Hortensien düngen mit Hornspänen: Vorteile & Anwendung
Ein wichtiger Schritt bei der Hortensienpflege steht bevor, nämlich die Versorgung mit Nährstoffen. Organischer Dünger ist als Langzeitdünger der wohl beliebteste, während Mineraldünger den Vorteil mit sich bringt, schnell zu wirken. Haben Sie sich für Ersteres entschieden, steht Ihnen nicht nur Kompost zur Verfügung. Möglicherweise haben Sie schon von Hornspänen als Düngemittel gehört und fragen sich jetzt: Kann man Hortensien mit Hornspänen düngen? Wir erklären, was dieses Mittel den Pflanzen bringt und wie Sie es anwenden.
Inhaltsverzeichnis
Hortensien düngen mit Hornspänen – Warum das Düngemittel so gut ist
Falls Sie es noch nicht wussten: Bei Horndünger handelt es sich um die zerkleinerten Hufe und Hörner von geschlachteten Tieren. Sie sind also ein Produkt aus der Schlachterei, das aber im Garten einen wirklich guten Nutzen hat. Vor allem der hohe Gehalt an Stickstoff, der für ein kräftiges Wachstum der Pflanzen sorgt, ist hierbei zu erwähnen.
Doch Horndünger ist nicht gleich Horndünger. Es gibt nämlich den Spänen auch das Hornmehl, das feiner gemahlen ist. Späne zersetzen sich durch ihre gröbere Struktur nur langsam und nach und nach und geben so über einen längeren Zeitraum Nährstoffe ab – der perfekte Langzeitdünger also. Hornmehl hingegen zersetzt sich schneller und ist somit eher als Sofortdünger geeignet, der alle zwei bis drei Wochen erneut ausgebracht werden muss.
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Wann soll man Hortensien düngen und womit?
Es empfiehlt sich also, im Frühjahr (ab März) beide Varianten gleichzeitig auszubringen. So erhalten die Sträucher durch das Mehl eine sofortige Wirkung, während die Hornspäne für Hortensien sie im Anschluss über mehrere Monate hinweg mit Nährstoffen versorgen werden.
Wenn Sie mit Hornspänen die Hortensien düngen, gibt es einen zweiten Zeitpunkt, den Sie nicht vergessen sollten, nämlich ca. 3 Monate nach der ersten Düngung und bis spätestens Ende Juli. Danach braucht die Pflanze die richtigen Verhältnisse, um in die Winterruhe überzugehen. Düngen Sie nach August weiter, wird dieser Prozess gestört.
Zusammengefasst:
- Das erste Mal die Hortensien düngen mit Hornspänen im Frühling, frühestens im März, gerne auch mit Hornmehl gemischt.
- Die zweite Düngung etwa 3 Monate später, aber nur mit Hornspänen.
- Zweite Düngung nicht später als Ende Juli ausbringen.
Wie Sie den organischen Dünger richtig anwenden
Egal, ob Sie Späne, Mehl oder eine Kombi aus beidem wählen, das Mittel muss gut in die Erde eingearbeitet werden, damit die Nährstoffe überhaupt an die Wurzeln der Pflanze gelangen können (bedenken Sie, dass es sich bei Stickstoff um Gas handelt, das, lediglich auf der Oberfläche verstreut, schlichtweg entweichen würde). Das bedeutet, dass Sie die Erde auflockern müssen, was das Risiko mit sich bringt, die Wurzeln zu verletzen. Deshalb müssen Sie dabei vorsichtig vorgehen. Folgende Schritte sollten Sie bei Hortensien im Beet einhalten:
- Lockern Sie den Boden rund um die Hortensien in einer Tiefe von etwa 10 cm.
- Der gelockerten Erde mischen Sie dann die Hornspäne unter.
- Sie sollten nicht überdosieren. Es würde der Pflanze nicht direkt schaden, aber zu einem übermäßigen Wachstum der grünen Pflanzenteile führen und die Blüte stören. Arbeiten Sie mit 100 bis 150 g Späne pro Quadratmeter Erde oder 80 g pro Hortensienbusch.
- Beim zweiten Düngen verwenden Sie in etwa einen Esslöffel Hornspäne pro Liter Erde.
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Hinweis: So nützlich Hornspäne auch sein mögen, als alleiniger Dünger sind sie jedoch nicht geeignet. Die enthaltenen Nährstoffe würden auf Dauer nicht ausreichen. Deshalb sollten Sie immer mit anderen organischen Düngern kombinieren. Kompost ist beispielsweise optimal. Sie können Horndünger auch unter Ihren Kompost mischen und dann bei Bedarf zusammen ausbringen.
Hortensien im Kübel mit Horndünger versorgen – Bereiten Sie Flüssigdünger zu!
Möchten Sie Hortensien düngen mit Hornspänen, müssen Sie diese gut in die Erde einarbeiten. Das haben wir ja bereits erwähnt. Bei Kübelpflanzen erweist sich dies jedoch noch schwieriger, weshalb hier eine Alternative praktisch wäre. Selbstgemachter Flüssigdünger ist die Lösung! Und das funktioniert auch wirklich einfach (wie mit Eierschalen beispielsweise):
- Nehmen Sie eine Flasche oder einen anderen verschließbaren Behälter.
- Geben Sie Hornspäne hinein.
- Füllen Sie mit lauwarmem Wasser auf (kein heißes, da dieses die Nährstoffe beschädigen könnte).
- Lassen Sie das Ganze mindestens eine Woche ziehen. In dieser Zeit beginnen die Späne sich zu zersetzen und Nährstoffe ans Wasser abzugeben.
- Verwenden Sie das Wasser wie auch jeden anderen Flüssigdünger zum Gießen, nachdem Sie es ein wenig verdünnt haben (für die übliche Gießmenge für die Kübelpflanze je einen Deckel Dünger).
- Gießen Sie im Abstand von mehrere Wochen immer mal wieder mit dem selbstgemachten Düngemittel (nicht bei jeder Bewässerung, um Überdosierung zu vermeiden).