Hefe Dünger herstellen: Diese Pflanzen brauchen das natürliche Düngemittel im Sommer!
Versorgen Sie die Starkzehrer im Garten mit dem natürlichen Hefe Dünger, locken Sie Nützlinge und kompostieren Sie schneller mit diesen Tipps!
Immer mehr Hobby-Gärtner suchen nach umweltschonenden Alternativen zu chemischen Düngemitteln. Im heutigen Beitrag erklären wir Ihnen deswegen, wie Sie Hefe Dünger herstellen, welche Vorteile das Hausmittel bietet und welche Pflanzen besonders viel davon profitieren. Das Rezept ist sehr einfach und selbst für komplette Anfänger geeignet.
Inhaltsverzeichnis
- Welche Vorteile bringt Hefe als Dünger für die Pflanzen?
- Hefe Dünger ohne Fermentierung selber machen
- Düngemittel aus fermentierter Hefe und Zucker selbst herstellen
- Verwendung als Kompostbeschleuniger: Der Bokashi Eimer
- Sprühmittel mit Hefe schützt Blätter und Früchte vor Pilzen und Bakterien
- Ist abgelaufene Hefe als Dünger geeignet
- Marienkäfer in den Garten mit Hefe anlocken
- Welche Pflanzen kann man mit Hefe düngen?
Welche Vorteile bringt Hefe als Dünger für die Pflanzen?
Backhefe findet zahlreiche Anwendungen im Haushalt und im Garten. Sie enthält nützliche Hefepilze, die in der Natur abgestorbene Pflanzenteile zersetzen und das Wurzelwachstum fördern können. Zudem ist sie eine wichtige Quelle verschiedener Nährstoffe wie Eisen, Biotin, Niacin, Vitamine der B-Gruppe, Kalium, Magnesium und Zink.
Backhefe fördert das Wachstum, die Blütenbildung, verlängert die Blütezeit und verbessert den Wasserhaushalt und den Transport der Nährstoff. Sie kann aber noch mehr: die nützlichen Pilze schützen Wurzeln und Triebe vor Krankheitserregern und halten die Pflanzen gesund.
Man kann Hefe unterschiedlich anwenden – zum Beispiel als Zusatz zum Kompost oder für die Zubereitung vom Sprühmittel gegen Krankheitserregern. Oder eben zur Herstellung von fermentierten oder nicht vermentierten Düngern.
Hefe Dünger ohne Fermentierung selber machen
Für den nächsten Dünger brauchen Sie 32 g Trockenhefe oder 100 g frische Hefe und 10 Liter lauwarmes Regenwasser. Einfalch alles gut vermengen und eine Stunde ziehen lassen. Sie brauchen den Flüssigdünger nicht zu verdünnen und können ihn direkt nach dem Ende der Einwirkzeit von 60 Minuten verwenden.
Düngemittel aus fermentierter Hefe und Zucker selbst herstellen
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Optional kann man den Dünger auch fermentieren lassen. Zu diesem Zweck einfach 32 g Trockenhefe oder 100 g frische Hefe, zwei Gläser mit Zucker und ein Glas lauwarmes Wasser in einen Plastikeimer füllen. Umrühren und zwei Stunden abwarten. Dann 10 Liter lauwarmes Wasser in den Eimer füllen und die Masse weitere 7 Tage fermentieren lassen. Danach können Sie 1 Glas der Lösung mit 10 Liter Wasser verdünnen und so im Garten als Düngemittel verwenden.
Verwendung als Kompostbeschleuniger: Der Bokashi Eimer
Die Japanar verwenden Hefe erfolgreich als Kompostbeschleuniger. Das System zur Verwertung von Küchenabfällen nennt man “Bokashi”. Zuerst wird Biomüll wie Obst- und Gemüsereste, Schnittgut oder gesunde Pflanzenteile in einen speziellen Eimer gefüllt. Dann füllt man Hefe, Milchsäure und Wasser hinein und verschließt ihn luftdicht. Im Rahmen der nächsten Woche fermentieren die Küchenabfälle und nach sieben Tagen entsteht ein wertvoller, nährstoffreicher Flüssigdünger.
Sprühmittel mit Hefe schützt Blätter und Früchte vor Pilzen und Bakterien
Ein Sprühmittel mit Hefe kann die oberirdischen Pflanzenteile stärken und vor schädlichen Pilzen und Bakterien schützen.
