Wilder Wein im Kübel: Die richtigen Sorten und wie Sie die Topfpflanze pflegen sollten
Kaum eine andere Pflanze kann im Herbst so mit leuchtenden Rottönen beeindrucken wie der Wilde Wein. Doch nicht nur seine Optik macht ihn zu etwas Besonderem. Er besitzt nämlich die Eigenschaft, zu klettern, weshalb er als Sichtschutzpflanze für Gitter oder auch zum Bepflanzen von Mauern sehr beliebt ist. Was ist nun aber, wenn man keinen Garten oder dort keinen geeigneten Platz hat?
Wilder Wein im Kübel ist die richtige Alternative! Denn wächst er in einem Behälter, können Sie nicht nur Platz sparen, sondern auch Terrassen und sogar den Balkon mit ihm schmücken. Was Sie bei der Pflege beachten und welche Rankhilfe Sie ihm bieten sollten, erfahren Sie in den folgenden Zeilen.
Inhaltsverzeichnis
Jungfernrebe oder Wilder Wein: Was ist denn nun richtig?
Kurz gesagt: Wilder Wein ist der Oberbegriff und die Jungfernrebe (Parthenocissus quinquefolia) eigentliche eine Unterart. Denn der Oberbegriff schließt noch reichlich andere Arten, darunter die Kletterhortensie, die Clematis, der Efeu, die Trompetenblume und andere. Häufig wird die Jungfernrebe aber umgangssprachlich auch als Wilder Wein bezeichnet.
Wie schnell wächst Wilder Wein eigentlich? Je nach Sorte können Sie mit einem bis zwei Metern Zuwachs pro Jahr rechnen, was schon ziemlich bemerkenswert ist.
Wie Wilder Wein im Kübel richtig gepflegt wird
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Es reicht natürlich nicht, einfach darauf loszukaufen und die Pflanze dann in einen beliebigen Behälter zu setzen. Sowohl Sorte als auch Topfgröße müssen stimmen, wenn sich ein Wilder Wein im Kübel wohlfühlen und gut gedeihen soll.
Welche Sorten der Jungfernrebe sind geeignet
Im Kübel ist der Platz für die Wurzeln stark begrenzt und daran kann sich auch nicht jede Sorte anpassen. Damit sich die von Ihnen ausgewählte Pflanze also gut entwickeln kann, sollten Sie auch nach der passenden Weinsorte Ausschau halten. Solche wären:
- Parthenocissus quinquefolia ‚Engelmannii‘
- Parthenocissus tricuspidata ‚Veitchii‘
- Parthenocissus thomsonii
Die drei Sorten unterscheiden sich im Großen und Ganzen in ihrer Wachstumsgeschwindigkeit. Mäßig schnell wachsen thomponii und Engelmanii, während Veitchii wuchsfreudiger ist, aus diesem Grund aber auch einen größeren Kübel benötigt.
Wer Wert darauf legt, dass sein Wilder Wein ohne Haftscheiben wächst, findet so eine Variante zwar in der Rankenden Jungfernrebe. Jedoch ist diese nicht für die Kübelhaltung geeignet.
Die richtige Kübelgröße wählen
Während das Material weniger eine Rolle spielt und eher eine Frage des Geschmacks ist, sollten Sie bei der Größe zwei Regeln einhalten:
- Zu Beginn sind Töpfe mit den Maßen 30 x 30 cm optimal.
- Sobald die Pflanze ihren Kübel mit Wurzeln ausgefüllt hat, sollte sie in einen größeren umgepflanzt werden. Das ist üblicherweise alle zwei oder drei Jahre der Fall.
Nicht zu unterschätzen ist auch die angemessene Drainage. Blumentöpfe besitzen für gewöhnlich ausreichend Abtropflöcher, doch es lohnt sich, zusätzlich dazu auch noch eine Drainageschicht aus Kies oder Tonscherben auf dem Topfboden zu verteilen, damit das Wasser auch wirklich gut ablaufen kann und sich nicht in der Blumenerde staut.
