Weinreben Krankheiten und Schadbilder: So erkennen Sie vier der häufigsten Erkrankungen an Blättern & Trauben
So sehr man auch auf seine Pflanzen achtet, eine Garantie, dass sie niemals erkranken, gibt es nicht, denn manchmal sind es einfach ungünstige Wetterbedingungen, die bestimmte Krankheiten begünstigen. So kann natürlich auch die Weinrebe betroffen sein. Falls Sie etwas Untypisches an Ihren Pflanzen bemerkt haben, sollten Sie versuchen, so schnell wie möglich herauszufinden, worum es sich handelt. Denn in vielen Fällen können Erkrankungen noch gestoppt werden, wenn man rechtzeitig handelt. Wir haben ein paar der häufigsten Weinreben Krankheiten und Schadbilder für Sie zusammengestellt, die Ihnen bei der Diagnose helfen sollen.
Inhaltsverzeichnis
Schwarzfäule am Weinstock erkennen und bekämpfen
Diese Pilzerkrankung ist ernst zu nehmen, denn sie kann die komplette Ernte vernichten und kommt nicht selten vor. War eine Pflanze und konkret die Trauben bereits in der vorherigen Saison infiziert, können die Pilzsporen in den herabgefallenen und mumifizierten Früchten bequem überwintern, um im neuen Jahr erneut Schaden anzurichten. Freigesetzt werden die Sporen bereits bei den ersten Niederschlägen, während die Ausbreitung bei anhaltender Nässe und Temperaturen ab 10 Grad. Junge Triebe sind besonders anfällig, während die Anfälligkeit bei den Weintrauben sechs bis sieben Wochen nach der Blüte anhält.
Weinreben Krankheiten und Schadbilder: Auf den Blättern zeigt sich die Infektion durch hellbraune Flecken mit regelmäßiger bis unregelmäßiger Form, die sich nach einiger Zeit rotbraun verfärben können. Die sporenproduzierenden Körper können wiederum schwarze Pickelchen bilden, die ringförmig angeordnet sind. Stängel erhalten wiederum dunkel gefärbte Vertiefungen, die den Flüssigkeitszufluss verhindern, sodass die Blätter austrocknen und absterben. Die Trauben bekommen kleine, runde Flecken mit hellbrauner Farbe, umgeben von totem Gewebe, was sich so lange weiter ausbreitet, bis die Frucht hart und dunkel wird. Die Sporen bleiben enthalten und stellen weiterhin eine Gefahr für die erneute Ausbreitung dar.
Schwarzfäule als Weinreben Krankheiten bekämpfen:
- Abgefallene, infizierte Früchte und solche, die noch an der Pflanze hängen entfernen und vernichten.
- Das Blätterdach ausreichend auslichten, um den Luftstrom und damit die Durchlüftung zu verbessern, damit Feuchtigkeit schneller trocknet.
- Kranke Pflanzenteile abschneiden und entsorgen.
Weinreben Krankheiten – Mehltau an den Rebstöcken
Sowohl Falscher als auch Echter Mehltau können die Pflanzen befallen. Beide Pilzkrankheiten treten häufig in Gärten auf und sind wetterbedingt. Das sind die Unterschiede:
Echter Mehltau in Bildern
Diese Pilzkrankheit befällt alle grünen Pflanzenteile und kann problemlos in der Rinde der Pflanze überwintern. Bei Temperaturen ab 10 Grad (ideal sind zwischen 22 und 30 Grad) und Nässe in Kombination mit hoher Luftfeuchtigkeit entstehen beste Bedingungen für die Ausbreitung des Pilzes, dessen Sporen auf weitere Pflanzenteile geblasen werden. Erste Infektionen treten beim Echten Mehltau meist zwei Wochen vor der Blüte oder spätestens 30 Tage nach der Blüte auf.
