Maden in Kirschen mitessen oder doch zuerst entfernen? (+ Rezept für Spritzmittel gegen Kirschfruchtfliege)

Maden in Kirschen können einem den Appetit verderben – aber stellen sie wirklich eine Gesundheitsgefahr dar oder kann man sie doch mitessen? Und wie lassen sich die Würmer aus den Früchten entfernen? Mit den nächsten Tipps kann jeder Hobby-Gärtner die Larven vertreiben und die erwachsenen Kirschfruchtfliegen im Boden bekämpfen. 

Kann man Maden in Kirschen bedenkenlos mitessen?

Im Juli ist es soweit: unserer Kirschbaum trägt dunkelrote Kirschen, die wir gerne direkt vom Baum abernten und essen. Da passiert es, dass wir ab und zu Maden in Kirschen entdecken und uns fragen, ob das gefährlich ist. Dazu kommt, dass ich ehrlich gesagt die Larven in den Kirschen ziemlich eklig finde und sie lieber vertreiben würde. Ich habe mir es deswegen vorgenommen, in diesem Jahr eine vertiefte Recherche durchzuführen und eine Lösung des Problems zu finden.

Vorerst aber: Maden in Kirschen sollen für Menschen nicht gefährlich sein. Das heißt, selbst wenn man zufällig die eine oder andere Kirsche mit Würmern isst, wird man nicht krank. Beim Kauen werden die Insekten zerkleinert und wenn sie in den Magen gelangen, werden sie mitsamt Kirschen zersetzt.

Wenn man allerdings die Kirschen zu Gelee oder Marmelade verarbeiten möchte, dann ist es besser, die Maden zuerst zu entfernen. So wird ihre Haltbarkeit verlängert.

Wie kann man Maden in Kirschen vor der Verzehr entfernen?

Die Würmer, die wir in den Kirschen finden, sind eigentlich die Larven der Kirschfruchtfliege. Der Schädling ist winzig klein – die Fruchtfliege wird maximal 5 mm groß und befällt ausschließlich Kirschbäume. Die Fliegen warten ab, bis die Kirschbäume Fruchte getragen haben, und legen ihre Eier in diese Früchte. Während die Kirschen reifen, schlüpfen die Larven und bedienen sich dann direkt am leckeren Fruchtfleisch der Kirschen.

Mein Opa meinte, dass wenn ich Maden in einer Kirsche finde, dass bedeute, dass die Früchte wirklich gut sind und mit Pestiziden nicht behandelt wurden. Ich weiß nicht, ob das wirklich so ist, aber ich habe ehrlich gesagt sehr sehr selten Maden in Kirschen aus dem Supermarkt gefunden. Vielleicht hatte ich einfach Glück.

Als wir aber vor einigen Jahren das Haus gekauft haben und den Kirschbaum zum ersten Mal ernteten, dann bemerkten wir gleich, dass wir mit einem Befall zu kämpfen haben. In jeder Kirsche war ein Maden drin. Dann habe ich begonnen, die Kirschen nach dem Abspülen in einen tiefen Topf zu legen und mit kaltem Wasser zu übergießen. Ich warte immer etwa eine Stunde ab, werfe das Wasser ab und fülle erneut kaltes Wasser in den Topf so, dass er die Früchte komplett bedeckt. Wieder eine Stunde die Kirschen im Wasser lassen, dann gut abspülen – und voila – die Würmer haben die Früchte verlassen und wurden mit dem Wasser entsorgt.

Rezepte für Spritzmittel gegen Kirschfruchtfliege im Boden

Ich habe auch vor, in diesem Jahr endlich die Kirschfruchtfliegen zu vertreiben und Zeit und Mühe in der Küche zu sparen. Zu diesem Zweck habe ich drei Rezepte für selbstgemachte Spritzmittel gegen Kirschfruchtfliegen. Das erste soll die Schädlinge erfolgreich bekämpfen, das zweite hat eine antibakterielle Wirkung und unterstützt die schnelle Heilung des Baums und die dritte beugt einen erneuten Befall vor.

Zuerst habe ich allerdings den Bereich um den Baum mit Vlies ausgelegt und sammele regelmäßig alle Kirschen, Blätter und Zweige, die abfallen. So kann ich verhindern, dass sich die Larven im Boden um den Baum verpuppen. Ich habe nich vor, den Kirschbaum im nächsten Jahr mit einem speziellen Netz einzuhüllen.

Natürliches Herbizid gegen Kirschfruchtfliege selber machen

Ein Freund von mir, der bereits seit mehr als 30 Jahren Obstbäume im Garten hat, hat mir ein Rezept verraten. Bei ihm funktioniert das Mittel gegen Kirschfruchtfliegen super und ich hoffe, ich kann bald ähnliche Ergebnisse in meinem Garten erzielen.

Er vermengt einfach 1 Tasse Komposttee, 1 TL flüssigen Dünger mit Algen, 1 TL Melasse, 1 TL Apfelessig und 1 TL Ölseife. Man verdünnt das Ganze mit 4 Liter Wasser und füllt die Lösung in einen Gartensprüher. Man behandelt mit dem Hausmittel sowohl alle oberirdischen Bauteile, als auch den Boden um und unter dem Baum. Die Behandlungen erfolgen an einem sonnigen Tag. Man muss den Kirschbaum alle vier Tage in den nächsten zwei Wochen besprühen. Danach kann man den Baum mit dem Schutzspray (s. Rezept unten) besprühen.

Sprühmittel mit Teebaumöl gegen Kirschfruchtfliegen und ihre Larven selber machen

 

Wenn er zusätzlich dazu eine bakterielle Krankheit heilen möchte, dann gibt er noch 1 TL Teebaumöl. Er hat antibakterielle Eigenschaften und kann auch bei Pilzkrankheiten helfen. Zusätzlich dazu soll der Teebaumöl gut an den Blättern haften, sodass das Hausmittel länger und besser wirken kann. Damit kann man übrigens den Baum auch nach dem Sommerschnitt behandeln – so heilen die Schnittwunden schneller und besser.

Kirschfruchtfliegen im Boden vorbeugen

Zur Vorbeugung hat kann man den Baum regelmäßig mit einer Mischung aus einer Tasse Pflanzenöl und 2 TL Flüssigseife besprühen. Die Mischung wird in 4 Liter Wasser gelöst und in eine Sprühflasche befüllt. Die Flasche wird kräftig vor jedem Gebrauch geschüttelt und damit wird den Boden im Wurzelbereich behandelt. Man kann mit der Vorbeugung beginnen, wenn der Kirschbaum im Frühjahr aus der Winterruhe kommt. Ich soll also nächstes Jahr damit beginnen und den Baum vom etwa April bis September alle drei Wochen damit besprühen.

Kirschfruchtfliegen und ihre Larven gehören zu den ungebetenen Gästen im eigenen Garten. Um diese dauerhaft zu vertreiben, sollte man bestimmte Schutzmaßnahmen treffen. Dazu gehören unter anderem:

Den Boden um den Baum mit Vlies bedecken und abgefallene Früchte, Blätter, Blüten und andere Pflanzenteile absammeln. Den Baum zurückschneiden und mit einem Sprühmittel gegen Kirschfruchtfliegen besprühen. Im nächsten Jahr den Baum noch vor dem Ende der Winterpause als Vorbeugung behandeln.