Wo stellen Sie die Pflanze am besten auf?
Der beste Standort befindet sich in der vollen Sonne. Je mehr Sonne die Pflanze abbekommt, desto ausgeprägter ist auch die rote Blattfärbung im Herbst. Falls Sie keine Südseite bieten können, reicht der Pflanze auch der Halbschatten, um gut zu gedeihen. Selbst an den Schatten kann sie sich notfalls anpassen, was sie zu einer recht anspruchslosen Pflanze macht. Bevorzugen Sie einen nicht zu windigen Platz, denn dieser verführt den Wilden Wein dazu, sein Laub zeitiger abzuwerfen, sodass weniger von seiner Schönheit haben.
Düngen und gießen Sie ausreichend oft
Bereits beim Einpflanzen lohnt es sich, etwas Kompost oder anderen organischen Dünger in die Blumenerde einzuarbeiten. Ansonsten düngen Sie wie folgt:
- Nach der Winterruhe im Frühling das erste Mal im April.
- Die komplette Wachstumsphase hindurch alle zwei oder drei Wochen.
- Anfang August das Düngen einstellen, um das Wachstum zu reduzieren und die Pflanze auf den Winter vorzubereiten.
Gegossen wird in jedem Fall regelmäßig und sollte besonders an heißen Tagen nicht vernachlässigt werden. Wie bereits erwähnt, ist Staunässe absolutes tabu, aber feucht sollte die Erde rund um die Wurzeln dennoch immer sein. Sie können das überprüfen, indem Sie Ihren Finger in die Erde stecken.
Welche Rankhilfe sollte bereitgestellt werden?
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Generell sind Jungfernreben wunderbare Kletterer, die an so ziemlich jeder Oberfläche emporklimmen können und so Sichtschutzwände, Zäune, Mauern und auch Hausfassaden bewachsen. Bei einer Kübelpflanze (auf dem Balkon) ist dies aber nicht unbedingt erwünscht, da man sie möglicherweise auch einmal umstellen möchte (oder muss). In diesem Fall können Sie auch einfache eine Kletterhilfe bereitstellen, wobei Ihnen eine große Auswahl zur Verfügung steht:
- Rankgitter/Spaliere
- Bambusstäbe
- Konstruktionen mit (Draht-) Seilen
Wie Sie die Kletterpflanze schneiden
Während im Freiland meist nur die Wildtriebe gestutzt werden müssen, ist bei der Topfpflanze ein wenig mehr Schnittarbeit notwendig, um sie besser im Zaum zu halten.
- Wildtriebe entfernen Sie regelmäßig während der Wachstumsphase. Sie unterscheiden sich optisch von den normalen Trieben (Blätter sind anders geformt und Haftscheiben fehlen oder sind nur in geringer Anzahl vorhanden).
- Einmal im Sommer ist ein Formschnitt zu empfehlen, um die Kübelpflanze kompakt zu halten.
- Radikalschnitte ermöglichen es, wuchernde Pflanzen wieder kompakter zu machen.
Was geschieht mit der Kübelpflanze im Winter?
Die gute Nachricht ist, dass die Jungfernrebe Frost sehr gut verträgt und daher selbst im Kübel draußen überwintert werden kann. Aber: Die volle Winterhärte (bis Minus 25 Grad) erreichen die Pflanzen erst nach ein paar Jahren. Daher sollten Sie die jungen Topfpflanzen lieber noch schützen, indem Sie den Topf beispielsweise einwickeln und Reisig oder Laub auf dem Wurzelballen verteilen. Vlies ist als Winterschutz sehr gut geeignet.
Gießen Sie auch im Winter richtig: Der Wurzelballen sollten nie für lange Zeit trocken stehen, auch wenn Sie die Häufigkeit und Wassermenge in jedem Fall während der Winterruhe reduzieren sollten. Empfehlenswert ist es auch, an frostfreien Tagen zu gießen, falls das möglich ist.
Titelbild: phM2019/ Shutterstock