Walnussbaum schneiden: Wann ist der richtige Zeitpunkt und was sollten Sie beachten
Ein Walnussbaum ist ein wahrer Blickfang in jedem Garten. Damit er aber lange Jahre das Auge erfreut, ist die richtige Pflege entscheidend. Dazu gehört auch der Erhaltungsschnitt. Aber wie und wann sollte man seinen Walnussbaum schneiden?
Inhaltsverzeichnis
Wann sollte man den Walnussbaum schneiden?
Der richtige Zeitpunkt für einen pflegenden Schnitt ist der Spätsommer und Frühherbst. Etwa Ende August bis Mitte September sollten Sie Ihrem Walnussbaum einen Schnitt verpassen. Dabei handelt es sich um keinen radikalen Rückschnitt, sondern um gezielte Pflege-Maßnahmen, die den Baum verjüngen.
Ein Spätsommerschnitt stellt das Wachstum erstmal ein und das Gehölz kann sich besser auf den kommenden Winter einstellen. Gleichzeitig hat der Walnussbaum ausreichend Zeit, sich zu erholen. Die Schnittwunden werden auch ohne Strich vor dem ersten Frost heilen und im Spätsommer wird deutlich weniger Baumsaft als während der Blütezeit austreten.
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Im Unterschied dazu fördert ein Winterschnitt das erneute Austreiben. Da es sich allerdings um ein starkwachsendes Gehölz handelt, wird man genau das Gegenteil vom Erwünschten erreichen. Im Sommer wird die Baumkrone so dicht sein, dass die Zweige um Sonnenlicht konkurrieren und die Baumblätter nach Regen langsamer trocknen. Zudem blutet der Baum deutlich stärker und die Schnittstellen heilen deutlich langsamer. Frostschäden sind zudem im Frühjahr keine Seltenheit.
Sinnvoller sind also Auslichtungsschnitte im Sommer, bei denen schwache, kränkelnde oder konkurrierende Seitenäste komplett entfernt werden, um eine lockere Krone nach und nach aufzubauen.
Auslichtungsschnitt im Sommer: Anleitung
Der Auslichtungsschnitt im Sommer sollte so vorgenommen werden, dass er brütende Vögel nicht stört. Starke Rückschnitt sind bis Oktober streng verboten und es drohen hohe Strafen, wenn man gegen die Regeln stoßt. Aber der Walnussbaum selbst kann keinen kräftigen Rückschnitt vertragen. Stattdessen werden beim Auslichten im Spätsommer vor allem einzelne, nach oben oder innen wachsende Zweige abgeschnitten bzw. auf eine Knospe verkürzt.
Eine Ausnahme stellen Schäden dar, die durch einen Sturm entstanden sind. Bei einem Windbruch sollte man so schnell wie möglich handeln.
Vor dem Schnitt muss man sich allerdings im klaren sein, dass das Bluten beim Walnussbaum selbst im Spätsommer intensiv ist. Allerdings braucht man die Schnittwunde nicht mit Wachs zu verschließen bzw. die Schnittstellen ausbrennen. Diese Methoden haben sich in der Praxis als nicht wirksam erwiesen und können mehr Schäden errichten. Vor allem deswegen, weil der Baum neues Gewebe nicht bilden und bis zum ersten Frost nicht heilen kann.
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Der Auslichtungsschnitt bezweckt nicht, die Erträge zu erhöhen. Der Walnussbaum wird weiterhin viele Nüsse tragen, auch wenn er jahrelang nicht geschnitten wurde. Man möchte damit den Baum krankheitsresistenter machen, die Krone in die passende Form bringen, damit man ihn schneller ernten kann.
Gehen Sie dabei wie folgt vor:
1. Reinigen Sie alle Werkzeuge, die Sie beim Schnitt sonst benötigen werden. Bei ein- bis dreijährigen Bäumen reicht eine Astschere aus, bei Bäumen zwischen drei und fünf Jahren greifen Sie besser zu einer Baumschere. Für ältere Bäume und Bäume, die eine Wuchshöhe über 4 Metern erreicht haben, können Sie eine langstelige Astsäge verwenden.
2. Beim pflegenden Erziehungsschnitt werden je nach dem Baumalter, seiner Hohe und der Form der Krone unterschiedliche Schnittmaßnahmen ergriffen.
3. Im ersten Jahr wird der Haupttrieb auf 1,3 Meter eingekürzt. Falls es Seitenäste gibt, dann werden auch sie entsprechend eingekürzt.
4. Im zweiten Jahr schneidet man die nach oben wachsenden Trieben. Sie konkurrieren mit dem Leitast und tragen keine Nüsse. Daher werden sie jährlich entfernt.
5. Im dritten Jahr hat sich die Baumkrone bereits so prächtig entwickelt, dass einige Seitenäste ebenfalls eingekürzt werden müssen.Dabei schneidet man alle nach innen wachsende oder konkurrierende Triebe auf eine Knospe zurück.
5. Ab dem vierten Jahr erhält der Walnussbaum einen Auslichtungsschnitt. Dabei wird jeder nach oben wachsender Seitenast entfernt. Auch Seitenäste, die die anderen verdunkeln, werden eingekürzt. Man schneidet die Zweige bis auf einen Knospen zürück. Dicke Äste werden zuerst von unten nach oben angeschnitten. Dann schneidet man vorsichtig von oben ab.
Jedes Jahr werden zudem alle kränkelnde, gebrochene, von Schädlingen befallene oder kahle Zweige entfernt.
Gerade bei hohen, älteren Bäumen sollte man extra vorsichtig vorgehen und einen Schnitt nach Bedarf und bei der Anhaltung der folgenden Sicherheitsmaßnahmen vornehmen.
- Haustiere und Kleinkinder während des Schnittes fernhalten, bzw. nicht um und unter dem Baum laufen und spielen lassen.
- Immer Schutzbekleidung tragen, um Verletzungen zu verhindern. Den sicheren Umgang mit den Werkzeugen zuerst üben und erst dann die Schnittmaßnahmen vornehmen. Dazu gehörent vor allem Gartenhandschuhe, eine Schutzbrille und Helm mit Visier sind absolutes Muss. Falls Sie Akkugeräte verwenden, dann auch Gehörschutz einplanen. Ebenfalls wichtig ist die Schnittschutzhose und geeignete, feste Schuhe.
- Bei größeren Bäumen einen Helfer haben – der soll sich den Baum von Distanz anschauen und bei Bedarf Hinweise geben.
- Nach dem Schnitt erstmals den Baum in Ruhe lassen, damit er sich erholen kann.
Walnussbaum schneiden: Das Wichtigste zusammengefasst
Im Unterschied zu Obstbäumen, braucht der Walnussbaum keinen kräftigen Rückschnitt. Der Erziehungsschnitt soll nur das Ernten erleichtern und hat keinen direkten Einfluss auf die Erträge. Man schneiden den Walnussbaum, um Windbruch zu vermeiden und Krankheiten vorzubeugen. Aber auch ohne einen Schnitt wird der Walnussbaum weiterhin schnell wachsen und reichlich Nüsse tragen.
Der Beste Zeitpunkt für den Schnitt ist der Spätsommer. Ab Mitte August bis etwa Mitte September kann man einen pflegenden Schnitt vornehmen.
Dabei wird der Baum in den ersten vier Jahren erzogen und danach – ausgelichtet. Die Schnittwunden werden nicht behandelt.