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Weinreben Krankheiten und Schadbilder: Optisch variiert das Schadbild, da es von Faktoren wie Blattalter, Pilzalter und Quelle der Infektion abhängt. Üblicherweise entsteht auf den Blättern aber einer weißer Belag in Form von runden Flecken, die dann grau werden (bei jungen Pilzkolonien). Ältere Pilze verursachen meist gleich totes Blattgewebe. Manchmal entstehen auch Flecken, die denen des Falschen Mehltaus ähneln. Auch auf den Stängeln sind Infektionen sichtbar, wobei sie zunächst denen der Blätter ähneln, sich später jedoch dunkel verfärben. Ein weißer Belag tritt auch auf den Trauben auf.
Was können Sie tun:
- Das Blätterdach ausreichend auslichten, um den Luftstrom und damit die Durchlüftung zu verbessern, damit Feuchtigkeit schneller trocknet.
- Ultraviolettes Licht tötes diese Pilzsporen. Das richtige Blätterdach garantiert auch die richtige Sonneneinstrahlung.
Weinreben Krankheiten und Schadbilder – Falscher Mehltau
Wärme und Nässe (durch Regen oder Tau) sind für die Ausbreitung von Falschem Mehltau notwendig, wobei bereits 10 Grad ausreichen. Regenspritzer und auch Winde verteilen die Sporen auf die Pflanzen, wo sie sich unter optimalen Bedingungen weiter ausbreiten. Die ersten Infektionen treten so zwei bis drei Wochen vor der Blüte oder spätestens zwei Wochen nach der Blütezeit auf, und das auf allen Pflanzenteilen.
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Weinreben Krankheiten und Schadbilder: Auf den Blättern erscheinen zunächst glänzende Stellen auf den Oberseiten, die ölig wirken und später gelb werden. Diese kreisförmigen bis unregelmäßig geformten Flecken verfärben sich im Laufe der Zeit dann braun, was ein Anzeichen dafür ist, dass das Blattgewebe abgestorben ist. Auf den Unterseiten können sporenproduzierende Pilzkörper sichtbar sein, mit einer baumwollartigen, weißlich gefärbten Struktur. Die Weintrauben verfärben sich üblicherweise grau.
Vorbeugend können Sie Folgendes tun:
- Das Blätterdach ausreichend auslichten, um den Luftstrom und damit die Durchlüftung zu verbessern, damit Feuchtigkeit schneller trocknet.
Die Anthraknose an Früchten und anderen Pflanzenteilen
Anthraknose ist eine Pilzerkrankung, die vor allem während der feuchten Jahreszeiten auftreten kann, aber in unseren Breitengraden eher selten auftritt. Kälte tötet die Sporen nicht ab, stattdessen überwintern sie an den abgefallenen Früchten und den in der Vorsaison befallenen Stöcken. Eine Feuchtigkeitsperiode von nur 2 Wochen bei Temperaturen um die 2 Grad (4 Tage bei 32 Grad) reicht aus, damit sich die Sporen wieder und weiter ausbreiten.
Weinreben Krankheiten und Schadbilder: Optisch erkennt man die Erkrankung an Flecken auf den Blättern, die zunächst rötlich erscheinen, sich im Laufe der Zeit vergrößern und dann einsinken, woraufhin sie sich braun mit grauer Mitte verfärben. Das Zentrum dieser Flecken verschwindet mit der Zeit, sodass Löcher entstehen. Die Weintrauben erhalten ebenfalls rotbraune Flecken, die größer werden und einsinken und dann ein graues Zentrum erhalten.
Das können Sie bei diesen Weinreben Krankheiten tun:
- Befallenes Holz sofort abschneiden und vernichten.
- Befallene und abgefallene Früchte entsorgen.
- Das Blätterdach ausreichend auslichten, um den Luftstrom und damit die Durchlüftung zu verbessern, damit Feuchtigkeit schneller trocknet.
- Gegebenenfalls ein Fungizid einsetzen.