe des Internets ist es Ärzten möglich, per Videokonferenz, digital für ihre Patienten da zu sein. Der Ablauf ist ganz einfach: Termin beim Hausarzt vereinbaren, einen speziellen Code erhalten, mit der Versichertenkarte und dem Code einloggen und ein Videogespräch durchführen! Als gesetzlich versicherter Patient braucht man zudem keine Angst vor Preisfallen haben, denn Versicherte müssen die Videosprechstunden nicht bezahlen.
Krankmeldung mal anders: Wie funktioniert die Videosprechstunde?
Der Ablauf ist eigentlich wie bei einem ganz gewöhnlichen Arztbesuch, nur dass das Gespräch eben an getrennten Orten stattfindet. Der Austausch erfolgt am Bildschirm, ohne dass hierzu die Praxis besucht werden muss.
Nach einem kurzen Techniktest kann es losgehen: Im digitalen Wartebereich angekommen, wartet man bis der Arzt sich meldet und die Videokonferenz startet. Während der Sprechstunde kann man sich wie gewohnt beim Arzt beraten lassen, dabei fallen lange Wartezeiten und Anfahrtswege weg.
Zurück zur Krankmeldung: Auch Krankmeldungen können bei der Sprechstunde einfach angefragt werden, dies stellt kein Problem dar. Nochmal zusammengefasst ist es also, genauso wie bei einem Praxisbesuch, in Online-Sprechstunden möglich, beraten zu werden und eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zu erhalten. Doch was ist, wenn der Arzt Medikamente verschreibt?
Muss ich jetzt doch noch das Haus verlassen?
Wenn man Geld überweist, füllt man keine Überweisungszettel mehr aus und bringt sie zur Bank. Damit die Behandlung mit Arzneimitteln sicherer und auch Rezepte Online Fuß fassen, wird ab Januar 2022 das E-Rezept eingeführt.
Das E-Rezept, als weiterer Bestandteil der neuen digitalen Anwendung im Gesundheitsbereich bringt viele Vorteile mit sich. Die vom Arzt verschriebenen Rezepte können digital auf dem Handy in einem gesicherten Server gespeichert werden. Wer zur Apotheke geht, hat die Option einen vom Arzt erhaltenen QR-Code auszudrucken oder per Handy das Rezept zu öffnen. Dieser Code wird dann in der Apotheke gescannt und somit das Rezept übertragen. Alternativ kann man auch das Rezept über eine spezielle App bei der gewünschten Online-Apotheke einlösen und bestellen.
Des Weiteren lassen sich online auch alle wichtigen Informationen rund um die Medikation einsehen. Von der Medikationserinnerung bis hin zum Medikationsplan mit eingebautem Wechselwirkungscheck und der Prüfung von Unverträglichkeiten zwischen allen Arzneimitteln. Gesundheitsratgeber, wie zum Beispiel von mycare.de informieren über weitere Bestandteile und beantworten offene Fragen.
Alles nur noch Online: Hat sich die Digitalisierung gelohnt?
Nachdem man online mit dem Arzt gesprochen, seine Krankmeldung erhalten und die Medikamente bestellt hat, stellt sich die Frage, ob man irgendetwas vergessen hat. Da man den, normalerweise stressigen, Tag von zu Hause aus bewältigen konnte und dabei keine Hürden überwinden musste, ist dies kein Wunder.
Die Möglichkeit Arztbesuchen, Krankmeldungen und Rezepten online nachzugehen ergibt diverse Vorteile:
– Lange Wartezeiten in den Praxen und Anfahrtswege fallen weg
– Unnötige Notfallaufnahme- und Praxisbesuche können reduziert werden
– Mehr Freiheit bei der Arztwahl
– Chancengleichheit zwischen Stadt und Land, Menschen in ländlichen Regionen mit geringer Arztdichte kommen leichter an medizinische Versorgung
– Schneller zur Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bei leichteren Erkrankungen
Der räumliche Abstand bringt auch Beschränkungen und kann in bestimmten Fällen sogar Nachteile bringen:
– Nicht jede Krankheit kann erkannt werden
– Keine körperlichen Untersuchungen
– Schlechte Internetverbindung kann Probleme aufwerfen
– Mögliche Entfremdung des Arzt-Patienten-Verhältnisses
Krankmeldung mal anders: Fazit
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen ist eine revolutionäre Hilfestellung für Ärzte und Patienten. Ärzte können auf alle Notfälle schneller eingehen, da Praxen weniger überfüllt sind. Die Chancengleichheit zwischen Stadt und Land ist ebenso ein großer Gewinn und bietet Menschen in ländlichen Regionen mit geringer Arztdichte die Möglichkeit einer guten medizinischen Versorgung.
Der Online-Praxisbesuch eignet sich perfekt für schnelle Krankschreibungen und Menschen mit leichten Erkrankungen. Die Abgabe der erbittenden Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung sollte bei der Krankenkasse nicht vergessen werden. Zudem ist es auch für Jugendliche ab dem 16. Lebensjahr möglich, Schulkrankschreibungen zu erhalten. Bei schlimmeren Erkrankungen empfiehlt es sich, den Arzt für körperliche Untersuchungen aufzusuchen.