Samenbomben selber machen: Anleitung, Rezept und hilfreiche Tipps
Samenkugel, Samenbombe oder Saatbombe sind eigentlich Kugeln, die aus Erde und Ton geformt sind und Pflanzensamen enthalten. Diese wird handgefertigt und wenn sie steinhart ist, muss nicht sofort gepflanzt werden. Ein Samenball kann bis zu 2 Jahren an einem trockenen und dunklen Platz gelagert werden. In dieser Zeit ist er auch transportabel. Einmal den Zielort erreicht, kann man den Ball einfach auf die gewünschte Fläche Erde werfen und warten. Das Saatgut wird beim nächsten Regen aktiviert und fängt an zu keimen. Das Beste dabei ist, dass man Samenbomben selber machen und zum Beispiel als ein originelles Geschenk verschenken kann. So kann die beschenkte Person seinen pflegeleichten Blumenstrauß selbst züchten.
Inhaltsverzeichnis
Samenbomben selber machen: Was sind Samenbomben?
Die Samenbomben sind liebevoll von Hand gefertigt. Wann und wo man sie erfunden hat, gibt es verschiedene Meinungen. Wahrscheinlich kam die Idee von den alten Ägyptern. Auf diese Weise konnten sie ihr Ackerland schnell bestellen, wenn das Nilhochwasser zurückgelassen hat. Später haben die Japaner Samenkugel aus Flugzeugen über große Felder geworfen und auf diese Weise große Teile des Landes auf einmal gesät. Sehr populär ist die Art Bepflanzung in den 1970ern geworden, wenn viele Leute gegen Luftverschmutzung und Betonwüsten protestierten. Eben zu diesem Zweck werden die Samenbomben auch heute genutzt: Um Nachbarschaft, Innenstädten, Balkone usw. zu verschönern, um in tristen Ecken bunte Inseln zu schaffen und natürlich um eigene Pflanzen anzubauen.
Wie geht die Zubereitung?
Die Samenbomben bestehen aus einem steinharten Mix aus Erde, in dem das Saatgut gut eingebettet ist. Der erste Schritt für Samenbomben selber machen ist die Erde sorgfältig zu sieben. Die Samenkugeln sollen frei von Steinchen und Zweigen bleiben. Zur Erde kommt auch noch etwas Tonpulver und natürlich Saatgut. Alles wird dann ordentlich mit Wasser gemischt und zu einer feuchten, klebrigen Masse verknetet. Diese wird dann in Portionen aufgeteilt und zu etwa 2,5 cm große Kugeln geformt. Danach trocknen die Samenbomben an der Luft, bis sie steinhart sind. Dann sind sie bis zu zwei Jahre lang einsatzbereit.
Welche Samen verwenden und wann sie werfen?
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Ein eigener Garten ist schon etwas sehr Schönes. Dabei setzt sich immer mehr der Trend zum eigenen Gemüsegarten durch. Wer selber Obst, Salat und Gemüse anbaut, kann sich an mehreren Dingen erfreuen. Damit es aber auch wirklich zu einer erfolgreichen Ernte kommen kann, sollte man schon ein paar Dinge beachten.
Für selbstgemachte Samenbomben eignen sich vor allem einheimische Sorten von Nutz- und Zierpflanzen wie Blumen, Kräutern und Gemüse. Dabei sollte man vor allem pflegeleichte Pflanzenarten wählen, damit sie gute Überlebenschance haben. Hierfür eignen sich traditionelle einjährige Pflanzen bzw. Sommerblumen wie: Ringelblume, Sonnenhut, Malve, Kornblume, Kamille, Klatschmohn, Kapuzinerkresse. Logischerweise wählt man zuerst den Standort, den man bepflanzen möchte und erst dann sucht man dementsprechend die passenden Pflanzenarten. Wilde Pflanzen, die regional wachsen, sind vielleicht die beste Wahl, denn sie kaum Ansprüche an Substrat und Lichtverhältnisse haben. Samen von Löwenzahn bzw. Pusteblume, Mohn, Dost, Sauerampfer lassen sich sowieso auf einem Spaziergang finden und sammeln. Dabei können auch Kinder mit beteiligt werden.