Für die Zubereitung nimmt man entweder 32 g Trockenhefe oder 100 g frische Hefe und gibt sie in einen Eimer. Dann füllt man 500 ml lauwarme Milch und verrührt das Ganze, bis sich die Hefe komplett aufgelöst hat. Dann füllt man 10 Liter Wasser und reibt etwa 20 g schwarze Seife (Kohleseife) fein. Man besprüht damit einmal in der Woche alle oberirdischen Pflanzenteile – auch die untere Blattseite.
Ist abgelaufene Hefe als Dünger geeignet
Auch abgelaufene Hefe kann als Dünger verwendet werden. 100 g Backhefe wird einfach zerbröseln und zusammen mit 200 g Zucker in Portionen in 10 Liter Gießwasser gegeben. Düngen Sie vor allem starkzehrende Pflanzen alle drei Wochen damit.
Marienkäfer in den Garten mit Hefe anlocken
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Marienkäfer gehören zu den Nützlingen im Garten. Sie werden oft als Helfer im Kampf gegen Blattläuse eingesetzt. Wenn Sie die Pflanzenblätter mit dem Sprühmittel mit Hefe besprühen, dann bieten Sie den Insekten eine wichtige Proteinquelle. Sie lockt die Marienkäfer an und stärkt sie. Besprühen Sie also befallene Pflanzen mit der Lösung.
Welche Pflanzen kann man mit Hefe düngen?
Man kann praktisch alle Pflanzen mit Hefe düngen, besonders viel davon profitieren allerdings Starkzehrer. Viel wichtiger ist es, wann und wie oft die Pflanzen gedüngt werden. Am besten fangen Sie direkt am Anfang der Blütezeit mit den Düngegaben, verabreichen enwder fermentierten Flüssigdünger alle zwei Wochen oder nicht fermentierten Dünger alle drei Wochen. Stellen Sie kurz vor dem Ende der Blütezeit bei Zierpflanzen und Erntezeit bei Nützpflanzen die Düngegaben ein.
Orchideen mit Hefe düngen und die Blütezeit verlängern
Ihre Orchidee wächst nicht mehr oder blüht deutlich weniger als im vorigen Jahr? Dann können Sie sie mit einem Hefe Dünger versorgen. Zu diesem Zweck einfach 10 g Hefe, 1 TL Zucker und 200 ml lauwarmes Wasser in einen Eimer füllen und gut vermengen. Dann decken Sie den Eimer und stellen ihn an einen absonnigen, aber warmen Platz im Garten hin. Warten Sie 2 Stunden ab, dann füllen Sie noch 800 ml lauwarmes Wasser und verrühren Sie das Ganze sehr gut, damit sich die Zutaten vermengen können.
Zimmerpflanzen mit Hefe düngen
Sind die Zimmerpflanzen abgeschwächt, werden sie oft von Blattläusen befallen, verbrennen sie schnell bei Hitze und welken sie, wenn man sie draußen hinstellt, dann bietet sich der Hefedünger. 1 TL Frische Hefe mit 1 TL Zucker und 200 ml Wasser vermengen, 2 Stunden an einen warmen Platz stellen und dann weitere 400 ml Wasser hinzufügen. Die Pflanzen damit alle zwei Wochen düngen.
Rosen mit Hefe düngen und Blütenbildung fördern
Rosengewächse gehören zu den Starkzehrern im Garten und brauchen regelmäßige Düngegaben, damit sie den ganzen Sommer lang üppig blühen. Um die Bildung von neuen Blütenknospen zu fördern, lösen Sie 3 TL Trockenhefe in 10 Liter Wasser auf und gießen Sie damit die Pflanzen von unten. Dann während der Blütezeit 3 bis 4 TL Trockenhefe mit 7 Litern Wasser verdünnen und das flüssige Düngemittel den Pflanzen alle drei Wochen verabreichen.
Tomaten mit Hefe und Zucker düngen
Tomaten brauchen die richtige Pflege, um große, rote Früchte zu tragen. Verwöhnen Sie die Starkzehrer mit einer Lösung aus Backhefe, Zucker und Wasser. Mischen Sie zunächst 10 g Trockenhefe und 20 g Braunzucker und füllen Sie dann 800 ml lauwarmes Kartoffelwasser in den Eimer. Lassen Sie den Flüssigdünger etwa 4 Tage an einem warmen Platz gären und verdünnen Sie ihn dann im Verhältnis 1 zu 10 mit Gießwasser.