Die Samen und den Standort muss man unbedingt aufeinander abstimmen. Außerdem lohnt es sich, die Samenbomben bei einem günstigen Wetter zu werfen. Je nach Wetter variiert die ideale Periode. Jedoch bieten sich zwischen April und August meistens beste Voraussetzungen für Bepflanzung. Bis dahin können die Samenbomben an einem trockenen und dunklen Platz problemlos bis zu zwei Jahre gelagert werden.
Die Zubereitung ist auch für Kinder geeignet
Eigene Samenbomben herzustellen ist spannend und macht Kindern besonders viel Spaß. Auch kleine Kinder können am Zusammenrühren, Formen und Abwerfen der Saatkugeln teilnehmen. Nebenbei lernen sie die Natur kennen und begreifen sie die besonderen Bedingungen für Pflanzen und Tiere im urbanen Raum. Mit ein wenig Aufwand und für geringes Geld lassen sich die Samenbomben selber machen. Hier stellen wir ein Rezept mit den wichtigsten Zutaten für das DIY Projekt.
Samenbomben selber machen: Anleitung
Zum Samenbomben selber machen, die den Samen optimale Startbedingungen bieten, sind nur wenige Zutaten benötigt. Neben den passenden Samensorten zum jeweiligen Standort, den man bepflanzen möchte und schon gewählt hat, braucht man auch etwas Erde und Tonpulver oder alternativ Katzenstreu. Es muss keine Spezialerde sein. Einfache Kompost- oder Gartenerde eignet sich hierfür perfekt. Sie enthält die notwendigen Nährstoffe und muss nur noch gesiebt werden und die gröberen Teile entfernt. Auf Wunsch kann man noch ein wenig Humus, Dünger oder einen organischen Abfall aus der Küche wie Kaffeesatz oder Eierschalen hinzufügen, um das Substrat zu verbessern.
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Die dritte Zutat für die perfekten selbstgemachten Samenbomben ist Tonpulver. Mit Tonerde bezeichnet man verschiedene Erden, die reich an Mineralstoffen und Spurenelementen sind. Oft wird dieses wertvolle Pulver auch in der Naturkosmetik verwendet. Als eine preiswerte Alternative für die DIY Samenbomben kann man auch Katzenstreu verwenden, der in fast jedem Supermarkt erhältlich ist. Dabei muss man achten, dass es aus 100 % Bentonit besteht und keine Zusätze, z.B. Duft- oder Farbstoffe enthält.
Einfach Rezeptidee
Zutaten für 6 Samenbomben:
- 1 TL Samen
- 4-5 EL Erde
- 4-5 EL Tonerde oder Bentonit
Hilfsmittel: eine große Schüssel oder ein anderer Behälter, ein Rührlöffel und Wasser.
Erde sieben und mit Samen vermischen. Katzenstreu oder Bentonit wenn nötig zerkleinern, um eine bessere Bindung zu kreieren. Alles in den Behälter geben und mit Wasser übergießen, bis eine geschmeidige, aber immer noch feste Masse entsteht. Daraus sechs etwa walnussgroße Kugeln formen und auf einer Unterlage oder einem Eierkarton verteilen und einige Tage trocknen lassen.
Auch zum Pflanzen geeignet
Wenn der Tag der Saat angekommen ist, kann man die Samenbomben endlich ausbringen. In der Regel lassen sie sich direkt am Zielort ablegen oder an schlecht zugänglichen Stellen werfen. Sie muss man nicht in die Erde eingraben usw. Besonders am Anfang benötigen die Samen viel Wasser. Im Generellen sollte man darauf achten, dass die Samenbomben nie austrocknen. Leider kann es auch passieren, dass man alles richtig gemacht hat und sich trotzdem auf eine üppige Blütenpracht nicht freut. Oft kommt es vor, dass freche Vögel das Saatgut klauen.
Schön verpackt eignen sich die selbstgemachten Samenbomben wunderbar als kleines Geschenk für Hobbygärtner oder für Menschen, die gerne mit dem Gärtnern beginnen wollen. Richtig an einer kühlen und trockenen Stelle gelagert, lassen sich die Samenbomben bis zu zwei Jahren aufbewahren.